Völlig neue Erfahrung mit Marshallbox ...

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Anonymous

Guest
Hallo,
gestern habe ich ein Interview mit Dickey Betts gelesen, in dem er u.a. über sein Equipment sprach. Er sagte, dass er bei seiner Marhallbox bei allen Indoorveranstaltungen grundsätzlich ein Drittel seiner Rückwand herausnimmt und nur Oudoor mit geschlossener Box spielt. Die Vorteile lägen auf der Hand: die gesamte Band würde ihn besser hören, der Sound würde mehr fließen und die armen Jungs im Publikum, die sonst direkt in der Wirkungsschneise der geschlossenen Box wären, hätten auch etwas davon. Ich mußte das natürlich gleich einmal ausprobieren, allerdings habe ich nicht ein Drittel meiner Rückwand herausgesägt (man ist ja doch etwas vorsichtig mit solch voreiligen Experimenten ...) sondern habe gleich die ganze Rückwand abgeschraubt und die ganze Sache mit zur Bandprobe genommen (wir spielen harten Südstaatenrock) Der Proberaum ist etwa 9x9m und wir haben drei Gitarren (ich Lead). Was soll ich sagen, ich war begeistert vom Unterschied! Wegen der fehlenden Rückseite mußte ich etwas lauter drehen (Marshall DSL 50 von 3 auf 4-5), was durch die etwas mehr gekitzelten Röhren schon mal besser klang. Meine Bandkollegen hörten mich deutlich besser und auch ich mich selbst (man kennt ja das alte Problem: alle hören einen perfekt, wenn nicht gar zu laut, nur man selber sich zu wenig...).
Kurzum: ich werde in Zukunft ohne Rückwand spielen.
Nun meine Frage: hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wenn ja, was ist der Vorteil/Unterschied, wenn ich nur ein Drittel der Rückwand herausnehme statt der ganzen Rückwand?
Grüße
Peter
 
hallo guitaroldie!

ich habe eine ganze zeit lang nur marshall-tops über geschlossene boxen (2x12"/4x12") gespielt, habe dann aber - in einer zweiten band - angefangen fender-combos zu benutzen. seitdem gab ich eigentlich immer meinem bluesbreaker-combo den vorzug vor meinem jtm45 mit geschlossener box gegeben.
inzwischen habe nur noch eine geschlossene 2x12" - und da denke ich auch drüber nach die rückwand zu teilen ;)

mit der teil-offenen rückwand vs. ganz-offen - da kann ich nur mutmassen... aber ich denke es wird einfach ein bißchen fülliger klingen.

cheers - 68.
 
Ja, nach vielen stolzen Jahren mit meiner 4*12er Recifier Box und einer 2*12er MArshall 1936 spiele ich heute in der Regel mit Combo oder hinten offenen Boxen. Eine Ausnahme: Meine Hughes&Kettner Statesman STM212.

Den ursprünglich mit den geschlossenen Boxen als angenehm ermpfundene Druck erzeuge ich heute durch weniger Gain! Der Sound wurde dadurch insgesamt transparenter, ich spiele sauberer, die Gitarre ist auch ohne brachiale Lautstärker auf der Bühne besser zu orten und auch das Publikum ausserhalb der direkten "Abstrahlschneise" meiner Boxenboliden bekommt heute auch ohne PA-Abnahme mehr von der Gitarre mit.

Komischerweise komme ich an dieses Ergebnis jedoch auch mit der hinten geschlossenen STM212 ganz gut ran. Warum? Weiß ich nicht. Für mich ein guter Kompromiß, da ich den Sound dieser Box doch etwas definierter empfinde als einen reinen "Combo" - Sound.

Open Air ist jedoch die 4*12er Recifier Box immer noch "die beste Miete". Auf großen Bühnen lässt sie mich soundmäßig nie im Stich und gibt mir auch bei moderaten Lautstärken "die Rückendeckung" für ein solide gestütztes und relaxtes spielen.

Fazit: Es gibt kein Patentrezept. Mit zunehmender Entwicklung als Gitarrist fühlt man sich vermutlich mit weniger Gain und kleinerem Setup besser bedient als am Anfang der steilen Karriere. So fühle ich mich heute wohl: Innen und kleine Locations besser offen, Innen und größere Locatins die Statesman und open air durchaus viel Membranfläche und geschlossen.
 
Offene 4x12 von "Mr. Pingelig" Scott Henderson aus der Custom-Schmiede Kerry Wright:

cabinetback0.jpg
 
Dave Sustain":14ver9fz schrieb:
Hans_3":14ver9fz schrieb:
aus der Custom-Schmiede Kerry Wright

Wir dürfen also davon ausgehen, dass die Form und Position dieser Öffnung präzisen Berechnungen folgt. ;-)

Man muss eigentlich annehmen, dass Herr Henderson sich mindestens 6 Rückwande hat bauen lassen und nach mehrtägigen Tests sich für diese eine entschieden hat. :-D
 
Hans_3":16an0in3 schrieb:
Offene 4x12 von "Mr. Pingelig" Scott Henderson aus der Custom-Schmiede Kerry Wright:

cabinetback0.jpg

Erinnert ein wenig an diese Reizwäschestrumpfhosen mit blanken Popo.
Vermutlich wurde der Künstler stark durch die Körpermitte beeinflußt als er sich für diese erotische Rückwand entschied.
Wobei das scharf geschnittene Dreieck auf dem anderen Foto durchaus auch etwas hat. lechz. ;-)
 
Rio_Fischbein":3hyyx7bh schrieb:
Erinnert ein wenig an diese Reizwäschestrumpfhosen mit blanken Popo.
Vermutlich wurde der Künstler stark durch die Körpermitte beeinflußt als er sich für diese erotische Rückwand entschied.
Wobei das scharf geschnittene Dreieck auf dem anderen Foto durchaus auch etwas hat. lechz. ;-)

Ich denke, Freud hätte seine Freude an deinen "Betrachtungen zur erotischen Rückwand" :-D

Nach Jahren mit geschlossener Rückwand (1936), gefällt mir im Moment Combosound in kleinen Räumen auch erheblich besser.
 
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