PU-Polschrauben bzw. Pol-Magnete einstellen

Blues-Verne

Power-User
8 Dez 2008
675
1
Peetown @ SP
N'abend,
gerade heute Mittag wieder: ein junger Gitarrist holt seine Paula ab mit neuen AWE-Pickups (stolz;-) und ich lass ihn anspielen.
Begeisterung, Lob, natürlich freut Einem das.
Kurz darauf will er sich verabschieden und einpacken. Ich frage ihn, ob er denn die neuen Pickups nicht gleich hier einstellen will - weil mein Geschmack und Vorstellung von Idealsound ja nun nicht massenkompatibel ist und sein muss - damit ich auch sicher sein kann, er macht es richtig (wie oft habe ich schon Pickups repariert mit eingefallenen Polschrauben oder ausgeleierten Wachs-"Gewinden").

Er wusste gar nicht, worauf ich anspielte. Auf meinen Hinweis mit der Feineinstellung der Pole und Seitenabstand erntete ich einen ganz erstaunten, verständnislosen Blick.
Ja, ich weiss, ich hätt schneller auf den Punkt kommen können, aber es beschäftigt und grübelt mich immer noch.

Also: wer von euch hat seine Pickups durch Verstellen der Pole - auch bei Single Coils mit Magnetstiften - schon mal feingetuned und welche Erfahrungen gemacht bezüglich der Soundvarianten und geändertes Klangverhalten der jeweiligen Gitarre??????

Bitte um Feedback.
 
Abend Verne :)

Ich kann bestätigen das da sogenannte "Feintuning" funktioniert.

Ich habe erst die Saitenlage an der Brücke ausgerichtet, die Les Paul bietet da ne Menge Möglichkeitenvon wegen Einzeljustierung der Saiten.
Danach folgt das Einstellen der Höhe der Humbucker, unter ständigen Bespielen versteht sich, um die Unterschiede zu hören und das beste Ergebnis zu finden. Zu guter letzt sind dann die Polschrauben dran, um wirklich die richtigen Feinheiten rauszuholen.
So Mancher würde sich echt wundern was das ausmacht, wie fein man die Nuancen ausbalancieren und abstimmen kann. Ich hätte es vorher auch nicht gedacht, aber die ganze Arbeit hat sich wirklich gelohnt. In Sachen Sound bin ich eben Perfektionist :cool:

MfG atomic
 
Hi.

Schönes Thema. Ich schraub die Polschrauben eigentlich recht hoch,
da man dadurch noch einen guten Schuss Höhen gewinnt und ich nunmal
auf drahtige Humbuckersounds stehe. Vor allem Humbucker mit zwölf statt
sechs Schrauben sind da bei mir sehr beliebt.

- Nick
 
* kicher *

Ich denke mal, die Schrauben sind DAZU DA, dass sie gedreht werden, gell? Also habe ich seit meiner ersten E-Gitarre daran gedreht, um die Lautstärkeverhältnisse der Pickupas und Saiten anzupassen.

IdR stelle ich den am Halse weiiiiit runter (bei Strats einen Hauch UNTER Pickuguardniveau) und bei HB und P90 dann etwas Feintuning mit den Polschrauben.

Mal gucken übrigens, bis die ersten blöken "alles Graswachsenhören und Dummfug".
 
Dummfug?... im Gegenteil...
Die Lautstärkeunterschiede einzelner Saiten können schon erheblich sein. Da ist es manchmal sogar hilfreich, ein VU-Meter oder anderes Pegelmesszeuch zu verwenden, wenn man den Ohren nicht ganz vertraut.
Oft ist es ja so, daß die Saiten nicht gerade zu 100% über die Polepieces laufen aber mehr noch ist es das unterschiedliche magnetische Verhalten der Saiten (besonders zwischen D und G-Saite).
Die gestaggerten Polepieces bei Single-Keulen sind nich umsonst...
Genaugenommen ist hier beim Wechseln auf andere Saitenstärken oder Materialien (von Stainless auf Nickel oder so...) auch Finetuning angesagt.

Nur eins sei gewarnt: Bastelt nicht an Single-Coils herum, die normale Stabmagnete haben!!! Da die Wicklungen bei vielen PUs direkt auf die Mags erfolgen, ohne daß da noch ein Spulenträgerkörper zwischen ist, kann man den PU so relativ schnell zerstören. Abgesehen davon können sich die magnetischen Eigenschaften durch Schläge verändern.

Gruß

Stefan
 
ferdi":214dt7dg schrieb:
Mal gucken übrigens, bis die ersten blöken "alles Graswachsenhören und Dummfug".

Moin,
das ist alles andere als Dummfug und wer das behaupten mag hat eh keine Ahnung von Tonentfaltung und Blockflöten :lol:

Ich positioniere die eh schon leistungsschwachen Humbucker (was anderes mag ich eh nicht) meist eher tief und optimiere mit den Polschrauben dann die einzelnen Saiten. Diesen Vorgang mache ich im Cleanbetrieb. Meist stehen die Pole der G,H und E Saite etwas höher. Bei P90 ist es recht ähnlich.
Bei der Strat lasse ich mir da noch mehr Zeit, nur zu oft hat man das Problem, dass die H und E Saite im Verbund zu leise klingen. Hier kippe ich den Singlecoil meistens ein wenig bis es mir passt. Ich finde, gerade eine Strat kann man durch verschiedene Einstellungen in Höhe und Schräge der Pickups sehr gut steuern. Dies sollte man vor allem im Clean, sowie im Crunchbereich tun. Im Hi-Gain Bereich hört man da eh kaum noch Unterschiede. An den einzelnen Magneten habe ich bei Singlecoils noch nix verändert - ist auch nicht ganz ungefährlich und ich brauchte das auch nicht, da ich mit meinen Sounds bislang sehr zufrieden bin.
 
Ach, das ist doch alles Graswachsenhören und Dummfug! :lol:

Ne, ich hab mir schonmal Gedanken darüber gemacht, weil an einer meiner Teles z.B. die hohe e-Saite leiser ist. Aber wo bei nem Singlecoil keine Schrauben sind gibts auch nichts zu schrauben...? :-D

Grüße!
 
Dafür hast Du doch rechts und links am PU 'ne Schraube :-D

Für' n ausgewogenen gleichmäßigen Ton ist es mir persönlich shice-egal, wenn der Pickup nicht optisch schön parallel zum Schlagbrett liegt ;-)

Gruß

Stefan
 
the singin' ass":3v1yurbz schrieb:
Ach, das ist doch alles Graswachsenhören und Dummfug! :lol:

Ne, ich hab mir schonmal Gedanken darüber gemacht, weil an einer meiner Teles z.B. die hohe e-Saite leiser ist. Aber wo bei nem Singlecoil keine Schrauben sind gibts auch nichts zu schrauben...? :-D

Grüße!
Dafür gibt's die Hämmerchen-Methode!
Wenn der SC neuer Bauart ist und Plastikspulenkörper hat, kann man unbedenklich die Magnetpole verschieben. Da deren Klemmung/Einpresswiderstand beim ersten Mal noch recht hoch ist, sanfter Klaps mit dem ...genau!
Danach kann man die Pole oft schon mit den Finger in Position drücken. Und die Wirkung ist dann eben doch besser und treffgenauer als mit den beiden Geamthöhenverstellschrauben.
 
Im Kopf ne ganze Menge...


Die Theorie sagt, wenn der Magnet näher an die Saite kommt wird der Output größer. Mit den Polschrauben hat man gehofft die einzelnen Saiten besser aufeinander abstimmen zu können, ähnlich zu staggered Polepieces.

In der Praxis sind durch verstellen der Polschrauben aber nur Zehntel -dB möglich.
Ich empfehle Manfred Zollners "Physik der Elektrogitarre" zu lesen, oder auch nur das Kapitel über PU. Sehr aufschlussreich und wissenschaftlich fundiert.

Grüße,
Swen
 
...uuups, das Thema hab ich aber etwas vernachlässig, bzw. bei meinen Gitarren bislang ie PU's nur an en beiden Montageschrauben justiert. Die Polschrauben/-stüke habe ich dabei noch nie verändert.
Ich kann mir aber auch schwer vorstellen, dass bei einem Pol, den ich um 1 mm tiefer oder höher lege, sich soundmäßig gewaltig was tut. Vor allem wenn man meistens mit ordentlich Drive die Röhre anfeuert...
Ich probier das mal...



Frizze :top:
 
Hi Frizze,
wenn du mit deinem Sound zufrieden bist musst du ja nix schrauben. Man hat halt die Möglichkeit, durch verdrehen der Polschrauben die Gitarre fein zu tunen. Es gibt dabei auch keinerlei Norm - ich drehe meine SC's so lange hoch, oder runter, bis es mir selbst gefällt. Humbucker z.B. drehe ich meistens ganz nach unten - ich hasse die Dinger eh weil sie mir zu fett klingen - deshalb sind sie bei mir recht tief eingestellt mit viel Abstand zur Saite.
 
An den "globlen" Einstellschrauben fummel ich immer rum. Irgendwelche Hals-PUs sitzen dann auch meist relativ "schief" drin, die senke ich fast immer an den tiefen Saiten ab. Gibt etwas weniger Matsch.
Individuell verstellbare Polepieces hätte ich ferner gerne überall, die Hämmerchen-Methode sagt mir dann doch nicht ganz so zu (habe ich aber schon gemacht). Vor allem, einmal tiefer reingedrückt, bekommt man so'n Polepiece ja nur noch weiter raus, wenn man den PU wieder ausbaut. Das ist dann sehr schlecht für's Testen in "Echtzeit".

Gruß
Sascha
 
Sascha Franck":17gyjwvo schrieb:
...die Hämmerchen-Methode sagt mir dann doch nicht ganz so zu (habe ich aber schon gemacht). Vor allem, einmal tiefer reingedrückt, bekommt man so'n Polepiece ja nur noch weiter raus, wenn man den PU wieder ausbaut. Das ist dann sehr schlecht für's Testen in "Echtzeit".
Gruß
Sascha

Mann Sascha, du hast doch nicht allen Ernstes bei eingebautem PU da drauf gehämmert :shock: :shock: :?:
 
Hallo allerseits,
da wir gerade am Rumschrauben sind, möchte ich gerne eine Frage loswerden, die mich schon länger beschäftigt:
Wie groß ist bei Euch der Abstand zwischen Tonabnehmern und Saiten?
Ein Gitarrenbauer erzählte mir mal, dass, wenn man die Saiten im Bereich des 12. Bundes drückt, der Abstand zwischen Pickup und Saite ungefähr 3 mm betragen sollte, sonst holt man nicht die volle Lautstärke raus.
Als ich die Gitarre aus der Durchsicht mit hochgedrehten Pickups zurückbekam, war sie zwar lauter, aber ich hatte beim Spielen das schwer beschreibbare Gefühl, das der Ton eher abbricht, weniger Sustain da ist, so als würden die Magnetfelder der Pickups die Saiten am Schwingen hindern.
Das erste, was ich gemacht habe, war, die Tonabnehmer wieder runterzudrehen. Am Hals-PU meiner Start sind es jetzt ca. 4 mm, in der Mitte 6 mm und am Steg 5,5 mm.
Wie hoch habt Ihr Eure Pickups eingestellt?
Und da ich bisher nie dran rumgeschraubt habe: Läßt sich bei entsprechender Justage soundmäßig noch was rausholen?
Viele Grüße
Herr Fuchs
 
Herr Fuchs":2u9vg3lb schrieb:
Ein Gitarrenbauer erzählte mir mal, dass, wenn man die Saiten im Bereich des 12. Bundes drückt, der Abstand zwischen Pickup und Saite ungefähr 3 mm betragen sollte
Dann sag ihm bei Deinem nächsten Besuch, der Luftdruck in Autoreifen beträgt immer 3 Bar.

Es gibt Tonabnehmern mit sehr starken Magneten. Wenn man die Saiten zu nah in ihr Magnetfeld bringt, bleiben sie fast stehen. Das ist es, was Du beschiebst.
Es gibt Gitarren mir 2,mit 3, mit 4 und sogar mit 6 (magnetischen) Spulen unter der Saite. Das kann man berücksichtigen... :roll:
Fakt ist: Magnetismus BEHINDERT eine Saite im Schwingungsvorgang.
Irgendwie muss ich die Saite aber abnehmen. Also wähle ich einen Kompromiss zwischen der größt möglichen performance durch den Pickup und der kleinst möglichen Störung durch seine Magneten.

Vorher habe ich mir aber einen Tonabnehmer ausgewählt, der auch wieder möglichst viel "geil" und wenig Gauß hat.

Der Rest ist wie in der Ehe... ;-)
 
Herr Fuchs":2exfqrm4 schrieb:
...
Ein Gitarrenbauer erzählte mir mal, dass, wenn man die Saiten im Bereich des 12. Bundes drückt, der Abstand zwischen Pickup und Saite ungefähr 3 mm betragen sollte, sonst holt man nicht die volle Lautstärke raus.
Als ich die Gitarre aus der Durchsicht mit hochgedrehten Pickups zurückbekam, war sie zwar lauter, aber ich hatte beim Spielen das schwer beschreibbare Gefühl, das der Ton eher abbricht, weniger Sustain da ist, so als würden die Magnetfelder der Pickups die Saiten am Schwingen hindern.

Moin.

Ich halte die so pauschal ausgesprochene Aussage des Gitarrenbauers für Unsinn.
Klar, je näher an den Saiten, desto lauter.
Aber: wer sagt denn, man will immer die volle Lautstärke?
Zumal der Lautstärkeunterschied, wenn der Abstand etwas größer ist, nicht immer wirklich sooo gravierend ist.
Und bei heißen PUs will man ja vielleicht zuweilen sogar ganz bewußt weniger Output.

Und der Gitarrenbauer vergißt eben das Stratitisproblem, das auftritt, wenn klassische Strat-SCs zu nahe an den Saiten sind: dann werden (vor allem E und A) durch das Magnetfeld am normalen Schwingen gehindert, was eben jenen unschönen Klang hervorruft, den man "wolfetoned" oder eben Stratitiseffekt nennt.
Meine Singlekeulen sind bei den Bass-Saiten alle deutllich weiter heruntergeschraubt als 3 mm. Nicht, weil ich den Bassgehalt reduzieren will, (im Gegentum!). Sondern weil es sonst einfach nicht gut klingt, in meinen Öhrchen.

Klassische, PAF-artige Humbugger sind da unkritischer, die kann man wirklich so nahe an die Saiten "wie geht"; ob das klanglich aber immer das Optimum ist, hängt doch sehr vom PU, den Saiten und dem Instrument ab.

Ich würde da weniger auf deinen Gitarrenbauer hören als vielmehr deinen Ohren trauen und mit PU-Höhe und (sofern möglich) Polepiece-Einstellungen herumspielen, bis du das hast, was deinen Ohren am besten behagt.

Tschö
Stef
 
nichtdiemama":3om4vaiw schrieb:
Ich würde da weniger auf deinen Gitarrenbauer hören als vielmehr deinen Ohren trauen und mit PU-Höhe und (sofern möglich) Polepiece-Einstellungen herumspielen, bis du das hast, was deinen Ohren am besten behagt.

Tschö Stef

Jawoll! :-D schöner, besser und korrekter kann man das nicht ausdrücken! :-D :-D :-D
1++++++ :!: :!: :!:

Vielleicht noch ein kleiner Hinweis: beim "Rumspielen" an den Polschrauben bitte erst mal KEINEN grossen Druck nach unten ausüben, weil vor allem bei ungewachsten Vintage PAFs die Schrauben sonst "reinfallen" und der Pickup nur ausgebaut wieder gerichtet werden kann (kaputtgehen kann aber nix!).

Bei manchen gewachsten PUs wird es aber u.U. durchaus nötig, die Schrauben - meist E6 und G3 - mit kräftigem Druck nach unten, also "hinein" zu schrauben. Dann kommt an den seiten das Wachs raus. alles OK!
 
Was noch nicht angesprochen wurde: Abgesehen davon, dass Tonabnehmer (ob jetzt per genereller Höhenverstellung oder Justierung der Pole Pieces) je nach Höhe lauter oder leiser werden, "Stratitis" oder dgl. verursachen, so ändert sich auch der Klangcharakter.
Ein Tonabnehmer, egal welcher Bauart (auch wenn sich das unterschiedlich stark auswirkt) hat ein gewisses "Fenster" innerhalb dessen er Saitenschwingungen abgreift. Kann man ganz grob mit 'nem Mikro vergleichen, dass (z.T. dann noch von der Richtcharakteristik abhänging) auch, je nach Positionierung, weiter gestreute Klänge mit einfängt (oder eben auch nicht, beim "close miking").
Sprich, wenn ich einen PU weit runterdrehe, dann wird der, außer leiser zu werden, auch einen größeren Bereich der Saite einfangen. Das kann manchmal zu relativ deutlich merkbaren Klangveränderungen führen. Weniger "knackig" oder sowas. Ist einer der Gründe, weshalb man im Optimalfall gut aufeinander abgestimmte PUs benutzen sollte.
Ich bin gewiss niemand, der das Gras wachsen hört, aber ich hab' irgendwann mal einen eigentlich für die Stegposition vorgesehenen PU an den Hals verschoben, da war der natürlich unglaublich laut. Naja, da dachte ich mir, dass ich den einfach mal runterdrehe. Das ging dann aber soweit, dass der quasi auf -NN (sprich: Unterhalb der Rahmenhöhe) lag. Und siehe da, das Teil klang auf einmal so richtig breit und streckenweise sogar matschig. War in dem Fall eigentlich sogar keine schlechte Lösung - aber, was ich sagen will ist, dass selbst mir die Unterschiede ziemlich schnell aufgefallen sind. Mit dem ursprünglichen für die Halsposition vorgesehenen PU (eigentlich baugleich, nur eben mit ein paar Wicklungen weniger), den ich dann doch wieder da eingebaut habe, war der Sound augenblicklich merkbar "straffer", oder so.

Ich bin, wie gesagt, niemand, der das Gras wachsen hört, justiere meine PUs folglich normalerweise ganz praxisorientiert (zu laut = runter, zu leise = rauf), aber in dem Fall (so geschehen vor ca. 20 Jahren auf einer Ibanez Saber) waren die Unterschiede hinsichtlich der "Knackigkeit" ganz deutlich merkbar.

Naja, nur mal so nebenbei....

Gruß
Sascha
 
nichtdiemama":3fcsjzms schrieb:
Klar, je näher an den Saiten, desto lauter.
Aber: wer sagt denn, man will immer die volle Lautstärke?

EBEN! Ich verfolge zB eher den Ansatz "Output? Bloß nicht zuviel davon". Muss man nicht teilen, ist bei mir aber so. Schwache Pickups, ackernder Amp.

Mein Vorposter hat außerdem recht:

Das Magnetfeld öffnet sich ja trichterförmig nach oben, ausgehend von den Einzelmagneten.
Je höher der Pickup sitzt - also je näher an der Saite - desto schmaler ist das Stück Saite (und damit das Obertonspektrum) das vom Pickup "gelesen" wird.
Je tiefer der Pickup aber sitzt, und je größer der Abstand zur Saite, desto breiter ist das Stück Saite, das sich im (sich nach oben trichterförmig öffnenden) Magnetfeld sitzt und "gelesen" wird, und desto obertonreicher der magnetisch/elektrisch übertragene Klang.

EDIT:
Einfach mal ausprobieren: Strat-Halspickup (da macht es sich wegen der Einbauposition besonders bemerkbar) ganz weit runterschrauben, bis unter das Pickguard-Niveau, da tut sich was, das über "weniger Output" hinausgeht - wenigstens für die, die hinhören bzw wollen.
 
Hallo!

Bei meiner Ibanez Artcore klangen die Pickups deutlich besser, als ich sie etwas runtergedreht habe. Noch weiter runter noch besser - irgendwann konnte ich die Saiten aber lautstärkemäßig nicht mehr ausgewogen einstellen und es wurde nur noch furchtbar.

Man kann es also auch übertreiben. ;-)

Gruß

erniecaster
 
ferdi":8xdjtpit schrieb:
Einfach mal ausprobieren: Strat-Halspickup (da macht es sich wegen der Einbauposition besonders bemerkbar) ganz weit runterschrauben, bis unter das Pickguard-Niveau, da tut sich was, das über "weniger Output" hinausgeht - wenigstens für die, die hinhören bzw wollen.

Auf jeden Fall tut sich da was.
"Echte" Humbucker (also volle Größe) sind hier etwas weniger anfällig, weil die eh schon ein relativ breites "Fenster" abgreifen, Klingen-PUs jeglicher Bauart liefern ebenfalls nicht das Paradebeispiel für den Effekt, aber bei Singlecoils, zumal bei welchen, die tatsächlich über Einzelmagneten verfügen, sollte das an sich fast jeder deutlich hören.
Für richtig "knackige" SC Sounds liegt der "sweet spot" meiner Meinung nach kurz unter dem Punkt, wo beim Hals-PU die "Stratitis" einsetzen würde.
Aus pragmatischen Gesichtspunkten schere ich mich persönlich aber oft eher nicht um sowas, sprich, ich benutze die PU-Höhenjustierung schlicht und ergreifend, um Lautstärkeunterschiede auszugleichen und/oder die Bass/Diskant-Seiten abzusenken oder anzuheben. Manchmal ist das übrigens schon 'n bisschen schade. Der Kinman, den ich in meiner Pseudo-Tele am Steg sitzen habe, klingt etwa doch merklich besser, wenn er nicht so hoch drinsitzt (nicht wg. Stratitis, am Steg passiert das selten), aber die anderen beiden PUs diktieren da leider die Höhenlage, denn der wäre sonst einfach viel zu leise. So isser halt jetzt sauscharf, macht aber nicht so viel, denn ich hab ja noch n zusätzlichen quasi-Steg-PU drin.

Gruß
Sascha
 

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