Amateur-Blues mit mir

FredH

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Hi,
falls es den einen oder die andere ja mal interessiert, was ich so mache:



Ich bin übrigens der singende Gitarrenspieler..... gespielt habe ich eine Squier Classic Vibe über einen Smart-20 Amp.

Gruß,
Manfred
 
Hmm, ich nehm mal an du möchtest dann auch Lob/Kritik hören?

Also musikalisch find ich es ganz ok, allerdings auch nicht wirklich gut. Stellenweise hab ich das Gefühl dass ihr aus dem Timing kommt? Selbes gilt für den Gesang, der ist nicht schief aber hat auch nicht gerade besonders viel Ausdruck und Charakter. Was mich allerdings am meisten stört ist die "Stimmung" dir ihr vermittelt. Ihr seht bei dem Video aus als würdet ihr bei einer Beerdigung spielen. Ihr guckt alle vollkommen gelangweilt und ausdruckslos. Das ist für mich ein absolutes no-go. Eine Band muss nicht zwingend herausragende musikalische Leistung abliefern, aber man muss zumindest dem Publikum vermitteln das man Spass an der Sache hat und das fehlt mir bei euch total.

Ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung :roll:
 
Raptor":3gt0crrq schrieb:
Hmm, ich nehm mal an du möchtest dann auch Lob/Kritik hören?
Lob ist mir zwar lieber, aber Kritik ist dringend erwünscht.

Das mit der "Beerdigungsstimmung" ist irgendwie der wunde Punkt. Mir ist das auch völlig klar, ich suche allerdings noch nach einem Weg zur Änderung. Den Kasper mag ich nicht auf der Bühne machen, aber so wie es ist, ist es nicht gut, das weiss ich (leider).
Die eher musikalischen Kritikpunkte sind mir klar, daran arbeiten wir.


Gruß,
Manfred
 
Hallo Manfred,

also Kritik:
das ist genau die art Musik die ich nicht gebrauchen kann. Es soll ein Blues sein, wenn ich einen guten Blues höre, dann gibt er mir etwas, ich fühle etwas, meine Haare auf den Armen stehen hoch........ hier????? kommt nix!!!
Das was fehlt ist genau das, was hier im Forum 1000 mal beschrieben wurde
"Blues kann man nicht lernen, den muß man fühlen"!!!!
Ihr bringt das Stück rüber wie einen Schlager, ihr könntet dazu auch singen: "ich geh am Sonntag, in die Kneipe........" das wäre genau das selbe.

Meine Meinung.

Gruß, Rainer.
 
FredH":1w97yrfi schrieb:
Raptor":1w97yrfi schrieb:
Hmm, ich nehm mal an du möchtest dann auch Lob/Kritik hören?
Lob ist mir zwar lieber, aber Kritik ist dringend erwünscht.
Das ist ja schon mal gut zu hören =)

Naja, du musst ja auch nicht den Clown spielen auf der Bühne. Es gibt da ja noch Mittelwege... Es wär ja schon ein Anfang wenn ihr mal mit dem Fuß mitwippt, euch untereinander anguckt oder wenn es die Bühne zulässt ein paar Schritte nach links oder rechts zu machen. Und eure Blicke können natürlich töten, ganz extrem bei eurem anderen Gitarristen. Der guckt ja echt als wollte er jeden Moment irgendwem im Publikum erwürgen :-P Also da mal ein freundliches Gesicht aufsetzen was auch Spass an der Sache vermittelt dürfte schon die halbe Miete sein ...

@ Rainer: Nun ja, die Aussage finde ich etwas hart. Nicht jeder kommt als Blues-Urgestein auf die Welt. Wenn ich das richtig mitbekommen habe "arbeiten" sie ja sowohl am musikalischen als auch an der Performance. Ich finde gerade bei Musik ist doch der Weg das Ziel? Wenn es Ihnen Spass macht genau diese Art von Musik zu spielen warum denn nicht? Soll man denen jetzt verbieten Blues zu spielen nur weil es nicht von Anfang an perfekt ist?
 
Moin,

eine Sache verstehe ich nicht: Wieso muss man Spass vermitteln? Entweder man hat ihn oder eben nicht! Stehe ich griesgnaddelig auf der Bühne, kann ich eigentlich auch keinen Spass haben. Habe ich Spass, dann sieht man es auch.

Also: Alles abstellen, was Spass verhindert. Egal ob Lampenfieber, weil die Songs nicht so sitzen oder extreme Konzentriertheit, weil meine Technik nicht so gut ist.
Man nimmt dann eben Songs, die passen.

Wenn man wirklich Spass hat, dann zeigt man ihn auch automatisch. ;-)
 
Schade, ich wäre gerne vorbeigekommen und hätte mir gerne euren Beitrag zur MyWoch angeschaut.
Aber ich war ja selbst etwas beschäftigt und unsere Setliste war echt im strammen Zeitplan von 19 - 23 Uhr eingespannt. Da war leider kein Spielraum, um mal eben durch die Stadt zu schlendern...

Lob oder Kritik? Hm..., musikalisch gefällt mir eure Blues-Mucke (auch wenn andere Mitglieder schreiben, die fühlen nix - das is aber scheißegal, weil es wichtig ist, was ihr dabei empfindet!) Ich hätte gerne mehr gesehen (wo ist euer nächster Gig?) und naja das mit der vermittelten Stimmung ist nicht ganz unrichtig. Vor allem der 2. Gitarrist sollte mal seine Zähne zeigen ;) Erinnert mich bisschen an Charles Bronson, kurz bevor er den Abzug drückt :-D
War das denn zu Beginn des Sets? Weil zu Beginn bin ich auch noch etwas ernster, das gibt sich aber so ab dem 2., wenn man sich etwas aklimatisiert hat.
Ein Weg der Abhilfe? Naja, früher hat man wohl erstmal einen durchgezogen... dürfte aber nicht mehr so zeitgemäß sein ;-) Nee im Ernst, bleibt authentisch und verstellt euch nicht, aber zeigt, das ihr Spaß habt.

Unser Sänger ist diese Woche mal mehrmals über die MyWoche gezogen, um sich div. Bands anzuschauen. Ihm ist aufgefallen, das viele so bisschen das "Herz" vermissen lassen und es, Zitat "...das knackte nicht richtig!"

Aber wie das so im Leben ist, irgendwas ist immer ... ;-)

Also beim nächsten Gig: Hosen runter und ran anne Muddi !



Frizze :-D
 
Hallo Manfred,

auf mich macht's den Eindruck, als ob Ihr sehr unsicher wäret.

Kommt so'n bisschen rüber, wie der Alleinunterhalter, den man auf einer Hochzeit Irgendwo in eine dunkle Ecke platziert hat.


Nicht so oft auf die Gitarre und das eigene Spiel schauen,

nicht zu sehr darauf achten, dass auch jeder Ton exakt getroffen wird

und vor allen Dingen nicht auf das Publikum warten.


Das Publikum will unterhalten werden, optisch und akustisch, von Euch, live, nicht von einer Schallplatte.

Die Musik muss im Gesichtsausdruck enthalten sein,

die Körpersprache muss das Publikum zum Bewegen animieren.


Lieber mal einen falschen Ton, ein Lächeln im Gesicht, ein Schritt auf's Publikum zu und

ein bisschen Animation, als stocksteif und todernst zu versuchen ja nichts falsch zu machen.

Ihr spielt doch sicher gerne, liebt Eure Musik, warum sieht man davon nichts?

Das Publikum will den Groove, von Euch, nicht umgekehrt.



Gruß

Ha.Em



P.S.: Ich kann's auch nicht besser, und Gregg Allman puhlt sich auch schon mal im Ohr

oder schaut gedankenlos in die Luft, während er sein Programm abspult.
 
Hi,

dann will ich auch mal:
Damit das Stück nicht so runtergespult wirkt, würde ich vesuchen etwas Dynamik reinzubringen. Die Intensität zwischendurch mal erhöhen und dann wieder wegnehmen.

Ich finde Ihr habt auf alle Fälle das Zeug für eine Bluesband, sowohl spielerisch, als auch stimmlich.
Freilich kann man Euch nicht mit BBKing oder Buddy Guy vergleichen, aber darum geht's doch gar nicht.

Und zum Video selbst: Es ist nicht leicht in einem solchen uncharmanten Ambiente eine gute Figur zu machen.

Gruß
Bumble
 
Hi Manfred,

ich habe lange überlegt, ob ich hier etwas schreiben soll.....

Also dir sieht man ja noch an, dass dir die Jimmy Reed Nummer Spaß macht, aber deine Mitmusiker, besonders deinem 2. Gitarrist wollte ich nicht lange ins Gesicht schauen - der hat leider absolut null Blues-Feeling und strahlt negatives Feedback ab wie kein zweiter :roll: :?

Tut mir leid, aber der wäre hinter dem Mischpult wirklich besser aufgehoben, oder besser noch in einem knallharten Western als Charles Bronson Clone. Letzteres kam von meiner Frau, die das Video mitgeschaut hat :lol:

Anstatt zwei Gitarrensolos (Soli?), wäre ein Pianosolo etwas erfrischender gewesen, denn der Mann an den Tasten kommt technisch gut rüber und hätte das auch verdient.

Über den laienhaften Kameramann rede ich jetzt nicht - ein Schwenk zur kompletten Band hätte gut getan.
Nimm das Video aus YT raus, damit könnt ihr m.M.n. keine positive Werbung machen.

Was positives zum Schluss: Dein Gitarrensound gefällt mir gut für solche Stücke - Etwas mehr federnder Hall, mehr Schmatz (beim Solo) und das kommt noch besser und authentischer rüber.

Das war jetzt ziemlich hart lieber Manfred, aber eben meine ehrliche Meinung.

Bluesige Pfingsten :cool:
 
Moin,

also ich finde die Performance wirkt leider ziemlich gehemmt/verklemmt. Man hat den Eindruck, dass sich jeder bemüht, bloß nix falsches zu spielen. Spielfreude oder Kommunikation unter den Musikern bemerke ich nicht. Habt doch einfach Spass an der Musik, legt all euer Gefühl darein und lasst das Publikum merken, dass ihr Spass an eurer Musik habt. Die musikalische Qualität spielt dabei dann nur eine untergeordnete Rolle, das Publikum wird euch schon eine paar krumme Töne verzeihen, wenn sie es denn überhaupt bemerken.

Als Kontrast dazu hier mal ein kleines Video meiner Spassband. Wir wussten gar nicht, dass der Kollege der an dem Abend zu Besuch war eine Videofunktion in seiner kleinen Kamera hat. Ist leider auch nicht bei einem Gig aufgenommen, sondern in meinem kleinen Studio/Übungsraum zu Hause, aber vielleicht bemerkst Du die gewisse Lockerheit, die wir uns auch bei einem Gig bewahren. War der erste Song, noch nie vorher gespielt und besonders nett ist das Gitarrensolo, bei dem die G-Saite "geflutscht" ist. Verzeiht die musikalische Qualität (geübtes klingt besser und da sing ich dann auch nicht mit ;-) ), aber spassig wars und das ist wichtig.
Und wenn jemand meint, der Drummer macht da Arbeitsverweigerung: NEIN, der gibt alles! Unser junger Sonnenschein hat eine komplette halbseitige Lähmung und kann daher nur eine Hand und einen Fuß benutzen. Wir stehen zu seinen Einschränkungen auf Grund seines Handicap und bisher hat sich noch keiner aus dem Publikum beklagt, wenn auch die MuPo schon öfter mal gefragt hat, ob ein "richtiger" Drummer nicht besser für uns wäre. Traurig, traurig sowas :-(



Gruß und Blues
Andreas[/youtube]
 
Glückwunsch zum Gig, der Sound ist - soweit man das per Video beurteilen kann - recht gut. Mir persönlich fehlt Emotion beim Vortrag sowie Interaktion und Aktion seitens der Musiker.

Den zweiten Saitenmann finde ich cool... als Kameramann würde ich während der Songs permanent auf ihm bleiben. In der Hoffnung, er pfeffert seine Gitarre ins Publikum, weil jemand während der Performance ein Schwätzchen hält. :-D
 
Magman":1lkwgowz schrieb:
Hi Manfred,

....

Über den laienhaften Kameramann rede ich jetzt nicht - ein Schwenk zur kompletten Band hätte gut getan.
...

Bluesige Pfingsten :cool:

Das war mein zehnjähriger Sohn. Ich finde, dafür ist es ganz gut geworden.
;-)

Erstmal vielen Dank für die viele meist konstruktive Kritik. Tipps zum "lockeren Spiel" sind angekommen und werden dankend angenommen.

@bluesbreaker: Ich teile deine Vorstellung von Blues nicht. Es gibt eine Menge "Ich gehe am Sonntag in die Kneipe..."-Blues-Titel, die durchaus eher fröhlich unverbindlich rüberkommen. Es muss nicht immer "The Sky is Cryin" sein.

@Ha.Em: Danke für die Tipps, ich werde sie mir vielleicht groß ausdrucken und in den Probenraum hängen.


Gruß,
Manfred


P.S.: Vielleicht sollte ich noch dazu sagen: ich bin "spätberufen". Ich mache zwar schon seit Jugendjahren immer einwenig Musik im stillen Kämmerlein, zur E-Gitarre bin ich allerdings ernsthafter erst seit 3 Jahren gekommen, Bühnenauftritte sind für mich (mit mittlerweile fast 45 Lenzen) immer noch was "neues".
 
Hi, ich finde das ganz o.k. Du schreibst ja - es ist Amateur Blues und das trifft es ganz gut. Und für Blues finde ich auch die etwas bewegungslose Zurückhaltung ganz angebracht. Mir gehen dies Zappelheinze in Extase mit den immer gleichen Licks auf den Keks. Am besten noch eine SRV Federhut auf'm Kopp, so ein Breitband Gitarrengurt und dann en Detail kopieren.
Dann mag ich sogar Euren Ansatz lieber.

Das es wackelt und hackelt und manche Licks halt erstmal Licks bleiben, ist halt ein Anhaltspunkt, an sich zu arbeiten. Was ich allerdings wirlich nicht mag ist, dass ihr Englisch singt. Ich meine, Du hast einen solch starken deutschen Akzent, da würde es sich lohnen Deutsch-Blues zu machen, so klingt es ein wenig wie eine Karikatur.

Aber egal - wenn es Euch - so wie es ist - viel Spaß macht, ist's auch prima. Muss nicht jeder der neue Komet am Blueshimmel werden.
 
FredH":13cstw1o schrieb:
Magman":13cstw1o schrieb:
Hi Manfred,

....

Über den laienhaften Kameramann rede ich jetzt nicht - ein Schwenk zur kompletten Band hätte gut getan.
...

Bluesige Pfingsten :cool:

Das war mein zehnjähriger Sohn Ich finde, dafür ist es ganz gut geworden..
;-)

Dafür ist es dann wirklich okay Fred ;-)

Der Spaß steht immer an erster Stelle. Habt ihr Spaß, dann zeigt das auch. Ich denke, dieses Video auf einer Probe mal konstruktiv betrachtet hilft euch dabei kleine Fehler zu finden und diese gemeinsam zu verbessern.

Und immer schön :lol: :lol: :lol: in Richtung Fans :cool:
 
mr_335":yuhmxkb2 schrieb:
.... Am besten noch eine SRV Federhut auf'm Kopp, so ein Breitband Gitarrengurt und dann en Detail kopieren.
Dann mag ich sogar Euren Ansatz lieber.
....
Danke, das ist für mich ein wesentlicher Punkt. Wir spielen zwar den Titel nach, aber nicht irgendeine "Interpretation". Das, was man hört, ist von uns. Leider setzen viele "Blues" mit SRV oder Gary Moore gleich, und so soll es dann auch klingen und aussehen.

Das es wackelt und hackelt und manche Licks halt erstmal Licks bleiben, ist halt ein Anhaltspunkt, an sich zu arbeiten. Was ich allerdings wirlich nicht mag ist, dass ihr Englisch singt. Ich meine, Du hast einen solch starken deutschen Akzent, da würde es sich lohnen Deutsch-Blues zu machen, so klingt es ein wenig wie eine Karikatur.

Das finde ich interessant, denn das hat mir noch nie einer gesagt, das mit dem deutschen Akzent. Ich habe es auch noch nie so wahrgenommen. Da frage ich erst noch mal ein paar andere.... ;-)

Aber egal - wenn es Euch - so wie es ist - viel Spaß macht, ist's auch prima. Muss nicht jeder der neue Komet am Blueshimmel werden.

So ist es, was aber nicht bedeuten soll, dass man sich nicht "verbessern" darf.

Gruß,
Manfred
 
Anstatt zwei Gitarrensolos (Soli?), wäre ein Pianosolo etwas erfrischender gewesen, denn der Mann an den Tasten kommt technisch gut rüber und hätte das auch verdient.


Genauuuu! Trifft den Nagel auf dem Kopf.

Hab' mir das Video gerade noch ein paar mal angesehen:

Ich glaub' schon, dass Du das Zeug zum Frontmann und Entertainer hast. Trau' Dich!

Dann noch Magmans Tip beachten und Ihr kommt ne' ganze Ecke besser rüber.



Ha.Em
 
Ich finde es auch ok was ihr da spielt.So technisch gesehen. Ich vermute ihr seid wie die meisten Leute eben einen Hobbyband. Dafür ist es für mich persönlich ok. Aber ihr wirkt ziemlich verkrampft. Schaut permanent auf´s Griffbrett.Eure Körpersprache vermittelt nicht gerade Spaß und Party, sondern eher "...hoffentlich verspiel ich mich nicht und es merkt jemand..." Drauf geschissen, ob man sich verspielt. Passiert jedem mal.

"Blues kann man nicht lernen, den muß man fühlen"!!!!

Man kann die Kadenzen lernen, die Voicings und die Skalen.Ausdruck im Spiel und im Gesang muss man sich erarbeiten. Das ist ein Prozess.Das dauert und manch einer erreicht es nie.
Blues ist, genau wie andere Musikstile, ein Lebensgefühl. Man muss eintauchen in den Blues, den Reggae, Metal, HipHop, Jazz...was auch immer. wenn man Teil eines Ganzen ist, dann verschwindet auch die Steifheit im Spiel, es ist egal was jemand anderes vor der Bühne davon hält. Diese "Ganze" drückt sich nicht durch äußere Dinge wie den passenden Hut oder den schicken Gurt an der SRV Strat,den tiefsitzenden Hosen, den Nietenbändern aus, sondern durch das was in einem selbst abläuft. Die innere Einstellung und die damit verbundene Selbstsicherheit sorgen dafür, das man "real" rüberkommt und nicht gekünstelt wirkt.

Wenn z.B. Malmsteen "bluesig" spielt, dann ist das kein Blues. es ist immer noch Geshredde. Da bekommt er von B.B. King den Tritt in den Arsch was das feeling betrifft. Es ist für den ein oder anderen Zuhörer sicherlich geil,der Mann kann auf jeden Fall spielen, ich zähl mich auch zu diesen Zuhörern, aber es hat mit Blues so wenig zu tun wie Kreativität mit Dieter Bohlen. Blues muss man leben.
 
FredH":2n9lvoyr schrieb:
Das mit der "Beerdigungsstimmung" ist irgendwie der wunde Punkt. Mir ist das auch völlig klar, ich suche allerdings noch nach einem Weg zur Änderung. Den Kasper mag ich nicht auf der Bühne machen, aber so wie es ist, ist es nicht gut, das weiss ich (leider).


Das ist ja aber sowas von Casus-Knacktus. Oder auch Nagel auf´m Kopf! Es gibt, vor allem für Sänger, sogar eine Unterrichtsschwerpunkt "Bühnenpräsenz".

Meiner Meinung nach , kann man da alles mögliche an Phrasendrescherei loslassen, was so geht, aber helfen tut das nicht.

Das Musikalische kann man anhand des Videos wunderbar analysieren und daran verbessern.

Aber was macht man an der Art , wie man auf der Bühne steht?
Es liegt einfach in einem selbst. Mehr kann man dazu nicht sagen!

Keiner kann auf diesem speziellen Gebiet etwas aus sich rausholen, was nicht drin ist.

Die Binsenweisheit "Wenn du meinst , du machst dich auf der Bühne zum Clown, dann ist es meisten so gerade genug!", trifft unser Problem sehr genau.

Natürlich: Je öfter man öffentlich Auftritt, desto mehr wird es zur Routine. Aber man kann auch gepflegte Langeweile zur Routine werden lassen. Dazu fallen mir sogar ein paar prominente Beispiele ein.

Aus einer gewissen Schamhaftigkeit, ähnlich wie beim Halten von Reden vor vielen Zuhörern, nimmt man sich zurück, ohne das man das tatsächlich merkt. Aber es ist so!

Man sollte sich regelmäßig dazu "zwingen", "offen" auf der Bühne zu agieren. Sich immer selbst kontrollieren: Was mache ich da gerade eigentlich? Kann es sein, dass ich wie eine Schlaftablette wirke? Sollte ich mal aufwachen, ein bisschen über die Bühne laufen, das Publikum gar ansprechen? Auf den Typen davorne mit dem Bierglas eingehen? "Ey, kein Bier in die Effekte kippen! Die haben gerade bei den Anonymen angefangen". Irgendetwas, was einen gerade in den Kopf kommt.

Selbst "Ungeschliffenheit" kann einen gewissen Charme oder auch eine Authentizität haben, die beim Pubklium ankommt. Vor allem, wenn das Publikum auf der anderen Seite genauso schamhaftig und schlaf-tablettig reagiert (was garnicht mal so selten ist), braucht man Eisbrecher, sonst floppt alles!

Der größte, vermeintliche Scheiß kann funktionieren, man glaubt es kaum! Kein Problem! Aber wenigstens das muss man bringen!

Also trau dich! Mach dich zum Kasper! Du wirst am Ende feststellen, dass dem garnicht so ist, mit dem Kasper sein.

Und wenn das alles nicht hilft, dann muss man erkennen, dass man zwar ein guter Sänger, aber eben nicht der Frontmann der Band ist. Das wäre dann ein zweiter Schritt.

P.S:Achso! Seht zu, das ihr die Notenständer weg bekommt! Die "fesseln" euch und wirken wie eine Barriere zwischen euch und dem Publikum.

P.P.S Jemand erwähnte noch Blickkontakt untereinander zu haben (auch zum Drummer umdrehen) . Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Einfach um Aufmerksamkeit zu bekommen. A) um musikalische Cues zu verdeutlichen, aber auch b) um klar zu machen, dass man nicht gerade zufällig zu fünft auf einer Bühne rumsteht und ein Instrument in der Hand hat, sondern: Hallo, hier bin ich, da seid ihr , wir spielen zusammen. Eine Band - eine Einheit! Wie im Mannschaftssport.

Bands, die sich nie untereinander Anschauen: Aus Erfahrung raus, weiß ich, dass das möglicherweise auf schlechtes "Klima" hindeutet. Diese Erfahrung hat das Publikum nicht, aber ich glaube, die haben ganz schnell eine Ahnung. Ob die nun richtig ist , sei dahingestellt. Übrigens ist es Aufgabe des Frontmannes, seine Bandmitglieder vorzustellen und zu integrieren.
Alles so kleine Punkte, die aber "den Funken" übersrpingen lassen können.

Es ist garnichtmal so verkehrt sich Videos zu besorgen von den Entertainer dieser Welt und mal zu analysieren, was die so machen.
 
Ich finde ja, der Sideshow-Gitarrist ist der einzige, der ne richtige Attitüde rüberbringt. Zwar ist das ne LMAA-Attitüde, aber schliesslich ist Liam Gallagher damit zum Weltstar geworden.

Punktum. Mir ist die Bühnenpräsenz egal. Ich mag auch Primus. Gibts ne Band, die am Publikum uninteressierter ist? Glaube nicht. Aber die zeigens dann halt musikalisch. Wenn du musikalisch was zu sagen hast, dann ist es shicewurscht, wie du auf der Bühne agierst.

Wenn die Band, so wie sie im obigen Video zu sehen ist, jetzt auch noch wie das Honigkuchenpferd grinsen würde, würde ich, mit Verlaub, die Herren in den weissen Kitteln rufen und mich woandershin verziehen.
 
Thorgeir":yjv7ecq1 schrieb:
Ich finde ja, der Sideshow-Gitarrist ist der einzige, der ne richtige Attitüde rüberbringt. Zwar ist das ne LMAA-Attitüde, aber schliesslich ist Liam Gallagher damit zum Weltstar geworden.
Erinnert mich vom Typ her streckenweise ein bisschen an Brian Ferry.

Stichwort Authentizität... bin ich das was ich mache? Du schreibst, dass du ein Spätberufener bist. D.h. du willst auf der Bühne stehen. Doch dieses "Wollen" kommt nicht wirklich rüber. Kleiner Trick: am besten mal mit der Klampfe vor den Spiegel stellen und abrocken. So bekommt man einen guten Eindruck von dem, was das Publikum zu sehen bekommt. Gefällt dir das, was du siehst, perfekt. Gefällt es dir nicht, umgehend an der "Choreographie" feilen, bis du denkst "ok, so könnte es was werden".

Have fun! :-D
Mr. Codalski
 
FredH":3mziqq4p schrieb:
Das mit der "Beerdigungsstimmung" ist irgendwie der wunde Punkt. Mir ist das auch völlig klar, ich suche allerdings noch nach einem Weg zur Änderung.


Dann spielt doch einfach was, das euch gefällt, dann wird auch die Stimmung besser - wirklich ich versteh das nicht.
Wenn mir was so offensichtlich die Launa verdirbt wie euch dieser Blues, dann würd ich das nicht machen.

mrguiliani
 
mrguiliani":2hyo5ef5 schrieb:
FredH":2hyo5ef5 schrieb:
Das mit der "Beerdigungsstimmung" ist irgendwie der wunde Punkt. Mir ist das auch völlig klar, ich suche allerdings noch nach einem Weg zur Änderung.


Dann spielt doch einfach was, das euch gefällt, dann wird auch die Stimmung besser - wirklich ich versteh das nicht.
Wenn mir was so offensichtlich die Launa verdirbt wie euch dieser Blues, dann würd ich das nicht machen.

mrguiliani

Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?

Übrigens diesen Titel finde ich "langweiliger" wenngleich mit weniger "musikalischen" Macken.



Gruß,
Manfred

P.S. Nochmals vielen Dank für die vielen ernstgemeinten Kritiken und Tipps, ich bin fast überwältigt von der Resonanz.
 
Thorgeir":234d4guj schrieb:
Punktum. Mir ist die Bühnenpräsenz egal. Ich mag auch Primus. Gibts ne Band, die am Publikum uninteressierter ist?


Weiß nicht, aber dafür sehen sie für´s Publikum sehr interessant aus. Möglicherweise sind das die größten Arschlöcher auf Erden, aber hey, es kommt cool!

Der eine halt so, der andere so. Bühnenpräsenz ist Bühnenpräsenz.Da beißt die Maus keinen Faden ab....und 5 Euro ins Phrasenschwein. ;-)
 
Habt ihr Spass bei dem was ihr da treibt? Dann vergiss das ganze Geschwafel, auch wenn wahre Worte dabei sind. Ich sag dir: Ich wäre kurz stehengeblieben und dann weitergegangen, ne fesselnde Performance sieht anders und hört sich auch anders an. Aber wenn man für sich als Hobbyband sagt "das ist das was wir machen und können und wir haben Spass dabei" und sich paar Bekannte und Freunde finden, die es auch cool finden, dann kann das schon reichen.

LG, Alex
 

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