Tempo und Adrenalin

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erniecaster

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Hallo!

Vorgestern habe ich mir einen Mitschnitt des letzten Gigs angesehen. (Bevor Rückfragen kommen: Die Aufnahmequalität ist bescheiden und für eine Internetveröffentlichung nicht geeignet.)

Grundsätzlich war ich mit dem, was wir gemacht haben, deutlich mehr als zufrieden, bis auf ein wiederkehrendes Problem: Ich fange Songs zu schnell an (Akustikduo - ich bin also auch der Drummer). Danach bleibe ich im Tempo konstant, werde also nicht schneller. Jetzt suche ich eine Möglichkeit, daran zu arbeiten. Was ist nicht will, ist eine technische Lösung, also vor jedem Song (live!) mir was aus der Dose vorzählen zu lassen. Das muss mit Üben gehen.

Wer hat Ideen dazu?

Danke und Gruß

erniecaster



P.S. Richtiges Unterforum?
 
erniecaster":lde0dxfi schrieb:
Wer hat Ideen dazu?

Danke und Gruß

erniecaster

Moin Matthias,

ich kenne das 'temporäre Problem' nur zu gut. Ich habs in den Griff bekommen indem ich den Refrain, oder ein paar Hooklines innerlich vorher mitsinge und mir das Tempo dann sozusagen auf den Fuß lege.
Probiers einfach mal aus, bei mir funktioniert das zumindest ;-)
 
Wir machen das in der Band so, dass wir die Songs ausklicken,
es wird EIN Tempo festgelegt, und der Drummer spielt mit Klick.
Ich würde es zumindest in Erwägung ziehen, die Proben mit Klick
zu beginnen bzw. zu spielen.
 
MM (= Mojn Mathias),

den Tip von Maggy finde ich schonmal hilfreich.

Vielleicht wäre auch die Formel "gefühltes bzw gewolltes Starttempo minus 10%" möglich...also dir im Moment des Anspielens bewusst zu machen dass du unterbewusst wahrscheinlich zu schnell sein wirst und dann bewusst langsamer anfangen.
Dieses Bewusstmachen kannst Du Dir auch antrainieren durch ein Ritual dass Dich daran erinnert.
Also etwas was du antrainiert vor jedem Song machst (keine Ahnung, Plektrum mal zwischen den Händen hin- und herreichen oder sowas, einen virtuellen Knoten im Taschentuch sozusagen)

Oder frag doch einfach mal einen Drummer wie die das machen...irgendwie müssen die das ja auch schaffen, und nicht jeder von denen hat einen Klick.

Gruss

Juergen2
 
Moin, ja das Problem ist bestimmt vielen bekannt. man neigt immer dazu Songs schneller zu spielen wie das Original. Unser Drummer hat beim Gig immer ein MP3 Player dabei und holt sich da ein "Klick" das klappt ganz gut und somit ist auch die ganze Band im richtigen Tempi
 
Bei den 3 Stücken die ich selber einzählen muss - weil ich hab ja nen Trommelbuben mit nem Metronom - mach ichs wie die Saarländische Blueshupe, tuts schon irgendwie und manchnmal ist son Stück halt schneller oder langsamer, kann ich mit leben.

Btfw: Ist dieses Duo denn jenes wo auf dem Plakat der Gitarrenspieler ein Mikrofon so vor dem Gesicht hat, dass man selbiges kaum erkennen kann ?????? :roll:

Look at the Sun and be happy!


r
 
Hey,

Riddimkilla":2qfc2iax schrieb:
Ist dieses Duo denn jenes wo auf dem Plakat der Gitarrenspieler ein Mikrofon so vor dem Gesicht hat, dass man selbiges kaum erkennen kann ?????? :roll:

Falls du das Plakat meinst, dass bei W°° hängt: ja. Das Foto entstand bei einer Session, was anderes hatten wir gerade nicht. Die ganze Geschichte hat uns ein wenig überrollt - nach zwei Sessions wurde ein Gig klargemacht, Repertoire oder gar Promo-Material hatten wir quasi noch keins. Kann aber nicht so schlecht gewesen sein, da Nachfolgegig im gleichen Laden dringend erwünscht und schon terminiert wurde.

Gruß

e.
 
erniecaster":2w1xtb37 schrieb:


Verbesserungsvorschlag, der Herr mit der Kitarra hält sich ne Dreadnough vors Gesicht und das bezaubernde Wesen daneben räkelt sich im Bikini auf einer Yacht ...

Bäck tu topick:

Metronom ist schon hilfreich, aber mich nervs immer wenn der Drummer lange auf seinem Gerät rumtippern muss biss er das Tempo hat. Ich hab ihm jetzt ein älteres Model mit Drehscheibe besorgt - kann er ohne Lesebrille nicht mehr ordentlich ablesen :facepalm:
 
Hallo!

muelrich":10yvlibk schrieb:
erniecaster":10yvlibk schrieb:
Was ist nicht will, ist eine technische Lösung ...

Damit beraubst Du Dich der besten Lösung des Problems !

Schlecht von mir formuliert: "technische Lösung auf der Bühne" muss das lauten. Ein Teil des Charmes dieses Duos liegt ja auch darin, dass da eben nur eine Akustikgitarre plus etwas Percussiongeraffel benutzt wird - keine Materialschlacht. Ich kann mich da nicht hinstellen und vor jedem Song mittels Metronom das Tempo checken, dat geht nicht.

Ein Drummer hinter seiner Schießbude kann das machen, das fällt nicht so auf. Ich bin da auch Frontschwein.

Außerdem ist das ja einfach ein Spielfehler, den ich ausmerzen will.

Gruß

e.
 
Ich nutze auch die Methode, im Kopf vorher nen Refrain oder ne Strophe durchzusingen um das richtige Tempo zu finden. Wenn man das ein- oder zweimal gemacht hat, kriegt man schnell raus,
1. bei welchen Songs der Refrain das bessere Maß liefert und bei welchen die Strophe, was die Sache vereinfacht
2. welche Songs es vertragen, wenn sie nen Tick zu flott / zu langsam gespielt werden und welche in welche Richtung total allergisch reagieren. Ich finde z.B. "Staying alive" verkraftet es gut, wenn's nen Tick zu langsam ist, "Like the way I do" wird grausam wenn's nen Tick zu schnell ist.

Übung macht den Meister. :prof:
 
Hi Ernie,

das von dir angesprochene Problem ist wohl eins der typischsten in kleinen Besetzungen. Magmans Idee mit dem "Refrain im Kopf klar machen" halte ich ebenfalls für sehr sinnvoll.
Wichtig ist auch, dass man sich keinen Stress macht. Nach dem Motto:
"Wir müssen jetzt unbedingt weiterspielen / Es dürfen keine zu langen Pausen entstehen..."

Ich nehm mir dann einfach die Zeit.
Aber immer klappt's auch nicht. Vor allen Dingen wenn der Duopartner eine andere Time im Kopf hatte, kann es schon mal passieren, dass man sich im Laufe des Stücks noch mal ein wenig anpasst.

Live is Live... :-D
 
Die Formel bei mir lautet: Tempo + Bier :oops:
 
Magman":114chnkp schrieb:
ich kenne das 'temporäre Problem' nur zu gut. Ich habs in den Griff bekommen indem ich den Refrain, oder ein paar Hooklines innerlich vorher mitsinge und mir das Tempo dann sozusagen auf den Fuß lege.

...same here. Diese Lösung klappt jedenfalls bei mir/uns (Band) wunderbar...

Gruss, Marco
 
therealmf":alaaztyx schrieb:
"Like the way I do" wird grausam wenn's nen Tick zu schnell ist.
"Hold the Line" ist auch ein gern gegeißeltes Opfer von Drummern, die beim Intro noch meinen, sie spielten es viel zu langsam.
Beim Einsetzen der Strophe merkt man dann auf einmal, dass man viel zu hektisch unterwegs ist.
Die Magmansche Methode wäre da auch hilfreich gewesen: Anstatt sich am Hauptriff zu orientieren, im Kopp die Strophe eingrooven.

Das fällt mir leider 6 Jahre zu spät ein.
 
...im Kopf durchsingen finde ich gut, mit Klick zu arbeiten weniger.

Meines Erachtens ist der eigene innere Fluss (Herzschlag, Atmung?) entscheidend, ob ein Song richtig fließt und grooved oder nicht.

Ich habe schon mermals festgestellt, dass der gespielte Song bei vorgeschriebenen Timing irgendwie stockt. Ein Tick schneller oder langsamer und schon läuft es. Ich rede hier von Nuancen wohlgemerkt.

Um das Wohlfühltiming zu erlangen, hat mir das mehrmals genannte "Durchsingen im Kopf" immer prima Ergebnisse geliefert.

Für das Durchhalten des Timings über die gesamte Songlänge habe ich allerdings auch noch kein Rezept.
 
tommy":337h01jb schrieb:
Für das Durchhalten des Timings über die gesamte Songlänge habe ich allerdings auch noch kein Rezept.

das hatten Deep Purple auch nicht ;-)

Lass mal einen click zu den langen Stücken auf MADE IN JAPAN laufen. Anfangen, nach 3 Minuten wieder reinhören, nach 5, nach 7 :shock:

Das ist was ganz Natürliches und kann dramaturgisch sogar helfen.
 
Schnabelrock":1acxl07r schrieb:
tommy":1acxl07r schrieb:
Für das Durchhalten des Timings über die gesamte Songlänge habe ich allerdings auch noch kein Rezept.

das hatten Deep Purple auch nicht ;-)

Lass mal einen click zu den langen Stücken auf MADE IN JAPAN laufen. Anfangen, nach 3 Minuten wieder reinhören, nach 5, nach 7 :shock:

Das ist was ganz Natürliches und kann dramaturgisch sogar helfen.

...da hast Du wohl recht! Led Zeppelin haben das m.E. sogar zur Kunstform erhoben, Bsp. "Black Dog". Wobei ich bei diesem Song (trotz jahrzehntelangen Hörens) noch nicht einmal ansatzweise die Rhythmik verstanden habe. :lol:
 
Fazit: Was Ian Paice und John Bonham gemacht haben wird für uns schon keine Schande sein.
 
Hallo!

Den Groove und die Time zu halten, finde ich nicht so schwierig. Jedenfalls habe ich beim Ansehen/Anhören der Aufnahme immer wieder festgestellt, dass mein Fuß mitwippte.

Außerdem habe ich nur zwei Spielfehler gefunden, ein paar Mal Gänsehaut gehabt und mich immerhin einmal gefragt "was zum Teufel ist das denn?", weil ich das geil und überraschend fand, was ich auf einmal vom Stapel gelassen habe. Bin sehr zufrieden - was ich von mir gar nicht so kenne.

Gruß

e.
 
Jetzt hasste soviel von der Aufnahme erzählt, jetzt musste auch mal was posten.

Einfach trauen ... ;-)
 
Moin.
In meinem kleinen Duo zählt gerne derjenige vor, der nicht anfängt zu spielen. Das angucken und gemeinsame eingrooven via Blickkontakt funktioniert auch. Oder ich guck meinem Kollegen kurz auf den wippenden Fuß. Und auch da kann es mal passieren das man zu fix unterwegs ist, aber dann zumindest gemeinsam.
Die "im Kopf vorsingen" Methode mache ich idR nur wenn ich den Song gerade gar nicht kann und mir einfach mal das Riff entfällt. Was zum Glück nicht zu oft vorkommt.
Gruß
Ugorr
PS: Waren heute übrigens im Studio, ein Bericht wird folgen. Jetzt ist aber erstmal Feierabend mit Musik.
 
Habt ihr denn schon mal mit klick geprobt? Ich zieh das ding auch immer ab nachdem der song einmal läuft, damits auch irgendwie individuell bleiben kann... :-D
 
Moin Matthias,
wir haben im vorletzten ein Stück im Rahmen der Zugabe nochmal gespielt.
Der Gig war mitgeschnitten und beim Rausschnipsseln der einzelnen Takes fiel mir auf das beide Version auf die Sekunde genau gleich lang waren.
ich muss also da beim Einspielen (ich geb das Tempo im Intro vor) irgendwas richtig gemacht haben.
Geheimnis: Exakt Martins Methode... ich sing mir das tausendmal geprobte und performte Intro kurz vorher schlicht vor.
Ob das jetzt 120 oder 121,5bpm sind ist letztlich völlig egal. Das grundsätzliche Live=deutlich schneller Problem ist zumindest so behoben.
Klick wäre noch viel Präziser, aber da verstehe ich Deinen Ansatz... wir arbeiten auch gerne simpel

grüße
MIKE
 

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