Marshall Röhrensuch oder "Endlich wieder ne Konstante"

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Anonymous

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Tach Jungs,

komme gerade von der Probe und hatte heute wieder so ein "Erlebnis".

In einem Anfall von Forscherdrang und dem normalen "Optimierungswahn", an dem wir wolle alle ein wenig leiden, hatte ich mir verschiedene 12ax7 Röhren für meinen JCM800 bestellt.

Tungsol, JJ, Mullards (waren drin) und TAD (waren auch mal drin, kannte ich).

Ich wollte eigentlich hauptsächlich den für mich besten Hersteller für die V1 Position und damit den "Hauptverantwortlichen" für die Zerre ermitteln.

Nach einem Kurztest hatte die Tungsol in der V1 gewonnen. Hatte dann die JJ in V2 und die Mullard in V3.

Dann einen "komischen Sound" bei den letzten 3 Proben (irgendwie so plärrig)... Doof wie man ist natürlich erstmal nicht dran gedacht, dass man ja die Röhren getauscht hat. Der erste Übeltäter ist ja meist eh die Tagesform.

Heute Problem immer noch nicht weg... Dreck

Dann die JJ in V1 getestet, mir immernoch zu weich und warm (also nicht schlecht, aber halt gerade nicht mein Geschmack)... dann die Mullard wieder auf V1 (JJ auf V2 und Tungsol auf V3) und....

da war er wieder... mein Marshallsound....

man merkte es auch den Mitmusikern sofort an, dass der alte Druck wieder da war und na klar... auch der "gewohnte Sound".

Geht mir hier nicht um besser oder schlechter... freue mich einfach nur mal wieder ne Konstante gefunden zu haben und wollte euch dran teilhaben lassen.

Marshall, Mullard.... mein Ding.

So...

Schönen Abend noch.

War heute mal keine Frage.

Gruß
 
Meinst du die Mullard Reissue 12AX7? Bräuchte ich nicht einen funkig-klingelnden Cleansound im Normalkanal, würde ich die auch in V1 spielen. Klingt nämlich auch nin Fenders super, sehr rockig-crunchig ohne zu überfetten, eine der besten aus aktueller Fertigung. Warum zB Tubetown die nicht führt, ist mir ein Rätsel, auch deren EL34 ist erste Sahne!

Falls du eine originale Mullard hast und die eines Tages ersetzen musst - die Reissue "made by Reflektor" ist wirklich gut (und viel näher dran als die gelobte TungSol-Reissue). Das Groove Tubes Mullard-Reissue GT-M jedenfalls klingt mittiger-fetter-undifferenzierter als die Reflektor.


Ich habe für meine Amps auch so lange gesucht, bis ich Konstanten hatte. In meinem Haupt-Fender sind das zB eine Philips 5751 in V1, eine JJ803 in V2 (bei mir kaskadierte Vorstufe des Leadkanals).

Gruß, ferdi
 
Kann man diese Charakteristika der Röhren eigentlich auf jeden Amp 1 zu 1 übertragen oder hängt das auch von der übrigen Vorstufenschaltung ab?

Ich habe hier gerade einen Blackstar aus der neuen Serie, den ich gerne etwas "ent-gainen" möchte. Ich habe noch nicht nachgesehen, was jetzt drin steckt, wollte aber einfach mal ein paar Röhren bestellen und testen. Gibt es da (außer dem Tubetown PDF) noch andere Tabellen mit Richtwerten einzelner Typen/Marken?

Gruß
Dave
 
Hallo Ferdi,
ja ich glaube es handelt sich um die Mullard Reissue. Die EL34 in meiner Endstufe des JCM800 sind auch von Mullard.

Wo beziehst du denn deine Mullards (finde die Dinger tlw. schwer und zu hohen Preisen)?

Nen Tip wäre super.

Dieses "made by Reflektor" habe ich noch nicht verstanden. Sind das andere Mullards?

Hatte einfach nur mal Lust die "angesagten" Hersteller durch zu testen.

Ich finde es gerade echt wahnsinn wie gut du die Mullard beschrieben hast. Das deckt sich 1:1 mit meiner Wahrnehmung (und das will bei diesen feinen Unterschieden schon was heißen). Hut ab.

Für die Cleansounds hätte ich vermutlich die Tungsol genommen. Aber verzerrt... Mullard... was für ein Growl... Mein JCM800 klingt wie nen fetter Boxermotor.

Grob gesagt hätte ich jetzt gesagt..

Mullard=Marshall pur
Tungsol= clean sehr klar. Verzerrt zu britzelig
JJ= kuschelig warm, aber weniger durchsetzungsfähig...

Gott, meine Bandkollegen halten mich für nen Spinner.

Aber es gibt Typen die das gleiche hören, echt geil.

Danke für deinen Beitrag
 
Hallo!

Okay, der Sound ändert sich durch unterschiedliche Röhren. Geschenkt. Fraglich ist für mich, wie sehr er sich ändert.

Ist das vergleichbar mit dem Ändern eines Plektrums zwischen Thin und Heavy? Dem Wechsel am Amp zwischen Strat und Paula? Dem vollständigen Runterdrehen eines üblichen Tone-Potis? Dem Wechsel zwischen total runtergespielten und neuen Saiten?

Ist das ein "och ja, ist schon anders" oder ein "boah, da geht aber die Wand auf"?

Bei solchen Beiträgen wünsche ich mir eine Konstante, an der ich mich orientieren kann.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":7wpsw8np schrieb:
Hallo!

Okay, der Sound ändert sich durch unterschiedliche Röhren. Geschenkt. Fraglich ist für mich, wie sehr er sich ändert.

Ist das vergleichbar mit dem Ändern eines Plektrums zwischen Thin und Heavy? Dem Wechsel am Amp zwischen Strat und Paula? Dem vollständigen Runterdrehen eines üblichen Tone-Potis? Dem Wechsel zwischen total runtergespielten und neuen Saiten?

Ist das ein "och ja, ist schon anders" oder ein "boah, da geht aber die Wand auf"?

Bei solchen Beiträgen wünsche ich mir eine Konstante, an der ich mich orientieren kann.

Gruß

erniecaster

vielleicht mit dem Plek vergleichbar; Der Vergleich hinkt aber leicht.
 
@erniecaster,

ich glaube da kommst du um ein selberausprobieren nicht herum. Ich habe das ganze beim Wechseln meiner Röhren bei meinem Techniker selbst erleben dürfen und war teilweise überrascht über die Unterschiede die eine einzelne Vorstufenröhre z.B. ausmacht. Ob das jeder gleich empfindet oder ob das in die Abteilung "Gras wachsen hören" gehört musst du selber rausfinden. Das lässt sich nicht mit konstanten Werten beschreiben.
So teuer sind die Preamp Röhren aber auch nicht, da kannst du einfach mal verschiedene ausprobieren.
 
kerndrifter":dfmc0f80 schrieb:
Mein JCM800 klingt wie nen fetter Boxermotor.

Pfui Deibel.

Hättest du 5,7 Liter V8 gesagt, hätte das nen Zopf gehabt, aber so......

erniecaster":dfmc0f80 schrieb:
Fraglich ist für mich, wie sehr er sich ändert.

Steht doch da.
Entscheidend ist nur, dass der direkt Betroffene es hört und damit glücklich ist. Wobei es völlig gleichgültig ist, ob er sich das einbildet oder ob da wirklich etwas ist.

Mir wäre es egal, ob man mich für bescheuert hält.
Macht dieser....wie heißt er....Mullard....macht der auch Transistoren?? :lol:

Tom
 
kerndrifter":2eltvs3h schrieb:
Hallo Ferdi,
ja ich glaube es handelt sich um die Mullard Reissue. Die EL34 in meiner Endstufe des JCM800 sind auch von Mullard.

Wo beziehst du denn deine Mullards [ ... ] ?

Dieses "made by Reflektor" habe ich noch nicht verstanden. Sind das andere Mullards?

Ich bestelle die einfach aus der US-Bucht, bei einem Shop namens BTB TUBES.

Reflektor ist der russische Hersteller, der auch die Sovteks produziert. Er hat die Produktnamen und angeblich auch die originalen Fertigungsmaschinen von Mullard und TungSol gekauft.

An der Spannbreite dieser Sound- und Qualitätsunterschiede sieht man schon, dass es eben egal ist, WER Röhren baut und WO - das WIE ist entscheidend.


Ich finde es gerade echt wahnsinn wie gut du die Mullard beschrieben hast. Das deckt sich 1:1 mit meiner Wahrnehmung (und das will bei diesen feinen Unterschieden schon was heißen). Hut ab.

Aber es gibt Typen die das gleiche hören, echt geil.

Danke für deinen Beitrag


Wenn wir uns darauf einigen könnten, uns hier mit angelesenem Halbwissen der Sorte "Fabrikat x soll ganz gut sein, probier die doch mal" zurückzuhalten, wäre dem Forum sehr geholfen.

Wenn du die JJECC83 obenrum zu warm und stumpf findest, probier unbedingt mal die JJECC803! Die hat lange Anodensysteme (die längsten auf dem Markt) und klingt deutlich offener!


little-feat":2eltvs3h schrieb:
kerndrifter":2eltvs3h schrieb:
Mein JCM800 klingt wie nen fetter Boxermotor.

Pfui Deibel.



Also ich finde den Boxer-Sound eines Subaru Impreza STI (wie der meines Ex-Nachbarn) schon okay. Hierzu:


 
Piero the Guitarero":4pqoqdy5 schrieb:
Danke! Sag mal, Piero, was machst Du eigentlich sonst noch so, wenn Du nicht gerade das Internet katalogisierst? :shock:

erniecaster":4pqoqdy5 schrieb:
Okay, der Sound ändert sich durch unterschiedliche Röhren. Geschenkt. Fraglich ist für mich, wie sehr er sich ändert.
Ich bin ja bekennender Ungläubiger, wenn es um Gitarren-Voodoo geht. In meinem 2203 höre ich aber bei Betriebslautstärke deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen 12AX7 in V1. Besonders beim Gain und den Höhenanteilen ist mir das aufgefallen. Bestimmt ist zumindest der Verstärkungsfaktor für den Fachmann auch elektrisch messbar, insofern finde ich das auch alles nicht esotherisch.

Leider habe ich aber beim Testen nie mitgeschrieben, welcher Röhrentyp wie reagiert hat und ich weiß eben nicht, ob Röhre A in Amp B die gleiche Soundveränderung wie in Amp C bewirkt. Da das aber kaum was kostet, werde ich mal eine Auswahl bei einem gut sortierten Röhrenfachhandel bestellen und gelegentlich verkosten. :cool:
 
Dave Sustain":11fvbtbw schrieb:
Leider habe ich aber beim Testen nie mitgeschrieben, welcher Röhrentyp wie reagiert hat und ich weiß eben nicht, ob Röhre A in Amp B die gleiche Soundveränderung wie in Amp C bewirkt.

Tut sie. Nur ist das so eine Sache; Wer will z.B. bei einem Twin mehr Gain und Höhen haben?
 
Dave Sustain":1th3ztqk schrieb:
Ich bin ja bekennender Ungläubiger, wenn es um Gitarren-Voodoo geht. In meinem 2203 höre ich aber bei Betriebslautstärke deutliche Unterschiede


Oft geschieht die Kategorisierung von sog. "Voodoo" aufgrund des persönlichen Horizonts - es wird als "hörbar" oder "spürbar" vertreten, was als hörbar oder spürbar erlebt oder erfahren wurde. Das ist vollkommen okay.

Wenn aber über Dinge jenseits des eigenen Erfahrungs- bzw. Erlebnishorizonts geurteilt wird, nach dem Motto "ich glaube es nicht und deshalb kann es nicht sein", und dabei der eigene Nichtglaube über die Aussage von Forumsmitgliedern mit entsprechender Erfahrung gestellt wird, nun, das finde ich überhaupt nicht okay. Was, wenn z.B. jemand ohne entsprechende Erfahrung deinen erlebten Soundunterschied von Vorstufenröhren bezweifelt oder als irrelevant darstellt?


@ nighthawkz: es gibt durchaus Gitarristen, die Amps entgegen dem vom Erbauer angedachten Einsatzzweck benutzen, im Zusammenhang mit Twins fällt mir da gerade Ted Nugent ein. Erlaubt ist, was gefällt, und ich behaupte, dass der ein oder andere Ampver- und neukauf unnötig gewesen wäre, wenn man ein wenig Feintuning betrieben hätte. Mit den schlechtesten Röhren bestückt klingt jeder Amp scheiße, egal welches Fabrikat.
 
ferdi":28eyyuho schrieb:
Was, wenn z.B. jemand ohne entsprechende Erfahrung deinen erlebten Soundunterschied von Vorstufenröhren bezweifelt oder als irrelevant darstellt?

Ich würde es machen wie Du und unterschwellig in allen mir bekannten Foren behaupten, dass derjenige was an den Ohren hat.
 
erniecaster":f84tbv56 schrieb:
Ist das ein "och ja, ist schon anders" oder ein "boah, da geht aber die Wand auf"?

Mahlzeit.

Meiner Erfahrung nach ist es öfter mal so, dass man, oder genauer gesagt ich, gar nix oder nur recht wenig höre nach einem Röhrenwechsel, also eventuell weniger als beim Wechsel von runtergespielten Saiten auf frische Saiten.

Mitunter, wenn man Glück hat, gibt es dem Klang einen klein "Schubs" in die gewünschte Richtung, oder auch einen etwas größeren Schubs. Das ist dann mehr als der Wechsel von Thin auf Heavy Plektren.

Positives Beispiel: Mein Randall RH50T, der eh ein wenig Richtung (heisserer) JCM800 klingt, aber mir in den Bässen manchmal zu unpräzise war, etwas vom Biss eines 2204 vermissen ließ und mir teilweise zu undynamische Mitten hatte, hat nach dem Wechsel der Endröhren (von EH 6CA7 auf SED winged C EL34) und Austausch der V1-Vorstufenröhre (NOS Tesla E83CC gegen TungSol ECC83) spürbar mehr Biss, etwas weniger (und dafür straffere) Bässe und Tiefmitten und insgesamt aufgeräumtere, "präzisere" Mitten, schönere Höhen und etwas mehr Kick.
Er klingt nun für mich also noch einen Tick "marshalliger" und meinem Gusto nach besser.
Der Klangunterschied und die Reaktion auf das, was in dne Amp "reingeht" ist also wesentlich größer als andere Saiten oder ein anderes Plektrum.

Ich hatte vorher schon diverse Vor- und Endstufenröhren drin (mit wie schon angedeutet keinen oder wenig Auswirkungenen), die jetzige Kombi änderte den Klang am stärksten, gefällt mir am besten und klingt in meinen Ohren am ehesten nach heißgemachtem Marshall.

Tschö
Stef
 
Hey Jungs,

hier ist ja schon richtig was los...

Also meine weitere Meinung zu dem Thema...

Also selbst unser Basser hört den Unterschied wenn ich neue (gleiche Röhren) drin habe. Das will echt was heißen (nichts gegen Basser).

Der Sound ist deutlich klarer und besser zu orten.

Röhren anderer Hersteller haben schon tlw. große Unterschiede (meiner Meinung nach). Allerdings ist das der Geöhnungsfaktor an einen bekannten Sound (wie bei mir gerade) ein großer Einfluß.

Ich persönlich höre und merke die Unterschiede erst meist richtig wenn die anderen Bandmitglieder da sind. Dieses "feine" Hören und Basteln ist eh meist quatsch wenn der Drummer das erste mal warm gelaufen ist.

Daher achte ich immer sehr auf die "Ortbarkeit" der Sounds von meinen Gitarren, Amps, Röhren etc.

Und da gibt es echte Unterschiede.

Nur rein subjekitv meine Meinung.

Gruß
 
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