Openmoko Neo FreeRunner - OpenSource Handy

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen!

Eigentlich bin ich kein großer Handy-Fan. Das Ding muss seinen Zweck erfüllen und da gehören Fotos machen und Filme anschauen nicht dazu. IPhone? Nein, Danke!

Soeben hat sich das ein wenig geändert. Ich bin über das Openmoko Neo FreeRunner gestolpert. Ich will kurz erklären, worum es geht:
Das Gerät basiert auf einem Linux-System, und wie bei Linux üblich ist alles OpenSource. Sprich, jedem, der programmieren kann und will, ist es möglich die Software des Handys zu ändern.
Nun, das wäre nicht das erste Handy, auf dem Linux läuft. Aber es wäre - meinen Wissens nach! - das erste, das eigens für diesen Zweck entwickelt wurde. Mehr noch: Sogar die Hardware- und CAD-Daten werden veröffentlicht, genauso wie Anleitungen wie man das Teil auseinanderbaut. Ist also das Display defekt, kann man selbstständig das Display wechseln. Will man eine andere Hülle, wirft man sein CAD-Programm an, macht ein Design nach eigenen Wünschen, und fräst es mit der CNC-Fräse raus.

Klingt gut? Sicher nicht jedermanns Sache? Find ich auch, absolut!

Hat sonst schon jemand was über das Teil gelesen? Was haltet ihr davon? Wie sieht es mit der baldigen Konkurrenz, Google's "Android", aus?

Grüße, Julian
 
Also ich halte davon viel!

Es ist toll das da mal ein Hersteller sich offen zeigt und nicht gleich alles verschleiert,so dass der Laie auch mal ran gehen kann,sofern er Ehrfahrung von dem programmieren hat.

Tolles Teil,hätte ich ahnung wärs was für mich :roll:
 
grommit":1nxbgzbn schrieb:
Also mir wäre es definitiv zu umständlich, ich hab kein Nerv jede Einstellung erst mal via Shell verändern zu müssen ;-)

Geb ich dir Recht! Dazu bin ich auch zuwenig Nerd.
Trotzdem bin ich gespannt, was die Community aus dem Ding macht. Vielleicht bekommen sie die Usability ja so hin, dass sie alltagstauglich ist...

Grüße, Julian
 
grommit":gtrt4xwq schrieb:
Also mir wäre es definitiv zu umständlich, ich hab kein Nerv jede Einstellung erst mal via Shell verändern zu müssen ;-)
Und wieder welche, die den Grundgedanken von OS nicht wirklich verstanden haben. ;-)

Zu der Thematik hat gwenman letztens einen interessanten Artikel verlinkt: http://felix-schwarz.name/files/opensou ... t_Windows/

[tl;dr]: Aller Vorraussicht nach werden sich Nerds dransetzen und ein GUI erschaffen, über die auch Noobs entgegenkommt. Wahrscheinlich werden sogar mehrere Alternativen erschaffen, zwischen denen man wählen kann, ohne an die softwaretechnische Monokultur der Hersteller gebunden zu sein.

Und ganz nebenbei: Werft mal einen Blick ins Golem-Forum zu dem "Test". U.a. wird dort bloßgestellt, dass Golem den Freerunner in einer längst überholten Version "getestet" hat.

Rabe":gtrt4xwq schrieb:
Und immer noch zu wenig? Was issen datt für nen Dingens???
Im Prinzip ein Handy. Wenn Du die Software ein wenig tweakst, wird ein mobiles Pornokino daraus.
 
Banger":2cnlnljf schrieb:
[tl;dr]: Aller Vorraussicht nach werden sich Nerds dransetzen und ein GUI erschaffen, über die auch Noobs entgegenkommt. Wahrscheinlich werden sogar mehrere Alternativen erschaffen, zwischen denen man wählen kann, ohne an die softwaretechnische Monokultur der Hersteller gebunden zu sein.

Und ganz nebenbei: Werft mal einen Blick ins Golem-Forum zu dem "Test". U.a. wird dort bloßgestellt, dass Golem den Freerunner in einer längst überholten Version "getestet" hat.

Rabe":2cnlnljf schrieb:
Und immer noch zu wenig? Was issen datt für nen Dingens???
Im Prinzip ein Handy. Wenn Du die Software ein wenig tweakst, wird ein mobiles Pornokino daraus.

Brav las ich den verlinkten Artikel über OS, aber nicht weil ich damit was anfangen kann, sondern weil ich ein kulturanthropologisches Interesse am Nerdwesen habe und darüber hinaus sogar eine gewisse Sympathie für diese sympathische, pelzige Lebensform habe.

Zur Frage des mobilen Pornokinos: das mag manchmal praktisch sein, lenkt mitunter aber vom Telefonieren oder Autofahren ab. Ich habe gerade meinen Vertrag gekündigt und mir ein Ding gekauft mit dem man nur SMS und telefonieren in Prepaid kann.
Das erschien mir ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, dieses Freerunner Dingens weist doch eher in die andere Richtung: ein Computer, der so klein ist, dass man ihn schon mal mit einem Telefonhörer verwechseln kann.
 
Rabe":3t9j1r1z schrieb:
Ich habe gerade meinen Vertrag gekündigt und mir ein Ding gekauft mit dem man nur SMS und telefonieren in Prepaid kann.
Genau das habe ich auch vor zwei Jahren gemacht.
Seitdem habe ich nur ca. 15% der damaligen Kosten und bin rundum zufrieden. Wobei ich kaum SMSe, sonder zu 95% damit telefonieren. Und nur eben mal von unterwegs ...
 
Ach sch... wir sind nicht nur alt und griesgrämig, sondern auch noch technikfeindlich und schwer von Begriff ...

... ich würde ja in Frührente gehen, wenn ich irgendeinen von meinen Schülern das Berechnen meiner Rente zutrauen würde ...
 
Banger":3aebn1z9 schrieb:
Ich übersetze das mal in Muckersprache.
Nerd: Der Guitar-Tech. Weiß, wie alles funktioniert und wird fuchsteufelswild, wenn ihm wer anders in seiner sorgsam verlegten, obgleich chaotisch wirkenden Verkabelung herumpfuscht. Gespräche mit ihm über das Equipment enden meist mit einem verzweifelten Kopfschütteln seitens der Gesprächspartner. Er betreut die...
Shell (der Vollständigkeit halber): Mords-Effekt-Rack. Schreckt den Laien auf Anhieb ab, weil alles furchtbar kompliziert aussieht, man aber tierisch viel mit anfangen kann, wenn man weiß, welche Taster man wann drücken muss. Kommt außer dem Nerd aber kaum jemand mit zurecht, daher erschuf man...
GUI: MIDI-Tretleiste zur Bedienung des Racks. Knöppe treten, alles klar, trallala, es freut sich der...
Noob: Der durchschnittliche Gitarrist, der von dem ganzen Rackgefuddel viel zu verwirrt ist und eigentlich nur ein paar Knöppe treten möchte, damit was passiert.

Alles klar? ;-)

P.S.: GUI steht für Graphical User Interface - zu deutsch: grafische Benutzeroberfläche. Na, klingelt's?
 
Das Ganze beunruhigt mich sehr: Bei basalen Lebensvorgängen, will ich von deren Mechanik und Arithmetik verschont bleiben. Ich möchte nicht mitbekommen, dass mein Herz Befehle zum Schlagen erhält, den gesamte Bereich der Magen-Darm-Peristaltik möge man vor mir verbergen und auch der Füllstand meiner Blase möge mir erst bewußt werden, wenn ich eingreifen muss.

Ebenso ist es bei technischen Geräten: man verstecke bitte alles tiefergehende vor mir und zwar gut! Ich bin ein Fan von Benutzerillusion! Ich will keine Uhrengehäuse aus Glas, Seit ich einmal auf einem Fahrkartenautomaten der VGF eine Windows NT Fehlermeldung sah, habe ich kein Vertrauen zu den Dingern mehr. Bisher habe ich in mir die Hoffnung genährt, die Dinger wären so eine Art Tante-Emma-Registerkasse. Ich weiß auch, dass so etwas auch störanfällig ist, ich vertraue auch nicht auf das funktionieren solcher Geräte, ich vertraue ihnen mehr global, vielleicht wie man einem gutmütigem, aber schlichtem Freund vertraut: man weiß auch, dass der einem noch nie weiter geholfen hat, trotzdem erzählt man ihm alles, weil er einfach zu nichts bösem in Lage ist.
Aber genau dieses Vertrauen verliere ich, wenn ich sehe, dass Ding vor mir ist gar kein Fahrkartenautomat oder Telefon, sondern ein Computer, dessen Rechenkapazität in den frühen 70er Jahren ausgereicht hätte, die interkontinentalen Nuklearwaffen beider Supermächte zu steuern. Findet irgend jemand das nicht irritierend von einem Gerät eine Fahrkarte zu kaufen, das ein potentieller nuklearer Großstratege ist, der noch in den 80ern eine Hauptrolle im Film 'War Games' hätte spielen können?
 
...und genau darin unterscheidet sich Linux von Windows bzw. auch das besagte Handy von z.B. einem iPhone.
Die Nerds, die Linux installiert haben, wissen in den meisten Fällten exakt was ihr System tut. Und das System tut das, was die Nerds von ihm verlangen.
Bei Windows ist es anders herum. Das System macht irgend etwas, was den Usern eigentlich egal ist, und fordert sie dann auch noch auf, etwas zu tun, was der User eigentlich gar nicht vor hat.
Ich möchte hier nicht das ein oder andere System schlecht reden; seit gestern bootet auf meinem Laptop auch kein Windows mehr :)...

Banger, deine Begrifferklärung ist genial :lol: ! Auch der von dir gepostete Link weiter oben find ich klasse!

Greetz, Julian
 
Rabe":3my576un schrieb:
Das Ganze beunruhigt mich sehr: Bei basalen Lebensvorgängen, will ich von deren Mechanik und Arithmetik verschont bleiben. Ich möchte nicht mitbekommen, dass mein Herz Befehle zum Schlagen erhält, den :arrow: :arrow: :arrow: gesamte Bereich der Magen-Darm-Peristaltik möge man vor mir verbergen und auch der Füllstand meiner Blase möge mir :arrow: :arrow: :arrow:erst bewußt werden, wenn ich eingreifen muss.

Ebenso ist es bei :arrow: :arrow: :arrow:technischen Geräten: man verstecke bitte alles tiefergehende vor mir und zwar gut! Ich bin ein Fan von Benutzerillusion! Ich will keine Uhrengehäuse aus Glas, Seit ich einmal auf einem Fahrk..................................................................................................
......es' hätte spielen können?

Mann.

Halt die Klappe und laber deinen Friseur voll. Das ist ja unerträglich!
 
the singin' ass":188f2h39 schrieb:
Die Nerds, die Linux installiert haben, wissen in den meisten Fällten exakt was ihr System tut. Und das System tut das, was die Nerds von ihm verlangen.
Bei Windows ist es anders herum. Das System macht irgend etwas, was den Usern eigentlich egal ist, und fordert sie dann auch noch auf, etwas zu tun, was der User eigentlich gar nicht vor hat.
Ich möchte hier nicht das ein oder andere System schlecht reden; seit gestern bootet auf meinem Laptop auch kein Windows mehr :)...
Auf dem Laptop meiner Freundin läuft seit jeher Linux, eine reine Zweckentscheidung: Zum Laptop gab's kein subventioniertes Betriebssystem dazu, Windows zu kaufen ist tüchtig teuer und sie kennt Linux (respektive KDE) schon von meinem PC.
Gut, ich habe hier und da etwas geflucht, weil die Hardware nicht zu 100% von Anfang an wollte, was größtenteils an der noch lückenhaften Versorgung der Hardwarehersteller mit nativen Linux-Treibern lag. Aber auch hier kamen die Vorteile von Open Source zum tragen: Man muss nur ein wenig suchen; irgendwer hatte schon einmal das gleiche Problem und dafür eine Lösung geschaffen oder gefunden.
Nun hat sie ein sicheres und zuverlässig funktionierendes System, an dem sie noch nicht mal großartig was kaputtmachen kann. Sie mag es, weil es genau das tut, was sie will. Da bin ich schon wat stolz drauf.
Ach ja - den Tux findet sie natürlich auch knuffig. ;-)

the singin' ass":188f2h39 schrieb:
Banger, deine Begrifferklärung ist genial
Herzlichen Dank! Ich mag sie auch noch, obwohl ich sie gestern mit ein paar Bieren im Bauch schrieb.
 
Rabe":19htzjid schrieb:
Findet irgend jemand das nicht irritierend von einem Gerät eine Fahrkarte zu kaufen, das ein potentieller nuklearer Großstratege ist, der noch in den 80ern eine Hauptrolle im Film 'War Games' hätte spielen können?

Mein Auto hat mehr Rechenpower an Bord als Apollo 11. Mein Handy kann wahrscheinlich auch ganz toll TicTacToe spielen, aber ich benutze es nur zum Telefonieren, für SMS und gelegentlich mal ein schnelles Foto. Mehr muß es nicht können. Ich habe weder Zeit, noch Lust, noch das Wissen um auf der Shell was auch immer zu machen, damit die GUI funzt oder so... ;-)
 

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