Man wird ja nicht jünger

trekkerfahrer

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Moin,

in letzter Zeit lese ich immer öfter den Satz "Man wird ja nicht jünger" in Zusammenhang mit dem Gewicht von Gitarren und dem Rücken des Gitarristen.
Ich kämpfe jetzt auch schon ein gutes Jahr mit enormen Rückenproblemen und dachte lange Zeit ich könne keine schweren Gitarren mehr tragen, leichtere müssten her, eine Zeitlang spielte ich gar im sitzen.
Bis mir meine Osteopathin nahelegte mal auf meine Körperhaltung beim Gitarrespielen zu achten und ein wenig mehr für meine Rückenmuskulatur zu tun. Mittlerweile stehe ich wieder 3-Stunden-Proben, auch mit 4- bis 4,5-Kilo Gitarren, durch und fühle mich gut dabei.
Ich weiss, dass hier viele Leute ähnliche Probleme haben, gibt es auch welche die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben und bei denen das Gewicht auch keine so große Rolle mehr spielt?

LG
Ralf
 
taschakor":11cvbeav schrieb:
Ich weiss, dass hier viele Leute ähnliche Probleme haben, gibt es auch welche die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben und bei denen das Gewicht auch keine so große Rolle mehr spielt?

Hier, ich, Ralf.

Ich hatte 3 Bandscheibenvorfälle, davon zwei innerhalb von 4 Wochen. Schmerz war mein zweiter Vorname.

Rückenschule half, vor allem aber die Gewichtsreduzierung von gut 30 Kilo. Heute gehe ich regelmäßig ins Fitnessstudio und biege Eisen. Ergebnis: Leichte Gitarren sind was Feines, schwere Gitarren verursachen keine Beschwerden.
Und genauso schön: Im Augenblick baue ich mir eine neue Terrasse. Alles in allem habe ich in der letzten Woche gut 3,5 Tonnen Erde ausgehoben und mit dem Hänger ab- sowie 750 Kilo Trockenbeton angefahren und zu Streifenfundamenten verarbeitet. Daran erinnert mich morgens nur der Muskelkater - aber nicht der Rücken.
 
taschakor":1weu7v8p schrieb:
....
Bis mir meine Osteopathin nahelegte mal auf meine Körperhaltung beim Gitarrespielen zu achten und ein wenig mehr für meine Rückenmuskulatur zu tun. Mittlerweile stehe ich wieder 3-Stunden-Proben, auch mit 4- bis 4,5-Kilo Gitarren, durch und fühle mich gut dabei.
[....] bei denen das Gewicht auch keine so große Rolle mehr spielt?

Hoi.

Ja.
Meine Wirbelsäule ist ziemlich kaputt, und etliche Bandscheiben haben ihren Dienst quitiert.
Dank regelmäßigem Rücken- und Krafttraining stemme ich meine 4,5-Kilo-Paulas aber recht problemlos.

Gezieltes Muskelaufbautraining (Rücken, Bauch, Brust, Beine) ist bei Bandscheibenproblemen aus meiner Erfahrung heraus unerlässlich.

Jedes bessere Fitness-/Sportstudio bietet geeignete Trainingsgeräte und passende Beratung.

Nun ist jeder anders, und bei manchen hilft gezieltes Kraftraining vielleicht nicht oder nicht genug; meiner Erfahrung nach hilft es aber bei Vielen und ist daher einen Versuch wert.

Tschö
Stef
 
hallo,
ich hatte eine zeitlang auch probleme vom vielen gitarre spielen, aber eher mit den armen und der schulter.
mir hat jetzt regelmäßiges ( jeden sonntag ) schwimmen gehen gut geholfen.

beste grüße
tom
 
Moin,
ich habe/hatte(?) auch seit vielen Jahren Rückenprobleme, v.a. im Bereich 6.+7. Brustwirbel. Da meine Wirbel also insgesamt nicht stabil saßen, hat oft schon eine Kleinigkeit ausgereicht, z.B. wenn ich eine Gitarre über Kopf mit einer leichten Drehung abgenommen habe, dass mir da die Wirbel raus sind.

Und jetzt kommts:
Ich habe vor ein paar Monaten eine neue Matratze gekauft, so eine mit sogenanntem Memoryschaum. Seitdem habe ich keinerlei Beschwerden mehr!
 
Moin.
Gewichtsreduzierung, mehr Sport im Ausdauerbereich(Bin ansonsten Kampfsportler) und wieder Yoga für die Beweglichkeit haben meine Rückenzickereien beendet. Eine chronische Entzündung in der Schulter ist dadurch zwar nicht weg, aber kontrollierbar. Da hat mir auch ein Rucksack anstatt Umhängetasche geholfen. Neues Lattenrost & neue Matratze (7Zonen irgendwas) sorgen für Entspannung im Schlaf.
Und was das Gitarre spielen angeht: Ja, ich habe die Klampfen etwas höher gehängt, weil es Ergonomischer ist. Der RockNRollgott möge mir verzeihen. Und der ordentlich gepolsterte Gurt an der schweren Paula hilft da auch noch ein bißchen. Keinerlei Zickereien mehr nach dem Spiel.
Gruß
Ugorr
 
Das Thema "Rücken" wird hier ja idR, nein IMMER, gleich dazu benutzt, um superleichte Instrumente anzupreisen.

Leichte Instrumente sind natürlich angenehm zu spielen. Ich mag das auch, wenn mir die Gitarre nicht wie ein Betonklotz am Gurt hängt.
Aber, wenn zB eine Gitarre ZU leicht ist, und dann auch noch eine Form hat, die sowieso zur Kopflastigkeit neigt, dann kann aus auch nach hinten losgehn.
Denn wenn die Greifhand die ganze Zeit damit beschäftigt ist, ausser Spielen auch noch Balance zu halten, dann strengt das ja auch an.

Der Faktor "wie hängt die Gitarre auf der Schulter" ist da auch ein nicht zu unterschätzender Faktor:
Ich habe eine zeitlang ja sehr oft eine St Blues 61 South gespielt. Klein, leicht, und für MICH sehr angenehm. Parallel hatte ich eine PRS EG aus den frühen 90ern, die ungefähr das gleiche Gewicht hatte. 30 Minuten PRS, und ich hatte Schmerzen in der Schulter. Komisch, denn die PRS mit dem längeren oberen Horn hat eigentlich die ergonomischere Form.
Ein (hier gut bekannter) Physio hat sich das dann mal angeschaut, und mir die PRS einfach mal ein bisschen anders auf der Schulter ausgerichtet. Das hat geholfen. Keine Schmerzen. Aber diese Position war für mich nicht bequem, hat sich nicht natürlich angefühlt. Ergo: PRS-Form ist nix für mich.

Was ich damit sagen will: Dieses (fast schon zwanghafte) Bohei um das Gewicht, dieses Gebrabbel, dass eine Gitarre unter (setze nun den Wert Deiner Wahl ein) 3,2 kg ist das Allheilmittel gegen Rücken ist, und alles ab 3201 gr böse und rückenschädlich, ist aus MEINER SICHT lächerlich.
Wie von anderer Seite schon beschrieben: Gezielter Muskelaufbau hilft VIEL mehr. Ggfls. auch mal die Spielposition verändern. Wenn es hilft, Gurt hoch. Und auch das angesprochene Schlafplatz-Thema kann da helfen. Bettenhäuser (also nicht der bunte Matratzen-Discounter) haben oft geschultes Personal, die a) gut beraten können und b) auch mal die Möglichkeit bieten, für ein - zwei Wochen eine Matratze samt Lattenrost zu Hause auszuprobieren.

Bevor man natürlich an SICH was tut, ist es leichter, durch leichte Gitarren, dem Thema ein Stück weit aus dem Weg zu gehen. Das ist wie bei Übergewicht: Da wird dann auch gern mal die Waage gemieden, oder die nächste Hose ne Nummer größer gekauft, statt mal 3 kg abzuspecken. Oder auch Rauchen: Mangelnde Konditionen und Kurzatmigkeit wird dann gerne mal auf ein paar Kilo zuviel geschoben, aber nicht auf das Kernproblem. Und mit dem Rauchen aufhören geht dann nicht, weil man da ja dann zunimmt, und das geht nicht, weil man eh schon zuviel ... Dummer Kreislauf ! Banger weiß übrigens, wie man diese beiden fiesen Themen AUF einmal eliminiert - find ich immer noch großartig, wie aus dem quarzenden Groovemoppel innerhalb weniger Monate ein rauchfreier Sportfreak wurde - da ziehe ich meinen Hut !


btt:
Ich nehme mich das selbst nicht aus, das Thema "Rückenschule" sollte muss ich wieder angehen !
 
Überschrift: Wer rastet der rostet!

Man kann und darf dieses Thema nicht verallgemeinern - es kommt darauf an welche Gebrechen man hat. Auch ich leide unter mehreren Bandscheibenvorfällen und teils starker Abnutzung der Wirbel. Zusammen mit meinem Physiotherapeuten habe ich ein auf mich spezielles Programm erstellen lassen welches mir sehr gut hilft. Ich gehe regelmäßig schwimmen und besuche einen Gesundheitspark. Trotzdem gibt es Sachen die darf ich nicht mehr machen - Überkopf schwer heben z.B. usw...

Leichtes Equipment kann auch klingen und mit meinen leichten Gitarren fühle ich mich deutlich wohler.

Unterschrift: Jammern bringt nix, aktiv bleiben ist die beste Medizin!
 
Moin,

hatte nach längeren Gigs mit einer recht schweren Tele (mit B-Bender, daher das Gewicht) immer Kreuzschmerzen. Regelmäßiger Besuch in der Muckibude mit nicht rückenspezifischem Training hat da innerhalb von 8 Wochen Abhilfe gebracht.

Gruß Jergn
 
gitarrenruebe":6bdprkwz schrieb:
Ergo: PRS-Form ist nix für mich.
Habe bei einer günstigen PRS Tremonti SE die gleiche Erfahrung gemacht. Das ist die einzige Gitarre, die ich wenige Wochen nach dem Neukauf wieder verscherbelt habe - alleine wegen der Kopflastigkeit.
 
Sicher sollte man nicht verallgemeinern. Da gibt es jedoch ein paar Wahrheiten, um die man nicht herumkommt:

Unsere Muskulatur hat neben anderen vor allem die Aufgabe, als Korsett unser Knochengerüst zu schützen, abzufedern, aufrecht zu halten. Eine erschlaffte Muskulatur (wie heute üblich) wird dieser Aufgabe nicht mehr gerecht.

Fehlhaltung, abnormer (einseitiger) Verschleiß (Bandscheibe), Halswirbelsäule (Kopfschmerzen), Knieprobleme sind die Folge.

Man kann sich das vorstellen wie einen defekten Stoßdämpfer am Auto. Kommen alle Schläge direkt auf die Komponenten des Fahrwerkes durch, ist vorzeitiger Verschleiß und Zerstörung die Folge.

Es gibt immer wieder gerne genommene Therapien (Massage, Packungen, Kuren etc), die teuer sind (sollen sie auch, Ärzte möchten auch verdienen), Linderung bringen (kurzfristig), das Problem aber nicht an der Wurzel packen.

Therapieansatz Nr. 1 bei den meisten, oben beschriebenen Problemen ist und bleibt: Wiederherstellung der muskulären Funktion, Muskelaufbau unter Anleitung eines guten Trainers. Aufbau eines muskulären Korsetts für die gestressten Komponenten des Skeletts. Es ist aber gleichzeitig die unbeliebteste Methode. Sie erfordert nämlich Einsatz, Disziplin, Durchhaltevermögen.

taschakor":3o4bkjky schrieb:
ein wenig mehr für meine Rückenmuskulatur zu tun. Mittlerweile stehe ich wieder 3-Stunden-Proben, auch mit 4- bis 4,5-Kilo Gitarren, durch und fühle mich gut dabei.

Das freut mich, denn vor ein paar Monaten hörte sich das noch anders an. Man muss sich einfach mal vergegenwärtigen:
was sind 4 kg? Nichts! Verteilt über einen breiten Gurt auf beide Schultern ist das selbst für eine Frau ein Witz.

Wer das nicht tragen kann über mehrere Stunden hinweg, ist im fortgeschrittenen Alter ein Anwärter auf den Rollstuhl. Hört sich böse an, ist es auch.

Leute……poliert weniger Gitarren,
tut dafür mehr für euren Körper.

Tom
 
Magman":2rzc1gdn schrieb:
Leichtes Equipment kann auch klingen und mit meinen leichten Gitarren fühle ich mich deutlich wohler.
Bin ich 100% bei Dir. Man darf halt kein Dogma draus machen.
Gewicht ist halt nur EIN Faktor bzgl. Rücken, aber nicht der alles entscheidende ...
 
gitarrenruebe":gq632cgj schrieb:
Magman":gq632cgj schrieb:
Leichtes Equipment kann auch klingen und mit meinen leichten Gitarren fühle ich mich deutlich wohler.
Bin ich 100% bei Dir. Man darf halt kein Dogma draus machen.
Gewicht ist halt nur EIN Faktor bzgl. Rücken, aber nicht der alles entscheidende ...

Das ist absolut richtig, MIR selbst hilft es MEINE Beschwerden zu mildern, bzw. in den Griff zu bekommen. Wenn ich nicht regelmäßig Bewegung (Schwimmen, Cross Trainer ec) und allen Dingen voraus Rückenschule hätte wäre ich wohl noch immer auf dem gleichen Stand was Schmerzen betrifft.

Jeder muss für sich das passende Paket zusammenstellen (lassen)!
 
gitarrenruebe":2715fdnd schrieb:
Magman":2715fdnd schrieb:
finetone":2715fdnd schrieb:
Magman":2715fdnd schrieb:
Unterschrift: Jammen bringt nix, beim Bier bleiben ist die beste Medizin!

:lol:


;-)

Du Satzverdreher du :lol:

Ein, zwei Kistchen Bierchen am Tag kann nur gesund sein ;-)

:shock: :lol:

Nee nee nee, da kann ich dann doch nicht mithalten :roll: :-P :cool:

Aber jetzt mal ernst: Man nimmt generell täglich zu wenig Flüssigkeit auf. Ich muss mich anstrengen 2-3 Liter Wasser/Tag zu trinken. Wenn jetzt hier jemand sagt: WASSER? Da fi.... doch die Fische drin! Egal, seit dem ich mich dran halte fühle ich mich generell besser.
 
Wenn ich meine Ibanez Artist oder die 7-saiten Framus spiele, dann ist ein breiter Gitarrengurt ein absolutes Muss. Die Gitarre 'sitzt' besser und das Gewicht verteilt sich, zumindest habe ich das Gefühl, dass dem so ist, besser. Jedenfalls fühle ich mich damit wohler.

Aufgrund dessen, dass ich seit Kindesbeinen sportlich unterwegs und generell stabil gebaut bin, noch nicht grossartig über Rückenleiden beklagen. Nach langen Proben oder nach einen Probeweekend merke ich schon was. Aber keine eigentlichen Schmerzen.

Gruss, Marco
 
Rückenleiden, na und:
Wofür gibt's denn Barhocker?

Muddy Waters und John Lee Hooker haben auch oft im Sitzen gespielt.
 

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