in Mustern denken

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Anonymous

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Hallo Gitarrengemeinde,

ich spiele jetzt schon seit ca. 10 Jahren und habe mir in letzter Zeit viel Gedacken über meine Spieltechnik gemacht. Bislang habe ich eigentlich nur Lieder nachgespielt, zwar immer mit einer eigenen Note, aber nachgespielt. Notenlesen habe ich noch nie gekonnt und gelernt habe ich alles mit Tabulatoren. Somit habe ich im Kopf immer gewisse Muster die ich bei meinen Solos nachspiele. Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass ich nicht weiß auf welchem Ton ich mich befinde und bei DurWechsel u.Ä. bekomme ich da immer Schwierigkeiten.
Kennt jemand mein Problem oder gibt es da jemanden der mir dazu Tipps geben kann, wie ich das verbessern kann?
Über eine konstruktive Diskussion wäre ich sehr dankbar.

Cat
 
catweezle":1jmt5jel schrieb:
Hallo Gitarrengemeinde,

ich spiele jetzt schon seit ca. 10 Jahren und habe mir in letzter Zeit viel Gedacken über meine Spieltechnik gemacht. Bislang habe ich eigentlich nur Lieder nachgespielt, zwar immer mit einer eigenen Note, aber nachgespielt. Notenlesen habe ich noch nie gekonnt und gelernt habe ich alles mit Tabulatoren. Somit habe ich im Kopf immer gewisse Muster die ich bei meinen Solos nachspiele. Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass ich nicht weiß auf welchem Ton ich mich befinde und bei DurWechsel u.Ä. bekomme ich da immer Schwierigkeiten.
Kennt jemand mein Problem oder gibt es da jemanden der mir dazu Tipps geben kann, wie ich das verbessern kann?
Über eine konstruktive Diskussion wäre ich sehr dankbar.

Cat

Hallo Cat,

So ganz steige ich nicht dahinter. Nachspielen ist prinzipiell keine schlechte Übung. In Mustern denken eigentlich viele, wobei diese sich natürlich unterscheiden, da es viele Ansatzpunkte gibt. Es liegt bei der Gitarre auch nahe, so zu verfahren. Die E-Gitarre ist spieltechnisch extrem flexibel. Sogar Slappen geht absolut überzeugend, wie ich letztens noch verblüfft feststellen musste. Blöd ist der Punkt, wo einen das eigene Spiel annervt. Da kann man nur an die Hand geben, dass man sich mit anderen Konzepten beschäftigt. Gut ist immer eine Mischung aus konzpiertem Lehrmaterial (Bücher, Unterricht, Video) und Heraushören von tatsächlich musikalischem Material. (z.B. Platten der Vorbilder).Ruhig in kleinen Happen lernen.

Diese erwähnte "Wechselgeschichte" schnall ich nicht. Meinst du Modulation der Tonart? Prinzipiell musst du garnicht wissen, welchen Ton du gerade spielst. So denkt eigentlich keiner (glaube ich zumindest). Vielmehr geht es darum Konzepte oder Muster zu verinnerlichen, bis man nicht mehr drüber nachdenken muss und sie letzlich sogar über Bord werfen kann...

Es würde helfen, wenn du nochmal genau beschreibst, wo du hinwillst. Aber es gibt beim Gitarre spielen keine Tipps und Tricks. Jeder muss mit Wasser kochen!
 
Diese erwähnte "Wechselgeschichte" schnall ich nicht. Meinst du Modulation der Tonart? Prinzipiell musst du garnicht wissen, welchen Ton du gerade spielst. So denkt eigentlich keiner (glaube ich zumindest). Vielmehr geht es darum Konzepte oder Muster zu verinnerlichen, bis man nicht mehr drüber nachdenken muss und sie letzlich sogar über Bord werfen kann...

Es würde helfen, wenn du nochmal genau beschreibst, wo du hinwillst. Aber es gibt beim Gitarre spielen keine Tipps und Tricks. Jeder muss mit Wasser kochen
Hallo Marcello,

es geht mir bei diesem Thema im wesentlichen um das improvisierte Solieren. In einer Moll Pentatonik ist ja ziemlich alles klar, aber ich habe Probleme mit den Tonleitern. Es passiert mir sehr oft, dass ich mit dem falschen Ton in der Tonleiter aufhöre. Und das kann das ganze Feeling eines Songs zerstören! Manchmal habe ich das Gefühl, dass es besser ist wenn ich nochmal von vorne anfange. Fingerfertigkeit = OK, Picking, Tapping, ......= OK, aber eine eigene Melodie finden = ??. Wie hast du/ihr Solospielen geübt? Habt ihr die Stücke direkt zerlegt?
Quasi "Beim A-Teil wird das gespielt, Bei C dann das.......".
 
Meist führt dein Vorschlag zu nichts. Meiner Meinung nach bleibt man lieber öfters in der Grundtonart (außer natürlich bei richtigen Modulationen) und legt sich Licks zurecht. :shock:
Natürlich kann man mit den Akkordwechseln auch im Solo auf eine andere Tonart wechseln, aber doch nicht mit jedem Akkord, da verlierst du ganz schnell die Übersicht...
Du solltest dich also vorher hinsetzen und dir für speziell das Stück/Playback, was du mit deinem Solo "bespielen" willst, einige Licks und Ideen zurechtlegen.
Alles aus der reinen Improvisation zu erlernen, erweist sich meistens als äußerst schwierig.
Übrigens kann da auch Inspiration von anderen Soli helfen - ich denke, dass das Marcello auch meint.
 
catweezle":1f8iozci schrieb:
Wie hast du/ihr Solospielen geübt? Habt ihr die Stücke direkt zerlegt?
Quasi "Beim A-Teil wird das gespielt, Bei C dann das.......".

Ja, eine richtige Analyse. Was ist möglich, was ist sinnvoll, etc. pp. Dazu dan gehört, was andere machen. Und dann ausprobiert. Vieles wiederholt sich ja, aber es Bedarf einiger Übung, bis man Routine bekommt.

Zwecks Tonfindung mach mal Folgendes: spiel eine Linie in einer bliebigen Tonart. Zu Beginn und wenn die Linie zu Ende gehen soll, z.B. vor einer Pause, dann "zielst" du auf einen starken Akkordton. Beginn mit der Terz, Quinten, Sexten. Mach weiter mit Septimen, Nonen. So stellst du Farben heraus und stellst fest, was geht und was weniger gut kommt. Quarten sind oftmals ganz großes Tennis, wie du feststellen wirst. Nimm Moll und Dur. Spiele Verschiedene Modi. Zum technischen Üben von Skalenmaterial empfehle ich verschiedene Intervallstrukturen zu üben. Am besten Vertikal und Horizontal. Viel Arbeit und ein nicht auszuschöpfendes Gebiet. Du musst dir beim Üben Dinge bewusst machen, damit sich dich beim "Spielen" nicht behindern.
 
Hmmm....

ich kann das Verstehen...

ich habe eigentlich keyboard gelernt und spiele inzwischen seit 13 Jahren Keys.
Ich fühle mich auch auf den Tasten wesentlich wohler als an den Saiten und Improviesiere auch auf den Keys ziemlich gut.

Allerdings weise ich immer beim Impro: "Jetzt ein Edann ein lauf aufs A..... ah ja, hier wechselt er auf Dm, das heißt ich muss aufs F kommen... etc etc.."

Bei der gitarre allerdings habe ich keine Ahnung, was ich gerade Spiele.

Ich versuche die Tonart zu finden und fange dann an rumzududeln. Daher muss ich wenn ich soliere, ein Lied 5-6x mitspielen, da beim dudeln Melodieen entstehen die gefallen und ich mir diese Merke.

Was für Töne... kein Ahnung.
 
DunkelElf":1isu0300 schrieb:
Hmmm....



Allerdings weise ich immer beim Impro: "Jetzt ein Edann ein lauf aufs A..... ah ja, hier wechselt er auf Dm, das heißt ich muss aufs F kommen... etc etc.."

Das könnte ich nicht...
 
Ich versuche die Tonart zu finden und fange dann an rumzududeln.

Hallo Elf,

genau so geht es mir auch. Das möchte ich eben abschaffen. Schön langsam bin ich davon überzeugt, dass ich mich einfach mal eine gewisse Zeit hinsetzen und pauken muss.

Danke fürs Gespräch!
[/quote]
 
DunkelElf":22bn8prp schrieb:
Ich versuche die Tonart zu finden und fange dann an rumzududeln.

Moin Elf,

das schafft bei vielen Gitarristen das Problem, dass sie irgendwann "immer das selbe" spielen, da sie ihre Finger laufen lassen, statt eine erdachte Melodie zu spielen.
Meine These : Nachdenken über die Tonart gehört verboten! ("Aah! A spielt man in der 5. Lage..." Mist! )
Bekannte Muster spielen auch! ("In der 5. Lage kenne ich die Pentatonik.." Auch Mist!)
Tonart und Muster machen eng und einfältig im Spiel.
Statt dessen soll man, bevor man Töne spielt, diese Töne singen. Also die Melodie zu erst ersinnen und dann spielen. Stimme und Geist sind beweglicher, als unsere Finger. Dabei kann man üben, durch die Stufen eines Akkordes zu singen, oder komplexe Akkorde als Apeggio singen zu lernen. Was man singen kann, muss man nur noch den Fingern zeigen. Das gilt auch für das Erlernen von Soli und Riffs.

Letztlich kommt man dabei auch wieder zu Tonart und Muster,(denn Musik geht ja nicht ohne..;-) ) aber das Griffbrett und der Horizont werden größer.
 

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