Furch G 20 CM Akustikgitarre - Honeymoon

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
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Hallo zusammen!

Letztes Jahr musste aus mehreren Gründen meine „gute“ Akustikgitarre gehen, natürlich nicht ohne den Vorsatz, mir eine neue zu kaufen. Nach diversen Stunden im Internet und diversen Besuchen in verschiedenen Läden bestellte ich mir dann letztlich eine Furch G 20 CM.

Ein Foto und die Beschreibung gibt es dort, wo ich sie gekauft habe:

https://www.thomann.de/de/furch_g20cm_natural.htm

Als erstes fiel mir das übrigens sehr gute Gigbag auf, das erschien mir nämlich ziemlich klein und die Gitarre darin war noch kleiner. Klar, das ist eine Grand Auditorium, eine eher zierliche Gitarrenform – darauf hätte ich auch früher kommen können, das Foto erinnerte mich eher an eine etwas voluminöse Lowden, daher hatte ich etwas Anderes erwartet. Der zweite Teil des ersten Eindrucks war die Tatsache, dass die Gitarre federleicht ist und nach Holz duftet. Die Verarbeitung ist absolut überzeugend, hier und da sieht man an Details, dass es sich um die einfachste Serie handelt – billig wirkt aber nichts.

Das Finish ist matt. Schön gemacht, das Holz kommt toll zur Geltung und es fasst sich sehr angenehm an. Aber der Lack ist wirklich empfindlich, es wird nicht lange dauern, bis da Macken und Kratzer drin sind. Genauer gesagt, sind schon welche drin, was aber mit meiner Spielfreude an dieser Gitarre zu tun hat, wenn ich schonmal vorgreifen darf.

Das Setup ab Werk war okay. Da geht noch was und natürlich ist die Gitarre längst zur Nachbearbeitung beim Gitarrenbauer. Dennoch war schon so die Bespielbarkeit exzellent, wozu vor allem die Halsmaße beitragen, die sehr an eine E-Gitarre erinnern. Nicht ganz begeistert bin ich von den vergleichsweise schmalen und flachen Bundstäbchen. Dennoch macht es mir die Furch extrem leicht (für meine Verhältnisse) virtuos zu spielen. Es geht einfach leicht von der Hand, ich muss mich manchmal sogar bremsen, nicht noch einen "Schlenker" zusätzlich zu spielen.

Diese leichte und filigrane Gitarre wird mit 012er Saiten ausgeliefert und ich kann nur dazu raten, die sofort gegen 011er zu tauschen. Mit den 012ern hat die Gitarre gekämpft, die 011er sind „Partner“. Die Furch ist eine transparent klingende Gitarre, es mulmt und matscht nichts, auch im Bass bleibt es immer knackig ohne Wummern. Der Klang ist dabei aber nicht dünn, es drückt schon untenrum. Die Mitten sind unauffällig und klar – auch hier kein Matsch. In den Höhen ist das für Zeder typische „Zing“, die ganz süßlichen und weichen Höhen einer Fichtendecke fehlen – wie ich finde zum Glück. Die Zargen und Boden aus Mahagoni geben die nötige Wärme und Fülle dazu. Ich bin aber ohnehin ein Fan von der Kombination Zeder/Mahagoni, das muss nicht jedem gefallen.

Die Furch G 20 CM ist eine „schnelle“ Gitarre, die Töne sprudeln nur so heraus. Das kenne ich von den meisten eher kleinen Gitarren so, die großen Schiffe müssen sich immer erst aufschaukeln. Die Furch reagiert auch sehr feinfühlig auf Änderungen in der Spieltechnik wie beispielsweise Anschlag mit Fingernagel oder –kuppe, Reindreschen oder Saitenstreicheln. Es geht eigentlich alles. Überraschend finde ich dabei, dass die Furch dennoch nicht zickig ist. Komischerweise klingt es immer gut, man muss die Gitarre nicht „zwingen“. Gibt man sich mit der Tonbildung mehr Mühe, wird man aber dennoch belohnt.

Fazit: Handlich, leicht, gut bespielbar, schnell, transparent, vielseitig. Irgendwie erinnert mich die Furch an ein junges, heiĂźblĂĽtiges aber dennoch sehr gutmĂĽtiges Rennpferd. Tolle Gitarre!

Aktuell wird ein L.R. Baggs Anthem SL eingebaut und ich denke, danach werden die Furch und ich gemeinsam viel SpaĂź haben!

GruĂź

erniecaster
 
N'Abend,

ich kenne die Serie und ihre Eigenheiten, hatte aber mit dieser speziellen Dame leider noch nicht das VergnĂĽgen, oblgeich ich sie als die attraktivste Schwester empfinde.

Ich freue mich für Dich und über Deine Begeisterung: Möget Ihr beide gemeinsam alt werden!!! :cool:

GruĂź,

Batz; Stanford/Furch-Spieler aus Ăśberzeugung. ;-)
 
Ich habe diese Woche Bekanntschaft mit der Dreadnaught-Schwester gemacht. Eine richtig gute Gitarre, die mich auch gerade durch ihre Schlichtheit begeistert hat. Bespielbarkeit und Sound empfinde ich als wirklich sehr gut. Ăśbrigens mit 12er Elixier-Saiten darauf.

Bräuchte ich eine neue Gitarre in diesem Preisrahmen, würde ohne zu zögern diese nehmen.
 
Hallo!

Update im September 2015 - honeymoon is over.

Diese Furch ist und bleibt eine tolle Gitarre. Aber wir passten nicht zusammen. Tatsächlich stand ich häufig vor meiner kleinen Gitarrenwand, um eine Akustikgitarre auszusuchen und griff dann doch nicht zur Furch - allerdings immer mit dem schlechten Gefühl, sie eigentlich dringend mal wieder spielen zu sollen.

Ich bin ja auch ein Verfechter der Theorie, dass Gitarren durch Spielen besser werden, was aber durch doofes Rumhängen auch wieder verfliegt. Ob jetzt die Gitarre wirklich besser wird oder nur das Zusammenspiel von Gitarre und Spieler, ist ja letzten Endes auch egal. Ich hab sie nicht gespielt - das war doof.

Jetzt ist sie bei einem netten Forumler, auf dessen Review ich mich schon freue.

Dieser Weggang nebst dem Verkauf der CPX mussten natürlich kompensiert werden, daher habe ich was Neues gekauft. Ich werde selbstverständlich berichten.

Beste GrĂĽĂźe

erniecaster
 

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