Hallo zusammen.
Ich will den Thread nicht einfach enden lassen, ohne zu sagen, was jetzt bei der ganzen Sache rausgekommen ist.
OK - eigentlich wollte ich mich ja nur erkundigen, was es so gibt. Ich hatte ursprünglich nicht vor, gleich was zu kaufen. Dass ich dann doch zugeschlagen hab ist im Wesentlichen eure Schuld, denn erstens kriegt man von euch so leckere Vorschläge, und zweitens les ich hier im Forum immer von "einfach eine bei eBay ersteigern und wenn sie nix ist, einfach wieder verkloppen".
Usprünglich war ich bei meiner Suche nach einem Sound, der holziger und akustischer ist als der einer ES 335, ja auf semisolid fixiert. Ich hatte gedacht, dass was "Vollhohles" zu schnell das Pfeifen anfängt. Von dieser irrigen Annahme hat mich aber gleich in der ersten Antwort der Sascha geheilt (den ich hier als einen der Hauptschuldigen für meinen schnellen Kauf anführen möchte :motz2: ).
Jetzt ist es leicht zu erraten, was ich getan hab: Bei eBay nach einer größeren Semiakustik oder (bevorzugt) nach einer dünnen Hollowbody gesucht. Und das ist dabei rausgekommen:
[img:576x768]http://i184.photobucket.com/albums/x61/bogiman/Gitarren/BarkingBetty.jpg[/img]
Eine Epi Casino, Baujahr 1997, made in Korea. Ich hab ihr wegen ihres tollen Sounds (genau das, was ich gesucht hatte!) den Namen "Barking Betty" gegeben.
Nachdem ich (nicht zuletzt auch hier im Forum) des öfteren gelesen hatte, dass die Korea-Casinos denen aus China vorzuziehen sind, hab ich mir gedacht, dass die Gitarre einen Versuch wert wäre. Und das war sie auch.
Na ja, ein Wermutstropfen war da doch noch: Als die Casino bei mir angekam und ich sie angetestet habe, stellte ich fest, dass im Bereich der Bünde 16 bis 19 ein paar (teilweise üble) Flatspots waren. Besonders wenn man auf der h-Saite im 16. Bund ein Bending gemacht hat, hat man dadurch herrlich den Ton zum Absterben bringen können... :wtf: :droh:
Das Ganze fand ich vor allem deswegen ganz schön "tolldreist", weil der Verkäufer auf eBay das Instrument in den höchsten Tönen gelobt hatte. Er hat praktisch keine Frage offen gelassen. Alles klang super. Na ja, ich will mal großzügig annehmen, dass sich bei einer klassischen Beatles-Gitarre viele Leute gar nicht für die Bünde 12 und höher interessieren...
Ich hab mich auch mit dem Verkäufer problemlos darauf einigen können, dass die Gitarre von einem Gitarrenbauer gerichtet wird, und dass ich nur ein Drittel der Kosten trage.
Aber trotzdem war das natürlich eine Rennerei und hin- und hermailerei. Gitarre ins Musikgeschäft bringen, Musikgeschäft muss Gitarrenbauer kontaktieren, Kostenvoranschlag, OK zur Reparatur, reparieren lassen, Rechnung an Verkäufer senden...
Die Reparatur hat letztlich nur 120€ gekostet - da hatte ich mehr erwartet.
Trotzdem bin ich jetzt seeeehr froh mit meiner Barking Betty. Wenn mir nicht alles andere an der Gitarre (vor allem der Klang) so gut gefallen hätte, hätte ich sie sofort wieder zurück geschickt! Die Möglichkeit hat mir der Verkäufer auch sofort zugestanden.
Also danke noch mal an euch alle für eure Vorschläge.
Rusty Fingers
