Röhren Amps durch Pedal im Effektweg "leiser" machen?

V

volatil

Power-User
29 Sep 2010
486
13
Hallo Zusammen,

Röhrenamps haben ja häufiger "das Problem" (für bestimmte Zwecke, z.B. zu Hause) "zu laut" zu sein.

Meine Frage: kann man einfach ein Pedal mit regelbarem Output (das man unter Unity Gain einstellen kann, in meinem Fall z.B. einen MXR M-108 EQ) in den Effektweg hänegn und so den Amp "leiser" machen.

Schadet das irgendwie dem Amp, den Röhren oder dem Sound?

Warum macht ein (teurer) Power Soak, Loadbox o.ä. ggf. mehr Sinn?

Vielen Dank für Eure Meinungen/Ratschläge!
GruĂź,
Wolfram
 
Hallo Wolfram!

Natürlich kann man so ein Pedal nutzen um die Lautstärke des Amp´s zu drosseln.
Kannst Du auch in den Signalweg hängen. Den Röhren oder bauteilen schadet das nicht weiter.

Aaaaaber ich würde diese Methode wirklich nur dann nutzen, wenn´s in den eigenen vier Wänden nicht zu laut werden soll/darf.
Der Sound verliert dadurch natĂĽrlich schon sehr an Tiefe und Dynamik.
Eine Power Soak funktioniert ja ganz anders und greift das Signal aus dem Speakerausgang ab, wandelt dann die Leistung in Wärme um und geht in reduzierter Form an den Speaker weiter.
Auch da ist immer und besonders sobald die Drosslung immer höher wird ein Soundverlust zu verspüren. -> Das geht jetzt aber wieder in ein anderes Thema was man Seitenweise ausdehnen könnte.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe willst Du aber nur wissen ob mit dieser Pedalmethode Deinem Amp etwas passiert. Ich kann unter Vorbehalt sagen, bei mir ist noch nix passiert.
Für zuhause kannst Du das machen, für die Bühne gibts andere und daueraft bessere Lösungen.

Greetz Chris
 
Hallo Chris,

Danke fĂĽr die Antwort.

Genau, bei mir geht es um "Lautstärke zu Hause zu drosseln" und vorrangig unter dem Aspekt ob ich dem Amp damit schade.

GruĂź,
Wolfram
 
Ja, danke für den Tipp, probier ich. Ich wollte nur vorher abklären, ob ich da was kaputt machen kann...
 
Nein kaputt geht da nichts.
Man muss, um auf die gleiche Lautstärke wie vorher zu kommen, nur den Master weiter aufdrehen..
 
Raphael S. schrieb:
Hallo Wolfram,

du hast ja das Nova System.
Packe es doch mal in den Loop und verringer einfach
den Outputlevel.

Habe das zusammen mit dem Statesman gemacht und bekam bei Zimmerlautstärke Endstufenzerre.

LG.
Raphael

Endstufenzerre wirst Du so wohl kaum bekommen. Da du das Signal vor der Endstufe herunterfährst, wird diese genauso wenig belastet, als wenn du den Volume-Regler am Amp nur knapp aufdrehst. Was du so bekommst ist höchstens Verzerrung aus der Vorstufe, da du diese ja weit aufdrehst. Das Verzerrte Signal wird dann im Loop heruntergefahren und kitzelt die Endstufe kaum noch.

GruĂź,
Manfred
 
Ja, man kann natürlich die Endstufe an allen möglichen Ecken und Enden ausbremsen. Aber wie das dem Sound förderlich sein soll, kann ich mir nicht erklären. Denn letztlich ist es der Speaker, der ein Signal braucht, um in Schwingung zu geraten. Und was der nicht bekommt, kann er auch nicht wiedergeben.

Ich hab's mit allem versucht, was landläufig empfohlen wird.
Das war:
1. Vorstufe voll auf- und Endstufe fast abgedreht,
2. Endstufe auf Vollast und Vorstufe nur angeguckt,
3. Hotplate
Die Ergebnisse waren insgesamt unbefriedigend.

Wenn's nicht ganz so teuer sein soll, dann könnte ein Yamaha DG Stomp & Co. Abhilfe für's leise Spielen daheim leisten. Entweder, indem man das Teil über's Interface in den Rechner leitet oder über den Kopfhörerausgang.
 
Ich finde ja, das viele Mastervolume-Potis einen scheiĂź Regelweg haben:
Aus - 2 mm bewegt = AUA Ohrenweh - dann kommt nicht mehr soo viel.
Mein Bruder hat nen ollen Kitty Hawk Supreme, ganz brutal:
0, danach kommt Häuserabriss ...

Bei meinen Amps funzt das so:

Damirox The Forge, 75w Vollröhre mit EL34 Endstufe = funzt als Bedroom-Amp

DT 25, 15/25w EL84 Hybrid-Amp = funzt als Bedroom-Amp

Marshall 2203 = funzt nicht ...
Dr Z Maz 18 = auch nicht ...
JTM45 - neiiiiiin ...

Die beiden letzteren kann man auch leise spielen, klingt aber doof.
Die oberen beiden kann echt auch leise spielen, und es klingt!
 
Ich hab das jetzt mal mit meinem Mesa Mini Retifier ausprobiert

Ohne "leiser Macher": Mit ein biĂźchen GefĂĽhl mit Mastervolumen guter Sound zum Zuhause ĂĽben (Tags, im Keller), aber kein "Bedroom-Level".

Mit PegelAbsenkung im FX-Weg: Es wird leiser, "Bedroom-Level".
Mit moderat aufgerissener Vorstufe klingt´s allerdings ziemlich quäkig. Dreht man das Gain aber ordentlich auf klingt´s eigentlich (für Zuhause) ganz gut (und wie ich finde immer noch besser als jeder Modeller, den ich bisher probiert hab). Alternativ Clean-Kanal + Pedale, klingt auch sehr schön.

Danke fĂĽr die RĂĽckmeldungen!

Wolfram
 
Mit einem Intellifex geht das auch wunderbar, falls man eines hat.
 
gitarrenruebe schrieb:
Ich finde ja, das viele Mastervolume-Potis einen scheiĂź Regelweg haben:
Aus - 2 mm bewegt = AUA Ohrenweh - dann kommt nicht mehr soo viel.
Mein Bruder hat nen ollen Kitty Hawk Supreme, ganz brutal:
0, danach kommt Häuserabriss ...

Jo da stimme ich dir vollkommen zu. Die ganze Band ist immer ganz begeistert wenn ich den Poti einen Hauch von nichts aufdrehe und plötzlich allen gleichzeitig taub werden.

-.-
 
Auch ich habe zur Absenkung des Pegels daheim einige Experimente mit Pedalen im Effektweg gemacht. FĂĽr meine Ohren klang es mit aktiven Hilfsmitten (EQ, Boss LS-2) nie so richtig gut. Inzwischen verwende ich den Seagate Lead Switch: http://www.tone-toys.com/shop/Seagate-The-Lead-Switch

Auf den Schalter kommt es dabei nicht an. Mit dem Poti kann man aber sehr feinfühlig regelen, was von der Vorstufe an die Endstufe weitergereicht wird. Ist quasi die Luxusvariante einer Selbstbau-Lösung, die schon lange für Fender Hot Rods (bei denen die Regelcharakteristik der Volume-Potis besonders ungünstig ist, wenn man den Amp "leise" spielen möchte) in Umlauf ist. Im Selbstbau ist das natürlich preiswerter (es gibt auch bei musikding.de so einen Bausatz), aber ich hatte keine Zeit zum Löten.

Ein weiterer Vorzug gegenĂĽber einem Pedal im Effektweg liegt fĂĽr mich darin, dass das Ding keine Stromversorgung braucht.
 

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