Plattenfirmen - wie damit umgehen?

auge

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Teammitglied
9 Okt 2006
5.713
2
81
zwischen Tür und Angel...
Hallo Leute,

mich bewegt ein heikles Thema. das Thema Plattenfirmen.

Ich habe derzeit etwas 15-16 Songs im Austropop/rock Stil fertig und durch Hilfe einer guten Freundin bei einer grösseren österreichischen Plattenfirma Interesse signalisiert bekommen.
Jetzt hab ich 2 mal mit dem Boss dieser Firma telefoniert. Noch Material nachgesendet aber irgendwie geht nix weiter.
Was ist eure Meinung? Ist das sowieso überholt mit den Plattenfirmen? Ist Selbstvermarktung übers Internet die Zukunft?
Meine Zielgruppe ist eher 30-40 aufwärts und eher konservative Hörerschicht. Austropop eben. Ich weiss nicht wieviele sich da mp3s downloaden wollen.

Oder ist der klassische Plattenvertrag noch immer die einzig wirkliche Alternative um am Markt reüssieren zu können?
Was ist mit den Radiostationen? Komm ich da ohne Plattenfirma überhaupt rein? Ich sehe da sowieso eher die Regionalradios als Target.

Wie würdet ihr das angehen? Was sollte man vermeiden um sich die Zukunft zu verbauen?

Nachdenkliche Sonntagsgrüsse
Der Auge....
 
auge":2sxs1y0h schrieb:
Wie würdet ihr das angehen? Was sollte man vermeiden um sich die Zukunft zu verbauen?

Moin,
ich glaube die allerwichtigste Frage, die es zu beantworten gilt, ist die wie DU deine Zukunft für dich (und deine Familie) siehst:
Weiterhin Hobbymusiker mit Tankstelle?
Musik als Alternativkarriere?
Zweigleisig professionell?
Absolute Kontrolle über deine Zeit und Zukunft?
usw...

Danach richten sich alle weiteren Entscheidungen...

Glückwunsch übrigens für das Interesse an deinen eigenen Songs, das spricht für deinen künstlerischen Output! :cool:

Ciao
Monkey
 
Monkeyinme":1htjljgi schrieb:
auge":1htjljgi schrieb:
Wie würdet ihr das angehen? Was sollte man vermeiden um sich die Zukunft zu verbauen?

Moin,
ich glaube die allerwichtigste Frage, die es zu beantworten gilt, ist die wie DU deine Zukunft für dich (und deine Familie) siehst:
Weiterhin Hobbymusiker mit Tankstelle?
Musik als Alternativkarriere?
Zweigleisig professionell?
Absolute Kontrolle über deine Zeit und Zukunft?
usw...

Danach richten sich alle weiteren Entscheidungen...

Glückwunsch übrigens für das Interesse an deinen eigenen Songs, das spricht für deinen künstlerischen Output! :cool:

Ciao
Monkey

Hi,
ja das ist eine wichtige Frage und ich drücke mich schon lange darum herum. Ich bin weniger der Typ der ins kalte wasser springt aber ich hab durch meine Selbstständigkeit auch die Möglichkeit meine Arbeit einzuteilen bzw. mir eventuell auch mal einen Auszeit (wenn sie was trägt) zu nehmen.

Mir gehts auch darum, wie lästig soll man sein? Wie oft soll man anrufen wenn man denjenigen nur schwer erreicht? Ab wann wird man ein Quäler?
Ist noble zurückhaltung adäquat oder doch eher marktschreierisches Auftreten?

Danke auch für deine Gratulation aber die Qualität der Outputs sehe ich dadurch nicht definiert, wohl aber die eventuelle kommerzielle Verwertbarkeit was nur ein Teilaspekt von Qualität für mich ist. Aber immerhin.

Lg aus Ö.
Auge
 
auge":1exdj72r schrieb:
...
Mir gehts auch darum, wie lästig soll man sein? Wie oft soll man anrufen wenn man denjenigen nur schwer erreicht? Ab wann wird man ein Quäler?
Ist noble zurückhaltung adäquat oder doch eher marktschreierisches Auftreten?
...

Das hängt eigentlich davon ab, wie du als Verkäufer bist. Wenn du als Marktschreier "echt" rüberkommst, wirst du nicht so leicht als Qual wahrgenommen. Und umgekehrt. Das Verkäufer Einmaleins halt.
Schaffe eine Konkurrenzsituation für den Interessenten. Dann kannst du sehen wie ernst es ihm ist, und ausserdem kommst du mit deinem Produkt und der Vermarktung voran. Das kann ja auch per Eigenvermarktung sein. Nur da zu sitzen und understatement zu präsentieren ist ein geiler Weg, führt aber nur selten zum Erfolg. Leider. Ich sitze schon soo lange hier rum und keiner kommt... ;-)

Gut Nacht!
Monkey
 
@nomore,

siehs mal so, Auge trägt sich mit dem Gedanken evtl. ins Profilager zu wechseln. Wenn er davon leben will, muss er komerziellen Erfolg haben.
Wie kommt der Künstler nun ans Geld?
Es müssen genug Leute seine Kunst kaufen und damit sie das können, müssen sie wissen, dass es ihn gibt.
Ein TV Auftritt bei dsds und ein paar Millionen wissen, dass Auge Musiker ist und wenn seine Musik ihnen gefällt, werden sie sie kaufen- oder?
Wo ist das Problem?
Man kann natürlich auch drauf warten, dass Herr Clapton mal anruft und fragt ob man nicht Lust auf ein gemeinsames Projekt hat, würde ich auch bevorzugen, aber wann passierts?

mfg mrguiliani
 
mrguiliani":3ex6b3ji schrieb:
Ein TV Auftritt bei dsds und ein paar Millionen wissen, dass Auge Musiker ist und wenn seine Musik ihnen gefällt, werden sie sie kaufen- oder?
Wo ist das Problem?
Man kann natürlich auch drauf warten, dass Herr Clapton mal anruft und fragt ob man nicht Lust auf ein gemeinsames Projekt hat, würde ich auch bevorzugen, aber wann passierts?

Für mich gibts da aber schon einen großen Unterschied:

Auge will ja nicht der Welt beweisen, dass er eine tolle Stimme hat und bei DSDS einige Covers gut rüberbringen kann sondern

Auge will dass SEINE MUSIK, SEINE IDEEN, SEINE SONGS unters Volk bringen!

DSDS kann Dich in die Schlagzeilen bringen aber ob es Dich als Songwriter (für Austropop/-rock) zum Erfolg bringt ist zu bezweifeln. Im österreichischen Gegenstück "Starmania" hat vor ein paar Jahren auch ein "Songwriter" (Michael Tschuggnal) mit einem eigenen Stück (nur im Finale - sonst Covers wie bei DSDS) gewonnen. Heute ist er so gut wie nicht mehr bekannt und muss bei Dancing Stars mitmachen um nicht vergessen zu werden (WAR ABER DEFINITIV EIN MUSIKER!) - vor der Versenkung hat er das Siegerlied produziert und dann - wenn ich mich nicht komplett täusche - ein Album von dem aber kaum jemand Notiz genommen hat.

Gruß Hannes
 
Hallo!

Okay, wenn es ernsthafter werden soll, ist natürlich die Beschäftigung mit Themen wie GEMA etc. Pflicht. Dazu das Thema Umsatzsteuer und Vorsteuerabzug, gerne auch Abschreibung. Für dich als Selbständigen ja nichts ganz Neues, ich schreibe es nur der Vollständigkeit halber.

Eine gute Frage ist auch, wieviel Kohle denn so monatlich reinkommen muss, um nicht zu verhungern. Und wenn man eine Summe weiß, kann man ja mal drüber nachdenken, woher sie kommen soll.

Das sind alles aber nur Fleißarbeiten.

Viel wichtiger ist die Frage, was du wirklich willst. Welcher Teil des Prozesses gefällt dir am besten? Songs schreiben, arrangieren, aufnehmen? Auf der Bühne singen oder Gitarre spielen?

Vielleicht kannst du ja auch Songlieferant für die etablierten Künstler werden und GEMA-Tantiemen einstreichen und die Ochsentour über die Dörfer anderen überlassen. Lebst dein Leben weiter und "coverst" hin und wieder mal einen eigenen Song, was aber außer den Leuten auf der Bühne gar keiner weiß. Ist ja auch eine Option.

Gruß

erniecaster

Gruß

erniecaster
 
Moinsen Auge,

schätze mal er wird Deine Songs im nächsten A&R Meeting vorstellen. Sollten die Damen und Herren sich einig sein, daß sich mit Deinem Material ne ordentliche Stange Geld verdienen läßt, werden sie Dir die Türen einrennen. Ansonsten würd ich nach 10 Tagen schon mal nachhaken.

Sollten sie Dir einen Künstlervertrag anbieten ist definitiv Schluß mit der Tanke ;-) Entweder, oder. Beides geht zeitlich wirklich nicht. Hätte ich eine Familie zu ernähren würde ich mir das sehr gut überlegen. Aber das sind ungelegte Eier.

Halt uns mal auf dem Laufenden.

Greeze
 
@"Koarl"

Für mich gibts da aber schon einen großen Unterschied:

Auge will ja nicht der Welt beweisen, dass er eine tolle Stimme hat und bei DSDS einige Covers gut rüberbringen kann sondern

Auge will dass SEINE MUSIK, SEINE IDEEN, SEINE SONGS unters Volk bringen!

Das ist mir schon klar, aber wenn Du als Künstler, von Deiner Kunst leben willst, brauchst Du genügend Leute, die Deine Kunst konsumieren, sprich Geld dafür ausgeben. Daran beisst keine Maus den Faden ab.
Das klingt banal und der Künstler hört das nicht gerne, da die meisten Künstler sich- sagen wir mal, nicht gerne in die Niederungen des Kommerzes begeben. Am liebsten ist es jedem, es entdeckt ihn jemand, mannagt ihn, man selbst kümmert sich ansonsten um seine Kunst und am Ende des Monats kommt ein Scheck. So läuft es aber definitiv, wenn überhaupt nur äusserst selten.

Es geht mir auch nicht um DSDS und dass dort zu 90% Schrott vorgestellt wird, sondern um die Tatsache, dass Du Medienpräsenz benötigst, um überhaupt wahrgenommen zu werden und das bekommst Du nun mal bei solchen Veranstaltungen zweifelsohne und zwar gratis.
(WAR ABER DEFINITIV EIN MUSIKER!) - vor der Versenkung hat er das Siegerlied produziert und dann - wenn ich mich nicht komplett täusche - ein Album von dem aber kaum jemand Notiz genommen hat.
Denkst Du, er hätte es besser verkauft, wenn ihn vorher gar keiner gekannt hätte?
Ob Deine Kunst nacher genug Konsumenten findet, ist noch ein anderes Kapitel. Ich möchte mal einen Freund von mir hier vorstellen,http://www.mark-wise.com der Mann ist definitiv gut, aber die Musik sicher nicht massentauglich, dem würde es wahrscheinlich gehen wie diesem Musiker, den Du genannt hast, aber mit Austro-Pop könnte so eine Sache evtl. funktionieren.

mfg mr.guiliani
 
Die Frage ob ich von meiner Kunst leben will oder ob ich versuche Kunst und Beruf unter einen Hut zu bringen stellt sich im Moment nicht.
Es geht darum, wie aufdringlich ich mit einer Plattenfirma umgehen sollte und dazu hats einige durchaus erleuchtende Antworten gegeben.
Darüber wie ich meine Zukunft dann gestalte denk ich nach wenn es so weit ist.
Derzeit Mühe ich mich eben durch die Telefonmühlen...
 
Mal ein Update:
Es hat sich als nahezu Unmöglich herausgestellt mit Leuten von Plattenfirmen in ein ordentliches, verbindliches Gespräch zu kommen, so dass ich nun auf ein kleines Plattenlabel zurückgreife dessen Besitzer über seine Kontakte mir zumindestens helfen kann bei den regionalen Radiostationen angehört und (seiner Meinung nach) auch gespielt zu werden.
Hier muss ich natürlich einen Teil der Kosten selber tragen aber wer nichts wagt der nichts gewinnt.
Somit werden wir die von mir als Demo vorproduzierten Songs mal neu Aufnehmen und da und dort etwas umarrangieren und eventuell schon im Juni mal eine Single veröffentlichen von der wir Radiorotation erwarten.

Bin gespannt was sich machen lässt.

So long
Auge
 
Hey Auge,
schön zu lesen! Ich drück dir auch die Daumen!
Die Single hätt ich dann auch gern =)... signiert, versteht sich :-D
lg! julian
 
He Auge,

ich glaube du brauchst 'ne Schubkarre.

Wenn mich nicht alles täuscht, hatten wir in Aachen mal über die EAV gesprochen. Ist es abwegig, jemanden wie Klaus E. mal zu kontaktieren, dein Anliegen zu schildern und gucken ob er was für dich tun kann?
 

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