Klangästhetik: welche Produktionen klingen gut und warum?

MH schrieb:
Bleibt also bisher festzuhalten: die Geschmäcker sind verschieden,

Nun ja, es tut mir leid, wenn es ausgerechnet wieder dieser Herr ist, den ich zitiere

trekkerfahrer schrieb:
Letztendlich diskutieren wir doch hier über Geschmack. Und darüber kann man bekanntlich nicht diskutieren.

aber bei der Quintessenz dieses am Ende (aus meiner Sicht) sinnentleerten Themas waren wir damit bereits auf Seite 1. Irgendiwe so eine Art "Hornberger Schießen"....sorry, kleines Wortspiel.

Mir gefallen ja die ganz frühen Sachen von Freddy Quinn. z. B. "Junge komm bald wieder" ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=kSYblBKZ75Y

Tom
 
little-feat schrieb:
Nun ja, es tut mir leid, wenn es ausgerechnet wieder dieser Herr ist, den ich zitiere

trekkerfahrer schrieb:
Letztendlich diskutieren wir doch hier über Geschmack. Und darüber kann man bekanntlich nicht diskutieren.
Na, da hättest Du doch auch gleich diesen Herren hier zitieren können:

little-feat schrieb:
Ob wir das nun als gut und schön empfinden, darüber kann man nicht diskutieren.

little-feat schrieb:
Hornberger Schießen
Piero!!! Datenschutz!!! :-D

Ralf
 
trekkerfahrer schrieb:
Letztendlich diskutieren wir doch hier über Geschmack. Und darüber kann man bekanntlich nicht diskutieren.
Ralf


Es gibt guten und schlechten Geschmack und ja, guter Geschmack ist erlernbar und selbstverständlich habe ich einen guten Geschmack ;-)

Spaß beiseite. Natürlich ist letztlich alles Geschmack. Der Grund warum man über Geschmacksthemen diskutiert ist imho einer...Gemeinsamkeiten und damit Sympathien zu generieren. Interessant ist ja, wie sich Geschmack entwickelt. Die Entwicklung hat viel mit Prägung und damit mit Sympathie zu tun. z.B: der große Bruder mag AC-DC dadurch ist man zum Hardrock gekommen und mit dem Herzen dabei geblieben. Deshalb hängt man auch so an seinem Geschmack und verteidigt ihn vehement, da eine Kritik daran ebenso eine Kritik an der eigenen Lebensgeschichte ist (gefühlt)....

Ich meine aber trotzdem, dass man sich musikalisch weiterentwickelt (gerade als Musiker) und das dadurch der Geschmack sich mitentwickelt (oder auch umgekehrt: Henne oder Ei - suchs dir selber aus).
Insofern würde ich von einem entwickelten und einem rudimentären Geschmack sprechen - beides trägt man nach wie vor in sich. Das ist ähnlich, wie sich Spieltechniken immer weiterentwickeln. So jemand wie Robert Johnson hat viele neue Impulse gesetzt, aber heute hat er eigentlich nur noch historische Bedeutung, da sein Spiel schon 1000-fach weiterentwickelt wurde. Jetzt kommt es darauf an, wen man in seiner Vita eher kennengelernt hat - das Original oder die 1000-fach verfeinerte Kopie. Das Original wirkt dann im direkten Vergleich meist sehr schwerfällig und gefällt deutlich weniger. Das ist, wie wenn man einen BMW 2002 mit einem 525 vergleicht.....(vielleicht nicht ganz so extrem).....
Nun gibt`s auch die "Retrobesesenen" und dementsprechend einen Markt, der diesem "Geschmack" bedient (ich würde es aber eher als "Einstellung" bezeichnen).

Fazit: die Musik mit der man groß wird, prägt einen meist das ganze Leben. Als Musiker entwickelt man sich sowohl musikalisch als auch geschmacklich weiter.
Geschmack bleibt natürlich subjektiv. Trotzdem sollte man immer versuchen, sich weiterzuentwickeln. Und noch was...Geschmack und Vorlieben verbinden.
 
kam aus einem anderen Thread: Andreas Vollenweider ....

hab gestern die "Behind the gardens ..." mal wieder aufgelegt.

Und ja, das ist eine Produktion, die mir von Klang und Dynamik gefällt.
 
wer mal ein bisschen was anderes hören will:

James Taylor - Hourglass (alleine das Tombreak in "Gaia" ... aber auch der Rest der Platte ist äußerst fein produziert)
Francis Cabrel - Samedi Soir sur la Terre (der Opener ist schon der Bringer)
Oregon - In Moscow (Live! Man beachte v.a. "Underneath an evening Sky")
Peter Gabriel - das Meiste ;-) insbesondere das 1986er "So" (hier: "Excellent Birds")

Viel Spaß!
 
little-feat schrieb:
MH schrieb:
Bleibt also bisher festzuhalten: die Geschmäcker sind verschieden,

Nun ja, es tut mir leid, wenn es ausgerechnet wieder dieser Herr ist, den ich zitiere

trekkerfahrer schrieb:
Letztendlich diskutieren wir doch hier über Geschmack. Und darüber kann man bekanntlich nicht diskutieren.

aber bei der Quintessenz dieses am Ende (aus meiner Sicht) sinnentleerten Themas waren wir damit bereits auf Seite 1.
Es war immer schon ein beliebtes rhetorisches Mittel von Demagogen, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen. Ein Thema ist nicht "sinnentleert", nur weil eine Person in ihrer ungeheuren Überheblichkeit den Sinn nicht begreift. Aus meiner Sicht haben hier alle Beteiligten auf 8 Seiten sinnvolle Beiträge beigesteuert, bis auf einen ... der nicht nur unsachlich argumentiert, sondern im Übrigen auch immer versucht, persönlich zu werden und sich dabei hinter etwas versteckt, was er offenbar für Humor hält.
 
Pfaelzer schrieb:
Jeder Thread in diesem Forum ist sinnlos, da es hier fast ausschließlich um Geschmacksfragen (in intensivereren Fällen auch um Glaubensfragen) geht, und es sehr selten vorkommt, dass hier objektive Argumente verwendet werden. Bei den seltenen Gelegenheiten, wo diese verwendet werden, weerden sie niedergebrüllt, weil sie gegen das Geschmacksmuster einiger verstossen...

So what?

p


Suchst du SINN im Internetz? Suchst du Geschmack?

... Look at the Sun and be happy!

r
 
Pfaelzer schrieb:
Jeder Thread in diesem Forum ist sinnlos, da es hier fast ausschließlich um Geschmacksfragen
(in intensivereren Fällen auch um Glaubensfragen) geht.

Finde ich nicht, gibt etliche Themen aus denen man Informationen zusammensammeln kann/konnte.

Threads wo es um "wer ist euerer Meinung nach der beste Gitarrist?" geht sind allerdings affig, da gebe ich dir recht. =)
 
Moin,

ich habe hier schon so einige Tips mitgenommen und da ich demnächst wieder in meinem Lieblingsplattenladen in München einen Zwischenstop einlege, kann ich dort versuchen meine hier durch den Thread enstandene Einkaufsliste abzuarbeiten :)

Vielen Dank an alle die hier SINNVOLLES gepostet haben!

Gruß
Ralf
 
Hallo,

zurück aus dem Urlaub dann mal etwas später auch mal meinen Senf dazu...

Jochen, wie immer haben wir den gleichen Geschmack:
Slave to the rhythm von Grace Jones ist genial.
ZZ Top La grange gefällt mir sehr gut.
Come as you are von Nirvana
The defamation of Strcikland Banks von Plan B

All denen ist gemein dass sie für meine Begriffe einen genialen Drum/Bass-Sound haben; ein Drumset muss genau wie beim Einsatz bei La Grange oder Come as you are klingen.
Der Bass genauso kompakt wie bei Plan B.

Als bekennender Clapton-Fan sind die 80er-Alben von ihm (v.a. August) für mich rein soundtechnisch ein Graus; dafür die One more car, one more rider ein Ohrenschmaus (und das Live!).

Ich höre recht selten CD's, meist schaue ich mir Live-DVDs bzw Blurays an, in 5.1.
Hier haut mich das 95er Konzert von John Fogerty (Premonition) tonal immer noch um; super Sound, und so abgemischt dass man meint man sitzt auf der Bühne.
Ebenso immer noch soundfrisch beim Anhören: Hell freezes over von den Eagles.

Das 25-Jahre Jubiläum von Trevor Horn ist in dieser Hinsicht auch der Hammer.

Wenn ich bewusst drüber nachdenke gefallen mir soundtechnisch Alben / Titel am besten wo Drum und Bass "drücken".

Gruss

Michael
 
Swompty schrieb:
muelrich schrieb:
steinberger schrieb:
Francis Cabrel - Samedi Soir sur la Terre

Dass das einer kennt, wow !

Zwei!!!, seit Jahren eine meiner Lieblingsscheiben und klingen tut sie auch sehr gut. ;-)

Die späteren Scheiben sind soundtechnisch auf dem gleichen Niveau. Sehr aufgeräumte, klare Produktionen. Wenn man sich am Froosösiesch nicht stört sollte man sich das mal gönnen, auch die Live-DVDs wie "Hors Saison" sind in Sachen Mix was Feines und mit sauguten Muckern versehen - weltklasse Bass- und Gitarrensounds!
Um mal einen Vergleich zu wagen: Cabrel ist für mich bezüglich Komposition und Instrumentierung so was wie ein französischer Sting (von dem ich eine sehr hohe Meinung habe, heißt, ich würde den Meister nicht leichtfertig einem unpassenden Vergleich aussetzen).
 
steinberger schrieb:
...
auch die Live-DVDs wie "Hors Saison" sind in Sachen Mix was Feines und mit sauguten Muckern versehen - weltklasse Bass- und Gitarrensounds!
...

Hab auch einige weitere Studioalben von ihm. Alle sehr gut, aber "Samedi soir sur la terre" ist schon was Besonderes.

Danke für den Tip mit der Live-DVD. Hab mir gerade mal "La Corrida" angeschaut - Gänsehaut pur!
 
ollie schrieb:
Piero the Guitarero schrieb:
Whitesnake "1987" - der Gitarrensound von John Sykes wie eine Wand (Still of the Night/Is this Love? oder Bad Boys)

also wenns um den brachialsten, brillantesten Heavyrock Gitarrensound geht würde ich folgende Kandidaten nennen:

TNT - Tell no Tales (10.000 Lovers) http://www.myvideo.de/watch/6635539/TNT_10_000_Lovers_In_One
(anschauen kann man sie ja nicht mehr)
Dokken - Under Lock and Key (Unchain the night)
Steve Stevenson - Atomic Playboys (1. Song)
Van Halen - Fair Warning (Mean Street)
Accept - Balls to the wall

ja und den "genialsten Solosound aller Zeiten" liefert wohl Steve Stevens bei "Top Gun Anthem" ab (furchtbarer Film).....

Die "Tiefergestimmten" lass ich mal weg, da kenn ich mich nicht aus.....

Oberlehrer Modus an: Steve Stevens - Atomic Playboys = klasse Scheibe
 
Wenn ich so meinen Alben-Fundus (CD/MP3) revuepassieren lasse, sind mir als in meinem Sinne soundtechnisch großartige Titel folgende hängengeblieben:

Pink Floyd - Dark Side of the moon (kompakt, druckvoll, transparent, luftig, weit...alles genau da, wo es im Kontext so sein muss an Facetten)

Billy Idol - Rebel Yell (so muss ein Rock Album klingen)

Depeche Mode (fast alle) - z.B. Construction time again (natürlich könnte wir nun drüber streiten, ob reine Synthie-Bands gefälligst erstklassige, saubere Produktionen abzuliefern haben, da sie es ja schliesslich schon extrem einfach haben, keine Mikros, Amps, alles ohne Rauschen direkt einfangbar, digital....?)

Genesis - Invisible Touch

Negativ z.B.:
Megadeath - Countdown to extinction
AC/DC - High Voltage

Beide Alben kranken daran, dass sie nur aus Höhen bestehen und keine Substanz im sound haben....speziell bei AC DC schwankt die Qualität der Alben, wie bei Dream Theater durchgehend durch die völlige Nichtpräsenz eines Bassiten im Sound..."Let there be rock" war schon druckvoller....aber erst "Back in Black" dann für mich Hardrock Referenz im Sound!

Ash-Zayr
 
Hi,

passend zum Thema sind die Ergüsse von Jack White in der aktuellen Sound&Recording Ausgabe 09/12, finde ich.
"Warum analog besser klingt"

Hab nix mit der Zeitschrift zu tun!
Dachte nur, das passt zum Thema.

Gruß Diet
 
mein 50erl dazu:

die noch grösstenteils analoge studiotechnik in den 80ern, aus den grossen studios. speziell angesprochen weil beim querlesen noch nicht entdeckt queen, U2, simple minds...
pink floyd, oldfield, parsons etc. wurden ja schon genannt.

dann ist mit mit der umstellung auf digital ist erstmal die wärme verloren gegangen und kommt erst langsam wieder, und in letzter zeit wird alles auf max komprimiert damit´s als 128kbit mp3 auch noch gut klingt... bäh.

natürlich gabs auch in den 90ern/2000ern und gibts auch heute noch gute produktionen, aber grösstenteils war´s eher nicht so doll.
 
Ich werde auch langsam alt....

Erst mal zu meinen "Lieblingsproduktionen", um im Sinne des Threaderstellers zu bleiben:

Das meiste schon genannt:
Alan Parsons (fast alles, bis auf die Neuauflage von "Edgar Allan Poe" featuring Vincent Price... die war überflüssig.)

Supertramp "Crime Of The Century"

Van Halen 1 (rauh, dreckig, genial)

Jazz Sampler "Reference" , damals von Tonstudio Braun

Pink Floyd. Alles ab "Dark Side of..."

Deep Purple "Made in Japan", "Machine Head"

Dream Theater "Awake"

Green Day "American Idiot"

Henrik Freischlader mixed by Martin Meinschäfer

Peter Gabriel "So"

Andrew Powell Orchestra "Plays Alan Parsons Project"
Wie dort Synth- und Sequencersounds oder ebenso Rockgitarren-Riffs mit reinen Orchesterinstrumenten abgebildet wurde, war beeindruckend.

Auf Vinyl als Live-Konzert Neil Diamond "Live At The Greek Theater".
Leider war das CD-Remastering ein Musterbeispiel, was man alles falsch machen konnte. Dank Loudness War wurde nicht nur die Dynamik, sondern die ganze Atmosphäre des Albums zerstört.

Nun mal zur ganzen Digital / Analog-Debatte...

Was nützt mir aufnahmetechnische Perfektion, wenn dabei die Musikalität in den Hintergrund tritt...
Ein englischer Kollege drückte das mal so aus " Some people listen to their Stereo and not to the music" ...

Paradebeispiel waren in den 80ern einige Produktionen von InAkustik / Telarc, die eigentlich eher dazu geschaffen waren, Boxen zu killen oder Tonarme von Analoglaufwerken zum Hopsen zu bringen... Erich Kunzel war so ein Spezi... Das war pure Effekthascherei.

Ob analog oder Digital ist heutzutage eigentlich wurst... was die Technik angeht.
Vielleicht neigt man bei moderner HDR-Technik eher zu unnötigen Spielereien, während man sich zu analogen Zeit auf das Wesentliche konzentrieren musste, weil jeder Nachbearbeitungsschritt mit Verlusten verbunden war. Die Aufgabe für den TonIng war schon anspruchsvoller.

Auch das Geschwafel, daß LPs besser klingen als deren digitale Neuauflagen, ist unnütz, denn es hat nix mit der Technologie zu tun, sondern mit dem schnellen Geschäft der Plattenfirmen (man nehme einfach die Vinyl-Mastertapes) oder der Übereifrigkeit einiger Mastering-Studios, die dann jedes Nebengeräusch entfernen müssen und den Gain bis zum Maximum und per Limiter drüber hinaus ausreizen.

Ein Bekannter, der früher mal als TonIng in den Hansa-Studios gearbeitet hatte, berichtete von dem frustrierenden Gefühl, wenn man das, was man auf dem 15"-Speed-Master-Senkel abgeliefert hatte, mit dem verglich, was aus dem Presswerk kam. Das war oft so ein gefühlter Absturz wie die Konvertierung einer Digitalaufnahme in 128Kbit MP3...
Es gab zwar hervorragend klingende Vinyls, aber das waren dann meist auch Direktschnitt-Exoten oder 180gr. Pressungen etc. , aber nicht dieser Kram für die Massenproduktion.

Das das bei CD-Releases nicht so sein muss, bewies vor Jahren mal ein Label namens MFSL (Mobile Fidelity Soundlabs), die die original 2-Spur-Masterbänder auf penibel justierten Bandmaschinen und sorgfältiger Auspegelung direkt in den AD-Wandler jagten.

Die MFSL-Versionen von Supertramps "Crime Of the Century", Pink Floyds "Dark Side.." oder "The Wall" oder vor allem Alan Parsons alte Originalverson von "Tales and Imaginations..." vermitteln sehr gut den Eindruck, wie es damals im Studio geklungen hat, bevor das Signal für die Plattenproduktion beschnitten und komprimiert wurde. Die Analogtechnik war damals schon auf dem gleichen Niveau, wie es heute möglich ist.

Und heutzutage ist auch das digitale Equipment in der Lage, den Sound eines alten Neve 1073-Kanalzuges oder eines Manley-EQs perfekt nachzubilden. Nur bitte nicht von irgendeinem billigen Homerecording-programm auf Tools von UAD oder TC u.s.w. schliessen. Da sind Welten zwischen.


Gruß
Stefan
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten