Wie Gitarren-Amp mit Röhre richtig ein-/ausschalten?

S

schorsch27

Power-User
2 Feb 2013
429
5
Nähe Hof/Saale

Röhren-Amp richtig ein- und ausschalten​

...wie geht das? Ich habe mal gelernt: erst auf Standby schalten, dann nach 1 Minute gar ganz anschalten. Ausschalten umgekehrt. Angeblich schont das die Röhren.

Mein Hughes&Kettner Statesman hat aber nur einen einzigen Ein-/Ausschalter. Ist das nun eine Sparmaßnahme oder brauchts das 2-stufige Ein-/Ausschalten heute garnicht mehr?
 
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Lösung
A
Hi,
ja so sollte man es von der Abfolge so machen, wenn man denn ein Standby-Schalter hat. Ich warte aber nie ne Minute bis ich den Amp ganz anschalte und ist nie was passiert.

Der Standby ist eher dafür da, bei kurzen Spielpausen von ein paar Minuten oder so den Amp betriebsbereit zu halten, damit man direkt wieder loslegen kann ohne dass die Röhren erst wieder an den Start kommen müssen.

Kaputt geht da nix! ... zumindest bei mir die letzten Jahre nie ;)

Gruß,
Jacques
Hi,
ja so sollte man es von der Abfolge so machen, wenn man denn ein Standby-Schalter hat. Ich warte aber nie ne Minute bis ich den Amp ganz anschalte und ist nie was passiert.

Der Standby ist eher dafür da, bei kurzen Spielpausen von ein paar Minuten oder so den Amp betriebsbereit zu halten, damit man direkt wieder loslegen kann ohne dass die Röhren erst wieder an den Start kommen müssen.

Kaputt geht da nix! ... zumindest bei mir die letzten Jahre nie ;)

Gruß,
Jacques
 
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So einige Röhrenverstärker haben gar keinen Standby-Schalter. Da muss man dann ohne Hilfe aufpassen dass man nicht voll reinhaut bevor die Röhren warm sind. Vor allem: nicht kurz nach dem Einschalten das mächtige *Rumms Brözel Sprööö" bei Stecker reinstecken provozieren ... Erst Klampfe anschließen, dann anschalten. Oder wenn eh warm.
 
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Ab und zu bin ich mal beim Baldringer in Leverkusen, der ja manchen als einer der Amp-Päpste im Lande gilt. Wenn der eines seiner eigenen Schätzchen im Studio einschaltet, geht das: Klapp, Klapp und dann ist die Kiste an. Standby in Spielpausen okay, aber ich denke die Nummer mit der Einschalt-Zeremonie wird überschätzt.

Ralf
 
trekkerfahrer schrieb:
.... ich denke die Nummer mit der Einschalt-Zeremonie wird überschätzt.

Ralf

So isses Ralf!

Klar, so ne Röhre besteht erst mal aus jeder menge Mechanik und je nach Qualität sind die Glaskölbchen halt empfindlich gegen Stöße. Besonders aber dann in der Abkühlphase, da sollte man ein wenig vorsichtiger sein. Ansonsten ist es wie mit allem im richtigen Leben, gute Pflege hält jung :p
 
Moin,

das schonende an einem Standby-Schalter ist, das die Anode in Spielpausen aus dem Signalweg genommen wird. Die Heizung der Röhre bleibt allerdings an, was sofortige Bereitschaft ermöglicht. Ausserdem werden die Ohren aller Beteiligten geschont, sollte in dieser Spielpause ein Kabel gezogen werden, oder die Gitarre umfallen...

Das Einschalten wurde mir früher auch als unglaublich wichtig eingetrichtert, allerdings hat mein AC30, der nicht wirklich zimperlich mit den Endstufenröhren umgeht, normalerweise keinen standby Schalter. Meiner ist von ~71. Auch alle meine Röhrenradios hatten sowas nicht.

Eine Röhre ist ein recht simples Bauteil, sobald die Anode Elektronen abgeben kann, wird sie es tun. Dafür muß die Temperatur entsprechend sein, was die Heizung üblicherweise innerhalb von <10s herstellt. Ebenso muss eine Spannung anliegen, die ebenfalls einen gewissen Wert haben muss, allerdings nicht über die Grenzen des Netzteils hinausgeht welches die Spannung bereitstellt.

Eine Röhre ist ebenfalls ein sehr robustes Bauteil. Fliegt in den Weltraum, übersteht elektromagnetische Pulse EMP, wird gerne in der Rüstung verwendet. Da ist das Hätscheln in Gitarrenverstärkern ein echtes Wohlfühlprogramm... ;-)

Vorstufenröhren werden übrigens vom Standbyschalter nicht beeinflusst. Üblicherweise.

Ich besitze 2 Amps ohne Standby und einen mit. Anschalten und gut ist. Ausschalten und gut ist. Standby wird für die Spielpause benutzt, und am Anfang, weil ich da nocht meinen Kram einstöpsel.

Also, mach dir nicht soviele Gedanken. Eine nicht angeschlossene Last ist viel grfährlicher, als 1 Minute warten vor dem Ausschalten.

Ciao
Monkey

Edit: Da waren der trekkerfahrer und der magman schneller, ich wurde unterbrochen von nicht mehr schlafendem Kind... Mechanisch sollte man tatsächlich einen Moment warten nach dem Ausschalten, aber auch das dauert nur ein paar Minuten.
 
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Hallo Monkeyinme,

ja, die Röhren gehn nicht gleich kaputt, wenn man gleich alles einschaltet. Aber es reduziert wohl die Lebensdauer der Röhren, wenn die Anode Arbeit bekommt bevor sie auf Betriebstemperatur ist. Bei manchen Amps ohne separaten Standby Schalter (zB beim ollen Solton Craafty 30) ist das so arrangiert, dass die Röhre wohl automatisch vorgeheizt wird bevor der Anodenstrom angeschaltet wird.
Wie das beim Statesman gelöst ist, weiss ich nicht - ist da auch eine Verzögerung nach dem Anschalten, bevor der Amp zu arbeiten beginnt?

Vielleicht möchte H&K einfach den Röhrenmarkt ankurbeln? :)

Die Reihenfolge beim Abschalten ist relativ wurscht - aussere, man möchte Reparaturarbeiten machen. Dann ist es wohl geraten, zuerst den Hauptschalter zu betätigen und dann nach ein paar Minuten den Standby Schalter: Dadurch werden die Elkos angeblich entladen - was nicht geschieht, wenn der Standby Schalter vorher umgelegt wird


Gruss

Alex
 
Magman schrieb:
trekkerfahrer schrieb:
.... ich denke die Nummer mit der Einschalt-Zeremonie wird überschätzt.

Ralf

So isses Ralf!

Klar, so ne Röhre besteht erst mal aus jeder menge Mechanik und je nach Qualität sind die Glaskölbchen halt empfindlich gegen Stöße. Besonders aber dann in der Abkühlphase, da sollte man ein wenig vorsichtiger sein. Ansonsten ist es wie mit allem im richtigen Leben, gute Pflege hält jung :p

Na ja, nicht so ganz. Für die Röhren, vor allem bzgl. dauerhafter Haltbarkeit ist es nicht so gut, wenn die Hochspannung an eine kalte Anode gelangt. Je mehr hohe Spannung, desto schlechter. Leistungsschwache Amps haben in der Regel auch eine niedrigere Anodenspannung, deswegen kann man das leichter verschmerzen. Besonders problematisch sind Amps mit Diodengleichrichtung, da diese die Hochspannung sofort nach dem Einschalten liefern. Röhrengleichrichter sind da etwas gnädiger. Bestens ist es, in einem Amp ohne Standby eine GZ34 als Gleichrichter zu haben. Diese hat nämlich einen Softstart für die Hochspannung eingebaut, was sehr röhrenschonend ist.

Gruß an alle.

W.
 
Moin!

ich denke auch, daß Röhren nicht so empfindlich sind. So russische Teile
nach Mil-Standard gebaut können schon einiges ab. Wenn die Kolben
schnell abrauchen, waren sie von minderer Qualität oder hatten schon
irgend eine Macke.

Ich schalte meinen Amp an, wenn ich in den Proberaum komme, dann wird
erstmal ein bischen gequatscht und ein Bierchen auf gemacht, bevor es los geht.
Beim Abschalte erst zurück in den Standby und dann ganz aus.

Was m.M.n. viel wichtiger ist, man sollte den Amp abkühlen lassen, bevor man ihn
transportiert und Stößen aussetzt. Das kann schon mal schwierig werden, wenn man
auf einem Festival spielt und die Band nach einem schon auf der Bühne steht
und mit den Hufen scharrt ...
 
Einschalten tu ich mit Standby. Zigarrette und dann Egnition.
Zum ausschalten tu ich den Amp gerne "leer" spielen. Also einfach Power off und noch ein bisschen weiterschrammeln bis nix mehr aus der Box kommt.
In Spielpausen lasse ich alles an, drehe nur das Volumepoti an der Gitarre auf 0.
Bisher keine Probleme mit dieser Vorgehensweise.
 
Alex K. schrieb:
Die Reihenfolge beim Abschalten ist relativ wurscht - aussere, man möchte Reparaturarbeiten machen. Dann ist es wohl geraten, zuerst den Hauptschalter zu betätigen und dann nach ein paar Minuten den Standby Schalter: Dadurch werden die Elkos angeblich entladen - was nicht geschieht, wenn der Standby Schalter vorher umgelegt wird


Gruss

Alex


...mh, das interessiert mich näher! Gibt es Fachmeinungen dazu?
 
tommy schrieb:
Alex K. schrieb:
Die Reihenfolge beim Abschalten ist relativ wurscht - aussere, man möchte Reparaturarbeiten machen. Dann ist es wohl geraten, zuerst den Hauptschalter zu betätigen und dann nach ein paar Minuten den Standby Schalter: Dadurch werden die Elkos angeblich entladen - was nicht geschieht, wenn der Standby Schalter vorher umgelegt wird
...mh, das interessiert mich näher! Gibt es Fachmeinungen dazu?
Bei einigen Amps kann es funktionieren, bei anderen nicht.

Ist also keine Methode um dem Laien das Werkeln am Amp sicher zu machen.

Gruß,
 
Ist wohl für die Kathode nicht so gut, wenn unterhalb der Betriebstemperatur ein Strom fliesst. Erst den Hauptschalter umlegen, ein paar Minuten warten bis die Röhre warm ist und dann den Standby Schalter anknipsen. Ausschalten in umgekehrter Reihenfolge.
Genauso ist es schlecht für die Kathode, wenn bei Betriebstempemeratur kein Strom durchfliesst.
Deswegen den Standby nur beim Ein-Ausschalten betätigen.
Irgendwo hab ich aber mal gelesen, das der Standbyschalter Mumpitz ist und nur eingeführt worden ist, um gegenüber der Konkurrenz ein Verkaufsargument mehr zu haben. Deswegen fehlt der bei Röhrenradios auch.
 
Ich benutze Standby Schalter nicht. Ein paar Worte warum Standby Schalter unnötig sind stehen hier:
http://www.valvewizard.co.uk/standby.html
(ausführlicher in seinem Buch nachzulesen)

Es ist also völlig egal wie du den Amp ein- und ausschaltest. So oder so wirst du nichts kaputt machen.
 
Wow. Ein Thema, welches hier in der Tat noch nicht diskutiert wurde :) (wenn ich mich nicht irre!).
Jeden Tag denke ich genau das gleiche wie der Ersteller dieses Themas: warum zum Geier muss ich auf diesen blöden Amp mit seiner Mittelaltertechnik warten, bis ich ihn ausschalten kann?!
Nachdem er einmal mehrere Tage aus Versehen im Standby war, schalte ich ihn heute rigoros direkt ab. Aus und wech.
Genauso mach ich das mit USB-Sticks, Abziehen und gut is (mögliche Nebeneffekte sind bekannt). Wäre ja noch schöner, wenn die ollen Maschinen über meine Lebenszeit bestimmen würden :)
 

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