Sind die Amis eigentlich bescheuert?

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Mr Scary":60kaj394 schrieb:
Auch was die Musik angeht gibt es dort sehr viel Gutes und Neues, vieeeeeel mehr als bei uns.
Auch das ist Kultur...klar, die alten Helden sind oft aus Europa in der Pop-Musik (die ja übrigens (fast) alle nicht aus D. kommen, sondern meist UK), oder die alten Klassiker wie unser Bonner Beethoven sind „von uns“, aber in der populären Musik, dass muss man mal so sehen, da setzten die Amis die Standards (.... anders in der wirklich anspruchsvollen zeitgenössischen Musik, da sind wir ja recht weit vorne, aber leider höre ich die nicht! ).
Schwätz' keinen $chei$$!
Pop und Ausverkaufsmusik, Kaufhaus- und Bierwerbungsgeseiere --> Ja! Da liegen die Amis vorne. Wenn das Dein musikalischer Horizont ist, dann liegst Du genau richtig. Falls Du in den tatsächlichen Pop, Jazz, Rock und Independent-Gefilden Dich mal umschaust, dann sind wohl die Skandinavier gaaannnnzzzz weit vorne. Und im Gegensatz zu den Amis, sind die nicht mal kitschig. (komm jetzt nicht mit Ausnahmen, die gibt es immer...). Andere europäische Länder haben da auch einiges zu bieten: Wer zum Beispiel macht bessere elektronische Musik als Air (FR), Daft Punk (FR) oder Röyksopp (NO)? Amis sicher nicht!
Nur meine 2ct zur Musik...

greetz
univalve
 
univalve":2v6rzs00 schrieb:
Schwätz' keinen $chei$$!
(komm jetzt nicht mit Ausnahmen, die gibt es immer...) ... Wer zum Beispiel macht bessere elektronische Musik als Air (FR), Daft Punk (FR) oder Röyksopp (NO)?
greetz
univalve

Schonmal nicht schlecht... :?:

Ich muss dir jawohl keine Vortrag halten über den Ursprung des Jazz, oder? Schau dir doch nur mal die Formen an...“New Orleans“ „Chicago“.... Und viele der Trendsetter des Jazz sind wohl unbestritten aus USA, oder nicht? Den Standart setzten die Amis, Kollege, und das nicht mal kitschig.

Und was den Blues angeht, dann schau doch mal in Städte wie Chicago oder New York, was sich da so in Clubs abspielt .. .und woher diese Kultur kommt, ist die wahrscheinlich auch klar, vermute ich?

Sollen wir auch noch auf Soul eingehen?

Die Musik der Amis auf „Pop und Ausverkaufsmusik, Kaufhaus- und Bierwerbungsgeseiere“ zu beschränken spricht in der Tat sehr für deinen hohen „musikalischen Horizont“. Ausserdem: was spricht gegen gut gemachte Pop-Musik?

Was die Skandinavier angeht hast nicht ganz unrecht...die Jungs sind echt ganz vorne. Und insgesamt kommt aus Europa viel Gutes, keine Frage, aber im speziellen Deutschland ist da leider alles in allem ein kleines Licht.
 
Mr Scary":28u72nd4 schrieb:
Ich muss dir jawohl keine Vortrag halten über den Ursprung des Jazz, oder? Schau dir doch nur mal die Formen an...“New Orleans“ „Chicago“.... Und viele der Trendsetter des Jazz sind wohl unbestritten aus USA, oder nicht? Den Standart setzten die Amis, Kollege, und das nicht mal kitschig.

Und was den Blues angeht, dann schau doch mal in Städte wie Chicago oder New York, was sich da so in Clubs abspielt .. .und woher diese Kultur kommt, ist die wahrscheinlich auch klar, vermute ich?

Sollen wir auch noch auf Soul eingehen?
Nicht mit der Vergangeheit ankommen. Das hattest Du oben nicht geschrieben - da hieß es "gibt".
Mr Scary":28u72nd4 schrieb:
... aber in der populären Musik, dass muss man mal so sehen, da setzten die Amis die Standards ...
Und mit "gibt" wäre ich ganz vorsichtig :!: Sonst wäre meine Antwort anders ausgefallen, da ich sicherlich keinen amerikanischen Beitrag zur Entwicklung der Musik negieren werde.
Mr Scary":28u72nd4 schrieb:
Die Musik der Amis auf „Pop und Ausverkaufsmusik, Kaufhaus- und Bierwerbungsgeseiere“ zu beschränken spricht in der Tat sehr für deinen hohen „musikalischen Horizont“.
Dann mach bitte die Beispiele (auch wenn ich mich ja von einzelnen Ausnahmen abheben wollte), was denn aktuell an amerikanischer Musik kommt (als Summe!) was nicht meiner Klassifizierung entspricht? Da lach' ich mich jetzt schon im vorhinein tot! R'n'B? Oh ja, da sind die Amis echt klasse drin ;-)
Mr Scary":28u72nd4 schrieb:
Ausserdem: was spricht gegen gut gemachte Pop-Musik?
Nichts. Habe ich auch nicht geschrieben, oder?

greetz
univalve
 
W°°":3siya31o schrieb:
Banger":3siya31o schrieb:
Da der größte Teil der amerikanischen Bevölkerung von europäischen Einwanderern abstammt, ist es nicht sonderlich verwundernswert, dass man dort das eine oder andere wiedererkennt.
Stimmt - wer nicht von europäischen Einwanderern abstammt, ist entweder erschlagen worden, oder er wurde verschleppt und besitzt erst seit 40 Jahren Bürgerrechte. Obwohl - das Banjo - so schreibt mein DTV Atlas der Musik, ist eine "Negergitarre". Immerhin.

Achherrje, doof formuliert von mir :) Aber ich denke, der größte Anteil der USA-Bevölkerung ist weiß, odrrr? Eigentlich auch egal.
Die Einwanderer waren Europäer, die Ureinwohner Amerikas wurden zu einer Minderheit zusammengematscht und die Extrempigmentierten wurden von o.g. Einwanderern zwangsimportiert.
Letztere haben übrigens die Ursprünge von Blues, Jazz und Soul mitgebracht, sodass diese auch keine amerikanische Erfindungen sind.
 
Banger":3kk42bjz schrieb:
Letztere haben übrigens die Ursprünge von Blues, Jazz und Soul mitgebracht, sodass diese auch keine amerikanische Erfindungen sind.

Danke, Andreas. Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Die extrempigmentierten (ach wie schön dieses Wort wieder ist) Bevölkerungsanteile werden nach wie vor diskriminiert, aber deren Musik ist natürlich "amerikanisch". Ignoranz nennt man das, glaube ich.

Wobei wir uns ganz schön vom Ursprung des Topic entfernen. Es ist ja ganz nett, die Amerikaner wegen der guten Musik zu loben, ein Argument gegen deren politische Borniertheit ist das aber nicht.
 
Oh je. Die Verallgemeinerung lässt IMHO aus zu vielen Postings in diesem thread zu deutlich grüssen.

"DIE" Amerikaner gibt's genausowenig wie "DIE" Deutschen oder "DIE" Franzosen. IMHO kann man nicht mal insoweit vereinfachen, "DIE" USA zu sagen. Ich bin inzwischen ein paar mal an verschiedenen Ecken der USA gewesen. Zwischen Californien und Floridia , Virginia und Maryland, North Carolina und DC, Illinois und Texas liegen z.T. grössere Welten als zwischen Finnland und Griechenland.

Uns würde es auch nicht gefallen, wenn .de einzig an Herrn Schröder, Herrn Kohl oder Frau Merkel gemessen würde. Oder wenn mancher Amerikaner nur Sauerkraut und Schloss Neuschwanstein und mancher Japaner nur die Heidelberger Altstadt mit Deutschland verbindet.

Fakt ist, dass ein recht grosses Land wie die USA (dä, jetzt schreibe ich's selbst, aber ihr versteht schon, wie ich das oben gemeint habe) sich in den eigenen Medien ziemlich ausschliesslich mit sich selbst beschäftigt. Das spiegelt sich nach meiner Erfahrung auch im Verhalten der Menschen wider. Leute, die ich in San Francisco, Ft. Lauderdale oder New York kennengelernt habe waren häufig wesentlich weltoffener und hatten -z.T. auch aus eigener Erfahrung- grössere Kenntnisse über Europa und den Rest der Welt. Trotzdem hat mich eine (junge) Verkäuferin in einem Supermarkt in San Francisco ziemlich verwundert angesehen, als ich ihr eröffnen musste, das es in .de keinen Adolf Hitler mehr gibt (immerhin: in Deutschland würde sich eine solche Unterhaltung mit der Supermarktkassiererin normalerweise gar nicht ergeben, dort aber wird man alle Nase lang gefragt, wo man denn herkomme und was man in USA tut). In North Carolina, mitten im "Bible Belt" der USA hingegen, habe ich Leute getroffen, die ich als ziemlich hinterwäldlerisch und US-fixiert bezeichnen würde.

So bekommt man auch den Bogen zur Politik: an beiden Küsten (mal von Florida abgesehen, wo Jeb Bush durch bewusste Neuschneidung von Wahlkreisen ehemals demokratische Hochburgen so mit republikanisch geprägten Gegenden zusammengelegt hat, dass das Ergebnis für Dubbleyuh wieder gepasst hat) hat bei der letzten Wahl John Kerry die Nase vorn gehabt, im Inneren des Landes konnte GWB mit seinem christlichen Fundamentalismus die Leute überzeugen.

Ich liebe dieses Land trotz Bush und dessen unverantwortlicher Politik und werde im Dezember / Januar auch privat wieder nach DC fliegen, um Freunde zu besuchen.

HanZZ
 
@ univalve: Ach herrje,

wollen wir uns jetzt so kommen „Nicht mit der Vergangeheit ankommen. Das hattest Du oben nicht geschrieben“ „komm jetzt nicht mit Ausnahmen, die gibt es immer....“?

Erstens habe ich „oben“ geschrieben „setzten“ (also Vergangenheit) , aber ich habe auch geschrieben, dass „es dort sehr viel Gutes und Neues“ gibt.

So, und jetzt setz dich wieder und mach dich locker, und begreife die allgemeine Aussage, die ich vermitteln will (und komm jetzt nicht mit(um mit deinen Worten zu sprechen :shock: ): „aber das gildet nicht, oben hast du aber dies oder das gesagt...“ ;-)): Wenn du mal später in dieses Land kommst, und in Clubs reinschaust, so wirst du feststellen, das dort sehr viel mehr, und in vielen Fällen bessere Livemusik gespielt wird, als bei uns (Jeder, der sich in Jazz oder Bluesclubs in z.B. Chicago, New York oder LA mal umgesehen hat, wird dies bestätigen). Die Musiker, die mich als Gitarrist beeinflusst haben, sagen wir der letzten 20 Jahren, kommen zu einem großen Teil aus den USA.
Weltneue Erfindungen, ohne Wurzeln aus anderen Erdteilen, ist die Musik sicher nicht. Was solls. Man muss ja nicht einfach alles schlecht machen, was aus USA kommt.

@ Volker: du hast leider recht, dass die Qualität der Musik das politische Drama nicht wieder gut machen kann.
 
Mr Scary":30i4mtec schrieb:
@ univalve: Ach herrje,

wollen wir uns jetzt so kommen „Nicht mit der Vergangeheit ankommen. Das hattest Du oben nicht geschrieben“ „komm jetzt nicht mit Ausnahmen, die gibt es immer....“?

Erstens habe ich „oben“ geschrieben „setzten“ (also Vergangenheit) , aber ich habe auch geschrieben, dass „es dort sehr viel Gutes und Neues“ gibt.
Ich stehe dazu, was ich geschrieben habe - andere nicht. Auf das „dort sehr viel Gutes und Neues“ wollte ich hinaus. Was ist gut und was ist neu? Bisher habe ich dazu noch nichts von Dir gelesen. Kannst es aber auch bleiben lassen... Dann sterbe ich unwissend ;-)
Mr Scary":30i4mtec schrieb:
Wenn du mal später in dieses Land kommst, und in Clubs reinschaust, so wirst du feststellen, das dort sehr viel mehr, und in vielen Fällen bessere Livemusik gespielt wird, als bei uns (Jeder, der sich in Jazz oder Bluesclubs in z.B. Chicago, New York oder LA mal umgesehen hat, wird dies bestätigen).
Das ist Dein ernst, dass "dort" in vielen Fällen bessere Livemusik gespielt wird, als bei uns?
--
Nur nochmal so nebenbei, als Erinnerung an Zusammenhänge zwischen Politik und Musik, die Schwarzen wurden unterdrückt und haben Blues gespielt. Britische Musiker haben den sogenannten Chicago-Style (von NY als (frühe) Blues Hochburg habe ich übrigens noch nie was gehört...) aufgegriffen und sozusagen "Salon-fahig" für weiße Musiker in den USA (z.B. ZZ-Top) gemacht. Das verbohrte System in den USA muss(te) also von außen angestoßen werden... :-(
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Mr Scary":30i4mtec schrieb:
Die Musiker, die mich als Gitarrist beeinflusst haben, sagen wir der letzten 20 Jahren, kommen zu einem großen Teil aus den USA.
Ist ja auch nicht schlimm *tröst*, solange man das nicht als Maß der Dinge verherrlicht.

greetz
univalve
 

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