Qualitätsstreung/Abweichungen bei Amps

A

Anonymous

Guest
Hi!
Ich hab da mal eine mehr generelle Frage.

Im Gitarrenbereich kommt in jeder Antwort auf eine "was haltet ihr von dieser Axt" Frage der Standardsatz "wegen großer Qualitätsstreuung gehört jedes Stück einzeln angetestet" vor.


Im Ampbereich habe ich das erstaunlicherweise noch nicht gelesen und frage mich, wie es dazu kommt.

Gib es bei Amps eines bestimmten Fabrikates einfach keine großen Abweichungen bezüglich Verarbeitung und Klang? Oder ist es einfach unpopulärer, sich hier über Verarbeitungsmängel zu beschweren? Oder tauscht man einen Amp mit Qualitätsmangel einfach um, weil man davon ausgeht, dass es sich hierbei nur um einen seltenen Ausrutscher seitens der Konstrukteure handelt?
 
Hi Natasha,

Auch bei Amps gibt es Qualitätsstreuung!

Sowohl was den Klang betrifft als auch die Zuverlässigkeit.

Wieso die Frage nicht aufkommt? Keine Ahnung!

Es ist aber bedeutend schwieriger Amps gleicher Baureihen eingehend zu vergleichen....möglicherweise liegt´s daran.

Aber eigentlich wird hier auch empfohlen, dass man den Amp, den man ins Auge fasst durchaus vorher anspielen soll...
 
LP-Natasha":1hkohuh8 schrieb:
Gib es bei Amps eines bestimmten Fabrikates einfach keine großen Abweichungen bezüglich Verarbeitung und Klang? Oder ist es einfach unpopulärer, sich hier über Verarbeitungsmängel zu beschweren?

Hi Natasha,
ich denke, das liegt in der Natur der Sache; während es bei Instrumenten unter anderem darauf ankommt, millimetergenau zu fräsen, feilen und auszurichten, stellen die Platinen, bzw. deren Bestückung,(zumindest im unteren Preissegment meist vollautomatisch), produktionstechnisch keine sonderliche Herausforderung dar.
Zudem lässt sich eine elektronische Schaltung einfach und in Sekundenschnelle (und ebenfalls vollautomatisch) auf ihre Funktion mit gegebenen Parametern überprüfen; was nicht wie erwartet funktioniert, fliegt ohne große ökonomische Verluste auf den Müll.
Eine ordentliche Endkontrolle bei Instrumenten ist zeitaufwendiger und der Ausschuss (bzw. dessen Korrektur) teurer, also wird hier gespart bzw. mit höheren Toleranzen gearbeitet, was letztendlich zu der genannten Qualitätsstreuung führt.
 
Ich kenne Leute, die kauften jahrelang Blond Tolex Blues Deluxe Amps bei ebay um den gut klingenden, also den, der genauso wie ein anderer (der schon vorhanden war), zu finden. Und es ist gescheitert. Entweder war der Eine so gut (also zufällig spitze) oder alle anderen Montagsmodelle.

Und ja, man hört tatsächlich Unterschiede zwischen den Amps.

Offenbar schreibt einfach keiner darüber. Das ist alles.

Neil Young hat an die 10 Tweed Deluxe, aber nur einer klingt so wie er es gerne mag.

Zum anderen stimme ich Banger zu, dass heute die Fertigungs- und Bauteiltoleranzen wohl nicht mehr allzu viel ausmachen.

Ich versuche ja den heiligen Gral über die verwendeten Röhren zu finden (naja, ich hab' ihn eigentlich schon :) ). also mal den gleichen Amp mit unterschiedlichen Endstufenröhren spielen und man staunt...

greetz
univalve
 
Moin,

der Board-Opa nannte im Laufe der Jahrzehnte jede Menge
Verstärker sein eigen.
Schon mit 15 Jahren ging es mit AC30s los (Shadows Cover-Band).
Davon hatte ich im Laufe der Jahre mehrere.
Keiner klang gleich.
Ausserdem hatten meine ohnehin immer Macken.
Später hatte ich auch mehrere Fender Twins.
Auch die wiesen z.T. ziemliche Unterschiede auf.
(Klar, hatten ja auch immer mal wieder andere Speaker)

Doch egal mit welchen Einstellungen....am 'kältesten' klang
ein Fender Twin Snakeskin, den ich mal für einen Haufen
Geld erstand.
Vielleicht lag's am Bezug, den ich nur anfangs cool fand.

Noch immer habe ich 2 völlig gleiche Peavey-Amps Stereo Chorus
400 (oder so ähnlich, bin noch im Büro).
Einer war für die Tele, der andere für die Pedal Steel.
Beide sind toll....und trotzdem habe ich die Kisten relativ schnell
markiert, A für die Tele, B für die Pedal Steel.
Sie klingen halt unterschiedlich.

Und wo ich schon mal am Spammen bin, dieser Amp hier klang
für mich am besten:
cube20.jpg


Der alte Roland Cube.
Leider hatte er nicht genug Dampf für die Bühne (99% 'clean' - Arbeit
meinerseits) und für Studiosachen rauschte er ein bisschen zu
sehr.
Aber zu Hause und bei Proben....yeah. Er war es.

Leider kommt da mein noch relativ frischer Cube 60 (der schwarze)
nicht mit. Aber gut klingt er auch, erreicht aber auch ziemlich
schnell sein Clean-Grenze.

Ausserdem habe ich noch einen.....und einen.... :cool:

Scheunes Wochenende, Leudz
:top:
 
Moinsen,

bei Combos kommt ja hinzuzüglich...welche SPeaker grad eingebaut wurden bzw. günstig am Start waren.

Und die Bauteiltolleranzen, die von Banger angesprochen wurden tun ihr Übriges.

Wenn zB irgendwelche iC´s oder Transistoren grad nicht mehr verfügbar waren, musste eine Firma auch mal schnell in der Serie umdesignen.
(kennen wir vom leidigen Thema Ibanez Tubenschreier ja auch her)

Bei älteren Baujahren kommt auch der Alterungsfaktor der Bauteile dazu.

zB...einige Verstärkerdesigner wickeln alte Ausgangsübertrager ab...um das Geheimnis des Klangs zu ergründen...und zu reproduzieren..
(keine echte Chance)

Die Bauteiletolleranzen sind ja auch zum Beispiel immer gekennzeichnet.
Dann gibts A, B, C Ware...wobei A Ware grundsätzlich für militärische Zwecke dastehn musste...
Einige Hersteller haben sich aber die Sachen trotzdem besorgt.
Nur,..in der Serie...wenn sie einmal läuft...kann man nicht immer alles bekommen...

greez
 
Obwohl auch bei heutigen Amps unterschiede auszumachen sind. Trotzdem die verwendeten Bauteile generell weniger Toleranzen aufweisen.

Die aktuelle Vox AC 30 CC Reihe soll so ein Fall sein. Ich Depp habe aber letztens versäumt die zwei identischen Tops zu testen. Ich habe nur eine angespielt und war nicht sooo begeistert, während andere sagen, dass die Dinger absolut gut rüberkommen.

Man ist sich da wohl einig, dass man diese Amps auf jedenfall anpspielen sollte. Neben den unterschieden im Klang kommen auch noch teilweise Probleme mit der Zuverlässigkeit hinzu... das Problem habe ich übrigens mittlerweile auch mit meinem Vox. Ob´s an der China Fertigung liegt? :roll:
 
Tach auch!
Ich hab mich neulich in diesem Zusammenhang mal gefragt, ob ein Verstärker auch darauf reagiert, wie er 'eingespielt' wird. Gibt's das überhaupt? So wie bei Autos?
Beispiel:
Mein Band Kollege und ich kaufen und zwei gleiche neue Verstärker, die auch exakt gleich aus dem Werk kommen.
Ich spiel dann ein Jahr lang den Knopfler und er den Zakk Wylde.
Wenn wir dann später die gleichen Einstellungen vornehmen und auch Gitarren, Boxen und überhaupt gleiche Randbedingungen schaffen, klingen die Verstärker dann wieder gleich? Vor allem bei Röhren würd mich das mal interessieren.
Grüße
Hendrik
 
Oscar Zeta Acosta":2am35ogm schrieb:
Vor allem bei Röhren würd mich das mal interessieren.

Ich behaupte einfach mal: aus physikalischer Sicht nein, aus esotherischer Sicht ja.

Der einzige Punkt, wo sich meiner Meinung und meines Wissensstandes nach Änderungen ergeben könnten, wären die Speaker, deren Resonanzverhalten sich ja durch ein Durchwalken der Sicke verändert - kann gut sein, dass die Art der Musik (HiGain vs. Clean) dort eine maßgebende Rolle spielt.
 
Jain. Speaker benötigen auf jeden Fall eine Einlaufphase aufgrund mechanischer Bewegung, wie Andreas richtig sagte. Röhren (=> Enstufenröhren) brauchen meiner Erfahrung nach jedoch auch eine gewisse Einlaufzeit, bis sie wirklich "klingen". Überhaupt verändern Röhren ständig ihre Performence, bis sie irgendwann kaputt sind...
 

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