Strat Tremolo-Einstellung wie Carl Verheyen inside?

A

Anonymous

Guest
Hallo!

Schaut euch doch mal dieses interessante Video von Carl Verheyen an:
[youtube]

Ab 3:20 geht er auf die Wichtigkeit der Federspannung ein: "Spring tension on the block should be as close to equal of the string tension on the saddles."

Ein interessanter Ansatz. Die Justierung stelle ich mir sehr zeit- und nervraubend vor. Hat das schon mal jemand so gemacht? Gibts da einen Trick?
Ich weiss von Thomas Blug, dass er bei seiner Strat die Feder der Bass-Saiten im Gegensatz zu den beiden anderen Federn schräg einhängt, um zusätzliche Spannung zu erzeugen...

Gruß
Björn
 
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Lösung
A
orange side:ead7l0kc schrieb:
Aber Ihr braucht den guten Carl nicht so zu bashen. Der Mann ist ein begnadter Gitarrist und kein Guitartech. Da hat der Herr Angestellte fuer. Schlieslich kommt er ja 1 mal im Jahr nach NRW damit ein namentlich weiter nicht genannt werden wollender Gitarrenbauer auf Carls Spezialgitarren die Haende auflegt und Sie einstellt.

Aber das mit der Saitenschwingung kann ich nur unterstreichen.
Gitarren die ordentlich schwingen klingen auch gut. Meie Gitarren sind akkustisch alle sehr laut. Mir gefaellt das, anderen nicht. Damit waere mann wieder beim Ei und dem Huhn...will sagen...Grundsatzdisskussion... ist die Gitarrenkonstruktion ein Klangverstaerker oder ein Klangfilter????.....

Jo, ist richtig! Bei D´addario gibt es eine...
Hallo Björn,
die richtige Einstellung eines Vintage Tremolos ist recht zeitaufwendig und nicht in 10 Minuten gemacht. Carl hat sein Tremolo zusätzlich auch noch schwebend eingestellt, was nochmals ein zusätzliches Schwierigkeitsmerkmal bei der Feinjustierung darstellt. Hier sollte man mit verschiedenen Federn, was die Zugkraft angeht arbeiten. Ich habe auch gute Erfahrungen gemacht, indem ich die inneren 4 Befestigungsschrauben des Tremolos 1-1,5 mm gelockert habe und die beiden äußeren ausgetauscht habe, gegen welche mit Kerbe. Wie bei dem Video gezeigt, sollte man den Federhalter auf der Seite der Basssaiten gegenüber den Melodiesaiten leicht entlasten, bzw. leicht schräg einstellen.

Wichtig für ein verstimmungsfreies Vintage Tremolo:​

  • Gute Mechaniken (am besten sind immer noch Locking's)
  • Der Sattel muss peinlich genau gekerbt und auf die Saitenstärke eingestellt sein, ohne das die Saiten sich einklemmen. Etwas Graphite in den Kerben bewirkt Wunder!
  • Wenn möglich immer gleiche Saitenstärke benutzen
  • Auf gute Materialqualität der Federn achten. Minderwertige Federn verlieren mit der Zeit ihre Spannungskraft.

Bis auf wenige Ausnahmen habe ich bislang nie Probleme gehabt die Tremolos verstimmungsfrei einzustellen. Bei den China-Billigheimern holt man sich aber oft den Wolf - hier hilft nur ein Austausch!

Falls du Probs mit deinem Trem hast, ich helfe dir gerne. Hab auch noch einige gute Federn vor Ort ;-)
 
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Hi Martin!

Danke für die ausführliche Antwort. Mit Verstimmung habe ich bei meiner Strat eigentlich keine Probleme. Ich fand den Ansatz von Carl Verheyen nur interessant. Problematisch ist wohl, genau DIE Einstellung zu finden, wo Saitenspannung=Federspannung ist. Nichts für schwache Nerven, denn nach jeder Korrektur des Federhalters muss die Gitarre ja wieder "in tune" gebracht werden und so weiter. Da kann man sich ja gleich ein Floyd Rose montieren :)

Gruß
Björn
 
Bjoern":18hnsuxm schrieb:
Hallo!

Schaut euch doch mal dieses interessante Video von Carl Verheyen an:
[youtube]http://de.youtube.com/watch?v=1ZnQt9yiBMg&feature=related[/youtube]

Der Tip mit dem Halten der Strat am Kopf und dem Anschlagen der H-Saite, ob sie nun ein lebendiges Instrument ist - macht dieses Video schon völligst lächerlich!

Der Zug der Saiten und die Gegenkraft durch die Tremolofedern ist rein physikalischer Natur, und insofern ist mein real frei schwebendes Custom Tremolo nix anderes als ein Ausgleich der beiden maßgeblichen Kräfte. Sonst würde es seitlich gesehen schief stehen.

Da ja jeder Stratomaniac sicher fünf Federn zu Hause hat, kann er selbst schnell überprüfen, ob sie nun besser klingt mit 3, 4 oder 5 Federn.

Telly
 
Telly":32lsbdlm schrieb:
Der Tip mit dem Halten der Strat am Kopf und dem Anschlagen der H-Saite, ob sie nun ein lebendiges Instrument ist - macht dieses Video schon völligst lächerlich!


Telly

Hast du es ausprobiert ?
Ich glaube, jeder der Verheyen schon mal in einem Workshop gesehen hat, nimmt ihn schon recht ernst.

Er mag leichte Gitarren, die schon deutlich spürbar durch ein nicht zu festes Anschlagen der h-Saite reagieren. Ich habe es noch nie ausprobiert, werde den Test aber bei meinen Gitarren und im Laden bei verschiedensten Strats mal probieren.
Völligst lächerlich .... ?
Das beurteile ich danach.
 
Da muss ich physioblues zustimmen. Lächerlich finde ich das keinesfalls. Das ist ja so eine Art Trockentest der Gitarre, der für viele beim Gitarrenkauf z.B. wichtiger ist, als der Test über den Amp.

Das mit den Tremolofedern hast Du evtl. falsch verstanden. Hier soll das Tremolo, je nach Saitenstärke, so eingestellt werden, dass es freischwebend ist und dass beim Ziehen des Hebels z.B. auf der h-Saite c erklingt (Halbton höher) und auf der g-Saite a (Ganzton höher).

Carl hat die Klampfe etwas anders eingestellt (z.B. g Saite 3 Halbtöne höher beim Ziehen)

Das ist etwas Frickellei, es wird eine musikalischere Benutzung des Hebels möglich.
 
physioblues":3j35itkg schrieb:
Telly":3j35itkg schrieb:
Der Tip mit dem Halten der Strat am Kopf und dem Anschlagen der H-Saite, ob sie nun ein lebendiges Instrument ist - macht dieses Video schon völligst lächerlich!


Telly

Hast du es ausprobiert ?
Ich glaube, jeder der Verheyen schon mal in einem Workshop gesehen hat, nimmt ihn schon recht ernst.

Er mag leichte Gitarren, die schon deutlich spürbar durch ein nicht zu festes Anschlagen der h-Saite reagieren

Nein, habe ich nicht. Klar muss eine Gitarre ohne Amp klingen. Aber die normale Haltung einer Gitarre ist nun mal etwas anders als am Haken. Also wird sie auch klingen müssen, wenn Du sie auf dem Schoß hast, oder sie im Gurt hängt, oder?
 
In dem Video sieht man, daß das Halteblech für die Federn schräg drinne sitzt. Was hat es denn damit auf sich?
Wie wichtig ist denn die richtige Einstellung eigentlich? Ich habe das Tremolo bei mir so eingestellt, daß der Block am Korpus aufliegt und der Hebel noch einigermaßen leicht zu bedienen ist. Beim saitenziehen hebt das Tremolo ein kleines bisschen ab. Werkseitig war es schwebend eingestellt.
 
Telly":2gcfotoa schrieb:
[

Der Tip mit dem Halten der Strat am Kopf und dem Anschlagen der H-Saite, ob sie nun ein lebendiges Instrument ist - macht dieses Video schon völligst lächerlich!

So unrecht hat Telly nicht.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine Aussage von Walter Kraushaar, dessen Urteil ich persönlich mehr Glauben schenke, als jenem irgendwelcher selbsternannter Fachleute.und Voodoo-Priester.

Ich habe noch mal nachgeschlagen, um nicht falsch zu zitieren:

............Starke Eigenresonanzen sind bei Solid Body Instrumenten nicht erwünscht, denn es ist nicht ihre Aufgabe, akustische Leistung zu produzieren

.............Der Begriff ist im Zusammenhang mit Solid Body Instrumenten schlicht absurd!

..............Die Stromgitarre soll eben nicht resonieren, nicht „mitschwingen“ und folglich braucht auch nichts „übertragen“ werden. Es reicht, wenn nicht gedämpft wird. Und auch hier werden aus Mücken gerne Elefanten gemacht


Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen aus mehr als 20 Jahren Gitarre, speziell der Strat.

Je mehr eine Solid-Body spürbare Schwingungen produziert, desto instabiler und unsauberer ist ihr Ton, speziell beim Ausklingen der Saiten. Es scheinen sich Frequenzen zu überlagern und gegenseitig aufzuschaukeln. Je höher die Verzerrung, desto deutlicher hörbar.

Es gab mal einen Beitrag zu diesem Thema, hier

http://www.guitarworld.de/forum/wolfton ... lfton.html

Ich für meinen Teil stehe jeder E-Gitarre (Solid), die „schwingt bis in die Kopfplatte“ äußerst skeptisch gegenüber.

Angenehmen Rutsch und good vibrations in 2008

Tom
 
Also mir hatte ein Händler einmal 5 Federn eingebaut und damit das Tremolo förmlich auf den Body geklebt. Tremolieren ging wenn überhaupt nur noch mit verbiegen des Tremolohebels. Er erklärte mir, daß das besser für das Sustain sei. Ich habe das halt geglaubt, weil das irgendwie einleuchtete. Später aber wieder 2 Federn ausgebaut, weil der extreme Kraftakt beim tremolieren und das zarte anschlagen der Saiten für mich kaum zu koordinieren war.
Also dann vielleicht doch am besten die werkseitige Floatingstellung und eine Verstimmung bei Saitenbruch in Kauf nehmen?
 
little-feat":11tygqjh schrieb:
Je mehr eine Solid-Body spürbare Schwingungen produziert, desto instabiler und unsauberer ist ihr Ton, speziell beim Ausklingen der Saiten. Es scheinen sich Frequenzen zu überlagern und gegenseitig aufzuschaukeln. Je höher die Verzerrung, desto deutlicher hörbar.

Hallo,

das ist jetzt auch ein interessantes (und subjektives?) Thema!
Alle hervorragenden Gitarren, die mir bisher unter die Finger gekommen sind, hatten "spürbare" Schwingungseigenschaften. Und entgegen deiner Meinung denke ich, dass mit zunehmender Verzerrung die qualitativen Unterschiede zwischen Instrumenten eher verschwimmen.
Kann aber auch alles nur Psycho-Akustik sein...

Gruß
Björn
 
Rio_Fischbein":39gchn3j schrieb:
Also dann vielleicht doch am besten die werkseitige Floatingstellung und eine Verstimmung bei Saitenbruch in Kauf nehmen?

Hallo,

das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Manche mögen eher die Hardtail-Strats, andere (so auch ich) bevorzugen den Sound eines schwebend eingestellten Vibratos.

Gruß
Björn
 
Hi y'all -

ich verstehe Carl auch nicht ": "Spring tension on the block should be as close to equal of the string tension on the saddles."

Wenn ein Trem schwebt (wie Gott es wollte) sind die gesamte Federkräfte (egal wieviele Tremfeder benutzt werden) genauso hoch wie die gesamte Saitenzugkräfte. Die gleichen sich aus - sonst würde das Trémsystem nicht schweben.

Ich weiss nicht warum die Zugkräfte in den einzelnden Federn die Kräften in den Bass bzw. Treble Saiten ausgleichen sollen - vielleicht um einen Drehmoment in der Tremplatte zu verhindern? Aber wenn "ja" ist dies für etwas bedeutend?

Ich persönlich finde dass die Tremfeder beim spielen auch mitschwingen und daher wieder Energie von und an den Saiten austauschen/transferieren. Daher versuche ich meine Tremfeder so einzustellen dass sie zumindest dicht an echten Noten sind (Voll oder Halbtöne bei der Schwebeeinstellung). Das klingt wahrscheinlich nur für mich logisch :)

Frohes neues !
tremblox
 
Na was er meint ist klar: Der Zug auf den Basssaiten ist seiner Meinung nach hoeher als auf den nicht umsponnenen Saiten. Ist Glaube ich nicht ganz richtig. Wenn ich beim Woo richtig aufgepasst habe dann ist die G-Saite tendenziell die mit der hoechsten Spannung.
Ich benutzte auch 3 Federn und zwar so / | \ . Jetzt wird so mancher sagen: jaja, die mittlere Feder hat ja gar nicht so viel Vorspannung wie die Aeusseren. Das stimmt, faellt aber nicht auf da ich 10-50ger Saiten spiele. Glaubt mir da haben alle Federn genug Spannung. Mein Tremolo (mann Carl, kuck ma auffe Kopfplatte) ist auch schwebend eingestellt.
Holzkloetze hinter dem tremolo und 5 Federn versauen den Sound einer Strat. Wenn man Hardtails spielen will kauft man halt 'ne Tele. Meiner Meinung nach sind die Tremolofedern und auch die fehlende (muss) Backplate ist ein signifikanter Bestandteil des Stratocaster-Sounds

Aber Ihr braucht den guten Carl nicht so zu bashen. Der Mann ist ein begnadter Gitarrist und kein Guitartech. Da hat der Herr Angestellte fuer. Schlieslich kommt er ja 1 mal im Jahr nach NRW damit ein namentlich weiter nicht genannt werden wollender Gitarrenbauer auf Carls Spezialgitarren die Haende auflegt und Sie einstellt.

Aber das mit der Saitenschwingung kann ich nur unterstreichen.
Gitarren die ordentlich schwingen klingen auch gut. Meie Gitarren sind akkustisch alle sehr laut. Mir gefaellt das, anderen nicht. Damit waere mann wieder beim Ei und dem Huhn...will sagen...Grundsatzdisskussion... ist die Gitarrenkonstruktion ein Klangverstaerker oder ein Klangfilter????.....

Au ja frohes neues everyone
 
orange side:ead7l0kc schrieb:
Aber Ihr braucht den guten Carl nicht so zu bashen. Der Mann ist ein begnadter Gitarrist und kein Guitartech. Da hat der Herr Angestellte fuer. Schlieslich kommt er ja 1 mal im Jahr nach NRW damit ein namentlich weiter nicht genannt werden wollender Gitarrenbauer auf Carls Spezialgitarren die Haende auflegt und Sie einstellt.

Aber das mit der Saitenschwingung kann ich nur unterstreichen.
Gitarren die ordentlich schwingen klingen auch gut. Meie Gitarren sind akkustisch alle sehr laut. Mir gefaellt das, anderen nicht. Damit waere mann wieder beim Ei und dem Huhn...will sagen...Grundsatzdisskussion... ist die Gitarrenkonstruktion ein Klangverstaerker oder ein Klangfilter????.....

Jo, ist richtig! Bei D´addario gibt es eine PDF-Tabelle wo zu entnehmen, welche Saite welche Zugkraft ausübt. Das ist alles Queerbeet und nicht von dick nach dünn geordnet. Wobei der Gedanke aber erstmal nicht unlogisch wäre. Die Frage ist auch, ob das tatsächlich so Sinn macht, wie wir es zu kaufen bekommen. Aber so richtig interessiert´s keinen...man nimmt was da ist. Ich bin jedenfalls ganz froh, dass wir uns saitentechnisch nichtmehr mit vintätsch rumschlagen müssen.


Um den Carl mal in Schutz zu nehmen. Es ist nichtmal so ungewöhnlich, dass die talentierten Gitarristen proportional zu ihrem können eher wenig Ahnung von der technischen Seite ihres Instrumentes haben. Nicht jeder, der gut spielt, muss zwingend Ahnung vom technischen Hintergrund der Werkzeugherstellung haben. Einen Hammer kann ich auch schwingen, wie Chrom-Vanadium hergestellt wird, da habe ich keinen blassen Schimmer.
Manche bastelten halt schon früher an ihrem Instrument rum, andere fanden in jungen Jahren schon den netten Techniker in ihrer Umgebung, der ihnen Klampfen einstellte. Vielleicht hat Carl den Hintergrund der Trem Einstellung einfach nicht richtig verstanden. Ich glaube nicht, dass er das so selber gemacht hat. Diese schräge Einstellung der Kralle habe ich aber schon oft gesehen . Weshalb das so gemacht wird., weiß ich aber nicht.

Bezügl. der Schwingung haben , so finde ich , haben beide Seiten recht. Ob der H-Saiten Test jetzt tatsächlich jedes weitere Testen unerheblich macht, weiß ich nicht. Ist ja auch egal.

Eine starke Eigenresonanz auf einer bestimmten Frequenz ist in der Tat unerwünscht. Bei Gibson oder PRS am 12. Bund. Bei Fender Gitarren oft zwischen dem 5. und 7. Bund, oder so...ist bei den Instrumenten auch konstruktionsbedingt.

Ich habe hier eine PRS. Da ist das deutlich vernehmbar, der Wolfston. Beim G auf´12. Bund der G-Saite. Allseits bekannt. Der Korspus schwingt bei Anschlag grandios gut und frisst so die Schwingungsenergie der Saite. Von allen als Deadspot verschrien und extrem unbeliebt. Je mehr Schwingungsenergie in den Korpus geht und ihn zu schwingen anregt, desto weniger steht der Saite zu Verfügung. Somit wird auch der Ausklang/Sustain verkürzt.

Ich sach´s mal so. Nur weil in der G&B quasi in jedem Test eben diese Aussage genau anders lautend wiederholt wird, wird sie wissenschaftlich nicht richtiger. Mit der Gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Meinung ist´s dann aber meist genau anders rum...

Wenn aber Eigenresonanzen total unerwünscht ist, weshalb wird dann nicht ein resonanzarmes Baumaterial verwendet? Nun, ich denke, auch wenn ich Zucker mag, kippe ich mir nicht ´nen ganzen Sack in den Kaffee. Und auch nicht alle anderen Würzen und Zusatzmittel in das Essen, die ich kenne. Sondern ich nehme von jedem ein bisschen , wenn es zu Speisen passt. Ich glaube, eine Gitarre ohne eigene Resonanz, die einem einfach jede Frequenz in die Fresse strahlt, ohne einen Teil davon zu dämpfen, klänge einfach langweilig nach "nichts".
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
orange side":e3mdsn9w schrieb:
Ich benutzte auch 3 Federn und zwar so /|\. Jetzt wird so mancher sagen: jaja, die mittlere Feder hat ja gar nicht so viel Vorspannung wie die Aeusseren. Das stimmt, faellt aber nicht auf da ich 10-50ger Saiten spiele. Glaubt mir da haben alle Federn genug Spannung. Mein Tremolo (mann Carl, kuck ma auffe Kopfplatte) ist auch schwebend eingestellt

Hallo Orange,

wenn Du von oben auf ein Vintage Tremolo schaust, dann ist die Grundplatte mit 6 Schrauben sehr stabil an den Body angeschraubt. In die Grundplatte ist der Block (Stahl) im Rechten Winkel festgeschraubt, in den dann unten die Federn eingehängt werden:

Egal, wie die Federn im Block hängen, ob nun so ||| oder so /|\ oder so ||\, die Grundplatte mit dem Block wird sich nicht verdrehen, einzig die Kraftverteilung in den Federn ist verschieden.

Ein klanglicher Effekt kann objektiv nicht gegeben sein, da die Saiten so oder so durch den Block über die Böckchen laufen, für die Saiten entstehen durch die Variation der Feder-Anordnung jedenfalls keine Querkräfte. Dies ist bei einem 2-Punkt-Tremolo auch nicht anders, es tremoliert nur geschmeidiger über die 2 Punkte. Meine Federn sitzen so /|\.

Das Original Vintage Tremolo klingt aber etwas anders als ein moderneres 2-Punkt-Tremolo, und ich glaube, das ist der entscheidende Punkt. Der Ton einer Strat entsteht neben ihrer ganzen Konstruktionsmerkmale an der Stelle, wo die Grundplatte am Body montiert ist, denn hier werden die Saitenschwingungen übertragen, bzw. das Holz wirkt als Resonanzkörper, also ohne Verstärker.

Das Tremolo bei der Strat oder die feste Brücke mit den drei Sätteln sind allerdings wirklich entscheidend für den sehr unterschiedlichen Klang einer Strat oder Tele. Deshalb stimme ich Dir ebenfalls zu, daß ein geblocktes Trem wie bei einer Clapton Strat klangmäßig nicht der Hit ist.
 
Marcello":2shoqyog schrieb:
Wenn aber Eigenresonanzen total unerwünscht ist, weshalb wird dann nicht ein resonanzarmes Baumaterial verwendet?

Ich denke, die Antwort darauf ist nicht so schwierig.

Hat ein Hersteller eine bestimmte Umsatzgröße erreicht, so ist sein oberstes Ziel nicht mehr, die besten Gitarren der Welt zu bauen, sondern die am besten verkäuflichen.

Ab einer bestimmten Unternehmensgröße ist es nicht mehr wichtig, ob man Fahrräder, Toaster oder E-Gitarren herstellt. Wichtig ist Gewinnmaximierung, Erreichung von Unternhemenszielen, Shareholder-Value und und und.

Gitarren aus neutralen Werkstoffen herzustellen ist nicht neu. Bei Ibanez hieß das glaube ich Ergodyne. Dann gab es eine Firma Stratus oder Status, die Gitarren aus Verbundstoffen baute. Kramer hat mit dem Aluminium-Hals experimentiert. Und Herr Trussard mit speziellen Metallen.

Allen war eines gemeinsam:

Toller Klang hin oder her.....verkaufen ließ sich das Zeug nicht.

Eine Gitarre ist aus Holz. Punkt. Aus TONholz (was ist das eigentlich...man erinnere sich an die Paletten-Gitarre von Taylor aus billigstem Bauholz).

Ich bin sicher, man könnte eine großartige, über das gesamte Frequenzspektrum hinweg traumhaft klingende, schwingungsfreie E-Gitarre bauen aus Carbon, zum Beispiel.

Aber wer kauft so was? Klang? Egal. Wenn dat kein Holz nich is....

Tom
 
little-feat":26mnjd8z schrieb:
Ich bin sicher, man könnte eine großartige, über das gesamte Frequenzspektrum hinweg traumhaft klingende, schwingungsfreie E-Gitarre bauen aus Carbon, zum Beispiel.

Hi Tom,

Carbon Hälse gab es ja schon. Ihre klanglichen Eigenschaften wurden nicht unbedingt von allen als Optimum empfunden.

Was aber sicher nicht bedeutet, dass experimentieren mit anderen Werkstoffen als Holz keinen Sinn macht , oder nicht gute Ergebnisse bringen kann.

Kennst du TEUFFEL Gitarren? Schau mal auf dessen Webpage!

Ich weiß nicht, ob ein komplett resonanzfreies wirklich Sinn macht. Aber diejenigen, die sich damit aus professionellen Ambitionen auseinandersetzen , wissen sicherlich mehr.
 

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