Amateur-Blues mit mir

Hallo Manfred,

Ich find das auch ok.
Mit etwas Routine werdet ihr sicher lockerer werden.
Du weißt selber woran ihr arbeiten müsst und das ist positiv.

LG
Erich

P.S.
Joe Zawinul und seine Mitmusiker genehmigten sich vor einem Auftritt einen Kaffe mit "Schuss" (Hab ich selbst gesehen!) und gaben auf der Bühne von Anfang an locker Vollgas ohne alkoholisiert zu sein. :lol: :lol:
 
Hi Fred,
ich habs mir soeben 2 mal angesehen und drüber nachgedacht.
Auch die anderen zum Teil sehr harten und direkten Posts hab ich gelesen.
Nun.
Es kommt meiner Ansicht nach drauf an was ihr wollt.
Wollt ihr ab und zu gmeinsam spielen? Miteinander Musik machen um vom Alltag zu entspannen. Dann passt es ja für euch. Und damit ist es OK wie es ist.
Wollt ihr mehr erreichen? Wollt ihr "performen"?
Dann gibts eine Menge Dinge an die zu denken ist.
Outfit (mein Lieblingsthema ;-))
Bewegung, Blickkontakt, Präsenz, Attitüde, ....
um bei den nicht musikalischen Themen zu bleiben.
Timing, Ausdruck, Eleganz um das ein oder andere musikalische Thema anzureissen.
Die Frage bleibt:
Was wollt ihr? Was willst du?
Solange es ein Freizeitvergnügen ohne finanzielle oder anders geartete Ansprüche darstellt könnt ihr tun was ihr wollt! Und das mit gutem gewissen.
Lg aus Ö
Auge
 
Hallo nochmal,
da ja doch noch einige interessante Anmerkungen gemacht wurden, möchte ich nochmal kurz darstellen was wir wollen:

Wir sind eindeutig Hobbymusiker, Geld verdienen wollen wir garantiert nicht, dazu fehlt schon die musikalische Professionalität (Qualität?). Dieser Grenzen, sind wir uns durchaus bewusst. Die "Bluesszene" hier in Osnabrück hält genügend hochwertige Bands bereit, da spielen wir in einer anderen Liga. Das soll aber nicht bedeuten, das wir sagen:

"So sind wir halt, das wars".
Ich glaube, dass man auch als Hobbymusiker vieles verbessern kann, manches mit viel Aufwand, manches mit wenig. Man muss nur manchmal mit der Nase darauf gestoßen werden. Daher sind die Hinweise hier auch sehr wertvoll für mich. Ich arbeite z.B. noch sehr daran, wenigstens 50% meiner Fähigkeiten als Sofagitarrist auch auf der Bühne umsetzen zu können. Momentan bin ich eher bei 25%. In Sachen Gesang gibt es eine langsame Entwicklung weg von "Ich singe alles gerade und glatt durch". Es braucht seine Zeit. Mitte 40 geht es übrigens deutlich langsamer als mitte 20.

Wenig konstruktiv sind Sprüche wie "Wenn es euch keinen Spaß macht, dann macht doch andere Musik". Vielleicht kann sich allerdings nicht jeder Vorstellen, dass der positive Ausdruck sich im Anforderungskonglomerat von Fingertechnik, Songablauf, Texte und Melodie mitunter verliert. Denjenigen wünsche ich einfach etwas mehr Sensibilität.

Das war's denn erstmal, gute Nacht.

Manfred
 
Hi,

etwas späte Antwort, aber egal.
Wenn ich euer "Dozent" wäre, dann würde ich euch in den Proberaum schicken und dann einen Teil eines Songs aussuchen, vornehmlich das "Hauptriff" oder so. Das würde dann im Kreis gespielt werden bis es richtig dicke Eier hat. Sowas fängt natürlich bei der Rhythmusgruppe an - und in dieser Kapelle seid ihr ja nun mal quasi alle Rhythmusgruppe. Der Backbeat muss fett rüberkommen, Bass und Gitarre dürfen nicht so klingen, als würden sie irgendein beliebiges Pattern spielen, nein, es muss genau *DAS* Pattern sein, an dass der jeweilige Spieler gerade glaubt.
Da geht's auch nicht so arg um spielerische Fähigkeiten, sowas bekommt man auch als ambitionierter Amateur hin.
Klar, "dicke Eier", "Feel" und sowas - man meint immer, das müsse man haben oder nicht. Aber man kann's in gewissem Rahmen auch lernen. Ist irgendwie auch so ein bischen wie "spiel jeden Ton als seie es dein letzter". Hat auch nix mit Poserei zu tun, ebenfalls nicht ganz soviel mit der mehrfach bemängelten Bühnenpräsenz (die dann sowieso anders rüberkommen würde), sondern mit Intensität und Authentizität.
Dafür braucht es natürlich eine gewisse "technische Lockerheit", aber wenn's nicht gleich klappt, dann gewinnt man die eben durch Proben so wie oben beschrieben.
Das ist zwar ein abgeschmacktes Beispiel, aber hört euch mal AC/DC an. Was die Rhythmusgruppe da abliefert ist größtenteils einfachste Kost (speziell bei Drums und Bass), aber es schiebt so mächtig ab, dass man einfach in jedem Moment weiß "JAAA, nur so geht's!" (und dafür muss man auch absolut kein AC/DC Fan sein).

Dito übrigens für's Solospiel. Einfach ist ja vollkommen in Ordnung. Aber Beliebigkeit nicht. Guck doch einfach mal, was man mit einem einzigen schnöden Pentatonik-Lick machen kann. Einfach mal ein bisschen mehr reinlangen, Phrasierungen variieren, etc. "Bewusst" spielen halt. Eine Idee "ausmelken".

Meine Meinung dazu.

- Sascha
 
Interessante Diskussion. Ich ergänze mal folgende Aspekte etwas ungeordnet:

Es kommt drauf an wo man spielt und mit welchem Anspruch. Grundsätzlich darf man auch dann öffentlich Blues und anderes spielen, wenn man keine Rampensau ist. Dann erfreut man eben geneigtes Publikum und wer's nicht mag, kann zum Teufel gehen.

Kritischer wird es, je größer die Veranstaltung ist. Da steigt die Entertainment-Erwartung automatisch und mit "Hinstellen und spielen" ist es nicht getan. Wo Party-Mucke und Publikumsbelustigung gefragt sind, ist die Bluesband mit starrem Blick aufs Pentatonik-Griffbrett nicht beliebt (es sei denn, man heißt Eric Clapton, der darf das (Warum???) ).

Was gar nicht geht ohne ständige Frontpräsenz und Anmache: Gratisveranstaltungen mit Laufpublikum.

Oder: je renommierter ein Club ist, dessen Publikum erhebliche musikalische Leistungen gewohnt ist. Dem ist dann die Performance eher egal und auch egal, ob die Musiker 3 Stunden lang nur ihre eigenen Finger betrachten. Da muss denn aber der musikalische Gehalt stimmen und es reicht nicht, Standards und Patterns schulbubenmäßig abzuspielen.

Von Ratschlägen, wie man Entertainer/Rampensau wird, halte ich garnichts. Das ist man oder man ist es nicht. Ich spiele in einer musikalisch guten Band mit zudem doppeltem Klassegesang (Sängerin + Sänger). Da ist aber halt kein Entertainer dabei. Geht also für große Bühnen nicht. Da liegen die Nischen in kleinen Gigs (auch private Anlässe), wo dann weniger Showqualitäten gefragt sind als Qualität, Sympathie, guter Sound und Vielseitigkeit.

Man muss sich halt selber realistisch einordnen, wofür man in Frage kommt. Hirngespinste oder "wie werde ich wie ..." bringen nix.
 
Weil er Gott ist!!! Rolling Eyes

...bei so vielen Göttern verliert man schnell den Überblick...

@Fred,

hattest dieses Posting in Abstimmung mit deiner Band gemacht und wie haben deine Mitstreiter auf die Vorschläge und Kritik hin reagiert?


Frizze :-D
 
frizze":26khizcb schrieb:
Weil er Gott ist!!! Rolling Eyes

...bei so vielen Göttern verliert man schnell den Überblick...

@Fred,

hattest dieses Posting in Abstimmung mit deiner Band gemacht und wie haben deine Mitstreiter auf die Vorschläge und Kritik hin reagiert?


Frizze :-D

@frizze:
Nöö, ich habe da völlig eigenmächtig gehandelt, habe aber die Kollegen über die Resonanz informiert. Wir nehmen es uns zu Herzen und ich versuche möglichst sinnvoll Anregungen in den Übungsbetrieb einzuschleusen. Letztendlich sind wir ja auch keine illusionsbehaftete Kindertruppe und wissen, was wir können und was nicht. Dazu muss man sagen, dass Aufnahmen vor einem Jahr noch eine ganz andere Qualität hatten. Wir sind noch auf dem deutlich aufsteigenden Ast.
Wir habe alle absolut kein Problem mit Kritik, nehmen sie uns aber auch nicht in allen Belangen zu Herzen. Ich glaube, dass viele, die die schlechte Bühnenpräsenz anmerken, eine ganz andere Vorstellung von dem haben, was wir präsentieren wollen, als wir selber. Da lassen wir dann mal die Kirche im Dorf. Musikalische Mängel sind zuerst anzugehen.

Auf deine (ganz oben gemachte) Anfrage, in welchem Set die Aufnahmen gemacht wurden, muss ich noch sagen: Es war fast am Anfang. Da war es auch musikalisch noch etwas "steif".

Schönes Wochenende wünsche ich allen...
 
Korrekte Einstellung!

Nicht beirren lassen, die positiven Aspekte des Feedbacks aufnehmen und langsam an der Umsetzung arbeiten.

Persönlichkeiten kann man ohnehin nicht verändern - warum sollte man auch.
 
duke_earl":37j9lq8w schrieb:
Hans_3":37j9lq8w schrieb:
...

(es sei denn, man heißt Eric Clapton, der darf das (Warum???) ).
...

Weil er Gott ist!!! :roll:

Hat sich wohl bis zu dir noch nicht rumgesprochen ;-)

Durchaus. Deshalb ja meine Fragezeichen. Herr Clapton steht mit wenig Einsatz von Körper, Mimik und Sprache 2 Stunden rum und die Massen flippen aus. Aber der Amateurmucker, der gut Gitarre spielt und singt, muss den Kasper raushängen und die Hose aufmachen ... ?!?

Das Problem ist doch heutzutage die Erwartungshaltung des Publikums. Für 100 Euro beim Event dabeigewesen und trotzdem die Zeit am Tresen verquatscht. Aber beim Eintittsgeld von 5 EUR für den Amateurmucker wird dann plötzlich ganz genau hingesehen ...

Wer's nicht naturgemäß draufhat, Entertainment und coole Sprüche rauszuhauen, solllte es auch gar nicht probieren. Das kann nur peinlich werden und raubt den letzten Rest von Authenzität, den eine Band vielleicht noch hat.

Habe vor ein paar Tagen Dean Brown (Fusion-Gitarrist bei Cobham, Marcus Miller etc.) mit Drummer Dennis Chambers (Santana, McLaughlin etc.) auf 2 Meter Entfernung erleben dürfen. Da wurde Musik gemacht hoch 3. Sie bedankten sich bei den 300 Zuhörern dafür, dass diese wegen "handmade Music" gekommen sind mir einem schlichten Satz: "We dont' take this ligthly". Eine schlichte Geste, mit der man sicher auch als engagierter Amateurmusiker seinem Publikum näherkommen kann. = Nicht den Kasper raushängen lassen, wenn es die Band und die Gigumstände nicht hergeben, aber denjenigen danken, die gekommen sind und zugehört haben.

Musiker und Publikum müssen sich finden. Dafür gibt es keine Rezepte und Patentlösungen.
 
Moin,

vieles ist schon gesagt, bzw. habt Ihr/bzw. Du schon selber erkannt. Fangt jetzt aber bitte nicht an und macht den Kasper. Das eine oder andere Lächeln die eine oder andere lockere nonverbale Kommunikation untereinander reicht da schon vollkommen aus.

Zur Musik: mit fehlt da etwas Dreck und etwas Feeling. Sing etwas dreckiger, vergess das Schulenglisch, nuschel etwas, lass ein paar Worte einfach weg und lass es grooven. Die Gitarrensounds könnten auch etwas dreckiger sein. Gut fände ich es, wenn zwei Gitarristen dabei sind, unterschiedliche Gitarren zu verwenden. Zum Beispiel eine Strat und ein Les Paul oder ES irgendwas.

Grundsätzlich finde ich Euch gut und würde Euch gerne mal live sehen.

Also ab zur nächsten Probe, Ordner weg, 12Takter Blues anspielen, jeden mal ein Solo spielen lassen, Spass haben und es ordenlich krachen lassen :lol:
 
Hallo,
da sind eine Menge guter Tipps dabei!
Wir haben auch noch nicht viel Bühnenerfahrung, aber unser Sänger ist glaube ich der geborene Prototyp dessen, was man eine Rampensau nennt.:-D Der pfeift, schreit, johlt und lacht mit dem Publikum rum, erzählt Witze, und man merkt immer richtig wie er sich freut endlich mal wieder von der Leine gelassen zu werden.
Das mit den Witzen finde ich eigentlich nicht so gut, weil JoeXplosion eigentlich eine coole, mysteriöse pseikadellic Band sein will. >Lol< Aber bei den Leuten im Publikum kommt's scheinbar gut an. Also so what?
Ich lache nicht so viel. Einmal weil ich auf der Bühne immer noch sehr konzentriert bin. Und auch weil das was ich spiele eigentlich garnicht lustig ist. Würde nach meinem Geschmack irgendwie nicht zusammenpassen. Ich bin auf der Bühne eher der Schüchterne, der in seiner Musik versinkt. Eigentlich denke ich mir, hey ich spiel hier meine eigenen Sachen! Die trage ich so vor wie ich das will! Aber ich habe mir auch schon anhören müssen, daß da mehr Bühnenschow kommen muß.
Also werde ich mich nun doch mal, obwohl ich es etwas peinlich finde, mit der Gitarre um vor den Spiegel stellen um posen und blitziblanki Lächeln zu üben. :facepalm: :-D
 
Rio_Fischbein":1gu58y15 schrieb:
Also werde ich mich nun doch mal, obwohl ich es etwas peinlich finde, mit der Gitarre um vor den Spiegel stellen um posen und blitziblanki Lächeln zu üben. :facepalm: :-D

Sowas will ja niemand (also gut, wenn man Tanzmucke macht, dann spielt das vielleicht 'ne gewisse Rolle). Guck dir doch mal, nur als Beispiel, die Typen von - sagen wir - den Foo Fighters an. Da hat niemand ein Dauergrinsen aufgesetzt. Und "ge-posed" wird irgendwie auch nicht. Die sind einfach total in der Musik drin, und solange das rüberkommt, ist alles Andere vollkommen wurst. Es muss irgendwie authentisch sein, und wenn es dich und deine Musik authentisch rüberbringt, wenn du mehr oder minder konzentriert (oder meinetwegen sogar in dich gekehrt) auf der Bühne stehst, dann ist das vollkommen in Ordnung. Liam Gallagher von Oasis steht auch nur mit dem Fuß wippend am Mic, meistens sieht man vor lauter Fransen noch nicht mal sein Gesicht. Dennoch sind Osais Superstars. Denn auf irgendeine Art und Weise sind die eben authentisch.

Ich bin der ganz festen Meinung, dass man, sobald man sich dessen, was man auf einer Bühne so anstellt, absolut sicher ist, man auch mehr oder minder automatisch authentisch rüberkommt. Dazu muss man den Kram halt wirklich wollen und es mit "aus dem Arsch" spielen. Das ist aber leider bei vielen Bands nicht der Fall. Dann hilft aber auch kein Posen weiter.

- Sascha
 
@Tomcat, Sascha Franck und Fischbein: Eure Auseinandersetzung über die Güte eines Clapton-Solos könnt ihr hier weiterführen.
 
Hi,

sorry, aber ihr werdet immer schneller.

Das tut mir körperlich weh. :shrug:
Ist das gewollt, oder ein Timingproblem?

Der Stratsound kommt schön drahtig - das gefällt mir.
 

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