Hilfe meine Halslackierung wird zu Gummi

Bierschinken

Power-User
11 Apr 2007
663
0
Düsseldorf
Hallo,

ich hab ein Problemchen mit meiner Seagull.

Es ist eine M6 Cedar GT deren Halsfinish ich immerschon als leicht klebrig nach längerem Spielen empfunden habe, mir jedoch nichts dabei dachte.

So, grade eben nach ich sie mir um ein paar Melodien zu zupfen und dabei fiel mir auf, dass der Hals sich schon vor dem Spielen klebrig anfühlte.
Die Lackierung war stellenweise wie Gummi, total klebrig, weich, fast pastös.

In meiner Neugierde bin ich mit dem Fingernagel über den klebrigen Bereich in etwa Höhe des ersten bis fünften Bundes und stellte fest, dass ich eine Schicht Lack unterm Finger hatte :shock:

Jemand von den Lackspezies der mir das erklären kann?
Watt mach ich nu, den Gummiwabbel mit Stahlwolle runterschleifen? - Oder gibbet ne Möglichkeitet, dass der wieder aushärtet oder sowas?

Um Hilfe dankbar,
Swen
 
Hi,

mal unabhängig von Deinem Lackproblem, finde ich unlackierte Hälse wesentlich angenehmer.

Darum runter mit dem Mist und danach regelmäßig wachsen, oelen oder was auch immer.....
 
Moin,

es könnte sich da wohl um eine Schcht Nitrolack handeln. Versuch doch mal in Erfahrung zu bringen, welchen Lack Seagull da draufgekleistert hat.

Wenn es sich um Nitrolack handeln sollte, dann versuch das untenstehende:

Der Hals meiner neuen 52ri-Tele klebte auch wie frisches Pattex. Habe dann mit 000er-Stahlwolle die klebrige Schicht poliert und gut ist. Waren 10 Minuten Arbeit. Geht auch prima mit der rauhen Topfkratzerseite von Haushaltsschwämmen. Ist optisch nicht wahrnehmbar, da ich nicht den kompletten Lack entfernt habe und der Hals fühlt sich angenehm seidig aber nicht mehr klebrig an.

Gruß und Blues
Andreas
 
Hallo,

Hals lackiert oder nicht steht für mich nicht zur Frage, ich mag den Hals meiner MusicMan genauso wie den lackierten Hals meiner Schecter - eher eine Sache der Gewöhnung für mich.

Zum Hals, ja das ist Nitrolack laut Seagull.

Klar könnte ich das abschleifen, aber ich wüsste gerne was da los ist.
Das ist ja nur an einer Stelle so und auch erst seit "gestern", zumindest hab ichs da erst fest gestellt.

Grüße,
Swen
 
Aufpassen mit Gummi oder Plastik. Da ist oft Weichmacher drin, der Verträgt sich nicht mit Nitrolack.

Könnte am Gitarrenständer liegen.
 
Hallo,

nein, der Hals kommt nichtmal in die Nähe der Auflageflächen des Ständers!
Sonst hatte der Hals auch keinen Kontakt zu irgendwelchen Lösungsmitteln.

Grüße,
Swen
 
Hallo Swen,
ich würde damit zum Gitarrenbauer meines Vertrauens gehen, für Selbstversuche sind mir meine Gitarren zu schade.
Wolltest Du nicht zur Session kommen? Man trifft sich ja nachmittags bei Walter, und Jochen hat zur Besichtigung seiner Werkstatt eingeladen. Da hättest Du gleich zwei Sachverständige...

Gruß,
Thomas
 
Hallo Thomas,

ja, ich wollte Nachmittags zu Walter oder Jochen und dann Anfangs mit zur Session. Da ich aber wohl mit dem Zug anreise und anschließend zur Geburtstagsfeier einer Freundin aufbreche ists schlecht eine Gitarre mitzunehmen.

Heute ists schon besser, nichtmehr gar so weich wie letzte Nacht, aber es ist immernoch spürbar weich. Komisch :?

Grüße,
Swen
 
Hi Swen,
Nitrolacke werden nicht pastös.
Du hast ein billiges Acrylat auf dem Instrument. Das löst sich durch Umwelteinflüsse, (Schweiß, Handcreme, Lösemittel in Koffern etc) auf. Es gibt keine Mittel, diesen Vorgang zu stoppen. Letztlich muss die Mumpe runter und durch einen richtigen Lack ersetzt werden.
Klingt doof. Isses auch.
 
W°°":kh2zoami schrieb:
Hi Swen,
Nitrolacke werden nicht pastös.
Du hast ein billiges Acrylat auf dem Instrument. Das löst sich durch Umwelteinflüsse, (Schweiß, Handcreme, Lösemittel in Koffern etc) auf. Es gibt keine Mittel, diesen Vorgang zu stoppen. Letztlich muss die Mumpe runter und durch einen richtigen Lack ersetzt werden.
Klingt doof. Isses auch.

Ganz sicher? Da hätte ich von Seagull mehr erwartet...
 
Hallo,

Walter, auf das pastös will ich mich nicht festnageln lassen, aber wenn du sagst dass der Schmodder runter muss, dann muss der Schmodder runter.
Blöd nur, dass diese Firma vollmundig damit wirbt (auch wenn ich nix drauf gebe, aber so kann man sich wenigstens drauf einstellen wie man so Zeuch zu behandeln hat.)

Jetzt frage ich mich, wie ich damit umgehe? - Erstmal den Hals mit Stahlwolle anschleifen und schauen obs gut wird?

Für Tipps bin ich dankbar =)

Grüße,
Swen
 
Moin!

So, wie ich das kenne, hilft da nix. Wenn der Lack weich ist, wird der nicht mehr hart. Also: runter damit, wie Walter schon schrob.

Beste Grüße!
Jab
 
Nabend,

ich würds gerne versuchen den Lack anzuschleifen, da es eben nur diese eine Stelle ist, wo der Lack auf mich "dick" wirkt. Sollte das erfolglos sein, kann ich immernoch alles runterschrubben.

Aber womit mach ich das am geschicktesten, sodass das eine homogene und stumpfe Schleifstelle gibt?

Dank und Gruß,
Swen
 
Hi Swen,

Du kannst dafür 000er Stahlwolle nehmen, dann musst Du aber die magnetischen Pickups gut abkleben. Den Stahlwolle-Staub kriegst Du dort sonst nie ab. Ich nehme dazu deshalb gern die rauhe Seite von einem Haushaltsschwamm. Dann hast Du dieses Problem nicht.

Gruss und Blues
Andreas
 
Ideal für solche Arbeiten ist sogenanntes Schleif-Vlies. Bekommt man im gut sortierten Baumarkt, Maler, - oder Lackierbedarf. Man bekommt es in versch. Körnungen, von sehr fein bis grob.

So sieht das aus:

3avc-gy.jpg
 
Magman":b71uwpni schrieb:
Ideal für solche Arbeiten ist sogenanntes Schleif-Vlies. Bekommt man im gut sortierten Baumarkt, Maler, - oder Lackierbedarf. Man bekommt es in versch. Körnungen, von sehr fein bis grob.

Yepp, das Zeugs ist gut :cool:

Gruß
Franz
 
Für Dein Lackproblem würde ich Dir folgende Vorgehensweise empfehlen. Alten Lack runter mit Ziehklinge dann mit 340er Schleifpapier schlichten. Mit Schwamm anfeuchten, dabei stellen sich die Fasern auf. Wieder schleifen anfeuchten und nochmal schleifen. Dann entweder Öl Wachsfinish oder mit Clou Schwabel und Polierlack (Nitrolack)
aufpinseln. Paar Schichten auftragen und mit Nassschleifpapie bis 2000er einebnen. Anschließen polieren und nix pappt mehr
 
Liebe Leser !
Sehr wahrscheinlich ist auf dem Hals Nitrolack. Entgegen der landläufigen Meinung können Nitroflächen klebrig und schmierig werden. Weil der Lack sehr weich ist , verbindet es sich mit Staub, Schweiß und auch
Fett. Ja, ist eklig, ich weiß ! Am besten geht man damit zum Gitarrenbauer seines geringsten Mißtrauens.
Zum Selbermachen , für Fortgeschrittene :
mit Ziehklinge oder grobem Flies den Lack vom Hals abschaben. Dann mit 220er Schleifpapier gleichmäßig schleifen. Satt mit z:B. Ballistol, oder Clou Öl einlassen. Nach ca. 3 Stunden mit 320er Papier nochmal schleifen. Zum Schluß nochmal DÜNN einölen. Fertig ! Man erhält eine traumhaft seidige , glatte , schmusige Haptik. ( Wachs sollte man lieber meiden , kann auch klebrig werden !! ) Viel Spaß, euer Paul
 

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