Halslackierung Fender American Vintage Strat

Stardustman

Power-User
22 Jun 2012
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Hallo zusammen,

am Samstag habe ich eine Fender American Vintage Strat gespielt, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Sie klingt und schwingt traumhaft, ist hübsch, und der Preis ist auch o.k. Nur eine Sache lässt mich noch zögern: Die Halsrückseite fühlt sich beim Spielen ganz leicht klebrig an. Hier im Forum hat es ja schon ein paar Threads zum Thema (Pseudo-)Nitrolacke gegeben, die ich heute auch noch einmal gelesen habe. Zu einem klaren Bild hat mir das aber nicht verholfen, deshalb hier eine Frage an alle Besitzer/Spieler von Instrumenten aus der letzten Fender American Vintage Serie (nicht die vor ein paar Monaten neu eingeführten aktuellen Modelle, sondern die davor):
Kennt Ihr das Phänomen, oder stimmt mit dem Lack der von mir begehrten Gitarre etwas nicht? Kriegt man das mit Stahlwolle, Schleifvlies o.ä. in den Griff, oder sollte ich eine Entlackung und Neuversiegelung einkalkulieren?

Man könnte jetzt natürlich fragen, wie sinnvoll es ist, eine teure Gitarre zu kaufen, um sie dann als erstes in eine Werkstatt zu tragen ... Sie hat es mir halt angetan :oops: ... Ich brauche Hilfe.

Grüße vom
Stardustman
 
Hallo,

ich habe eine Fender American Vintage 1959 Stratocaster. Sie wurde ca. 2009 in USA neu erworben.

Der Hals hat eine klare glänzende Lackierung, die seitlich auch über das Palisander-Griffbrett reicht. Beim Spielen stört das allerdings nicht, ich spiele sie sehr gerne.

Das von Dir geschilderte Phänomen kann ich daher nicht bestätigen.

Beste Grüße
Zodrella
 
Stardustman schrieb:
Kennt Ihr das Phänomen, oder stimmt mit dem Lack der von mir begehrten Gitarre etwas nicht?

Hi,

ich kenne das Phänomen!

Die einen Entlacken, die anderen nehmen Möbelpolitur, und die anderen bearbeiten den Lack mit feinen Schleifmaterialien.

Letztere Möglichkeiten muss muss man sicher öfter wiederholen.
Am schlimmsten finde ich den Gibson-Lack, aber auch da soll das funktionieren. Der klebt und schmiert wie Kaugummi.
Das kann man ja probieren , bevor man zum entlacken übergeht.
 
Moin,

Ich weiß jetzt nicht wie alt die Gitarre ist.

Neue Gitarren mit Nitrolack fühlen sich ein wenig klebrig an.
Das ist normal und legt sich nach ein paar Wochen/Monaten artgerechter Haltung - raus aus dem Koffer und spielen.
Lag die Gitarre nur ungespielt im Koffer, kann sie u.U. nach 1-2 Jahren noch leicht klebrig wie eine neue Gitarre frisch vom Band sein.

Ist die Gitarre schon älter und eingespielt, kann der Schnodder vom Vorbesitzer noch am Hals kleben.
Hier hilft eine Reinigung.
Ein feuchtes Tuch kann schon reichen.
Die nächste Stufe wären Reinigungsmittel wie z.B. Feuerzeugbenzin.

Das sind meine Erfahrungen mit Nitrolack-Gitarren, allerdings keine Fender American Vintage.
Aber vielleicht hilft's.

Gruß,
 
Hi,
ich kenne das Problem indirekt. Habe einige Gitarren gespielt bei denen sich der Hals auch so anfühlte und war beim Kauf der meinigen Dankbar, dass der werte Herr Vorbesitzer den Lack für mich schon mattiert hat.
Generell würde ich dir raten, wenn das Ding geil is dass hol sie dir und denn optimiere das mit dem Hals. Wenn es wirklich das einzige is was dich stört, dann würde ich mich an deiner Stelle freuen dass du ein geiles Instrument gefunden hast bei dem nur ne Kleinigkeit zu machen is. Oder du lebst damit das sie klebt verbuchst es unter Charakter.
 
Kenne das Problem auch.

Abhilfe schafft erstmal eine ordentliche Grundreinigung.
Nigrin Autopolitur für alte und verwitterte Lacke (ich glaube die Nr. 3 ist das). Damit bekommt man den ganzen Schnodder erstmal runter, der sich da mit der Zeit ansammelt (getrockneter Schweiß, schlechte Gitarrenpolituren etc.). Keine Angst, da kann nix passieren.

Habe meine Strat nicht mehr, daher habe ich damit keine Erfahrungen bei dem Fender-Lack:
Bei Gibson ist das Problem mit dem Kleben ja noch eine Stufe schlimmer. Habe mal den Tipp bekommen, die Gibson-Politur zu benutzen (das Offensichtliche ist manchmal so nah :D ) ... und in der Tat. Mit der hatte ich bisher die besten Ergebnisse des nicht-klebens. Denke mir, dass man auf dem Fender Lack damit sicher auch gut klar kommt.

Nichts desto trotz kann man das mit der Nigrin-Politur in regelmäßigen Abständen wiederholen (ca. alle 1-2 Monate).

Wenn die Gitarre geil ist und sie dich angefixt hat, würde ich mich davon nicht abschrecken lassen. Erstmal die erste Zeit mit dem pollieren behelfen und danach kann man die immer noch weggeben, um sie z.B. vom Gitarrenbauer behandeln zu lassen.
 
Hi,

ich hab die aktuelle American Vintage '65 Strat. Dort war anfangs der Hals auch etwas klebrig und irgendwie schwitzig.

Aber keine Sorge. Das geht weg von ganz allein. Spiel einfach ein bissl mit und dann hat sich das.
Brauchst da gar nix machen mit irgendwelchen Polituren, Schleifmitteln etc.... Einfach nur bissle spielen!

Gruß

Fabi
 
Hi,
ich hab ne American Vintage Strat '62 mit Baujahr 2000 und ne Tele '52
Bj. 2002 aus der gleichen Serie. Extrem geile Teile. :cool:

Anfangs hatte ich das gleiche Problem wie du, aber das legte sich dann
bald. Heutzutage würde ich allerdings nach Kauf umgehend den Klarlack
entfernen (lassen, von jdm. der es auch drauf hat).

Die American Vintage Serie hat mich immer schon fasziniert. Auch die
Neuauflage mit z.B. den '59 Strats scheint sehr gelungen zu sein.
Die A.V. Serie ist für mich die Vorstufe zum Custom Shop.

Gruß Peter
 
Hallo,

ich mag ja die Haptik der MusicMan Hälse. Da ist wohl irgendwie dünner Seidenmattlack drauf (afaik). Jedenfalls klebt da nix.

Bei allen meinen Fender Gitarren habe den Hals mit 400er Schleifpapier behandelt. Fertig. Ganz einfach, kostet (fast) nix. Wirkt.
 
Wizard schrieb:
Hi,

Die American Vintage Serie hat mich immer schon fasziniert. Auch die
Neuauflage mit z.B. den '59 Strats scheint sehr gelungen zu sein.
Die A.V. Serie ist für mich die Vorstufe zum Custom Shop.

Gruß Peter

Da kann ich nur voll zustimmen. Gerade die aktuelle American Vintage Serie bietet unglaublich gute Gitarren. Ich hab die 65er Strat, die für mich echt saugut ist. Ich konnte auch alle anderen Modelle der Strats und auch Teles mal antesten und auch die überzeugen durchweg. Saubere Verarbeitung, gute Bauteile und tolles Spielgefühl! Das macht echt spaß!

Und ich sehe das auch, dass die AV Vorstufe zum Custom Shop ist. Das merkt man, wenn man die AV einfach mal in die Hand nimmt... Super!
:)
 
vor ca. 1 Jahr hatte ich die Gelegenheit, zu einem günstigen Kurs an eine Mark Knopfler Strat zu kommen. Obwohl ich die eigentlich richtig wollte, hab ich sie zurück gegeben, u.a. wegen dem "sticky" Halsgefühl.
Über das Langzeitverhalten kann ich nichts sagen.
 
Hallo!

Die Hoffnung, in einem Laden eine Gitarre zu finden, die genau und in allen Belangen meinen Wünschen entspricht, habe ich lange aufgegeben.

Wenn ich mir eine Gitarre kaufe, lasse ich sie von "meinem" Gitarrenbauer einstellen, der genau weiß, was ich möchte. Gurtpins werden getauscht, manchmal auch an eine andere Stelle versetzt. Vermutlich ist das ein Initiationsritus, den ich meinen Instrumenten angedeihen lasse...

Klebriger Lack auf der Halsrückseite einer Schraubhalsgitarre wäre mir völlig egal. Hals abschrauben, mit dem Hals auf Balkon/Terasse und die Rückseite mit Schleifvlies oder Stahlwolle behandeln, abwischen, wieder reingehen, Hals wieder anschrauben. Fertig.

Wenn an der Gitarre sonst alles gut ist, ist das wirklich kein K.O.-Kriterium für den Kauf.

Gruß

erniecaster
 
Hi,

besitze seit einigen Jahren ne 57er American Vintage (Maple Neck alte Serie)
Die Strat lässt sich super spielen, natürlich ist echter Nitro -Lack im Vergleich zu Poly zumindest am Anfang etwas ungewohnt und auch etwas klebrig, dass gibt sich aber, zumindest war das bei mir so.
Wenn das Teil eingespielt ist und du dich daran gewöhnt hast wirst du nix anderes mehr in deine Finger nehmen.
 
Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten!

Sieht ja ganz danach aus, als würde ich im Hinblick auf die Halslackierung kein großes Risiko eingehen, wenn ich mich auf die Gitarre einlasse.

Ich treffe mich heute Abend noch einmal mit ihr. Wenn das Gefühl stimmt, werde ich sie fragen, ob sie mit mir gehen will ... :-D

Nochmals danke sagt
der Stardustman
 
Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank an alle, die hier Tipps gegeben und mich ermutigt haben. Ich habe die Gitarre gekauft, den Hals mit einem Microfasertuch blankgerieben und bin jetzt absolut zufrieden. Das klebrige Gefühl ist weg, und wir genießen unser Honeymoon :-D

Von der Gitarre bin ich begeistert. Denen, die hier die American Vintage Serie gelobt haben, kann ich nur beipflichten - ein schön verarbeitetes und hervorragend klingendes Instrument mit einer (für mich) faszinierenden Ausstrahlung. Gleichwohl finde ich den Preissprung, den die American Vintage Serie mit dem Modellwechsel vor ein paar Monaten gemacht, verdammt happig - von ca. 1.600 auf knapp 2.000 EUR :shock: Da bin ich echt froh, dass ich ein altes Modell mit Ladenhüterrabatt ergattert habe!

Was mich am meisten überrascht, dass ich - eigentlich Fan von fettem Bunddraht - meinen anfänglichen Gedanken an eine Neubundierung verworfen habe. Hätte nie gedacht, dass ich mich auf einem Griffbrett mit Vintagebünden so wohl fühlen würde.

Noch einen schönen Sonntag wünscht
der Stardustman
 

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