Harmonieverständnis vertiefen

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A

Anonymous

Guest
Kann mir jemand ein gutes Nachschlagewerk (gerne auch Online) empfehlen, dass ein paar Harmonie-Klassiker durchkaut?
Also mir geht es vor allem um immer wieder auftauchende Harmonien der Pop und Rock Musik der 50er-70er (damit meine ich auch Soul, RnB und so)
Ich les immer wieder "Diese Harmonie wurde in tausenden Songs verwendet, usw.", aber das ist mir noch ein bisschen zu unkonkret.

Kann mir irgendjemand weiterhelfen?

Ich glaube es wäre sehr nützlich mehr melodische Ideen zum improvisieren zu sammeln wenn ich mal Schritt für Schritt ein paar häufig benutzte Harmonien lerne und weiß welche Lieder dieser Harmonie folgen, damit ich mir daraus Melodische Phrasen (egal ob Gesang, Gitarre oder was anderes) abschauen kann, damit sich meine Improvisationskünste mal langsam ein wenig abheben von dem ewigen Blues :-D

lg, c.
 
Hallo!

"Das Ding" 1 bis 3 und dann transponierst du jeden einzelnen Song auf C, G, A, D und E.

Und das meine ich ernst.

Gruß

e.
 
Greif erniecasters Tip auf, nimm Dir eine Sammlung wie "Das Ding" und erstelle für ein paar Stücke Leadsheets mit Akkordbezeichnungen. Mal Dir mehrere Quintenzirkel auf (außen Dur, innen die Mollparallelen), schnapp Dir Deine Gitarre und transponiere die Stücke durch den Quintenzirkel durch. Dazu trägst Du für jede Transposition in einem neuen Quintenzirkel die verwendeten Akkorde ein. Damit dürfte schon beim Durcharbeiten eines Standardstückes so manches deutlich werden. ;-)
Wenn Du den Quintenzirkel verstanden hast und was daran (Stufen, Medianten, Tonmaterial usw.) abzulesen ist, dann ist das die halbe Miete für den Rest.

Ergänzend hilft ein Lexikon der Harmonielehre zum Nachschlagen. Dazu lohnt sich möglicherweise der Gang in die nächste Bibliothek.

Das Popformelbuch kannste Dir ausleihen, wenn es in der Bibliothek vorhanden ist, ansonsten spar Dir das Geld.

Konkrete Fragen kannst Du auch hier stellen.

Viel Erfolg!
der StratDrache
 
Pfaelzer schrieb:
...
Man spielt nicht problemfrei über einen Standardblues Solo, weil man die theoretischen Grundlagen kennt, sondern weil man die Akkordfolge eines 12taktigen Blues so verinnerlicht hat, dass man hört, was kommt, und sein Spiel darauf einstellt.
So sollte man alles hören...eben auch die Standards auch Rock/Funk/Soul/Jazz etc.

p

Yes! Diese Formulierung merke ich mir.
 
@Pfaelzer:
Das Raushören ist wichtig, aber vielleicht erleichtert es ihm den Einstieg, indem er erstmal die Akkorde abliest, spielt und transponiert.

Und den Quintenzirkel zu verstehen ist nun keine wahnsinnig komplizierte übertheoretische Sache, sondern eine einfache, mit der sich die Arbeit an Stücken erheblich erleichtern lässt.

Was mit Spannung aufbauen und auflösen gemeint ist, kann man hören (und die Hörgewohnheiten wird er sicher haben) UND es doch fein, wenn man sich das mittels der Intervallstrukturen innerhalb eines Akkordes und in der Bewegung zum nächsten erklären kann.

Z.B. das spannungsreiche Tritonusintervall zwischen Dur-Terz und kleiner Septime eines Dominantseptakkordes (z.B. E7), das beim Wechsel zur Tonika (hier A-Dur) aufgelöst wird. ODER: Im Blues eben NICHT aufgelöst, sondern nur chromatisch verschoben wird. (E7 zu A7) ;-)

Ich stimme Dir voll zu, dass das Raushören wichtig ist. Besonders, finde ich, bei Melodien.

Hören und Nachsingen bzw. Nachspielen sind Grundlage. Und dabei darf man sich ruhig sämtlicher Hilfsmittel (z.B. Notizen anfertigen, Leadsheets, Quintenzirkel, Akkordaufbau usw.) bedienen.

viele Grüße,
der StratDrache
 
Pfaelzer schrieb:
Auch auf die Gefahr hin erschlagen zu werden:

Raushören macht viel mehr Sinn als "Rauslesen".

Ernsthaft: Hör Dir die Akkorde der von Dir genannten "Klassiker" selbst raus, d.h. nicht irgendwo nachgucken, sondern wirklich raushören und aufschreiben.
Du wirst sehr schnell erkennen, dass die Strukturen dieser Songs ähnlich sind, d.h. dass die Akkorde sehr oft den gleichen tonalen Abstand haben und musikalische Funktionen erfüllen, die man z.B. mit "Spannung erzeugen", "auflösen", "weiterführen", "überleiten" etc. beschreiben kann. Durch das Raushören wirst Du auch sehr schnell lernen, diese Strukturen sofort beim Hören zu erkennen, und zwar wesentlich schneller und genauer als wenn Du nur darüber liest.

...

Da muss ich dir natürlich recht geben, aber! ich kenn natürlich auch nicht alle Klassiker, und vor allem geht es mir um Harmonien die sehr oft benutzt wurden.
Nur weil ich die Harmonie von "My Girl" (Temptations) sehr eingängig finde, und ich vermute dass die selbe oder sehr ähnliche Harmonien auch in anderen Liedern zu finden sind, weiß ich noch nicht ob es auch wirklich so ist, und ich suche schon für den Anfang erst mal nach den "ausgelutschtesten" Harmonien, weil ich finde dass man durch musikalische Klischees auch viel herausfinden kann.


Vielleicht haben ja auch hier ein paar Leute mal Lust zusammenzuführen was ihrer Meinung nach die paar ausgelutschtesten Harmonien des Rock n Roll, des Soul, des Reggae, der Beat Musik oder sonst was sind.

lg, c.
 
Moin.
Wenn Du schon in der Bibliothek bist, guck Dir auch mal How to write Songs on Guitar an. Das darf man mMn auch kaufen.
Gruß
Ugorr
 

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