Rack neu verkabeln: Tipps zum Kabellöten gefragt!

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Anonymous

Guest
Liebe Freunde des gepflegten Lötzinns,

nach Jahren des unwilligen Kolbenerhitzens habe ich nach unfallfreier Reparatur meiner Midileiste und dem ersten eigenen Pickup-Tausch Blut bzw. Lötzinn geleckt und möchte meine süße kleine Weller-Lötstation (das war mal ne sinnvolle Investition gegenüber dem alten Ersa-Prügel!) nun öfter anwerfen, sprich:

das notorisch einstreuempfindliche und gitarrenpreamplastige Homerecording-Rack soll neu und zwar - im Gegensatz zur bisherigen "irgendwelche Drähte Hauptsache billig"-Verkabelung ordentlich neubestrippt werden.

Nein, ich erwarte keine Wunderdinge durch die neuen Kabel und will auch keine bestimmte Tonfärbung erreichen, es geht mir um:

- solide Grundqualität von Steckern und Kabeln
- Kabel: sehr gute Abschirmung, halbwegs flexibel (bisweilen enge Radien, z.B. zum Verbinden der Patchmate-Loops), klangneutral
- Stecker: möglichst einfache Verarbeitung (roadtaugliche Langlebigkeit ist zweitrangig, als Rackverkabelung werden die sich nicht oft am alten Rein-Raus-Spiel beteiligen)

Bisher bin ich z.B. zu folgenden Komponenten gelangt (wobei bei dem Thema natürlich sofort der Begriff "Mogami" durch den Äther wabert, wer sich hierzu äußern möchte, gerne!):
https://www.thomann.de/de/neutrik_np_2_x.htm
https://www.thomann.de/de/cordial_cik_122_sw.htm
https://www.thomann.de/de/sommer_cable_the_spirit.htm

Budgettechnisch wären so 300 Tacken für die Aktion angesetzt, also bei geschätzten 20m Kabel und rund 70 Steckern z.B. pro laufendem Meter 5 und pro Stecker so 3 Ocken drin, wenn billiger: auch fein.

Aus dem legendären Kabeltest-Thread hab ich bereits entnommen, dass das Lötzinn nicht unwichtig ist, aber vielleicht hat ja noch jemand eine fundierte Meinung á la
"schmeiß' alle Kohle in die Kabel",
"genau andersrum",
"lass den Quatsch" oder
"der Ansatz / die Komponentenauswahl passt schon"
oder hat Erfahrungen mit dem einen oder anderen Kabel / Stecker und sieht sich gewillt, hier eine Empfehlung / Warnung abzugeben.

An ner neuerlichen "Kabel sind eh Voodoo"-Diskussion wäre ich übrigens nur bedingt interessiert ... :facepalm:

Schon mal vielen Dank vorab! :winke:

Tom

Liebe Mods, bin ich im richtigen Unterforum??? Oder eher Recording?
 
Ich würde das bei Rackequipment in jedem Falle symmetrisch machen,
soweit möglich.

Ich benutze nur noch Stecker von Neutrik,
Kabel, nun ja, das teuerste, was die Kasse hergibt.
Gerade bei so Kleinkram habe ich mir das billig=zweimal kaufen abgewöhnt.


Vile Grüße,
woody
 
Hallo Tom,

m.E. müssen hochwertige Kabel und ebensolche Stecker vorrangig dort verwendet werden, wo sie hohen Belastungen ausgesetzt sind. z.B. durch häufiges ein- und ausstecken, drüberlaufen, häufiges Auf- und Abrollen, Knicken, etc. . Gerade in Racks sind Kabelführungen aber eher statisch und die meist recht klobigen Neutrikstecker eher hinderlich, da häufig keine zwei von Ihnen nebeneinander eingesteckt werden können. Symmetrische Verkabelung macht immer Sinn, wenn es möglich ist und die Anschlüsse der Komponenten das hergeben. Auch bin ich, wie Woody, ein Freund von lieber ein Mal ordentlich, als zwei Mal kaufen - habe aber gerade im Rackbereich mit den kurzen konfektierten und sehr günstigen Patchkabeln von Thomann sehr gute Erfahrungen gemacht. Gerade bei unsymmetrischen Verbindungen macht es m.E. viel mehr Sinn auf eine intelligente Kabelführung zu achten (also z.B. nicht gerade die Stromkabel zusammen mit den Signalleitungen in einen Pulk zu legen, als viele Euros in teure Kabel zu investieren.)

Gruß
Stefan
 
Hi Jungs,
erstmal vielen Dank. Ein paar Sachen hab ich schon beachtet:

@ Woody: das Rack ist soweit machbar schon symmetrisch, mehr klappt nicht, das ganze Amp/Preamp-Zeug ist nun mal nicht symmetrisch
@gruenspan: richtig, roadtauglich muss das nicht sein, deswegen die Frage nach leicht verarbeitbaren Steckern. Bei den Neutrik NP2X soll das der Falls sein, die sind auch schlanker als der Neutrik-Standard-Stecker und es gibt die in mono / stereo und gerade / gewinkelt, sprich, die werden's wohl werden. Stromleitungen sind übrigens brav vom Rest getrennt (per Klettschleife aller Strom zum Furman links im Rack, Audio direkt oder rechts).

Was ich mich frage: iein Kandidat für das Kabel wäre das Mogami 2534 Quad Studio-Mikrofonkabel, so ca. 4 EUR/m, was in Sachen Abschirmung wirklich gut sein soll. Wenn ich nun ein eigentlich für stereo / symmetrisch vorgesehenes Kabel mono verlöten will, würde ich ...
a) einfach einen der Innenleiter nicht verlöten?
b) die Innenleiter verdrillen (was beim Quad ja für zwei der vier eh Pflicht, hier also alle vier)?
c) grundsätzlich die Kabel stereo (auf entsprechende Stecker) löten, auch wenn es Monobuchsen sind - klappt das ohne Probleme?

Ich denke ein Stereoklinkenkabel funktioniert auch als sagen wir mal normales Gitarrenkabel, aber kann das im Rack je nach Anschlussbuchse der Geräte Nachteile haben? Sorry, bin hier echt nicht grade der Crack :oops:

Viele Grüße
Tom
 
Moin,
ich benutze für Rackverkabelungen diese Neutriks
unballanced
https://www.thomann.de/de/neutrik_nys_201.htm
ballanced
https://www.thomann.de/de/neutrik_nys_202_klinke.htm
Die sind mechanisch hervorragend verarbeitet. Die Zugentlastung, die die teureren Neutriks bieten, brauchst Du imho eh nicht. Wenn's Not tut kannst Du am Ende noch was Schrumpfschlauch an den Stecker machen.

Als Kabel würde ich ein foliengeschirmtes Kabel oder Folienschirm und geflecht einer gezwirbelten Masseleitung vorziehen. Schau mal bei den einschlägigen Herstellern nach Kabeln für Festinstallationen.
 
Moin orange side,
den Neutrik-Stecker 201 hatte ich auch auf der Rechnung, hab ihn aber wegen einiger reviews aussortiert, die beschreiben, dass er über 6mm Kabeldurchmesser nur noch mit Aufbohren oder größerem Kraftakt verwendbar ist. Da das meiste Kabelmaterial, dass ich bisher vorgesehen hatte, aber bei etwa 7mm lag, war er raus. Das könnte sich ändern, wenn Du beim Kabel eher sowas meintest, was nämlich wieder passen würde:
http://rockshop.de/produkt-0097442-2-KlotzMY250CHMikrofonkabelhalogenfreim.html
Oder hättest Du vielleicht noch ne andere Empfehlung?
Viele Grüße
Tom
 
Hi Tom,

zu Deiner Kabelfrage:
Ich würde in jedem Fall ein passendes Kabel kaufen, anstelle irgendwas zu verdrillen, oder auszulassen - also bei
Mono: einadrig + Schirmung
Stereo respektive symmetrisch: zweiadrig + Schirm

und im übrigen würde ich nicht selber löten, sondern fertig kaufen. :)
Hier mal ein Beispiel:
https://www.thomann.de/de/pro_snake_patch_klinke_winkel_030_m.htm
Kostet: 2,90 EUR
wie willst Du das wirtschaftlich toppen?
Aber das hatten wir ja schon ...

Gruß
Stefan
 
Hi Stefan,
danke erstmal für den Hinweis mit dem Verdrillen bzw. genau dem Bleibenlassen desselben.

Was das Pro Snake Patch angeht: ich hab mein kleines Floorboard neulich damit verkabelt und finde die Dinger sehr ordentlich, ohne in die Tiefen der Soundvergleiche hinabgestiegen zu sein. Solche Produkte aus dem Billigsegment wird man durch Eigenbau nicht günstiger herstellen können - da bin ich bei Dir. Ich frage aber ja explizit nach höherwertigem Zeug (wie gesagt ist das Rack ja schon mit den billigsten Thomann-Patchstrippen verkabelt).
Beispiel: Mogami Gold Gitarrenkabel 3m fertig konfektioniert: 32 EUR, Mogami Meterware mit gleichem Kabelmaterial und gleichen Neutriks: ca. 16 EUR. Da wird's dann doch wirtschaftlich interessant $$$

Wegen ner größeren Investition für ne Reparatur muss ich das Thema aber leider eh erst mal parken ... :cry:
 
steinberger schrieb:
Moin orange side,
den Neutrik-Stecker 201 hatte ich auch auf der Rechnung, hab ihn aber wegen einiger reviews aussortiert, die beschreiben, dass er über 6mm Kabeldurchmesser nur noch mit Aufbohren oder größerem Kraftakt verwendbar ist. Da das meiste Kabelmaterial, dass ich bisher vorgesehen hatte, aber bei etwa 7mm lag, war er raus. Das könnte sich ändern, wenn Du beim Kabel eher sowas meintest, was nämlich wieder passen würde:
http://rockshop.de/produkt-0097442-2-KlotzMY250CHMikrofonkabelhalogenfreim.html
Oder hättest Du vielleicht noch ne andere Empfehlung?
Viele Grüße
Tom

moinsen...genau das würde ich nicht nehmen. Schau mal hier...
http://shop.gotham.ch/de/shop?page=shop.browse&category_id=39
da werden Sie geholfen!!!!!

Das Aufbohren ist nicht so wild, geht prima, habe ich schon oft gemacht!!!
 
gruenspan schrieb:
Hi Tom,

zu Deiner Kabelfrage:
Ich würde in jedem Fall ein passendes Kabel kaufen, anstelle irgendwas zu verdrillen, oder auszulassen - also bei
Mono: einadrig + Schirmung

Hallo,
da ich gerade auch am Kabel konfektionieren war, habe ich eine Frage:
Wieso soll man für Mono, Gitarrenkabel z.B ein einadriges nehmen, wobei der Schirm dann als Masse dient?
Wieso nicht ein 2 adriges wo man 1 Ader für den Innenleiter nimmt und 1 Ader für die Masse. Dann hätte man zusätzlich noch eine intakte Schirmung drumherum übrig.
Ich glaube Vovox macht das so in der Art für die Gitarrenkabel.
 
Gitarren sind nicht nur Mono sondern auch unsymmetrisch, drum geht die "Masse" eh immer an die Abschirmung. Sonst bräuchtest du jeweils 3-polige Stecker (z.B. XLR), aber weil die ganzen Verstärker dann so weiter machen isses eh Unfug.
Wobei der Vorschlag nicht doof ist, die Mikrofonisten und Mischpulter machen das seit vielen Jahren erfolgreich so.

Grusssn

r
 
Rio_Fischbein schrieb:
gruenspan schrieb:
Hi Tom,

zu Deiner Kabelfrage:
Ich würde in jedem Fall ein passendes Kabel kaufen, anstelle irgendwas zu verdrillen, oder auszulassen - also bei
Mono: einadrig + Schirmung

Hallo,
da ich gerade auch am Kabel konfektionieren war, habe ich eine Frage:
Wieso soll man für Mono, Gitarrenkabel z.B ein einadriges nehmen, wobei der Schirm dann als Masse dient?
Wieso nicht ein 2 adriges wo man 1 Ader für den Innenleiter nimmt und 1 Ader für die Masse. Dann hätte man zusätzlich noch eine intakte Schirmung drumherum übrig.
Ich glaube Vovox macht das so in der Art für die Gitarrenkabel.

Wobei die Masselitze bei Vovox nur einseitig angeschlossen ist. Dadurch ist das Kabel nur in einer "Richtung" zu gebrauchen. Löte Dir eins und probier es aus.
 

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