Höfner Shorty R

Monkeyinme

Power-User
3 Jan 2007
3.013
39
Im Musikzimmer
Moin, äähh, Servus,

die Woche per internationalem Versand ins Hotel bekommen: eine leicht kopflastige Gitarre, natürlich in rot.

[img:200x194]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/610h-21-78bb.jpg[/img]
:lol:

Was macht die Gitarre zur Reisegitarre?
- Der abschraubbare Hals passt in den Koffer, trotz Headstock und Kopflastigkeit.
- Das recht geringe Gewicht.
- Der überschaubare Preis, wenn defekt oder weg, ist es keine große Sache.
- Die Farbe.
- Je nach Fluggesellschaft geht die als Handgepäck mit, zB Qantas.

Der Verarbeitung würde ich eine drei geben, ich hatte schon deutlich schlimmere Gitarren in der Hand. Der Hals ist gerade und nicht verdreht, die Elektrik arbeitet, die Wirbel scheinen stabil zu halten, der Sattel klemmt nicht. Überraschenderweise ist die Lackierung in Metallic. Auf der Negativseite gäbe es die unvollständige Halslackierung, die Saiten und der grob geschnittene Sattel, sowie einen topfebenen Hals und die schlechte Oktavreinheit. Die letzten beiden Punkte sind mit Einstellung bestimmt zu beheben, allerdings kann ich mangels ausreichender Sattelkerbung die sehr dünnen Saiten im Moment nicht tauschen. Also bleibt es zumindest bis zur Heimreise so. Insgesamt habe ich wohl ein gutes Exemplar erwischt.

Die Gitarre spielt sich nicht so schlecht, man muß ein bißchen mit den Fingern arbeiten, dann schwingt und klingt es gut, besser als ich dachte. Die Bünde sind ziemlich dünn, eigentlich nicht so mein Fall, genauso wie das sehr dünne Halsprofil. Auch hier braucht es nur ein wenig ausprobieren und Konzentration, und schon klappt es gut.
Für meine Zwecke als reine Übungsgitarre zum mitnehmen völlig ausreichend. Als Amp verwende ich hier einen Pocket Pod und einen Bose Sound Link Mini II oder Kopfhörerstöpsel. Also alles mit Batterie.

Der Tonregler arbeitet sehr gleichmäßig, ich kann, mit dem o.g. Setup, sehr schön von leicht dumpf über aggresiv hin zu fast grell regeln. Sehr gleichmäßig, kein Sprung. Ich vermisse zum Üben keinen NeckPU. Die Potis laufen fein, die Knöpfe sind aus Metall und greifen sich gut. Die Position ist aufgrund der Größe der Gitarre gewöhnungsbedürftig.

Zum Preis von 149,- gibt es neben der Shorty eine dünne Tasche, einen Inbusschlüssel, eine kleine Broschüre über Höfner mit Pflege und Einstellanleitung, ein Poster aller Höfner Produkte :lol: und, Achtung, ein 2,5m Klinkenkabel. Preis Leistung ist nicht so schlecht, allerdings ist die Gitarre im Lieferzustand nix zum richtig reinlangen, man muß eher dezent dran gehen. Kann sich mit dickeren Saiten ändern. Zudem nervt die Kopflastigkeit und die gewohnten Auflagenflächen fehlen irgendwie. Aber zum üben auf Reisen, oder als Gag ist die Gitarre sehr brauchbar.

Fazit: Basst, woar awer eh kloar!

Ciao
Monkey

PS.: Die Gitarre ist Made in China. Um die Weltpolitik positiv zu beeinflussen, habe ich mich für einen Gitarrengurt Made in USA von Ernie Ball entschieden, Nylon, schwarz, mit max 1.80m sehr lang, für 6.90. Super Gurt. Es war der billigste und längste. Das macht Amerika bestimmt wieder groß... :roll: :lol:
 
Habe mir diese Gitarre ebenfalls "für-zum-Reisen-mittet-Fluchzeuch" gekauft. Auch ich hatte keinerlei Probleme, sie als Handgepäck mitzunehmen. Habe sie dafür nicht auseinandergenommen, sondern einfach in meinem Rucksack transportiert. Fluggesellschaft der "Star Alliance" (also LH und Freunde).

Monkeys Fazit zur Gitarre selbst teile ich voll. Für 'ne Reise ein sehr guter Begleiter oder eine Begleiterin. Ja, nachdem ich meine Wunschsaiten aufgezogen hatte, war das zunächst labberige Spielgefühl weg.
Was man Monkeys Bericht noch hinzufügen kann ist, die Gitarre hat 24 Bünde.

Gruß


PS meine iss auch rot-metalic
 
Servus,
Danke für das labberige Spielgefühl, das trifft es wohl am besten. Die Saiten sind zwar nicht rostig, taugen aber echt nix. Wird Zeit, das ich dies ändere.

Wenn man die Handgepäck Regeln streng auslegt, passt die Gitarre nicht an Bord einer LH Maschine. Dank dem ganzen Automaten CheckIn fällt das allerdings erst am Gate auf. Und wenn es insgesamt nicht zuviel Handgepäck ist, kann man das auch in die Kabine diskutieren.
Qantas hat(te) eine etwas andere Regel mit Maximallänge, Umfang und Gewicht. Damit geht es easy.

Die Handhabung wird immer besser, im sitzen mit Arm auf Body geht es gut.

Baba
Monkey
 
Monkeyinme schrieb:
Wenn man die Handgepäck Regeln streng auslegt, passt die Gitarre nicht an Bord einer LH Maschine.

Danke für den Tipp. Das letzte Mal (2013) hat es auf zwei Flügen geklappt. Hab' ich wohl Glück gehabt...
 
Moin,

es gab überraschende Entwicklungen. Überraschend war, das ich mir zuhause einen Satz Saiten mitgenommen habe, und diesen heute abend im Hotel aufziehen konnte.
Die Saiten sind die einzigen 009er, die ich noch hatte. Das Preisschild war noch dran: 12,90DM. :lol: GHS Boomers 009 - 046. Wurde Zeit, das die mal verwendet werden.

Eine unglaubliche Verbesserung auf der Shorty, plötzlich kann man tatsächlich auch die Höhen ertragen, die man mittels Tonregler reindrehen kann, vorher war das schwierig.
Die Oktavreinheit ist bei allen Saiten, ausser der D-Saite, plötzlich gut bis sehr gut, die D muß ich nochmal nachdrehen. Das ist allerdings mit der verwendeten Hardware schwierig, so ohne langen Schlitzschraubendreher. Ob das überhaupt ohne Abnehmen der Saiten geht, muß ich mal sehen.
Beim abnehmen der Saiten habe ich mir mal die hardware angeschaut.

Yepp, it's hardware.

Das ist hart an der Grenze zu schlecht. Sicherlich dem Preis geschuldet. OK, es funktioniert, allerdings ist da kein Schnick Schnack dran. Die Stehbolzen lassen sich nicht arretieren durch eine Kontermutter, nur in der Endposition. Die Gewinde sind lang, haben aber ordentlich Spiel.
Die Brücke, immerhin aus Messing, hat schon ordentlich Macken in der Auflagefläche, ist halt keine Fläche sondern eine zufällige Kante, weil auch da zuviel Spiel.
Saitenwechsel ist fummelig. Ich habe jetzt alle Saiten auf einmal runtergenommen, neue eingefädelt und dann die Brücke wieder aufgesetzt.

Unter dem Pickguard ist es übersichtlich. Und metallic rot lackiert, überall. Die Lötstellen sehen super aus, das ist über Preis!

Insgesamt ist das nix für Nerds, um mit dem richtigen Drehmoment der Kontermutter die Zeichnung der 13ten Oertonreihe zu akzentuieren. Aber es funktioniert und tut mit den neuen Saiten halt viel besser. In Relation zum Preis ist das alles im Rahmen, und jammern auf hohem Niveau.

Das Griffbrett habe ich mal geölt. Dann nochmal. Und dann nochmal, dann hat das Saugen aufgehört. Da war jemand durstig... ;-)
Das Griffbrett wurde mir per Rechnung als legal bestätigt. Weil vorher schon im Land. Es wird damit auch bestätigt, das es Rosewood sei. Hmm, nach der Ölaktion und anschließendem Test waren meine Finger recht dunkel, das kann aber auch an Schmutz, den Saiten, oder dem Zweigelt von 2013 liegen... ;-)

Der kleine Service auf dem Hoteltisch war lohnend. Sollte ich öfters so machen, siehe meine Spongebob Gitarre, war auch im Hotel...

Servus!
Monkey

P.S.: Gösser Zwickl ist sehr lecker, danke Auge!
 
Ola,
Ein kleines Update bezüglich mitnehmen als Handgepäck. Das habe ich jetzt zweimal gemacht, und obwohl die Gitarre nominell zu lang ist, winken die (meist) Damen immer ab: Kein Problem. Sogar auf dem letzten Flug letzte Nacht, der völlig ausgebucht war und die Ansage kam es werde auf Einhaltung der Regeln auf den billigen Plätzen geachtet.
Ich habe allerdings zusätzlich nur einen Rucksack dabei, der ca. halb so groß ist wie die erlaubten Trolleys.

Ciao
Monkey
 
Ni hau,
Und wieder ein Update. Vorgestern hatte ich die Gitarre zufällig nicht dabei, das hat sich als gut rausgestellt. Das lokale China Airlines Personal in FRA hat am Gate (danke für die rechtzeitige Information ) darüber informiert, dass EIN Gepäckstück in der Kabine erlaubt ist, das nur SIEBEN Kilo wiegen darf. Meine 9 Kilo sind gerade noch im Limit gewesen, mit Gitarre hätte ich wohl irgendwas abgeben müssen...

Der Flieger war übrigens max zu 75% in der Eco belegt...

Ciao
MonkeyinYilan
 

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