Wehe wenn du für dein Instrument arbeitest – der Fall Laura*

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Anonymous

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Wehe wenn du arbeitest – der Fall Laura*

Quelle: Stern.de

Das ist absolut einer der schlimmsten Fälle von gesellschaftlichem und behördlichem Wahnwitz der mir in den letzten Jahren untergekommen ist. Sieht so die neue deutsche musikalische Nachwuchsförderung aus? Die Musikergemeinschaft sollte sich dafür stark machen, dass solch ein Behördenwahn mit samt Hartz-IV auf dem Müllhaufen der deutschen Geschichte landet. Peinlich für dieses Land! Nicht nur national sondern auch international.
Kindern und Jugendlichen den Zugang, den Spaß und die Lust am Musik machen via Gesetz/Bescheid zu unterbinden, versagen und zu vermiesen. Eine Farce sondergleichen. Ich bin der Meinung die Verantwortlichen auf bundes-, landes- und kommunaler Ebene sollten sich hier sehr schnell eine adäquate und vernünftige Lösung einfallen lassen.

Wie seht Ihr das und was können wir tun, damit uns nicht eine ganze Generation von musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen verloren geht?
 
Hi,

habe ich da jetzt 3x gelesen, dass man als H4ler-Kind nur 100 Euro im Monat verdienen darf???

Ich arbeite 8 Std täglich in der Woche und dann kassiere ich beispielsweise statt 600 Euro nur 100?
Wahnsinn...
Grenzt das nicht an Ausbeutung? Oder rechnet sich das dann mit den Rückzahlungen?

Da lohnt sich der Aufwand unterm Strich ja eigentlich gar nicht.

Ja habedere...

Mfg G100
 
Piero the Guitarero":15bf6u7j schrieb:
Naja, im genannten Fall übernimmt ja das Musiker-Board eine
Spendenaktion, die zu einer Dauerleigabe führt, damit die ARGE nicht
an den Verstärker kommt
Eine sehr gute Aktion! Zweifelsohne! Was mich aber doch weitergehend bewegt, ist wie können wir den vielen Kindern und Jugendlichen die in derselben Situation wie die kleine Laura* stecken unterstützend unter Arme greifen? Mich würde auch stark interessieren wie sich die Politik und die Verantwortlichen in den Behörden in Zukunft dazu positionieren wollen und wann sie gedenken, diesem Missstand ein Ende zu setzen. Ich meine nicht nur in Form von Lippenbekenntnissen sondern mit konkreten Taten und Lösungen für die Kinder und Jugendlichen. Diese Situation so wie sie derzeit für die Kinder und Jugendlichen besteht ist nun wirklich nicht hinzunehmen. Hier besteht dringender Handlungbedarf und das ganz ganz schnell.
 
Roswell":1qogl1ad schrieb:
Kindern und Jugendlichen den Zugang, den Spaß und die Lust am Musik machen via Gesetz/Bescheid zu unterbinden, versagen und zu vermiesen. ...
Wie seht Ihr das und was können wir tun, damit uns nicht eine ganze Generation von musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen verloren geht?
Bitte, können wir das Thema etwas weniger verzerrt handhaben? Du suggerierst, der Gesetzgeber würde gezielt gegen das Musizieren vorgehen, und das ist Quark.

Was passiert, ist, dass der Staat sagt: "Ihr habt keine (oder zu wenig) eigenen Einkünfte, wir geben Euch Geld und sorgen dafür, dass Ihr Miete, Kleidung und Essen bezahlen könnt. Wenn sich in Eurem Haushalt eine weitere Geldquelle auftut, werden wir das damit verrechnen bzw. dann auch die Hand aufhalten."

Das ist für sich genommen, rein objektiv betrachtet, vollkommen o.k. Dass es in diesem Fall ein Mädchen trifft, die für ihr erstes eigenes Musikinstrument gearbeitet hat und damit, gelinde gesagt, in die Scheiße gegriffen hat, ist natürlich sehr, sehr bitter. Subjektiv. Objektiv: S.o.

So haben wir hier den Fall von einem Mädel, die arbeitete, um Musik machen zu können. Wie viele Fälle von Missbrauch von Sozialleistungen stehen dem gegenüber, in denen ebendieses (steuerfreie) Einkommen von Familienangehörigen nicht von Vater Staat, sondern von den Eltern eingezogen wird? Würdest Du mit genau so viel Herzblut argumentieren, ginge es um einen Jugendlichen, der sich kein Musikinstrument, sondern Ed-Hardy-Klamotten kaufen wollte?

gitarrero100":1qogl1ad schrieb:
Ich arbeite 8 Std täglich in der Woche und dann kassiere ich beispielsweise statt 600 Euro nur 100?
100 + 20% der übrigen 500, also 200 insgesamt.

gitarrero100":1qogl1ad schrieb:
Grenzt das nicht an Ausbeutung? Oder rechnet sich das dann mit den Rückzahlungen?
Der verlinkte Artikel schweigt sich darüber aus, aber ich nehme an, dass das mit den gezahlten ALG-II-Leistungen verrechnet wird, ebenso wie andere Einkünfte der ALG-II-Empfänger selbst.
 
Klar, das richtet sich nicht nur gegen Kinder die ein sich ein Musikinstrument kaufen wollen.
Aber ob das ganze jetzt gerechtfertigter wäre wenn es sich um ein 15jähriges Mädchen halten würde,das nicht mit dem Ziel sich von dem verdienten Geld einen "Luxusartikel" zu kaufen arbeiten geht , sondern um der Familie ein bischen Geld beizusteuern, sodass nicht jeder Cent umgedreht werden muss, ist fraglich.

Seien wir realistisch: Das Geld das man mit Hartz IV bekommt reicht einfach vorne und hinten nicht.
Schlimmer wird dies aber noch, wenn Kinder in so einem Haushalt aufwachsen. Das vom Staat hierbei zur Verfügung gestellte Geld ist für 10jährige kalkuliert, wie das für einen Jugendlichen ausreichen soll frage ich mich schon lange.
Klar, um irgendwie dahin zu vegetieren ist das ausreichend, aber ist das das Ziel das erreicht werden soll?
Anscheinend ja, denn man versucht ja zu verhindern, dass sie einen Nebenjob haben können. Vielleicht denken sie aber auch so, dass Hartz IV- Kinder einfach die Schule abbrechen sollen um stattdesse arbeiten zu gehen. Bildung ist ohnehin nichts für Arme..
 
Banger":yf2hob7m schrieb:
Roswell":yf2hob7m schrieb:
Kindern und Jugendlichen den Zugang, den Spaß und die Lust am Musik machen via Gesetz/Bescheid zu unterbinden, versagen und zu vermiesen. ...
Wie seht Ihr das und was können wir tun, damit uns nicht eine ganze Generation von musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen verloren geht?
Bitte, können wir das Thema etwas weniger verzerrt handhaben? Du suggerierst, der Gesetzgeber würde gezielt gegen das Musizieren vorgehen, und das ist Quark.
Nein das wollte ich damit nicht aussagen. Was unhaltbar ist, ist der Umstand, dass für alle Kinder und Jugendlichen kein gleichberechtigter Rahmen besteht, der ihnen ungehindert und frei den Zugang zu Kunst und Musik ermöglicht. Es werden vom Staat gesetzliche und finanzielle Hürden aufgebaut, die für viele Kinder und Jugendliche nicht zu überwinden sind. Damit geht letztendlich eine große Chance für die Heranbildung des musikalischen Nachwuchses und der kulturellen Vielfalt in diesem Land verloren. Man muss nicht viel Weitblick besitzen um zu erkennen, dass so die künstlerische und musikalische Landschaft in Hinblick auf die Zukunft darunter leiden wird. Was letztendlich auch nicht im Sinne des Staates sein kann und auch nicht sollte. In einem Land der Dichter, Denker und Musik-Genies muss einfach eine adäquate und befriedigende Lösung für alle Kinder und Jugendlich her. Sonst sitzen wir was Kunst und Musik angeht in Zukunft bald ganz hinten im Bus.

Greets!
 
Hallo,

dieser Artikel beinhaltet für mich so viele Skandale und Unsäglichkeiten, ich weiss nicht über was ich mich mehr ärgern soll.

1. das diese Familie mit 3/4-Job + Kindergeld + anteiligem Ehegattenunterhalt + Kindesunterhalt nicht in der Lage ist den Lebensunterhalt zu bestreiten und H4 beantragen muss

2. das sich diese Schere zwischen arm und reich immer mehr öffnet. In einem anderen Thread "teures Equipment bei den Youngsters" wundern wir uns darüber, dass Jugendliche mit Profizeugs unterwegs sind und hier ist noch nicht mal Geld für einen einfachen Bass vorhanden, bzw. das dafür verdiente Geld wird wieder eingezogen.

3. das der u.a. der Mißbrauch sozialer Leistungen als sozialer Hängematte zu H4 geführt hat und jetzt die Falschen trifft.

4. das wir seit Jahren wählen können was oder wen wir wollen und vermutlich auch in der Zukunft wählen können ohne das sich etwas ändert. Randbemerkung: wen muß ich jetzt eingentlich wählen, damit wir nicht mehr Ullalla Schmidt als Gesundheitsministerin bekommen?

Mehr fällt mir im Moment nicht ein, bin einfach zu aufgeregt. Es reicht aber auch eigentlich.....
 
Also ich muss dem, was Banger schrieb, uneingeschränkt zustimmen.
Das ist für das arme Mädel blöd gelaufen. Insbesondere der erzieherische Aspekt, der suggeriert, Arbeit lohne sich nicht und damit dazu beiträgt, eine nächste Hartz IV Generation zu erzeugen, macht schon nachdenklich.

Aber grundsätzlich sind die Sozialleistungen des Staates dazu da, das Überleben zu sichern. Und wenn jemand von Sozialleistungen lebt, kann er einfach nicht den Staat für's Überleben sorgen lassen und das, was er darüber hinaus ausser der Reihe verdient, für kulturelle und damit musikalische Selbst-Verwirklichung verbraten. So traurig das auch im Einzelfall sein mag.
 
HanZZ":2ja8d8vh schrieb:
... das, was er darüber hinaus ausser der Reihe verdient, für kulturelle und damit musikalische Selbst-Verwirklichung verbraten. So traurig das auch im Einzelfall sein mag.

Für einen Erwachsenen, der Schule und ggf. Ausbildung hinter sich hat, mag das zustimmen. Bei einem Kind, dass noch lernen muss, und dazu gehört auch eine kulturelle/künstlerische Ausbildung, sehe ich das anders.
 
Sascha´s Strat":1kvoggc6 schrieb:
Für einen Erwachsenen, der Schule und ggf. Ausbildung hinter sich hat, mag das zustimmen. Bei einem Kind, dass noch lernen muss, und dazu gehört auch eine kulturelle/künstlerische Ausbildung, sehe ich das anders.


Namlich wie?
kulturelle/künstlerische Ausbildung hat mit dem eigenen Besitz eines eigenen Musikinstruments nur indirekt zu tun. Daß unser Bildungssystem hier einiges an Boden gutzumachen hätte (gegenüber der Allgemeinheit wohlgemerkt, nicht gegenüber einem oder einer Einzelnen) ist unbestritten.
 
Hallo Leute,

die oben angeprangerte Handhabe betrifft nicht nur HIV-Kinder u. Jugendliche, sondern JEDEN Hartzie - und zwar seit der Einführung von Hartz IV vor ein paar Jahren.
Wahrscheinlich ist diese Geschichte (wenn auch wahr) nur ein Tränendrüsen-Sommerloch-Aufreger.
Auch wenn ich Bangers Ausführungen folgen kann - mal ehrlich : bei diesen horrenden Abzügen bleibt jedwede Motivation zur (Mehr-)Arbeit auf der Strecke ! Niemand mit gesundem Menschenverstand ist doch bereit, unter solchen Bedingungen zu arbeiten !
Nein, der Hartzie SOLL unten bleiben und/oder in ein Beschäftigungsverhältnis gepresst werden, durch das er wegen immenser Nachfrage und dadurch grassierenden Lohndumpings nur unwesentlich mehr verdient denn als "reiner" Hartzie.

Im oben genannten Fall "darf" er dann als Aufstocker einer (sogenannten) geregelten Arbeit nachgehen, hängt jedoch immer noch am HIV-Tropf und darf trotz Arbeit dementsprechend gegängelt werden !
So entsteht ein Teufelskreis, aus dem heraus sozialer Aufstieg unmöglich gemacht wird.
Ich behaupte : das ist so (politisch) gewollt ! Wer unten ist, soll unten bleiben ! Arbeit, Arbeit über alles - und um jeden Preis !

Nein, ich arbeite nicht für die Linken......und Wahlkampf ist jetzt wirklich zufällig... ;-)
Ich habe jedoch als "Hartzie der ersten Stunde" bis vor anderthalb Jahren selbst mehr als genug Zeit in dieser Situation verbracht, der ich nur DURCH ZUFALL, d. h. durch ein unverhofftes, solides Jobangebot eines Bekannten (der Personalratsmitglied war), dann später durch hohen persönlichen Einsatz entkommen konnte.

Schönen Tach noch,
.fabian
 
HanZZ":111nt8df schrieb:
kulturelle/künstlerische Ausbildung hat mit dem eigenen Besitz eines eigenen Musikinstruments nur indirekt zu tun.

Ja, das sagt sich bequem aus einem Wohnzimmer, in dem über 20 Gitarren an der Wand hängen, so nach grober Durchsicht der Equipment-Galerie.

Kulturelle Teilhabe hat sehr wohl mit Finanzieller Potenz zu tun.
 
Absolut. Und das beschränkt sich nicht nur auf Musikinstrumente.
Bücher zum Beispiel kann man sich nur schwer anschaffen wenn man wenig Geld zur verfügung hat.
Natürlich gibt es Stadtbibliotheken, aber deren Vielfalt ist mancher Orts nicht gerade atemberaubend.
Aber auch Museen kosten Geld, über Musik muss ich gar nicht erst reden.
Und wenn das schon zu viel Luxus ist für ein Kind dessen Eltern Hartz IV haben, dann weiss ich nicht.
Ach ja, auch wenn es vielleicht off topic ist: Wie sollen solche Kinder studieren können? Noch mehr neben her arbeiten als ohnehin schon und noch weniger Zeit haben zu lernen? Das betrifft jetzt nicht nur Hartz IV Kinder sondern alle, die 500 Euro nicht mal eben aus der Portokasse nehmen können.
Für mich ist Bildung und Kultur keinsfalls Luxus.

Ach ja und Hanzz: Die staatlichen Leistungen sind dafür da das Überleben zu sichern,ja. Aber leider ist dies inzwischen sogar nötig wenn jemand einer Arbeit nachgeht.

Grüße
Gabriel
 
Rockforever":1zuqg376 schrieb:
...
Ach ja, auch wenn es vielleicht off topic ist: Wie sollen solche Kinder studieren können? ...

BAFÖG.

Meine Eltern haben mir nur Geld für einen PC vorgestreckt, ansonsten habe ich sowohl das Fachabi als auch das Studieren mit allem Schnick und Schnack (Wohnen, Auto, Studieren, Ausgehen, Urlaub, usw) selbst finanziert. BAFÖG und jobben. Geht also auch. Meine Eltern haben ihr eigenes Geld verdient.

Ich finde den Fall speziell auch sehr blöd, der Anreiz wird genommen zu lernen, das eigene Arbeit sich lohnt. Im Prinzip sehe ich das allerdings genauso wie Banger.

Warum geht das Kind nicht über 6 Monate entsprechend der Regeln jobben, dann kann sie sich das Geld zusammen sparen? Manchmal müßen Regeln eben entsprechend beachtet werden, dann führt der Weg auch zum Ziel.

Was mMn viel wichtiger ist, wie kann es sein, das Menschen mit mehr als einer Halbtagsstelle von der Gemeinschaft noch gestützt werden müßen? Mindestlohn ist zwingend notwendig.

Ciao
MOnkey
 
Man koennte das ganze in eine Diskussion zum Thema Wohlfahrtsstaat ausarten lassen, das mach ich jetzt lieber nicht weil ich hier sehr kontraerer Meinung bin. Grundsaetzlich ist es ein Beispiel wie es eben bloed laufen kann. Die Konsequenz wird sein den naechsten Ferialjob schwarz zu machen.
Overall geb ich dem Banger echt. Es gibt Regeln die fuer alle gelten. Recht hat mit Gerechtigkeit leider oft nix zu tun.
 
Habt ihr euch eigentlich schon mal überlegt, dass es auch zum Schutz von Kindern sein kann ?
Was, wenn die AssibratzenEltern drei bis fünf Kinder "laufen" haben ? Jedes der Kinder muss soundsoviel heim bringen, sonst gibt es was auf die Fresse ?
Ihr meint, dass es das nicht gibt ?

Das ist ja so ein plakatives Beispiel. Armes Mädchen kriegt kein Instrument. Ja wo leben wir denn ?
Und die Alten quarzen am Tag für 10 - 15 Euro Tabak weg, hauen sich Alkoholika für weitere 20 Euro auf die Leber. Nehmen wir nur mal so an. Wie hört sich die Geschichte dann an ?

Ich will nicht pauschalisieren. Es sind sicher nicht alle, wahrscheinlich nur ein sehr kleiner Teil von H4 Empfängern in ähnlicher Richtung unterwges.
Aber das gibt es auch.

Also: Wo fängt soziale Gerechtigkeit an, wo hört sie auf ?

Leute, wir haben Wahlkampf !!!!
Wisst ihr, aus welchen Quellen solche Geschichten stammen ?
 
Moin!

Ich kenne den Stern-Artikel und ich kenne aus meiner persönlichen Umgebung einen ähnlich gelagerten Fall.

Einerseits ist die Folge ein erzieherische Katastrophe:
Gerade in dem Alter, in dem Kids flügge werden, also mit 14, 15, 16 Jahren, zum ersten Mal an der Gesellschaft teilnehmen wollen und bereit sind, das Spiel unserer ach so großartigen "Leistung-lohnt-sich-weil-es-gerecht-ist"-orientierten westlichen Zivilisation mitzumachen ihnen dann die Kröten ihrer Bemühungen eiskalt und zynisch (und ohne jegliche Verantwortung der Arge-Sachbearbeiter-Hierarchie, weil "es ja im Gesetzestext steht", dem wir ja bekanntermaßen alle per Wahlzettel in unserem ach so demokratischen System einen Persilschein gegeben haben) aus der Tasche zu ziehen, erreicht das genaue Gegenteil.

Mit 18 erwartete man dann, dass diese Kids für sich selbst sorgen. 3 Jahre sind verdammt lang, vor allem, wenn man nur auf der Straße herumgammeln darf.

Dann dieser perverse Askept des Sippenzwangs. Zwar bekommen Kids ihren "eigenen" H4-Anteil, der ja pro Nase bezahlt wird. Aber wenn der wegfällt, ist die Familie nicht mehr lebensfähig. Also wird JEDER Versuch, eigenständig Geld zu verdienen, von den Eltern und den Geschwistern schon im Keim erstickt werden müssen. Das ist das Gegenteil dessen, was der Staat an Erziehungsleistung von jedem Elternteil erwarten darf und muss, damit er auch mit zukünftigen Generationen funktionieren kann.

Ein weiterer Aspekt ist, dass der Staat auf diese Weise die Kids, die Taschengeld verdienen wollen und ein bisschen Wirtschaftsleben üben, über 100€ (Edit: nicht 100@ :) .. aber den schönen "Askept"-Fehler lasse ich stehen!) de facto Kinderarbeit tun lässt. Aber das spielt eh keine Rolle, weil die Kids ohnehin nicht jobben gehen werden.

Grüße Thomas (voll berufstätig, zwei Kids im Alter von 19 und 16 Jahren)

P.S.: Meinen ersten Ferienjob hatte ich 1981 mit 14. Mein Verdienst betrug etwa 800 DM oder so in vier Wochen. Von den Kröten kaufte ich mir eine gebrauchte Gibson SG-Kopie von "Master"*, und eine Philips-Kompakt-Hifianlage. Nach etwa zwei Wochen waren die Endstufen durch. Garantiefall. Konnte sich niemand erklären. Außer mir :-D

P.P.S.: Es gab mal so einen doofen Spontispruch "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht". Für mein Empfinden ist es Unrecht und schädlich, egal, was im Gesetz steht.

*wenn meine Infos stimmen Fujigen Gakki... meine zweite Gitarre war eine Squier SQ, ebenfalls Fujigen, meine dritte eine Ibanez S470 SOL -Fujigen-, dann die RG620... deshalb "ibanizer", falls jemand fragt
 
Banger":vpgm5q5p schrieb:
Würdest Du mit genau so viel Herzblut argumentieren, ginge es um einen Jugendlichen, der sich kein Musikinstrument, sondern Ed-Hardy-Klamotten kaufen wollte?
Ja, würde ich. Das ist eine Frage des Prinzips. Allerdings hat mich Stefans Beitrag etwas ins Wanken gebracht. Da ich unserem Regierungsapparat aber unterstelle, erstmal an sein eigenes Portmonnaie zu denken, als an den Schutz unseres Nachwuchses, ändert das meine Meinung nicht.
Wenn mir vorstelle, mein erster Gitarrenkauf (verlief Ähnlich) hätte meinen Eltern eine derartige (war etwas mehr) Rückzahlung beschert (auch wenn sie keine Hartzer waren), krieg ich mächtig Brechreiz.

Gruß,
Thomas
 
Wenn ich jetzt ne Antwort schreibe, fange ich an, mich zu ereifern, über Globalisierung, Lobbyistentum, die Tatsache, dass Wirtschaftssubventionen mehr Geld kosten als Sozailleistungen und fange dann irgendwann an, von der (längst überfälligen) nächsten französichen Revollution zu fabulieren ...lasst uns diese ganzen Kapitalistenmillionäre aufs Schaffott und so.....

Neee, Politik ist ein beschissenens Geschäft.....

Ich hätte das oben besser im Konjunktiv geschrieben......ich halte besser mal mein Maul..... :barf:
 
muelrich":2hdin84x schrieb:
Wenn ich jetzt ne Antwort schreibe, fange ich an, mich zu ereifern, über Globalisierung, Lobbyistentum, die Tatsache, dass Wirtschaftssubventionen mehr Geld kosten als Sozailleistungen und fange dann irgendwann an, von der (längst überfälligen) nächsten französichen Revollution zu fabulieren ...lasst uns diese ganzen Kapitalistenmillionäre aufs Schaffott und so.....

Neee, Politik ist ein beschissenens Geschäft.....

Ich hätte das oben besser im Konjunktiv geschrieben......ich halte besser mal mein Maul..... :barf:
Ja, das ist wohl Kern des Ganzen. Aber mehr als mein Maul mal zu halten und mal ein bißchen auf zu tun fällt mir dazu leider nicht ein. Schließe mich dem Smiley (??) an...
Aber okay, wir sind hier ein Gitarrenforum...
Gruß.
Thomas
 
physioblues":3tzaxcsp schrieb:
Leute, wir haben Wahlkampf !!!!
Wisst ihr, aus welchen Quellen solche Geschichten stammen ?

Nein, das können sie ja nicht wissen. Was geschrieben steht, vor allem vom Stern aufwärts, das muss wahr sein, woran soll man sich denn sonst halten.

Ich komme (leider) aus der Branche und weiß, wie Meinung gemacht wird.

Was mich allerdings immer noch erschreckt, das ist die Naivität, die problemlose Steuerbarkeit und Manipulierbarkeit von Menschen, die sich selbst, würde man sie fragen, für kritisch, nachdenklich und zum differenzierten Denken fähig halten.

Die Diskussion hier und vor allem ihr Tenor machen schon ein wenig ängstlich. Sollten Menschen tatsächlich so gar nichts gelernt haben? Ist die Bequemlichkeit, einfach zu glauben wirklich um so viel verführerischer, als die Mühe, das Hirn anzuschmeißen und mal ein wenig nachzudenken?

Tom
 
was ist das für ein land, in dem leute die arbeiten (auch wenn es 3/4-jobs sind ... ich würde ganz gerne den job von Ackermann zu 3/4 machen, auch nur für 1/2 gehalt ...) "soviel" versienen, dass sie davon nicht leben können??

die ausbeutung findet doch nicht durch den staat statt, sondern durch die drecksäcke, die sich durch den staat und repressive gesetzgebung ihre taschen-voll-mach-metalität finanzieren lassen. (mini-jobs, keine mindestlöhne, generell sinkendes enkommensniveau in der unteren mittelschicht bis runter zur unterschicht.)

es handelt sich unter dem strich um die ausbeutung von arbeitenden menschen. insofern wiord das durch h4 zementiert. das gesamte system muss geändert werden. (hahaha ... wir sind eine demokratie ... offenbar will ja eine mehrheit das gar nicht ändern. also wird es nicht geändert.)

konkret: das mädel hat die arschkarte, wie alle kinder in h4-haushalten. es lässt sich nicht ausienanderhalten, wer im haushalt wieviel verdient und wem es individuell zugute kommt. und es ist nicht so, dass ich das im prinzip richtig finde, was da abgekaufen ist. auf der anderen seite ist schon immer zb wohngeld davon abhängig gewesen, wieviel der haushalt insgesamt verdient. kann ich aus eigener erfahrung sagen aus meiner studenten/wohngemeinschaftszeit. 2 von 6 leuten waren keine studenten sondern angestellte. alles zusammengerechnet und bums: wir bekamen gar nichts. und das war nicht zu h4-zeiten, das war 1980/81/82.

wen haushalte insgesamt betrachtet werden, führt das immer zu als unzumutbar empfunden ungerechtigkeiten. nur leider ist es so, dass man in einen haushalt eben nicht alle einzelnen mitglieder für sich betrachten kann. jedenfalls wüsste ich nicht wie. wenn mir was einfällt, mische ich mich aktiv in die politik ein.

edit: zu Ulalalala fällt mir noch ein, dass man ja mal überlegen könnte, sie "versehentlich" mit sienstwagen in einem see zu versenken. meinetwegen sterurechtlich als dienstreise deklariert. den beitrag zahle ich gerne. (nein, ich bin kein spd-hasser ...)
 
Moin,
also ich habe die Story mit dem Mädel und dem Instrument, sowie dem Brief an Hr. Scholz schon vor Wochen irgendwo gehört oder gelesen. Ist also jetzt nix Neues zum Wahlkampf.

Und zur Ulla, in dieser Kategorie Einkommen gehört ein Dienstwagen auch zur privaten Nutzung als Teil des Gehalts dazu. Das ist dann z.Bsp. auch in Urlaub fahren und das ganze als Geldwerten Vorteil zu versteuern. Ob das am Ende billiger ist für denjenigen hängt vom Einzelfall ab. Die "geklautes Dienstfahrzeug im Urlaub" Geschichte ist meiner Meinung Wahlkampf der übelsten Sorte. Das jetzt mal völlig losgelöst von den Grosstaten ihres Ressorts, das ist ein anderes Thema... :mirisnichgut: :punch: :motz2:

Ciao
MOnkey
 

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