Nuancen im Gitarrenklang oder lieber Gleichmacher?

trekkerfahrer

Power-User
20 Mai 2012
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Oberhausen
Pfaelzer":17ie6ljs schrieb:
Und mal ganz btw: Dem geneigten Tonmensch (so er kein Gitarrist ist zumindest) ist es ziemlich worscht, wie genau am Original der Ampsound ist; er muss in den Gesamtmix passen und fertig...und das hat schon die Ampfarm vor 12 Jahren erledigt.
Ich nehme das Zitat des geneigten Pfälzers mal aus dem Zusammenhang um einen neuen Thread zu starten, den es bestimmt in ähnlicher Form schon tausendmal gab. Sei es drum.

Ich, als erklärter Pragmatiker, spiele ja nun seit geraumer Zeit Transistorkisten mit EMGs auf der Bühne, habe bei den vergangenen Studio-Aufnahmen Modeler und Amp-Plugins verwendet und trotzdem besitze ich einen großen Haufen Gitarren von denen ich immer glaubte ich wüsste warum ich sie besitze.
Nun da deren Zahl mir zu gross geworden ist, habe ich begonnen sie mir einzeln vorzunehmen und zu spielen, um die abzustossen, die mir nichts mehr sagen. Sei es vom Ton her, oder vom Gefühl.
Einige sind schon weg, eine Menge sind noch da, und so habe ich den Abend damit verbracht die verbliebenen an meinem Lieblingsamp, einem alten Fender Bandmaster aus den 60ern zu spielen, der bei mir zu Hause steht, weil er im Band-Kontext eh nicht anders klingt als die 1/10 so teure Yamaha DG1000.

Was soll ich sagen, Gitarren die über Modeler, Plugins usw. zumindest so ähnlich klingen, dass es für mich live keinen Unterschied macht, bekommen plötzlich einen völlig unterschiedlichen Charakter.
Manche klingen flach, manche voll, andere dumpf, wieder andere schrill. Und es gibt welche - wenige - die sind lebendig und machen einfach Spass beim dudeln.

Jetzt ist es ja wohl bei vielen Gitarristen so, auch bei mir, obwohl ich zwei Mal in der Woche mit meiner Band probe und regelmässig auftrete, dass sie viel zu Hause im stillen Kämmerlein spielen und die Nuancen der verschiedenen Gitarren und Amps wahrnehmen und geniessen.

Was ich sagen will ist, dass es etwas anderes ist ob ich eine Gitarre (oder auch einen Amp) im Kontext einer Band oder eines Mixes höre, oder ob ich sie alleine mit all ihren Nuancen wahrnehme. Beides hat seine Berechtigung und oben zitierte Aussage, die zugegebenermassen vom geneigten Landwirt aus dem Kontext gerissen wurde, besteht eben auch nur in diesem Kontext, nämlich der Sicht des Tonmenschen auf einen Mix.

Ich werde auf jeden Fall den Rest des Abends damit geniessen, mit meinen zwei, drei Lieblingsklampfen vor dem alten Fender zu sitzen und Nuancen zu hören.
Was meint Ihr?

Schöne Grüße
Ralf
 
Hi Ralf,

taschakor":2pn2dd3w schrieb:
Ich werde auf jeden Fall den Rest des Abends damit geniessen, mit meinen zwei, drei Lieblingsklampfen vor dem alten Fender zu sitzen und Nuancen zu hören.
Was meint Ihr?

Schöne Grüße
Ralf

Genauso mache ich das eigentlich täglich nach Feierabend, nach Hause kommen, kurz nen Kaffe mit der Holden und ab in den Keller, Princeton vorglühen, Klampfe schnappen, ein wenig rumdengeln, den Sound einfach geniessen und relaxen.

Danach gehts mir wieder gut ...
Andreas
 
Ich sehe es ähnlich: der Sound der Gitarre alleine im Kämmerlein ist oft nicht DER Sound für die Band. Die Nuancen des Sounds geniesst man alleine, der Sound beeinflusst das eigene Spiel.

In der Band werde ich von den anderen Musikern beeinflusst und muss mich mit dem Sound einfügen als Teil des Ganzen. Da schon einige Kollegen das untere Frequenzspektrum abgrasen heisst das oft vereinfacht: --> Treblebooster (falls man die Gitarre mal heraushören sollte).

Oder anders auf den Punkt gebracht: alleine gefällt mir ein fetter Humbucker-Sound am Besten, in der Band passt oft besser meine Strat.

Leider muss ich am Sound oft alleine rumfeilen, da die anderen keinen Bock auf Gitarrensoundchecks haben. Da hilft der Looper, den man auch mit Bass und Drumbeats füttern kann.
 
Hi,
ich bin auch für die Nuancen, ich habe noch nie smilies gesetzt,
jetzt probiere ich es mal, :
;-) : :p :cry: :cool: :evil: - einfach super !
Wer kann sich selbst schon von leichten Nuancen freisprechen ?
Kann auch sein, daß die eine oder andere störend wirkt, und es mit
keinem Instrument so richtig harmoniert, Gottseidank gibt es da noch
Gleichmachergetränke, die es auch schlechten Musikern erlauben,
Musik selbst zu machen, Moment mal, da gib's einen dazu,
....sollte ich öffter machen: :sauf:
....mal einen sau..










....geilen smilie setzen !

schöne Grüße an alle !
 
Lieber Jörg,

manchmal komme ich aus dem Grinsen nicht heraus wenn ich Deine Beiträge lese. :lol:
Ich wusste, dass Du es mir nicht übel nimmst, wenn ich Dich völlig aus dem Kontext heraus zitiere.

Aber ja, genau das meine ich. Es hat eine Berechtigung in Gitarren-Sound-Nuancen zu schwelgen, auch wenn es niemand anderen interessiert.

Aber was zum Teufel ist ein G-Pfälzer?
Hat das was zu tun mit dem G. ? :shock:

Groetjes
Ralf
 
Moin,
zuhause wechsle ich alles durch in allen Kombinationen, die meine Laune, die Uhrzeit, gerade vorhandenes Equipment und bereits verlegte Kabel so hergeben.

Bei der Band eher die einfache Vaiante mit 2HB Axt und Modeler, war nach kurzem Test das beste in der Band. Die Kombination kommt so gut wie nie zuhause zum Einsatz.

Aber ich kann ja auch nicht so gut spielen... ;-)

Ciao
Monkey
 
taschakor":2sn7ds6x schrieb:
Pfaelzer":2sn7ds6x schrieb:
Und mal ganz btw: Dem geneigten Tonmensch (so er kein Gitarrist ist zumindest) ist es ziemlich worscht, wie genau am Original der Ampsound ist; er muss in den Gesamtmix passen und fertig...und das hat schon die Ampfarm vor 12 Jahren erledigt.
Ich nehme das Zitat des geneigten Pfälzers mal aus dem Zusammenhang um einen neuen Thread zu starten, den es bestimmt in ähnlicher Form schon tausendmal gab. Sei es drum.

Ich, als erklärter Pragmatiker, spiele ja nun seit geraumer Zeit Transistorkisten mit EMGs auf der Bühne, habe bei den vergangenen Studio-Aufnahmen Modeler und Amp-Plugins verwendet und trotzdem besitze ich einen großen Haufen Gitarren von denen ich immer glaubte ich wüsste warum ich sie besitze.
Nun da deren Zahl mir zu gross geworden ist, habe ich begonnen sie mir einzeln vorzunehmen und zu spielen, um die abzustossen, die mir nichts mehr sagen. Sei es vom Ton her, oder vom Gefühl.
Einige sind schon weg, eine Menge sind noch da, und so habe ich den Abend damit verbracht die verbliebenen an meinem Lieblingsamp, einem alten Fender Bandmaster aus den 60ern zu spielen, der bei mir zu Hause steht, weil er im Band-Kontext eh nicht anders klingt als die 1/10 so teure Yamaha DG1000.

Was soll ich sagen, Gitarren die über Modeler, Plugins usw. zumindest so ähnlich klingen, dass es für mich live keinen Unterschied macht, bekommen plötzlich einen völlig unterschiedlichen Charakter.
Manche klingen flach, manche voll, andere dumpf, wieder andere schrill. Und es gibt welche - wenige - die sind lebendig und machen einfach Spass beim dudeln.

Jetzt ist es ja wohl bei vielen Gitarristen so, auch bei mir, obwohl ich zwei Mal in der Woche mit meiner Band probe und regelmässig auftrete, dass sie viel zu Hause im stillen Kämmerlein spielen und die Nuancen der verschiedenen Gitarren und Amps wahrnehmen und geniessen.

Was ich sagen will ist, dass es etwas anderes ist ob ich eine Gitarre (oder auch einen Amp) im Kontext einer Band oder eines Mixes höre, oder ob ich sie alleine mit all ihren Nuancen wahrnehme. Beides hat seine Berechtigung und oben zitierte Aussage, die zugegebenermassen vom geneigten Landwirt aus dem Kontext gerissen wurde, besteht eben auch nur in diesem Kontext, nämlich der Sicht des Tonmenschen auf einen Mix.

Ich werde auf jeden Fall den Rest des Abends damit geniessen, mit meinen zwei, drei Lieblingsklampfen vor dem alten Fender zu sitzen und Nuancen zu hören.
Was meint Ihr?

Schöne Grüße
Ralf

Ja, dass kann ich nachvollziehen und unterschreiben.

Ich hab letztens mal eine Live-Mitschnitt einer Metal-Band einem echten Soundgourmet vorgespielt, der sich begeistert über den dicken wie Transpareten Gesamtsound äußerte und insbesondere die Integration des Gitarrensounds lobte.
Der wurde sehr ungläubig als ich ihm offenbarte, das
1) die Gitarre eine günstige Wayne Static-Epiphone ist

die

2) durch einen Modeller lief.

Muß aber auch selbst sagen, je großer der Dynamkumfang von Gitarre und Amp ist (z.B. Single Coil Strat über Plexi) umso eklatanter treten dann auch im Direktvergleich Nuancen zu Tage.
Nur, ob die eben noch im Kontext eines Bandmixes richtig zu Tragen kommen ist durchaus diskussionswürdig.
 
uwich":2ea3a3hn schrieb:
Leider muss ich am Sound oft alleine rumfeilen, da die anderen keinen Bock auf Gitarrensoundchecks haben.

Da bin ich ja tatsächlich nicht alleine. :)
Meine Mitkollegens scheren sich ebenso wenig um ausgewogenen Sound und meine Verbesserungsvorschlähe und Soundchecks führen meist nur zu abschätzig verdrehten Augen ... :?
Fazit: Meist setze ich meine Tele ein. Die kann sich gut durchkreischen, auch dann, wenn Kreischen eigentlich gar nicht angesagt ist ... :|
 
einfach jede probe aufnehmen und den kollegen(schweinen) später vorspielen.
da haben die in der regel schnell wieder bock auf gitarren-, oder andere soundchecks...

aufnahmen können sehr heilsam sein.
 
7enderman":12a5gkna schrieb:
einfach jede probe aufnehmen und den kollegen(schweinen) später vorspielen.
da haben die in der regel schnell wieder bock auf gitarren-, oder andere soundchecks...

aufnahmen können sehr heilsam sein.

Ja, so dachte ich auch. Hab's gemacht, um dann allen Ernstes gesagt zu bekommen, daß das Aufnahmegerät nix taucht. ^^

Nun ja, wir machen das ja auch nur zu unserm persönlichen Spaß ohne weitere Ambitionen - obwohl: Ich würde ja ... ;-)
 
Hallo!

PoliceCar":3fx2zufl schrieb:
uwich":3fx2zufl schrieb:
Leider muss ich am Sound oft alleine rumfeilen, da die anderen keinen Bock auf Gitarrensoundchecks haben.

Da bin ich ja tatsächlich nicht alleine. :)
Meine Mitkollegens scheren sich ebenso wenig um ausgewogenen Sound und meine Verbesserungsvorschlähe und Soundchecks führen meist nur zu abschätzig verdrehten Augen ... :?
Fazit: Meist setze ich meine Tele ein. Die kann sich gut durchkreischen, auch dann, wenn Kreischen eigentlich gar nicht angesagt ist ... :|

Lass es mich mal so sagen: Das Problem in so einer Band ist nicht in erster Linie der Gitarrensound.

Gruß

e.
 
Pfaelzer":9p8cpupd schrieb:
Aber das nimmt dem G-Pfälzer nicht die Freude, Gitarren zu kaufen und zu spielen, weil er die Schönheit dieses Instrumentes und seine Nuancen liebt, auch wenn sie im Bandsound vollkommen daniedergehen.
Lieber G-Pfälzer, das ist an dem!

Lieber GAS-Pfälzer, Du hast einen gewaltigen Sockenschuß, der fast noch größer ist als mein eigener.

Lieber T-Pfälzer, sei beweihräuchert ob der geilen Produktion des Demos, das die ganze Band großartig findet und bei der ich keine einzige meiner eigenen Gitarren, sondern verschiedene von Deinen über eine Software gespielt habe.

Ich gestehe, in der vom Landwirt angesprochenen Thematik mehrkanalig (Euphemismus für schizophren) unterwegs zu sein. Ich habe ein paar wundervolle Instrumente, deren Nuancen über sehr gute Anlagen im Proberaum mir viel Vergnügen machen. Bei den diversen Bands und Projekten, mit denen ich tätig bin, und bei den Publikümmern, die wir beschallen, sind diese Nuancen aber weder gefragt, noch werden sie überhaupt wahrgenommen. Da sind grobe Signale gefordert. Also tut es auch eine preiswerte robuste Gitarre*) und ein bewährter Modeller.

Außerdem bin ich zu faul, mehr zu schleppen als erforderlich.

*) Ihr hättet meinen Co-Gitarristen in der Bluesband sehen sollen, wie er versuchte mit den Zähnen nach seinem Hintern zu schnappen, als ihm vor zwei Wochen beim Soundcheck ein Klapphocker auf die im offenen Koffer liegende Gibson Limited Akustik gefallen ist... Sie tut mir wirklich Leid, und er auch.
 
Schnabelrock":1ta4c8uu schrieb:
wer von Euch spielt denn mit Drummer?

:-D
Genau darum geht's doch. Im Bandkontext spielen andere Faktoren eine Rolle als wenn man eine Gitarre in Ruhe zu Hause spielt.
Für mich ist beides wichtig, verlangt aber manchmal nach anderem Werkzeug.

Nachdem wir jetzt, seit den Lauschtests Gitarren- und Griffbrett-Klang-Vergleichen, alle zu Pragmatikern geworden sind, wollte ich einfach mal loswerden, dass es auch noch andere Perspektiven gibt eine Gitarre zu hören ;-)

Schöne Grüße
Ralf
 
taschakor":32oofk8g schrieb:
Im Bandkontext spielen andere Faktoren eine Rolle als wenn man eine Gitarre in Ruhe zu Hause spielt.
Für mich ist beides wichtig, verlangt aber manchmal nach anderem Werkzeug.

Hi Ralf,

das Thema ist sehr interessant. Viele Leute werden den feinen Unterschied, die Nuancen aber nie feststellen da sie keine Band haben, oder es einfach nicht hören, oder fühlen.

Ich hatte schon sehr viele Gitarren, die sich einfach klasse bespielen ließen und auch alleine gespielt richtig toll klangen. In der Band gingen sie dann unter - da half auch kein Pickupwechsel usw. An der Qualität kann es nicht gelegen haben, da waren u.a. sehr teure und edle Gitarren mit großen Namen dabei. Ich wollte das eigentlich nicht glauben, aber dann ging es mir wir dir - zum hinstellen und sammeln zu schade und vor allem zu teuer. Also verkauft! Der Käufer ist üüüüüberglücklich damit und schreibt einige Dankesmails. Ging mir schon oft so.

Die Zeiten in denen ich noch behaupten konnte ich höre jeden fendrigen Tubeamp raus sind lange vorbei. Das moderne, digitale Equipment ist richtig gut geworden - so gut, das auch ich es heute mit großem Spaß und Zufriedenheit einsetze. Allerdings fühle ich dennoch, ob was für mich taugt, oder nicht.
 
Moin,

Thema Sound im Bandkontext:

Neulich bei uns im Übungsraum nach der Probe:

Gitarrist: "Ich habe diesesmal ein wenig Hall hinzugemischt und etwas Höhen und Mitten reingenommen. Das passt tierisch gut zur Semi."

Sängerin: "Was? Du hast die Semi mit? Ist die anders?"

Schlagzeuger: "Ich hab' Dich gar nicht gehört!"

Basser: "War das jetzt okay, daß ich nach dem 2. Refrain C# in 16tel über Euer Amoll gespielt habe? Nicht ? Aha! Naja, ich muss dann auch jetzt!

Der Gitarrist war übrigens ich! ;-)

Zuhause geniesse ich allerdings auch den gepflegten Ton.
 

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