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Anonymous
Guest
Hallo liebe Freunde des verzerrten Klangs,
ich hab' durch einen Zufall ein Overdrive-Pedal namens ZOOM Powerdrive ergattern können. Das Teil wird schon geraume Zeit nicht mehr hergestellt und liegt hier und da als Ladenhüter in den Auslagen der Geschäfte. Ich hab' das Teil für einen Bruchteil des Neupreises als neues Gerät ergattern können und möchte Euch dessen Qualitäten nicht vorenthalten.
Auf Diet's Guitartest-Seite kann ebenso ein kleines Review des Pedals nachgelesen werden.
http://www.guitartest.de/ZOOM POWER DRIVER.htm
In einer alten Ausgabe vom Soundcheck so um 1999/2000 herum meine ich, mal einen Bericht darĂĽber gelesen zu haben. Damals kostete das Teil aber so um die 250 DM und war deswegen nicht interessant fĂĽr mich.
Zum Aufbau:
das Pedal ist stabil, schwer und würde zur Not einem überrollenden Panzer standhalten. Es hat eine ansprechende Größe und nimmt auf dem Pedalboard recht wenig Platz ein. Auf der Unterseite ist eine dicke Schaumstoffplatte montiert, die das Pedal rutschfest auf glattem Boden fixiert. Als On/Off kommt ein Taster zum Einsatz, der wie der Rest des Pedals sehr boutiquemäßig rüberkommt (Alu, teilweise geschliffen und poliert) und ohne Schaltknacks butterweich funktioniert. Nachteil der weichen Tasterfunktion ist, dass man sich auf die neben dem Taster liegenden LED konzentrieren muss, aber lediglich wenn der Overdrive als Treble-Booster genutzt wird. Solo ohne Band zuhause ist die Signalanhebung signifikant hörbar, im Bandgefüge kann dies vielleicht erst mal untergehen.
Der Regleraufbau ist im Vergleich zu den Standardpedalen nicht drei-, sondern vierfach (vgl. CTO oder OCD). Die Regler sind Höhen, Bässe, Gain und Volume.
Zum Sound:
Der Powerdrive ist ein Transparent Drive. Man kann in bestimmter Einstellung den originalen Sound durchjagen. Ganz ausgeschaltet beeinflusst er den Grundsound durch den Bypass ĂĽbrigens nicht. Fangen wir mit dem wichtigsten Regler an, dem
Gain:
Der Regelweg ist leider logarithmisch und nicht linear. Das bedeutet, auf den ersten ¾ des Regelwegs sind die Veränderungen eher subtil und der Grundsound des Amps wird im Sinne eines Trebleboosters angehoben. Es wird keine Mittennase oder irgendetwas deutlich, der Sound wird einfach insgesamt kräftiger und durchsetzungsfähiger, ideal für cleane Solis a la Robert Cray.
Ab Beginn des letzten Drittels geht es deutlich ab. Es kommt ein deutliches Pfund Zerre dazu, dass den Sound in Richtung einer Röhrenzerre verbiegt, aber nie in Richtung einer Eigenwilligkeit wie bei einem Tubescreamer. Erst auf dem allerletzten Regelweg wird es kratzig, aber immer noch nicht unangenehm, eher in Richtung Bluesdriver, dabei aber noch wärmer und dichter.
Volume:
Der Volumeregler ist lediglich dazu da, bei der Komprimierung des Sounds den Unterschied zu Originalsignal auszugleichen. Das macht er sehr gut und beeinflusst das Soundgeschehen nicht.
High:
Die Höhenblende ist eher subtil und verleiht dem komprimierten verzerrten Sound mehr Durchsetzungsfähigkeit. Klingt nie aufdringlich oder hart, sondern fördert die Durchsetzungsfähigkeit im Bandgefüge.
Low:
Klasse Option, da die klassischen Overdrivepedale meist das schöne „Bauchige“ der Röhrenamps klauen (vgl. TS9). Ich hab’ am 5E3 in Kombi mit dem Powerdrive die Bassblende voll aufgedreht und tatsächlich verzerrt das Teil wunderschön mit dem gleichen Bassanteil wie der Originalsound, ohne das ein Matschen einsetzt, ideal.
Fazit:
Klasse Teil, absolut empfehlenswert. In meinen Augen ein wesentlich flexibleres Teil als so manch ein Teuerprodukt. Der Klang wird nicht verfärbt und lässt den Grundsound des Amps bestehen. Ein Tweed Deluxe klingt auch mit Gain fast auf volle Pulle immer noch wie ein Tweed Deluxe. Mit einer EL84 Endstufe (Carvin Vintage 16) kommt der Powerdrive sogar noch ein wenig rotziger und klingt bei geringeren Lautstärken schon sehr groß.
Bluesigen GruĂź
Ralf
ich hab' durch einen Zufall ein Overdrive-Pedal namens ZOOM Powerdrive ergattern können. Das Teil wird schon geraume Zeit nicht mehr hergestellt und liegt hier und da als Ladenhüter in den Auslagen der Geschäfte. Ich hab' das Teil für einen Bruchteil des Neupreises als neues Gerät ergattern können und möchte Euch dessen Qualitäten nicht vorenthalten.
Auf Diet's Guitartest-Seite kann ebenso ein kleines Review des Pedals nachgelesen werden.
http://www.guitartest.de/ZOOM POWER DRIVER.htm
In einer alten Ausgabe vom Soundcheck so um 1999/2000 herum meine ich, mal einen Bericht darĂĽber gelesen zu haben. Damals kostete das Teil aber so um die 250 DM und war deswegen nicht interessant fĂĽr mich.
Zum Aufbau:
das Pedal ist stabil, schwer und würde zur Not einem überrollenden Panzer standhalten. Es hat eine ansprechende Größe und nimmt auf dem Pedalboard recht wenig Platz ein. Auf der Unterseite ist eine dicke Schaumstoffplatte montiert, die das Pedal rutschfest auf glattem Boden fixiert. Als On/Off kommt ein Taster zum Einsatz, der wie der Rest des Pedals sehr boutiquemäßig rüberkommt (Alu, teilweise geschliffen und poliert) und ohne Schaltknacks butterweich funktioniert. Nachteil der weichen Tasterfunktion ist, dass man sich auf die neben dem Taster liegenden LED konzentrieren muss, aber lediglich wenn der Overdrive als Treble-Booster genutzt wird. Solo ohne Band zuhause ist die Signalanhebung signifikant hörbar, im Bandgefüge kann dies vielleicht erst mal untergehen.
Der Regleraufbau ist im Vergleich zu den Standardpedalen nicht drei-, sondern vierfach (vgl. CTO oder OCD). Die Regler sind Höhen, Bässe, Gain und Volume.
Zum Sound:
Der Powerdrive ist ein Transparent Drive. Man kann in bestimmter Einstellung den originalen Sound durchjagen. Ganz ausgeschaltet beeinflusst er den Grundsound durch den Bypass ĂĽbrigens nicht. Fangen wir mit dem wichtigsten Regler an, dem
Gain:
Der Regelweg ist leider logarithmisch und nicht linear. Das bedeutet, auf den ersten ¾ des Regelwegs sind die Veränderungen eher subtil und der Grundsound des Amps wird im Sinne eines Trebleboosters angehoben. Es wird keine Mittennase oder irgendetwas deutlich, der Sound wird einfach insgesamt kräftiger und durchsetzungsfähiger, ideal für cleane Solis a la Robert Cray.
Ab Beginn des letzten Drittels geht es deutlich ab. Es kommt ein deutliches Pfund Zerre dazu, dass den Sound in Richtung einer Röhrenzerre verbiegt, aber nie in Richtung einer Eigenwilligkeit wie bei einem Tubescreamer. Erst auf dem allerletzten Regelweg wird es kratzig, aber immer noch nicht unangenehm, eher in Richtung Bluesdriver, dabei aber noch wärmer und dichter.
Volume:
Der Volumeregler ist lediglich dazu da, bei der Komprimierung des Sounds den Unterschied zu Originalsignal auszugleichen. Das macht er sehr gut und beeinflusst das Soundgeschehen nicht.
High:
Die Höhenblende ist eher subtil und verleiht dem komprimierten verzerrten Sound mehr Durchsetzungsfähigkeit. Klingt nie aufdringlich oder hart, sondern fördert die Durchsetzungsfähigkeit im Bandgefüge.
Low:
Klasse Option, da die klassischen Overdrivepedale meist das schöne „Bauchige“ der Röhrenamps klauen (vgl. TS9). Ich hab’ am 5E3 in Kombi mit dem Powerdrive die Bassblende voll aufgedreht und tatsächlich verzerrt das Teil wunderschön mit dem gleichen Bassanteil wie der Originalsound, ohne das ein Matschen einsetzt, ideal.
Fazit:
Klasse Teil, absolut empfehlenswert. In meinen Augen ein wesentlich flexibleres Teil als so manch ein Teuerprodukt. Der Klang wird nicht verfärbt und lässt den Grundsound des Amps bestehen. Ein Tweed Deluxe klingt auch mit Gain fast auf volle Pulle immer noch wie ein Tweed Deluxe. Mit einer EL84 Endstufe (Carvin Vintage 16) kommt der Powerdrive sogar noch ein wenig rotziger und klingt bei geringeren Lautstärken schon sehr groß.
Bluesigen GruĂź
Ralf