Mit „ein wenig am Trussrod rumspielen“ ist es nicht getan, solche Tipps sind besonders an die Adresse von Anfängern gerichtet, nicht hilfreich.
Hat der Hals zu wenig Krümmung, dann scheppern einzelne oder aber alle Saiten. Die Halskrümmung prüft man, indem man einen Capo auf den ersten Bund setzt, und mit einem Finger der rechten Hand die tiefe E-Saite im letzten Bund drückt. Jetzt sollte im 7. Bund ein Spiel von 0,7 bis etwa 1 mm vorhanden sein.
Oder anders ausgedrückt: Zwischen Oberkante Bundstäbchen des 7. Bundes und der Unterseite der Saite sollte dieses Spiel vorhanden sein.
Profis, deren täglich Brot solche Einstellarbeiten sind, peilen das mit dem bloßen Auge.
Der Laie misst solche Zehntel-Millimeter am besten mit einer Einstelllehre, die KFZ-Mechaniker für die Einstellung der Ventile verwenden. Gibt es in jedem KFZ-Handel für kleines Geld.
Ist das Spiel zu gering, dann scheppern die Saiten, ist zu viel Spiel vorhanden, ist die Saitenlage im Normalfall zu hoch.
Die entsprechende Einstellung am Trussrod nimmt man VORSICHTIG vor, allerhöchstens in einer Viertelumdrehung und prüft dann das Ergebnis. Bei Gibson-Style-Gitarren braucht es vermutlich einen zölligen Überwurf-Innensechskant-Schlüssel. Gibt’s bei Rockinger oder im Trashcontainer.
Wenn jetzt jemand einwendet, ich hätte einen Knall – so viel Aufwand und Hilfsmittel für eine simple Halseinstellung, dann hat er Recht.
Wer das Geld für eine teure Gitarre hat, muß auch ein paar Euro für den Service an derselben durch einen Fachmann übrig haben. Diese Leute wollen schließlich auch leben.
Weitere Gründe für scheppernde Saiten:
Zu tiefe Sattelkerbe oder auch ein zu hoch eingestellter Hals-Pickup, dessen Magnetfeld die Saiten anzieht, besonders die tiefen, in diesem Falle, wie berichtet, die A.
Weitere Möglichkeit: Ungleich hohe Bünde, auch das kann man prüfen – siehe oben, durch einen Fachmann.
Tom