Wie vermarkte ich meine Songs

ollie

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Hallo Kollegen,

ein Thema was bei jedem immer wieder aufschlägt: wie vermarkte ich meine songs, bzw. die songs meiner band, etc.?

Mir geht es jetzt in erster Linie um Internetvermarktung. Denn das Abklappern von Plattenfirmen und Radiosendern bringt in der der Regel gar nichts.

Habt ihr gute Adressen (wie. z.B. "die Soundgarage" bei Antenne Bayern, "myspace") wo man seine songs zum download einstellen kann, die auch gehört werden?

Vielleicht klappt´s ja mit ner schönen Stoffsammlung.

Vielen Dank.

Euer Ollie
 
Hi Ollie,

ich kenne 1001 Portale a la myspace. Viele regional, manchen überregional und alle rappelvoll mit Bands, die meinen wenn man paar Songs ins Internet hochlädt ist einem der nächste Hype in Richtung Arctic Monkeys gewiss.

Ich persönlich finde, hier zäumt man das Pferd von hinten auf. Wer bitte schön, soll sich denn das ganze Zeug anhören, wenn einen keiner kennt? Und erst was hochladen und dann durch alle Foren tickern und Links setzen hat auch noch keinem den Beliebheitspokal eingebracht.

Ich finde über eine regelmäßige Livepräsenz gewinnt man noch am ehesten Zuhörer. Sollte man dann irgendwo ein paar Songs im Internet haben und an passender Stelle darauf hinweisen, können sich angehende Fans hier gerne was anhören oder auch ihre Freunde drauf hinweisen.

Aber von einem großangelegten Angriff aufs Internet via Bandportalen, mp3-Seiten etc. halte ich relativ wenig. Alles nur Stützwerk, wenn schon was geht, aber alleine viel Arbeit die man im Netz hängt um Profile zu erstellen und wenig bis gar kein Effekt.

lg, alex
 
Hi,
zum Teil stütze ich Alex' Meinung, kann aber auch die Seite Track4 zum Anschauen mal empfehlen. Im Prinzip handelt es sich hier um ein "Internetradio-Portal" mit eigenen Charts. Und die ein oder andere Perle habe ich dadurch schon gefunden.
Viel Spaß beim (Er-)Schaffen einer Fangemeinde!
Ingo
 
honeyweed":253lis2p schrieb:
Ich finde über eine regelmäßige Livepräsenz gewinnt man noch am ehesten Zuhörer. Sollte man dann irgendwo ein paar Songs im Internet haben und an passender Stelle darauf hinweisen, können sich angehende Fans hier gerne was anhören oder auch ihre Freunde drauf hinweisen.


lg, alex

Hi alex,

da bin ich mit meinen knapp 40 Lenzen kein unbedarfter.... Ich spiele seit ich 17 bin in Bands und habe viel live gespielt. Teilweise mit mehr, teilweise mit wenig Resonanz. Mit eigener Musik bekommst du in meinen Breiten wo ich zu Hause bin so gut wie keine Auftritte. Livemusik ist so gut wie gar nicht angesagt. Man investiert ewig viel Zeit in Songs schreiben, proben, vermarkten, Auftritte organisieren und dann spielst du mit deiner Truppe vor 20 Leuten.....

Ich denke schon, dass es heute deutlich mehr Möglichkeiten gibt, die Songs zu verbreiten. Wir würden uns z.B. ohne Internet auch nicht kennen.

Zu mir sagen genügend, mensch junge deine songs gehören auf die Bühne. Es wäre für mich auch kein Problem, Leute hätte ich sofort beieinander...aber irgendwie fehlt mir dafür die Lust. Lieber sitze ich zu Hause und schreibe songs, nimm sie auf und lass sie die hören, die sich dafür interessieren. Zufrieden wäre ich, wenn es noch mehr wären......

Dass man nicht viel erwarten kann, ist mir auch klar....aber ein paar gute Links (steter Tropfen höhlt den Stein) sind sicher nie verkehrt!

Viele Grüße
Oli
 
Hi Ollie,

wem sagst du das! Ich bin mit 30 Lenzen ähnliche lange auf den Bühnen unterwegs und mache seit jeher fast nur eigene Musik. Und? Wir spielen regelmäßig vor 30-50 Menschlein und Resonanz ist mangelware. Klar, es kommen mal Leute nach dem Gig und sagen es war super und es gibt auch sowas wie ne kleine, aber dafür supertreue Fangemeinde die teilweise lange Zugfahrten zu den Gigs auf sich nehmen. Das ist geil und gibt einem die Power weiterzumachen. Aber wie gesagt: Das geht nur über ständiges Spielen. Es gibt Erfolgserlebnisse, letztes Jahr z.b. durften wir auf dem größten Umsonst&Draussen auf der Mainstage spielen, da schauen mal 10ooo Leute zu, am Abend sinds dann 75.000. Das ist geil und kickt ungemein, aber glaub mir, wir sind auch auf zig Seiten angemeldet und da kommt garnix. Daher spar dir die Mühe, stell ne kleine Combo zusammen und versuch lieber mit gleichgesinnten Band via Gigtausch was zu reissen. Ich komm dann auch gerne mal nach Regensburg!

lg, alex
 
Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob du dich als Live-Rock-Act oder als Songwriter-Act präsentierst.
Ich hatte vor 10 Jahren das Vergnügen:
Wir produzierten in einem guten Studio eine CD und bemusterten die Radiosender. Da kam abends ein Feature über uns und einige der Songs. Anschließend etwas telefonisch nachgeholfen, der Musikchef des Senders wurde aufmerksam und stand auf uns. Hat eine Promoterin engagiert ("kümmer dich mal um die, mach was aus denen"), die wiederum hat uns passende Produzenten gesucht usw... Ergebnis: wochenlang in den Hörercharts (reich geworden sind wir trotzdem nicht, aber egal).

Was ich damit meine: Falls du radiotauglichen Pop machst, ist es nicht allzu schwer mit einer halbwegs ordentlich produzierten Aufnahme bei den lokalen Radiostationen Gehör zu finden. Ab dann musst du nachhelfen ("virales Marketing" , hihi..:-) und etwas Glück haben.
Das bringt tausendmal mehr als in einem anonymen Netz auf den Durchbruch zu hoffen.

Würde ich auch heute jederzeit wieder so machen,
Jochen
 
75Deluxe":1w45fddb schrieb:
Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob du dich als Live-Rock-Act oder als Songwriter-Act präsentierst.
Ich hatte vor 10 Jahren das Vergnügen:
Wir produzierten in einem guten Studio eine CD und bemusterten die Radiosender. Da kam abends ein Feature über uns und einige der Songs. Anschließend etwas telefonisch nachgeholfen, der Musikchef des Senders wurde aufmerksam und stand auf uns. Hat eine Promoterin engagiert ("kümmer dich mal um die, mach was aus denen"), die wiederum hat uns passende Produzenten gesucht usw... Ergebnis: wochenlang in den Hörercharts (reich geworden sind wir trotzdem nicht, aber egal).

Was ich damit meine: Falls du radiotauglichen Pop machst, ist es nicht allzu schwer mit einer halbwegs ordentlich produzierten Aufnahme bei den lokalen Radiostationen Gehör zu finden. Ab dann musst du nachhelfen ("virales Marketing" , hihi..:-) und etwas Glück haben.
Das bringt tausendmal mehr als in einem anonymen Netz auf den Durchbruch zu hoffen.

Würde ich auch heute jederzeit wieder so machen,
Jochen

Deine Geschichte ist fast exakt das was wir auch erlebt haben (1995) mit unserem Peanutbutter Song im Ö3.
Ich denke auch, dass am Radio kein Weg vorbeiführt.
Einzig bei der Vermarktung der Songs kann meiner Ansicht nach das Internet jetzt helfen (Downloadstores, Eigenvertrieb, .....)

Ollie ich schätze dein Musik sehr, aber du musst nachdenken welche Zielgruppe du erreichen kannst (das inkludiert auch deine Person) und sehen wo die sich bewegen. Eine Teeniestar wird aus dir nimmer....traurig aber wahr.... ;-)
 
Also ich muss Honeyweed ein wenig widersprechen. Wir (also meine Ex-Band)haben genau das gemacht. Songs bei Portalen reingesetzt und in wichtigen Foren posts hinterlassen. Aufgrund der open source/creative commons community hat es sich auch ziemlich gut verbreitet. Allerdings ist das geposte in wirklich jedem Forum, vielleicht noch mit so Sprüchen"...wir sind die Besten, etc..." dann doch eher kontraproduktiv.

www.myownmusic.de

http://starfrosch.ch/

http://podster.de/tag/musik

http://www.podparade.de/

Dadurch dass wir in ziemlich vielen WEBRadios liefen, weil Gemafrei, damals lief gerade diese Diskussion, das die Gema von den Webradios mehr Geld haben will an und viele kleine Webradios standen vor dem Aus, hatten wir ziemlich schnell einen gewissen Bekanntheitsgrad in der CC Szene. Das brachte uns halt auch Beiträge auf´m NDR, Arte und so. Dann kam auch relativ schnell ein Booker und Gigs im Vorprogramm von bekannten Acts.(Silbermond,Gentleman,Fettes Brot,Culcha Candela, Jan Delay,usw.) Ich würde das auf jeden Fall mal ins Auge fassen. Ich wiess nicht ob du Gema - Mitglied bist, wenn nicht schau dir Creative Commons mal an.

http://de.creativecommons.org/

http://creativecommons.org/international/de/
 
Hi Luc,

ganz andere Ausgangslage. "Gemeinsam sind wir stark" ist was anderes, als eine One-Man-Show. Ich schätze mal, dass diese wahrlich gute Leistung nicht ein Männlein allein auf weiter Flur vollbringen musste. Und dann mal Hand aufs Herz: Klar, ihr habt oder hattet da ne geile Zeit zusammen und Support Shows sind ganz nett, aber hängen bleiben tut doch da unterm Strich nicht viel bis garnix. Und ich ehe ich alleine losziehe und Stunde um Stunde im Netz verbringe mit dieser mE Sysiphos-Arbeit? Sorry, aber da fällt mir besseres ein. Wie gesagt, nur meine Meinung und jeder soll es so machen wie er denkt. Aber ich denke, ich habe eine ganz realistische Sicht und genug Einblick ins Business um das Kosten/Nutzen sehr gut abwägen zu können. Aber Versuch macht kluch....

@ Ollie: Links von mir:

Regiomusik.de (da kannste deine CD hinschicken und die Schreiben dann eine Review, die GARANTIERT auch veröffentlicht wird. Kannste auch mir schicken, dann schreib ich die... ;-)

regioactive.de quasi die Konkurrenz, haben viele Partnerprogramme betreffs Nachwuchsförderung
 
Naja, im Grossen und Ganzen ist da schon einiges hängengeblieben. Wir hatten ja nicht nur Supportgigs. Es gab Anfragen von Labels, ohne das wir uns bei denen beworben haben z.B. Und man konnte ganz gut Kontakte machen, weil da rannten immer Leute vom Radio und der Presse rum. Und gemacht hat das in der Tat (bis auf wenige Ausnahmen) nur eine Person.War aber eine Wahnsinnsarbeit.

Ollie schrieb ja, das Abklappern und so bringt nichts.Musten wir eben nicht machen, die kamen von allein. Wobei wir daran kein intersse haten wegen CC und so, aber das ist ´ne andere Geschichte.

Ich denke das Live zu spielen ein ganz wichtiger Faktor ist. Und zwar oft und bundesweit.Auch mal für lau. Man muss dann die Summe des Erfolges sehen und nicht einzelne, unterbezahlte Konzerte.
 
honeyweed":rx1jcbam schrieb:
Und erst was hochladen und dann durch alle Foren tickern und Links setzen hat auch noch keinem den Beliebheitspokal eingebracht.

Ich finde über eine regelmäßige Livepräsenz gewinnt man noch am ehesten Zuhörer.

Dem möchte ich entschieden widesprechen.

Ich habe mit meiner Band (mehr oder weniger ein Soloprojekt mit Hilfe einiger befreundeter Musiker) "Menosgada" (www.menosgada.net) ganz andere Erfahrungen gemacht. CD daheim produziert (http://www.guitarworld.de/forum/das-end ... odukt.html), dann eine schön aussehende Website programmiert und zuletzt Werbung in verschiedenen Szene-Foren gemacht (und insgesamt 10 Promos an entsprechende Online-Magazine verschickt).

Live haben wir bis heute nie (!) gespielt. Vor Veröffentlichung der Website existierte die Band in der Öffentlichkeit nicht. Trotzdem konnten wir schnell 250 CDs übers Internet verkaufen, haben ein Indie-Label-Angebot und wurden auf ein paar Festivals eingeladen.

Mit dem Internet lässt sich viieel machen. Mein wichtigster Tipp lautet: alles zu seiner Zeit. Erst wenn die Website top aussieht, die CD fertig zum Verkauf im Keller liegt und die Teaser online sind, geht man an die Öffentlichkeit.

Gruß,
Michael
 
Hi Michael,

das hört sich allerdings gut an, was du das so berichtest und unterläuft somit meine Erfahrungen. Kann aber auch szene- bzw. musikabhängig sein. Ich denke, dass eure Musik und eure Produktion sehr spezifisch ist. Airplay in Top 40-Radios ist ja eher ausgeschlossen und die Anhänger dieser Musik setzen sich sehr intensiv mit der Musik auseinander. Also eine andere Baustelle als Mainstreamiger Pop/Rock. Bist du noch bei mir? Man kann nicht alles über einen Kamm scheren und jeder muss seinen eigenen Weg suchen. Ich kann nur wiedergeben, welche Erfahrungen ich im Bereich "Mainstreamiger Rock" gemacht bzw. beobachtet habe. Hier werden Hörer angesprochen, die auf die Frage nach einem Musikgeschmack gerne mal antworten "ach, so alles was auf SWR3 so läuft"... Da findet keine Auseinandersetzung mit dem dargebotenen Material statt, der Künstler verschwindet in der Masse an Angeboten usw. und kann sich daher über intensive Live-Tätigkeit eher eine Fanbase erspielen.

Aber nun gut, sei doch so gut und schildere uns etwas genauer dein Vorgehen. So in Form der konkreten Vorgehensweise. Vielleicht kann man ja die Arbeit die du da geleistet hast (und das mit gutem Erfolg) auch auf andere Sparten adaptieren.

lg, alex
 
honeyweed, du hast natürlich zu 100% recht. Die Tatsache, dass ich in einer kleinen, aber enthusiastischen Szene veröffentlicht habe, ist zugleich Segen und Fluch.

Zu Beginn hatten wir definitiv einen Vorteil. Metalheads definieren sich teilweise vollständig über die Zugehörigkeit zu ihrer Szene, und mit der Viking-Ecke bedienten wir einen noch kleineren Kreis, der sich selbst als Underground versteht und sich auch nicht scheut, direkt bei Underground-Bands zu kaufen. Zudem ist die Szene recht gut über spezifische Foren zu erreichen und nicht zuletzt sehr computer- bzw. internet-affin. Ich gehe davon aus, dass viele unserer Fans minderjährig und begeisterte Zocker sind - genau wie ich vor zehn, zwölf Jahren.

Allerdings hilft die Geschlossenheit der Szene nicht mehr viel, wenn man erst einmal an die Grenzen der Ausdehnung stößt. 250 verkaufte CDs sind mehr, als ich mir je erträumt hatte, aber ich glaube, viel mehr wären auch nicht drin. (wobei ich auch heute noch regelmäßig Bestellungen kriege, obwohl ich seit über einem Jahr keine Werbung mehr gemacht habe). Selbst Szene-Größen wie "Equilibrium", die ich mir zum Vorbild genommen habe, hatten meines Wissens keine höheren Demo-Auflagen.

Ich stimme dir voll und ganz zu, dass ich mir unser Marketing-Konzept bei Radio-Rock schlecht vorstellen kann. Aber versuchen sollte man es trotzdem mal. Warum soll das nicht auch bei anderen Richtungen klappen?

Zuletzt will ich noch anmerken, dass die Masse der Bands in unserem Genre qualitativ minderwertig ist. Da gibt es viel Geholze in mieser Soundqualität. Die verkaufen dann vielleicht 50 CDs an Freunde, aber dann ist Schluss. Heutzutage muss die Produktion ordentlich und der Webauftritt professionell sein, um die Leute neugierig zu machen. Musikalisch haben wir eine gewisse Sonderstellung, weil ich viele verschiedene Parts in einen Song baue (z.B. im Hörbeispiel "Das Horn" auf unserer Page) und sehr melodisch arbeite. Und darauf stehen eben doch viele Metaller, auch wenn sie immer den brachialen harten Kerl spielen. ;-)

Die wichtigsten Tipps bezüglich der Vorgehensweise habe ich eigentlich oben schon gegeben. Man sollte die Publikation generalstabsmäßig planen. Bloß nicht aus der eigenen Begeisterung heraus schon mit Soundclips prahlen, wenn die CD noch gar nicht zu haben ist. Erst alles fertig machen und dann auf einmal in allen bekannten Foren Werbung machen. Dabei ganz unbescheiden Vergleiche zu anderen Bands ziehen und auch ein komplettes Lied als mp3 zur Verfügung stellen. Zuletzt sollte man bedenken, dass nur wenige Leute viel Geld in eine unbekannte Band stecken. Eine magische Schwelle scheint 5 Euro pro CD (plus Porto) sein. Über so einen kleinen Schein denkt keiner lange nach. So wird man zwar nicht reich, aber bekannt. Inzwischen habe ich dennoch alle Kosten der (Home-)Produktion und Pressung wieder 'rein (Interface, Monitorboxen etc) und bin sogar ein paar Euro im Plus.
 

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