Roadster RS 100

Seriennummer
L790544
Hersteller
Ibanez
Baujahr
1979
Das gute alte Fachblatt und Ibanez Spezi Dieter R.: nicht nur die Musician, auch die Roadster (namentlich nicht mit den später aufgelegten Roadstars zu verwechseln) bekam 1979 einen Megatest im Fachblatt. Das musste ja GAS auslösen. Ich hatte damals meine Tele und ne Jedson oder Ghershon (glaube letztere) Les Paul Kopie mit eingeschraubtem Hals. Die war nicht schlecht allerdings an ein paar Bünde ziemlich runtergespielt. Was das mit der Roadster zu tun? Wenig bis nichts außer, dass ich mir dachte ne weitere Gitarre wäre cool. Anders als z.b. die Musician lag die RS in einem realisierbaren Preissegment und der lokale Musikalienhändler hatte sie zusammen mit diesem 100 Watt Ibanez Combo, der einen auf Boogie machte, antestbereit. Inkl. 13% Mehrwertsteuer und mit einem Koffer, der bis auf Mängel an den Schlösser bis heute mitmacht, kostete mich das gute Stück im April 1980 DM 740,00 und war fortan mein ganzer Stolz. Der Anschaffungspreis wurde mit mütterlichem Kredit aufgebracht und musste in den nächsten Semesterferien mit Reifenstapeln erwirtschaftet werden. Ein schwerer, allerdings auch seinerzeit wirklich lukrativer Job. Da kamen zwischen 14 und 17 Mark/Std. bei rum!
Unter diesen Umständen wird sicher ohne weiteres transparent, dass es mir fast das Herz brach als meine (heutige) Frau die schöne in einem unbedachten Moment vom Bett stürzte. In folge dessen schlug sie gegen ein Tür Scharnier was dem spröden und relativ dicken Polyesterlack fette Narben verpasste. Fast ein Wunder, dass ich meine Frau dann später trotz dieses Vorfall nach heiratete ;-)
Die RS sollte neben der Tele das bislang meistgenutzte Instrument werden. Dementsprechend erlebte sie diverse Metamorphosen. Davon zeugen die Miniswitches, die inzwischen stillgelegt sind. Natürlich musste Out of Phase sein – welch ein Unsinn aus heutiger Sicht. Dann hatte ich sie eine zeitlang so verkabelt, dass ich unter Einsatz des zweiten Schalters irgendwie seriell schalten konnte um mehr Output zu erzielen. Dabei sind die Original PU schon ziemlich heiß und mittig … egal, es sollte ja zerren und singen! Als der Hals PU der Tele einen Defekt hatte, besorgte ich mir einen Seymour Duncan als Interimslösung. Der kam dann später in die Mittelposition der RS 100. Irgendwann erstand ich zwei Strat PUs und baute die ein. Dann wieder die Outputthematik: Ein Rockinger Bladescreamer wurde zum Näseln am Steg verdammt. Ich weiß gar nicht mehr genau was ich da alles angestellt habe. Irgendwann kam ich auf die Idee es läge am Steg. Bevor ich den austauschte, besorgte dann ein längst überfälliger Saitenwechsel, die Klangverbesserung ;-)). Aktuell sind die beiden Fenders am Hals und an der Brigde und ein DiMarzio Strat PU in der Mitte. Wenn ich mal wieder Zeit zum Basteln finde, werde ich allerdings wie auf der Roadstar II Leosounds einbauen. Ich habe mir nach einem Gespräch mit Michael Pantleon entgegen dessen Rat die Vintage Player 1966 ausgekuckt. Anders als in unseren vielen gemeinsamen Jahren habe ich heute keinen Bedarf mehr an einer Allzweckwaffe. Ich bin breit genug aufgestellt, dass ich dieses RS 100 einfach auf Twang abstimmen möchte. Im Vergleich zur Roadstar klingt sie ohnehin viel offener und brillanter. Das will ich nicht mit den Pickups kompensieren, sondern eher noch betonen.
Der Body ist Stratuntypisch aus mit Riegelahorn furniertem Mahagoni. Der Hals zweiteilig – das dürfte dem Preis Rechnung getragen haben – aus Ahorn und fast genauso mächtig wie der 50ies Hals meiner Les Paul. Die Potiknöpfe sind von ner Tele. Die Heidi auf der Kopfplatte hatte ich mal auf allen meinen Sachen und die ist für mich Kult: ich hatte mal ein paar Bögen mit Heideabziehbildern geschenkt bekommen mit denen ich alles und jeden beglückte.
Von den Original Tonabnehmers ist mir einer mit der oben erwähnten Les Paul Kopie abhanden gekommen. Sonst habe ich – wie ich das inzwischen bei allen Modifikationen meiner Instrumente praktiziere – noch alle Originalteile.

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