Was sind Paulas eigentlich wert?

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen!

Ich musste mich gerade wirklich sehr zusammenreissen dass ich nicht meine Sammlung etwas vergößere. Soeben ging eine Standard Les Paul von 77 für gerade mal 1010 Euro weg...

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3705316544

Auch noch in der wie ich finde schönsten oder zumindest in einer der richtig schönen Lackierungen.
Leider oder zum Glück hab ich dann doch nicht mitgeboten... 1000 Euro sind eben schon ne Stange Geld. Aber sah schon sehr schön aus... *träum* Egal!

Aber die 70er Paulas haben ja nicht so den Sammelwert oder? Nur wenn man bedenkt was Gibson momentan für die neuen haben will... Unverschämt und pervers ist das!

Was denkt Ihr denn über den Wert von Paulas aus den 70ern?

Wer hat sie eigentlich ersteigert? Ist er unter uns? :)

Achja und wo ich schon dabei bin - was haltet Ihr eigentlich von den deutschen?

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3705516471


Naja. Wollte nur mal eben diesen Gedanken loswerden.

Gru? - Max!
 
hi!

Die "Framus-Paula" heißt doch Panthera und nicht Tennessee oder?
Wenn ich mal eine sehe, werd' ich die auf jeden Fall mal antesten...

panthera_studio_custom.jpg


Zu den 70er Gibsons kann ich nichts sagen, das war vor meiner Zeit ;-)
 
m-keef":3098l9kt schrieb:
Aber die 70er Paulas haben ja nicht so den Sammelwert oder? Nur wenn man bedenkt was Gibson momentan für die neuen haben will...
Gru? - Max!
Hallo Max,

eine berechtigte Frage!
Was gibt Instrumenten eigentlich ihren Wert? Die Antwort ist absolut basic: Der Geldwert resultiert nur aus dem Preis, der für eine Sache bezahlt wird. Ein Nutz- oder Gebrauchswert lässt sich davon nicht ableiten. Eine Verknüpfung von Preis zu Qualität ist nicht möglich.
Zum Beispiel der 70er Gibsons: Die Gitarren der Zeit waren so perfekt abgeschirmt, dass eine Erdung der Saiten entfiel. Auch die Griffbretter waren in einer Qualität bearbeitet, die es später nie mehr gab. Die Hälse hatten einen Kragen, eine Verdickung zur Kopfplatte, was die Sollbruchstelle entschärfte. Sie waren aus Ahorn, was ihnen allgemein einen etwas strafferen Ton gab. Einzig die Bodys waren ein Sandwich aus zwei Teilen.
Witzigerweise ist die Zack Wilde eine 70er mit abgezogenem (Ahorn) Hals, EMG’s und auflackierten Kreisen. Sie kostet ein Vermögen.
Wenn ein paar Gestalten gezielt 70er Gibsons ankaufen und beim öffentlichen Weiterverkauf (an Geschäftskollegen) den Preis in die Höhe treiben, geht ein und die selbe Gitarre in einem Jahr für das Doppelte über den Tresen. Wetten?
Die öffentliche Meinung ist eine Horde Schmeißfliegen.....
 
Da kann ich Walter nur zustimmen. Der Preis ergibt sich nicht aus der Qualität, sondern aus dem was die Leute, vor allem Sammler und Liebhaber, bereit sind dafür zu zahlen.

Da werden gewisse Jahrgänge halt zum "heiligen Gral" auerkoren. Meistens ältere Jahrgänge, da selten, und im original Zustand. Noch seltener! Da sind dann viele geil drauf, die Nachfrage steigt, ergo der Preis auch. (Mal aufgefallen wie viele Vintage-Schätzchen in Originalzustand mittlerweile an jeder Ecke angeboten werden? Scheinen sich doch zu vermehren statt weniger zu werden..)

Sowas gibt´s ja in jeder Musikergruppe wo alle´ne heiden Asche für´n bestimmtes Instrument/Jahrgang hinblättern. ( Bei Saxern sind´s , glaube ich, die alten Selmer Tenöre mit Seriennummern zwischen 55.000 und 60.000. "KLingen am besten!" sagen die und blechen. Bei Schlachwerkern alte Gretsch-Schießbuden, etc. pp)

Hier mal ein Beispiel wie´s gar nicht geht:

Eine "schöne" ES 335, BJ. ´68:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... gory=46648


Da hat der Schnösel doch glatt mit der Sprühdose ungeschickt rumhantiert und alles versaubeutelt! Für 1.500 normalerweise ein absolutes Schnäppchen und da wäre sicherlich mehr drin (das doppelte bestimmt!), aber so..... :roll:
Vielleicht ein gutes Player´s Instrument, aber die legen nicht mal eben 1.500 für ein nicht angespieltes Instrument hin!
 
Hi,

wie W°° schon geschrieben hat, wird der Preis immer durch Angebot und Nachfrage bestimmt und wenn jemand bereit ist für ein Stück Holz mehrere Tausende Euros hinzublättern, machen es andere nach und schon hast Du Deine Wertentwicklung.

Wenns wieder Bergab geht - bitte - das sind die Preise, die so Teile wahrscheinlich eher Wert sind, wenn nicht noch weniger.

Rechne mal gegen, was das Teil mal 77 gekostet hat, der Ex-Besitzter hat wahrscheinlich noch einen guten Fitsch gemacht-.

ciao
Oliver
 
Naja, du musst die Inflation mitberechnen! 100 DM 1977 hatten eine andere Kaufkraft als Heute 100 Euro. Auch wenn Gibsons damals "nur" einige Hundert Märker gekostet haben, waren sie auch damals schon schweine teuer. Ich denke mal, dass heute 1000 Euro für ´ne gute Klampfe in Ordnung sind. Geht jetzt nicht um Sammlerwert, sondern um ein gut kllingendes und bespielbares Instrument....aber das findet man ja nur raus, wenn man´s in den Händen hält.


Auaua, wird schwer wirtschaftlich...Musik is´eben doch "Big Business"
 
m-keef":1pwc9mus schrieb:
Hallo zusammen!

Ich musste mich gerade wirklich sehr zusammenreissen dass ich nicht meine Sammlung etwas vergößere. Soeben ging eine Standard Les Paul von 77 für gerade mal 1010 Euro weg...

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3705316544
Was denkt Ihr denn über den Wert von Paulas aus den 70ern?

Gru? - Max!

Finger weg,

sieh Dir mal die Decke genau an...:shock: Der Body könnte auch ein Sandwich sein. :roll:
Der Hals ist jedenfalls 3-teilig, was auf Ahorn schließen läßt.
Der Preis scheint mir angemessen zu sein.
 
Hallo,
70er Paulas sind wie W°° schon beschrieb ein kleiner Geheimtip. Vorsicht da sind auch Gurken drunter. Aber die werden generell eher in den Preisen anziehen...wart's ab.
Die neuen Framus Klampfen haben einen Ovankol Hals. Was immer das auch sein mag, es klingt nach irgendeinem Kunststoff (verbessert mich wenn ich irre).

CU
 
Hi Leute,

Ovangkol ist wirklich ein Holz! Klar, der Name klingt eher nach Plaste und Elaste. Es ist ein sehr dunkles, im Prinzip schon schwarzes Hartholz aus Afrika. Ich kam letztes Jahr durch Zufall an einen Warwick (...hängt mit Framus zusammen!) Corvette Bass mit geschraubtem Ovangkol-Hals.
Das Ding war ein Traum! Mein alter Hohner Bass, langt aber nu ma als Bass für nen Gitarristen, nebenbei. Wäre ich Basser, hätte ich den Corvette Bass im Leben, nie wieder hergegeben. Das war so Juni 03 und eines meiner ersten Zitate war: Wenn die auch ma Gitarren bauen würden, müßten das Wahnsinnsteile sein. Wie ich heute weiß, macht Framus die Gitarren und ich denke mal, gerade das Paula-Teil von denen, wird wohl der Gibson so ziemlich, in jeder Beziehung den Rang ablaufen.

Ich scheiß eh auf Gibson, hatte ewig ne Paulamäßige Starfield by Ibanez, Bj. 80. Hat mich 82 mal so 600 DM gekostet, ich hab aber dafür noch nie ne Gitarre gehöhrt, die genauso klang, wie die schwarze Gibson Custom Paula. Normal gibt es ja immer so ein paar höhrbare Abweichungen, aber bei den beiden Magonys nicht. Lustig noch, daß die Starfield by Ibanez supergute Tuner hatte. Die von Gibson kennt man ja!

Vergeßt ma die Marken, so ein wenig. Hab gerade erfahren müßen, wie derbe eine Fender Mexico Classic-Strat, gegen eine Japan-Squier, in die Knie ging. Eben immer alles relativ. Wenn irgendendwelche Gibson-Jünger, jetzt die 70th Paulis zu den neuen Reliquien ausrufen, heißt es halt nicht, dass die Teile wirklich Top sind und ob die Jungs da auch überhaupt mit umgehen können, erfahren wir wohl auch, eher nicht wirklich. Logo sind auch in den 70th richtig derbe gute Paulis gebaut worden, nur Ihr wißt ja: Check it, Babe!

Wär ich Gibson-Freak, würden mich die Teile von Heritage aus Kalamazoo
eh eher interessieren.

Viel Gruß und Ton

Schellibo
 
Little Wing":3dad27td schrieb:
Hallo,
70er Paulas sind wie W°° schon beschrieb ein kleiner Geheimtip. Vorsicht da sind auch Gurken drunter. Aber die werden generell eher in den Preisen anziehen...wart's ab.
Die neuen Framus Klampfen haben einen Ovankol Hals. Was immer das auch sein mag, es klingt nach irgendeinem Kunststoff (verbessert mich wenn ich irre).

CU

Klanglich gehts in Richtung Palisander, preislich irgendwo zwischen Mahagoni und Palisander, vom Aussehen her Top. Hab nen 12saiter mit Ovangkol Boden und Zargen, wunderschönes Holz.
 
Hi!

Naja, das Problem des Preises ergibt sich auch durch die unzähligen Legenden und Mythen rund um alte Instrumente. Beispiele? Die meisten Leute würden sagen, dass ein mehrteiliger Body total scheiße klingt und ein mehrteiliger Hals sowieso. Wahrheit: sogar äußerst angesehene Gitarrenbauer trauen es sich nicht zu den Unterschied hören zu können, ebenso die Spieler . Woran kann's also abgesehen von Seltenheit und Alter liegen? Genau, Optik! Die großen Helden wie Page, Clapton Beck, Bloomfield oder Kossoff spielten eben die 50er Paulas, hatten einen sagenhaften Ton (gab es damals einen Vergleich?) und waren auf jedem Foto mit so einem "Holy Grail" abgebildet. Dann, in den späten 80ern, als sich die sogenannten Babyboomers die Instrumente ihrer Helden aus den 60ies leisten konnten, legten sie richtig was hin für einen Paula oder Strat, wie die von Clapton oder Page. Die 70er Paulas hingegen unterschieden sich doch sehr stark von den 50er Jahre Teilen: keine Brazilian Rosewood, Honduras Mahagoy oder Hardrock Maple, keine Pafs, keine Bumblebees, die Abmessungen falsch etc. und schon sind sie für den Sammler uninteressant. Ende der 70er dann die Jimmy Wallace LP als erster Versuch einer 59er Neuauflage, aber außer einem Flametop und 2teiliger Decke war dann auch nicht viel anders als bei der Standard und einen Custom Shop gab's noch nicht. In den 80ern dann die Heritage Series, nett, aber wieder nicht original genug. 1989 auf der Namm 2 Prototypen des Custom Shop einer 59er. Die Käufer: Slash und Bryan Adams, 1994 der nächste Versuch des Custom Shop mit zig Detailverbesserungen, und seitdem kloppt man sich auch um so einen Müll wie Dicke der Jackplate oder Position der Glocke. Naja, so gesehen hat eine 70er Gibson für den Sammler wenig wert, für den Spieler ist ein solches Instrument umso interessanter.
Das es damals mehr Gurken gab als heute weiß ich selbst nicht, soviele 70ies Teile kenne ich nicht, halte es aber doch für wahrscheinlich. Aber wer suchet der findet und wird belohnt, trotzdem sieht man sowas in den örtlichen Klkeinanzeigen schon für 800 Euro und mehr würde ich für so etwas auch nicht ausgeben. Eine Gitarre bei ebay zu ersteigern die von einem Markenhersteller ist und ab 1 Euro eingestellt wurde halte ich nicht für sonderlich lohnend, da steigen die Preise ja fast auf Neupreis, aber das ist eine andere Geschichte.

Macht's gut!
 

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