Tutorials oder Kurse für Lead-Gitarre

Raptor

Power-User
15 Mai 2006
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Heinsberg
Hat irgendjemand gute Tips für Online-Kurse oder Tutorials zum Thema Lead-Gitarre?

Ich spiele schon recht lange, habe aber in den letzten Jahren festgestellt dass ich bei meiner Leistung einfach stagniere und keine Fortschritte mehr mache.
Solis laufen mangels Können meist immer auf die selben paar Riffs und Pentatonik-Pattern raus, auch vernünftiges Alternate-Picking bezüglich mehr Tempo und sauberem Timing bereitet mir einige Probleme. Musik-Theorie beschränkt sich auf ein Minimum an Grund-Kenntnissen.

Die Songs die ich spiele laufen zwar halbwegs, aber ich improvisiere und schummel mich da eher so durch. Von wirklich gut oder zufriedenstellend ist das noch weit entfernt.

Ich habe so das Gefühl, dass ich mal einen neuen Lern-Ansatz benötige um aus dem festgefahrenen Einheits-Brei rauszukommen. Im Web finden sich meist wirkliche Anfänger-Tutorials (wie ich die Gitarre stimme oder ein E-Dur spiele muss ich halt nicht mehr wissen), oder auf der anderen Seite oft extrem theoretisch-wissenschaftliches Zeug was meinen Horizont übersteigt (der nächste Fusion oder Jazz Star wollt ich auch nicht werden).

Vielleicht hat daher ja jemand ein paar gute Tipps für praxis-bezogene Kurse und Übungen, die sich im fortgeschrittenen Rahmen (wie gesagt weder Amateur noch Profi) zum Thema Lead/Solo-Gitarre bewegen?

Gruß
Daniel
 
Sieh dir mal den Youtube Channel von Steve Stine an..

Mich haben diese Tutorials ein ordentliches Stück nach vorne gebracht. Die Tutorials sind kurz und knackig, immer einem Thema gewidmet. Sind auch mal für zwischendurch geeignet und reichen von absolut basic bis ziemlich fortgeschritten. Auch Lessons über Musiktheorie sind dabei, wobei mir speziell hier sein Zugang dazu sehr gut gefällt.
Er bietet (zumindest vor 1 Jahr) auch individuelle Tutorials über Skype an, ist sicher klasse, hab ich aber nie gemacht.
 
Ich finde die Lehrvideos von Michael Angelo Batio und Rusty Cooley zum Beispiel Arpeggios recht gut. Ich habe die mir dann auch als DVD gekauft. Material für Jahre allein das Paket von R.Cooley. 3 DVDs mit ausdruckbarem Tabs. Kostet aktuell 18,90 bei Thomann.

Rusty Arpeggio Madness

Ein richtigs Buch mit DVD, didaktisch sehr gut und mit Titel Shredding the Blues gibt es von Dave Martone.

Shredding the Blues

Es gibbt einen deutschen YT Kanal eines Gitarrristen Namens STAHLVERBIEGER. Auch viele Tutorials.

Bei Guitarworld.com gibt es auch lessons bis zum anwinken.

Guitarworld com

Michael Angelo Batio

Ich habe mir zum Üben extra einen kleinen fernseher mit DVD Laufwerk für meine Übeecke gekauft, weil ich keinen Bock mehr auf das hin und her gerenne mehr hatte. :-D Die Ausgaben für die DVD-Lehrwerke haben sich auf jeden Fall gelohnt. YT ist auch ok, aber ich mag DVDs persönlich lieber. Bin schon alt und somit old school ;-)
 
Hallo,

eine ähnliche Frage habe ich vor langer Zeit auch mal gestellt. Hier zum Nachlesen:

http://www.guitarworld.de/forum/das-gitarrensolo-das-unbekannte-wesen-t27478.html

Gruß

erniecaster
 
Hi Raptor,

mir scheint Du hängst am falschen Tropf.

Wer solieren will, wohlmöglich auch freie bzw selbstgestaltete Soli spielen möchte, benötigt dafür auch theoretische Kenntnisse, die über das Mindestmaß hinausgehen.

Damit könntest Du z.B. die Tonart(en) eines Songs bestimmen und leicht ein Solo drübergniedeln.

Sowas gibt es nicht im Net, sondern bei einem leibhaftigen Lehrer.
 
Danke schon mal für die ersten Tipps. Da scheinen ja schon ein paar gute Sachen bei zu sein.

frank schrieb:
Wer solieren will, wohlmöglich auch freie bzw selbstgestaltete Soli spielen möchte, benötigt dafür auch theoretische Kenntnisse, die über das Mindestmaß hinausgehen.
Hab mich da ggf. nicht klar ausgedrückt. Also prinzipiell sollen Solis schon gecovered werden. Ich improvisiere eigentlich nur, weil mir eben das technische Können fehlt bestimmte Parts schnell und sauber zu spielen.
Meine Vorgehensweise ist dann die Tonart rauszuhören, und darüber irgendwelchen Pentatonik-Kram zu spielen. Das mache ich dann aber rein instinktiv, nicht weil ich mir darüber bewusst bin was da im Song gerade in dem Moment musik-theoretisch abgeht.
Also klar, in dem Fall hilft es sicherlich mehr Theorie zu lernen um in Sachen Improvisation kreativer zu werden.
Primäres Ziel wäre aber eigentlich zunächst mal eine Verbesserung der reinen Technik zu erzielen. Also Tempo, Präzision und Timing.
 
Raptor schrieb:
Primäres Ziel wäre aber eigentlich zunächst mal eine Verbesserung der reinen Technik zu erzielen. Also Tempo, Präzision und Timing.

Nuja, Üben hilft.

Mal weniger platt:
Du hast ganz klare Lernziele, die Original-Soli im Original-Tempo zu spielen.
Besorg Dir Tabs und/oder schau Dir die passenden Lessons an, und dann musst Du halt die nötigen Stunden investieren.
Da helfen die besten Kurse/Videos zu anderen Themen nicht viel,

viele Grüße,
woody
 
Hi Raptor,
mir scheint Du hängst am falschen Tropf.
Wer solieren will, wohlmöglich auch freie bzw selbstgestaltete Soli spielen möchte, benötigt dafür auch theoretische Kenntnisse, die über das Mindestmaß hinausgehen.
Damit könntest Du z.B. die Tonart(en) eines Songs bestimmen und leicht ein Solo drübergniedeln.
Sowas gibt es nicht im Net, sondern bei einem leibhaftigen Lehrer.

Nuja, Üben hilft.
Mal weniger platt:
Du hast ganz klare Lernziele, die Original-Soli im Original-Tempo zu spielen.
Besorg Dir Tabs und/oder schau Dir die passenden Lessons an, und dann musst Du halt die nötigen Stunden investieren.
Da helfen die besten Kurse/Videos zu anderen Themen nicht viel

Sorry, das ich widerspreche, aber Tutorials zu Harmonielehre gibt es im Netz in Hülle und Fülle.
Kurse/Videos zu anderen Themen helfen schon. es ist doch so, das beim Gitarrespielen (und auch anderen Instrumenten) etwas im Körper vor sich geht. Es werde Muskeln, Sehnen und Bänder bewegt. Es ist quasi wie beim Sport. Man sollte also seinen Körper durch ständiges trainieren in die Lage versetzen auf Abruf bestimmte Tätigkeiten ad hoc ausführen zu können.
Beispiel beim Boxen/Kickboxen: bevor es in den Ring geht wird monatelang gestretcht, Jabs und Cross am Sandsack geübt, etc.
Beim Marathon läuft man auch nicht gleich los, sondern trainiert auf den Wettkampftag zu und steigert die Länge der Läufe.
Wenn man gleich in die Vollen einsteigt und versucht komplexe Soli zu spielen, kannn das schnell Frust bedeuten. Man kann das Ziel besser in Reichweite bringen in dem man unterstützende Technikübungen macht, Kraft, Geschwindigkeit und Ausdauer antrainiert. Und zwar für beide Hände.
Ein Lehrer ist immer gut, aber es muß auch passen, man muss den passenden Mann , die passende Frau :oops: finden.
 
www.truefire.com

Ich habe sehr, sehr viele dieser Video-Kurse.
Von vielen bleibt nicht soooo viel hängen, aber von einigen eben doch sehr viel.

Guck doch mal, ob du da was findest, was dich reizt.

Die beliebten 50 licks-Kurse vermitteln kaum theoretisches Fundament, die guitar lab-Kurse hingegen vor allem Theorie.
 
N'Abend!

Ich denke auch oft über das Erweitern meines, wie ich finde, bescheidenen Horizonts,
was das Solieren, aber vor allem Rhythmus betrifft, nach!

Auch wenn einer meiner ehemaligen Schüler es schon zu Wacken-Auftritten geschafft hat,
habe ich das Gefühl, immer dieselben Licks und Riffs von mir zu geben.

Ich dachte eben drüber nach, ob man nicht mal ein Treffen außerhalb der Jam-Session
für so einen Austausch anregen/einführen kann!?

Internet ist zwar oft hilfreich, persönlicher Austausch aber um Längen besser!


Ich wohne im Westerwald und kann leider nichtmal kurzfristig so bei Dir vorbeischneien,
aber vielleicht kann man das doch mal irgendwie organisieren!?

Ich hätte auf jeden Fall Interesse mich mal dahingehend auszutauschen!
 
Hallo,

es geht um "eins zu eins" Solo nachspielen?

Dann verstehe ich die Frage nicht. Es gibt zu nahezu jedem Solo, das mal auf Platte gepresst wurde - die Jüngeren mögen wegen meiner Wortwahl googeln - Youtube-Tutorials und Transkriptionen. Da gilt es, das richtige zu finden und dann stumpf zu üben.

Theoriekenntnisse sind da nicht nötig. Vergleichen wir das mal mit Sprache, benötigt man für das auswendig gelernte Nachsprechen fremder Geschichten auch keine Kenntnisse der Grammatik.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Hallo,

es geht um "eins zu eins" Solo nachspielen?

Dann verstehe ich die Frage nicht. Es gibt zu nahezu jedem Solo, das mal auf Platte gepresst wurde - die Jüngeren mögen wegen meiner Wortwahl googeln - Youtube-Tutorials und Transkriptionen. Da gilt es, das richtige zu finden und dann stumpf zu üben.

Theoriekenntnisse sind da nicht nötig. Vergleichen wir das mal mit Sprache, benötigt man für das auswendig gelernte Nachsprechen fremder Geschichten auch keine Kenntnisse der Grammatik.

Gruß

erniecaster

Jein. Sehr viele der großen Gitarristen haben tiefere harmonische Kenntnisse, als man so glaubt. "Autodidakt" heißt eben nicht immer, es wird irgendwie nach Gefühl gespielt, bis es gut klingt. Spontan fällt mir nur Michael Schenker ein, der frei einräumt, ohne irgendein Fundament einfach nach den Ohren zu spielen. Leute wie Edward van Halen, Steve Lukather, Dan Huff oder Tim Pierce wissen imo sehr genau, was sie da tun. Im zweistimmigen Bereich "twin guitars" schon mal sowieso.

Natürlich kann man dennoch deren Soli einfach mechanisch einüben. Aber nachhaltiger und dann für die eigene Praxis fruchtbarer ist der Ansatz, das auch zu verstehen, was abläuft. Das schließt sich ja nicht aus, vielmehr würde ich das als "Solo-lernen 2.0" bezeichnen. Das ist zwar mühsamer, aber wohl auch nachhaltiger, zumal dann, wenn man nicht als Instinktspieler hochbegabt wie Schenker ist oder man einfach nur eine Art Reproduktionsmensch sein will.
 
Hallo!

Grundsätzlich stimme ich dir ja zu, ich habe es aber so verstanden, dass Raptor ....

Schnabelrock schrieb:
einfach nur eine Art Reproduktionsmensch sein will.

Gruß

erniecaster
 
Schnabelrock schrieb:
Natürlich kann man dennoch deren Soli einfach mechanisch einüben.
Yep, wie ich sagte: Darum geht es zuerst Mal.
Ich habe halt schon Probleme in Sachen Sauberkeit und Tempo. Manche Soli übe ich seit Ewigkeiten, die werden aber nicht besser. Ich habe da offenbar den falschen Lern-Ansatz und mache daher keine Fortschritte mehr...
 
Raptor schrieb:
Ich habe halt schon Probleme in Sachen Sauberkeit und Tempo. Manche Soli übe ich seit Ewigkeiten, die werden aber nicht besser. Ich habe da offenbar den falschen Lern-Ansatz und mache daher keine Fortschritte mehr...

Du hast Probleme bei Soli von Gary Moore, John Mayer oder John Frusciante? Ich auch, sogar sehr viele. Vielleicht muss man einfach seine Grenzen akzeptieren.

Wenn das hier ein Basketballforum wäre, würden wohl alle lächeln, wenn wir schreiben, trotz viel Trainings immer noch nicht die besten Sachen von Michael Jordan und wie sie alle heissen draufzuhaben.

Vielleicht ist es so einfach.
(Nichts gegen den stetigen Wunsch, sich zu verbessern)
 
Meine Tipp. Nimm Unterricht bei einem guten Lehrer. Der kann im Gegensatz zu jedem Tutorial, DVD, CD, Youtube Dinges Dein Spiel beurteilen und Dich aktiv unterstützen. Macht auch viel mehr Spaß ....
 
Raptor schrieb:
Ich habe halt schon Probleme in Sachen Sauberkeit und Tempo. Manche Soli übe ich seit Ewigkeiten, die werden aber nicht besser. Ich habe da offenbar den falschen Lern-Ansatz und mache daher keine Fortschritte mehr...

Ich benutze das hier

https://www.heise.de/download/product/amazing-slow-downer-11049

füttere es mit mp3s, passe ggf. die Tonhöhe an und gehe passagenweise vor ... teils in 5-Sekunden-Bröckchen, immer als Loop. Erst bei 80 oder gar 75% Geschwindigkeit, dann 90%, und wenn 100% 10x geklappt hat 105%. Wenn das sitzt, kommt die nächste Passage. Lernen bedeutet für mich "raus aus der Komfortzone" und immer etwas probieren, das NOCH außerhalb der Reichweite ist, aber in ein, zwei Tagen in Recihweite KOMMT.

THE AMAZING SLOW DOWNER ist das ideale Werkzeug für mechanisches Einüben.

Als INPUT für neue Ideen funktionieren BEI MIR hingegen Truefire Videokurse sehr gut. Vor einiger Zeit habe ich aber auch nochmal anderthalb Jahre Unterricht genommen, das hat dann auch noch ein paar Löcher gestopft.

EDIT:

Meine persönlliche Schwachstelle ist zB, dass ich teils zu weit vorne spiele, das Tempo treibe. Es hat lage gedauert, bis ich eingesehen habe, dass ich das direkt beim Spielen ja nun mal nicht merke (eigentlich offensichtlich ... sonst würde ich es ja nicht tun). Der Weg da raus (bzw der bis jetzt gegangene Abschnitt des Weges da raus) war, dass ich mich häufig selbst zu Backings spielend aufgenommen habe, um das Timing zu checken und dann wieder und wieder und wieder und wieder, bis es besser wurde. Wiederholung ist auf jeden Fall das Mittel zum Lernen und besser Werden.
 
mr_335 schrieb:
Meine Tipp. Nimm Unterricht bei einem guten Lehrer. Der kann im Gegensatz zu jedem Tutorial, DVD, CD, Youtube Dinges Dein Spiel beurteilen und Dich aktiv unterstützen. Macht auch viel mehr Spaß ....

Das wäre auch mein Tipp gewesen: Mir scheint, dass die Spieltechnik des TE noch nicht hinreichend entwickelt ist. Im Prinzip ist es schon richtig, dass jetzt das hässliche Ü-Wort angesagt ist. Und zwar müsste der TE die gewünschten Soli erst langsam und dann bei steigenden Geschwindigkeiten üben. Das ist aber bei weitem kein! stumpfes Üben. Es nützt nichts, tausende Male dasselbe bei langsamer Geschwindigkeit zu üben - und bei abgeschalteten Gehirn.
Beim Üben muss permanent kontrolliert werden, was der Übende da auf der Gitarre tut: Greife ich nah genug am Bundstäbchen? Drücke ich mit zuviel Kraft? Ist die Position meiner Greifhand optimal? Gehen meine Finger - oder mein Plektrum - unnötig weite Wege? Usw. usf. - Spieltechnik eben!
Dieses Kontrollieren kann und muss der Übende zunächst einmal selbst erledigen. Aber das erfordert äußerste Konzentration und ist oft nicht ausreichend. Hier kommt dann der Lehrer ins Spiel.

Just my 2 Cents

JerryCan
 
Raptor schrieb:
Hat irgendjemand gute Tips für Online-Kurse oder Tutorials zum Thema Lead-Gitarre?

Ich spiele schon recht lange, habe aber in den letzten Jahren festgestellt dass ich bei meiner Leistung einfach stagniere und keine Fortschritte mehr mache.
Solis laufen mangels Können meist immer auf die selben paar Riffs und Pentatonik-Pattern raus, auch vernünftiges Alternate-Picking bezüglich mehr Tempo und sauberem Timing bereitet mir einige Probleme. Musik-Theorie beschränkt sich auf ein Minimum an Grund-Kenntnissen.

Die Songs die ich spiele laufen zwar halbwegs, aber ich improvisiere und schummel mich da eher so durch. Von wirklich gut oder zufriedenstellend ist das noch weit entfernt.

Ich kenne dein Problem nur allzu gut. Ein richtiger Lehrer, der vor dir sitzt ist meiner Meinung nach auch das beste. Natürlich nur, wenn man sich den leisten kann... Da hapert es bei mir beispielsweise. An Online-Kursen kann ich dir zum spielerischen MUSICISUM von Rabea Massad empfehlen. (Der hat auch einen Youtube Channel) Der zeigt dir alle Spielarten und zu jeder gibt es noch Übungen, die er vormacht und erklärt. Alles chronoglisch von leicht zu schwerer sortiert. Ein weiterer wäre das Guitar Super System. Das gibt es auf der Plattform Udemy. Das ist ähnlich hat nur noch einen stärkeren theoretischen Bezug. Der Lehrer hat auch einen Channel auf Youtube. (Music is win) Kannst ja mal reinschauen, ob eines der beiden was für dich wäre. :dafuer: Ich habe schon ein paar Sachen mit MUSICISUM gemacht und bin recht zufrieden soweit, bin aber noch nicht so lange dabei.
 

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