Erlebnisbericht KOCH Powerone II

A

Anonymous

Guest
Hi!

Nach dem Gejammer über den Mark III habe ich mir zu Weihnachten (unter lauten Begeisterungsrufen meiner Lebensgefährtin :roll: ) einen Powertone II nebst 4x12 Box geschenkt. Hier meine ersten Eindrücke nach Inbetriebnahme und ca. drei Bandproben:

0. Anschaffung
Einen sehr guten Preis (billiger als Thomann) beim Gitarrenladen in unserem 9000 Seelen städtchen gekriegt. Unglaublich, oder? Ich rufe doch tatsächlich den Edwin Kool (Vertriebschef KOCH) an und frage, wo es in meiner Nähe einen Händler gibt und er sagt "entweder Frankfurt, Heidenheim oder Gärtringen". Wozu denn in die Ferne schweifen ...

1. Verarbeitung
Vom Feinsten. Die Potis anzufassen ist fast ein sexuelles Erlebnis, so weich und willig sind die. Alles macht einen sehr robusten, soliden Eindruck, auch das Footboard. Die Röhren sind sogar in einem "Käfig" auf dem Chassis angebracht.
Zum Top habe ich mir noch eine HĂĽlle gezogen, die sehr stabil und dick ist. Das Koch-Logo ist gestickt, nicht etwa billig bedruckt.

2. Handling
Drei Kanäle mit zwei Klangregelungen (clean eigene, gain + ultragain zusammen eine) lassen mich endlich meine Mesa/Boogie Probleme vergessen. Die zwei Masterregler sind genau das, was ich immer wollte: Früher musste man einen Kanal im Prinzip nur dazu verbraten, einen lauteren Sound fürs Leadspiel zu bekommen. Jetzt habe ich drei verschiedene Sounds und kann theoretisch jeden sowohl zum Begleiten als auch zum Solieren benutzen. Danke, Dolf!
Die gemeinsame Klangregelung von Kanal 2 und 3 ist kein Problem, und das, obwohl ich den zweiten Kanal nur auf leicht angezerrt eingestellt habe und den dritten auf voll Brett.

3. Sound
Nach ca. einer halben Stunde hatte ich die erste Näherung vollzogen (Gitarre: 2003er Gibson Les Paul Classic) und habe mit meiner Band geprobt. Meine Band meinte lediglich, der Neue klänge "sauberer", der Mark III matschte schon deutlich mehr. Interessant ist, dass der Amp sich viel besser mit dem ENGL Savage 120 des Gitarrenkollegen verträgt, die gedoppelten Sachen klingen irgendwie harmonischer.
Die Woche drauf nahm ich dann meine zweite Gitarre mit zur Probe (1986er Kramer Baretta). Den Mark III musste man schon mal "umstellen" um diese doch deutlich anders klingende Gitarre damit zum Leben zu erwecken. Das scheint beim Koch nicht ganz so zu sein, die Gitarren klingen natĂĽrlich unterschiedlich, bewegen sich aber beide innerhalb eines sehr angenehmen Spektrums, nachregeln ist nicht notwendig.
Die Stärke des Amps im höheren Gainbereich sind abgestoppte Rhythmusparts auf tieferen Saiten, damit blase ich den neben mir spielenden Drummer fast weg, der Sound ist echt Dynamit.
Der Cleansound ist sowieso spitze, dafür ist Koch ja eher bekannt. Die Paula klingt von Natur aus recht bassig, da war das immer ein Problem, nicht für den PT: Der Bright-Eingang ist genau dafür da und macht seinen Job hervorragend. Dieser Eingang wirkt aber nur für den Clean-Kanal, in den Gain-Kanälen hat man wieder volles Deep-Brett. Wie für mich gemacht ...

5. Kritik
- Er wird deutlich wärmer wird als die Tops, die ich bisher gespielt habe. Es sind oben im Gehäuse KEINE Lüftungsschlitze angebracht, das Gehäuse ist lediglich nach hinten offen.
- Der Hall klingt, wie im Gitarre&Bass-Test bereits angedeutet, nicht so toll. Er ist auf den oberen Frequenzbereich beschränkt, wenn man die Hölhen zu sehr aufdreht, klingts wirklich sehr bescheiden.
- Das Handbuch ist nicht up to date. Der Amp hat jetzt vorne zwei kleine Kippschalter fĂĽr irgendwelche Mitten-Boosts, die NICHT im Handbuch auftauchen. Der Hall/Fx Regler ist nicht, wie im Handbuch beschrieben, hinten, sondern vorne.

6. Fazit
Ich denke, das Top hat ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis und kann mit anderen Amps dieser Preisklasse mithalten.

Gruss, schwerkowsky
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten