Christof":pvjlk6y9 schrieb:
Uwe":pvjlk6y9 schrieb:
Es gibt da ein schönes Beispiel. Die Skandinavier (besonders die Schweden) haben eine eigenständige und selbstbewußte musikalische Sprache aus ihrer folkloristischen Tradition und aus einer kreativen Kulturpolitik (Jazz im Musikunterricht) heraus entwickelt.
In Deutschland fehlen diese Komponenten zum Teil ganz.
Beispiel: Jonas 11 spielt Gitarre und ist vom Klassik-Musikunterricht genervt, deutsche Folklore wird von vielen ernsthaften Künstlern höchstens als Schimpfwort benutzt. Es fehlt jede Art von Identifikation.
Inspiration muß sich der neugierige und interessierte Künstler erst einmal von außerhalb holen(auch keine Qualitätsgarantie). Der große Rest wächst mit monokulturellem Hintergrund (Massenmedien) auf, kennt es nicht anders und will auch nichts anderes wissen. Wenn ich eine wabernde, stillhaltende Gesellschaft haben möchte, dann laß ichs so wie es ist, der Steuerbarkeit wegen. Wenn ich zur Kreativität und Improvisation(!) in einer Gesellschaft aufrufe, dann appelliere ich an die Unabhängigkeit jedes Einzelnen. Auf den großen Zampano, oder auf das Grundgehalt zu warten, ist Energie-und Zeitverschwendung.
Mit klarem Blick und Visionen wären wir dann vielleicht auch in der Lage die bestehende Gesellschaftsform zu verändern, aber wer will das wirklich? :roll:
Grüße, Uwe
Hallo Uwe,
Ja gut, und Skandinavier sind keine wabernde, stillhaltende Masse, weil sie Jazzunterricht in der Schule haben? Ich kann Deiner Argumentation nicht folgen.
Der große Zampano? Den gibt es, nennt sich Internet und bietet JEDEM EINZELNEN die Möglichkeit, sich aktiv und kreativ einzubringen und seine Ideen und Visionen weltweit zu präsentieren. In vielerlei Form und Farbe, insbesondere wenn es um Musik geht. Eine Chance, die es noch nie zuvor gab für die "kleinen Leute". Mach es doch bitte einfach und trage Deinen Teil dazu bei, die Welt zum Positiven zu verändern. Fände ich super!
Ich höre mir derweil gut gemachte Mainstream-Songs an und nutze trotzdem mein Hirn, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, Menschen wie mir würde vorgeworfen, das eine schließe das andere aus.
(Uwe, Du merkst, ich kann mit der "reinen Heilslehre" nicht viel anfangen. Ich denke ich verstehe, wo Du moralisch herkommst, aber teilen kann ich Deine Konsequenz nicht.)
Hallo Christof,
es ginge wohl auch aher darum, Voraussetzungen zu schaffen, Interesse
daran zu bekommen, sich umzuschauen. Wo in der Kindes- und
Jugendlichenentwicklung gewisse Lehrinhalte fehlen, wird im späteren
Leben das Interesse kaum oder garnicht vorliegen. Es sei denn, der/die
Jeweilige wäre durch einen Zufall an den geistig-kreativen Input gekommen.
Uwe spricht ein Thema an, das mich schon lange beschäftigt. Es wird
zu wenig getan grade in der kreativen Ausrichtung bei Heranwachsenden.
Das ist vielleicht auch Lehrplan- und Ausrichtungs-abhängig nicht mehr
so gewünscht (nicht jeder hat die Möglichkeit der Waldorfschule). In
jedem Fall verarmt die Gesellschaft geistig immer mehr. Die Industrie reagiert
vielleicht auch mittlerweile nur noch auf diese Verarmung und bietet
entsprechende Hörkost. Da beißt sich die Schlange wieder in den Schwanz
und es gibt scheinbar keine Lösung.
Es gibt qualitativ hochwertige Musik in Deutschland. Wer das nicht weiß
oder gar leugnet, hat keinen Plan! Ebenso keinen Plan wie die Industrie,
die ja scheinabr nur noch auf schnell und billig setzt. Hört Euch in Euer
Umgebung um, fragt den Freundes- und Bekanntenkreis nach den
Geheimtipps, die doch jeder hat.
NP: Hiss - Negerpolka