Beatles Doku auf Disney+

juergen2

Moderator
Teammitglied
24 Sep 2007
1.030
20
Saarland
Hallo allerseits,

vielleicht habt ihr es gelesen, im Radio gehört oder sogar auch schon gesehen.

Anfang 1969 hatten die Beatles die Idee ihr nächstes Album live vor Publikum einzuspielen, im Rahmen einer TV Show. Sie wollten 14 Tage Songs schreiben und üben und dann live gehen.
Das Ganze sollte auch im Entstehen dokumentiert werden, weswegen vom ersten Tag an ständig 3-4 Kameraleute und Tontechniker dabei waren.

Insgesamt wurden so 57 Stunden Material aufgenommen; aus der TV Show Idee wurde dann doch im Studio aufgenommen, und es gipfelte im bekannten Rooftop-Konzert. Die Titel sind dann zum Teil auf Let it be und Abbey Road rausgekommen.

2019, also 50 Jahre später, wurde Peter Jackson (Herr der Ringe) damit beauftragt die 57 Stunden zu sichten und eine Gesamtdoku daraus zu machen; es gibt drei Teile (erster Teil 1,5 Stunden, zweiter Teil knapp 3 Stunden und der dritte Teil weiss ich noch nicht).
Ich hab gestern Abend den ersten und die Hälfte des zweiten Teils angeschaut. Die Qualität würde ich mal locker als überragend bezeichnen; von der Bild- und Tonqualität her könnte es auch 2019 aufgenommen worden sein. Keine Ahnung wie der das hinbekommen hat. Die Aufnhmen sind 52 Jahre alt!

Aber es ist der Hammer zu sehen wie Titel wie Let it be, Don't let me down, Get back, I me mine usw von der kleinen Idee wachsen, reifen, sich in verschiedene Richtungen entwickeln bis sie dann dort landen wie wir sie kennen. Wie sie sich die Ideen zuwerfen, verwerfen,. Oder der Moment als sie Billy Preston mit ins Boot genommen haben und man sieht dass der die ganze Zeit denkt er träumt.
Auch und gerade das Zwischenmenschliche innerhalb der Band, die ganze Dynamik, wird hier sehr deutlich.

Im Moment gibt es die Doku glaub ich nur auf Disney+, ich hoffe es gibt es irgendwann auch als Bluray.

Egal wie, wer die Möglichkeit hat: Anschauen!

Viele GrĂĽsse

Michael / Juergen2
 
Hi Allerseits!

Meine Frau war so lieb, mir zu Weihnachten einen Monat "Disney+" zu schenken, damit ich auch in den "Genuss" dieser Doku kommen konnte (y)

Hallo allerseits,

... Anfang 1969 hatten die Beatles die Idee ihr nächstes Album live vor Publikum einzuspielen, im Rahmen einer TV Show. Sie wollten 14 Tage Songs schreiben und üben und dann live gehen.
Das Ganze sollte auch im Entstehen dokumentiert werden, weswegen vom ersten Tag an ständig 3-4 Kameraleute und Tontechniker dabei waren.
Ich fĂĽrchte das war keine Idee von "den Beatles", sondern von Paul...

Dazu kam, dass sie in einem vollkommen leeren (und eiskalten) Filmstudio "ĂĽben" sollten - weil der Regisseur von einem Film ("The Magic Christian"), der nebenan gedreht werden sollte (und wo auch Ringo eine Hauptrolle spielen sollte...), diese Halle mit-gemietet hatte...
NIEMAND hatte sich hier irgendwelche Gedanken um das Befinden der Band (immerhin eine der erfolgreichsten Bands zu der Zeit) gemacht. Die wurden einfach dahin gekarrt, weil es irgendwelchen Produzenten gerade in den Kram passte.
Offenbar hatte Paul sich auch keine Gedanken über das Befinden von John und George gemacht - die ihrerseits auch allerhand persönliche Sachen zu bearbeiten hatten...

Die Situation (doofes, kaltes Studio, Kameras von morgens bis abends, Stress innerhalb der Band...) war nahezu unerträglich - und auch schwer anzusehen.
George stieg an einem Punkt aus der Band aus, und es war fĂĽr einige Tage fraglich, ob und wie es weitergehen wĂĽrde...

Nach knapp zwei Wochen konnten sie dann umziehen in ein kleineres Studio, dass sie sich nach ihren BedĂĽrfnissen eingerichtet hatten - und da lief es dann auch (etwas) besser.

Insgesamt wurden so 57 Stunden Material aufgenommen; aus der TV Show Idee wurde dann doch im Studio aufgenommen, und es gipfelte im bekannten Rooftop-Konzert. Die Titel sind dann zum Teil auf Let it be und Abbey Road rausgekommen.
Ja, die knappe halbe Stunde auf dem Dach war dann das Ergebnis von vielen Stunden Arbeit + MĂĽhe.
Und DAS ist auch das beste + erstaunlichste an dem Film!
Nach diesen mĂĽhsamen Wochen im Studio (im Film lang + breit dokumentiert...) stellen die sich da hin und spielen ein ganz tolles Live-Set!
Ich hebe hier "Get Back" und "Don´t let me Down" hervor, weil - niemand hat sich je für "I dig a Pony" oder "The One after 9-0-9" interessiert, oder ;)

2019, also 50 Jahre später, wurde Peter Jackson (Herr der Ringe) damit beauftragt die 57 Stunden zu sichten und eine Gesamtdoku daraus zu machen; es gibt drei Teile (erster Teil 1,5 Stunden, zweiter Teil knapp 3 Stunden und der dritte Teil weiss ich noch nicht).
Ja, ziemlich lang + schmutzig...

Die Qualität würde ich mal locker als überragend bezeichnen; von der Bild- und Tonqualität her könnte es auch 2019 aufgenommen worden sein. Keine Ahnung wie der das hinbekommen hat. Die Aufnhmen sind 52 Jahre alt!
Die Film- und Tonaufnahmen sind klasse - das sieht wirklich alles aus "wie neu"!

Den Film finde ich (leider und mMn) nicht so gut...

Herr Jackson hat sich da irgendwas zurechtgeschnitten... zippel-zappel-zippel-zippel-zapp.
Ich habe keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hat... :unsure:
Er lässt dem Film und den Protagonisten einfach keine "Ruhe".
In einen einfachen Dialog, eine Gesprächssituation, oder eine musikalische Szene bringt er durch ständiges hin- und herschneiden so viel Unruhe, dass ich teilweise kaum noch Lust hatte zuzusehen...

Es gibt aber dennoch viele schöne Szenen - zwischenmenschlich und musikalisch!

der Moment als sie Billy Preston mit ins Boot genommen haben
Der Moment als Billy Preston dazu kam, hat (mMn) die ganze Sache gerettet!
ALLE ware begeistert von seinem Beitrag - und in den ersten (Musik) Szenen mit ihm hört man sehr schön, wie er - nach all dem Hick-Hack - die ganze Band wieder "zusammenklebt"!

Egal wie, wer die Möglichkeit hat: Anschauen!
Ja, Anschauen lohnt sich durchaus - ist aber (mMn) eher eine ziemlich traurige Erfahrung...

cheers - 68.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Doku auch angesehen.
Das war mir gar nicht so klar...das die Beatles dahin geschickt wurden...ok...
Ja das war ein kaltes "Ambiente" ..das stimmt ...ich war auch mehr auf die Charaktäre konzentriert, da ich mch noch nie besonders auf die Band eingelassen habe.
Aber grade deshalb, ... mal so nah dabeizusein - das hat mich recht gut über die Stunden gebracht. Natürlich nicht an einem Stück. Jetzt wo du es schreibst...wohlmöglich hätte man die Filmaufnahmen auch weniger stressig und noch besser zusammenfügen können.
Auf jeden Fall wollte ich das sehen, hatte mir also auch einen Monat Disney + gegönnt...
nun aber abgemeldet.
Ach ja dort gibts ja noch ne Doku mit Paul Mc. - wo er im Interview über die Alten Songs spricht und in die Mixe reinhört ...die hat mir auch sehr gefallen!

LG Andrea
 
Moin,

da sieht man wie jeder einen anderen Eidnruck haben kann, find ich gut.

Das mit dem "kalten" Studio anfangs, ja ok. Wer oder was da anfangs der Treiber zu war...iwar fĂĽr mich in der Doku eher zweitrangig.
Beim Anschauen habe ich ĂĽberwiegend Spass daran gehabt zu sehen wie die Songs entstanden sind, von der ersten Idee ĂĽber Irrungen und Wirrungen, aber v.a. durch wirklich harte Arbeit und ĂĽben, ĂĽben, ĂĽben zu dem geworden sind was sie letztendlich ausmachen (Get back, Don't let me down...).
Auch so witzige Szenen wie Ringo George die erste Strophe von Octopuss' garden vorspielt und dann etwas verschämt sagt "mehr hab ich noch nicht"...und George ihm dann unter die Arme greift.

Generell hatte ich den Eindruck dass beim Songschreiben kein Konkurrenzdenken, sondern einfach Ideenaustausch, brainstorming-mässig zusammen gearbeitet worden ist; vieles wurde ausprobiert, wieder verworfen oder hat zu was anderem geführt. Fand ich super spannend zu sehen und das hat für mich die Doku ausgemacht.

Auch die ganze zwischenmenschliche Dynamik; von den anfänglichen Spannungen (sicherlich auch der Atmosphäre geschuldet, vor allem aber wohl den unterschiedlichen Erwartungshaltungen was man eigentlich vorhat) zu der konzentrierten Arbeit.
Aber auch dass das im Grunde ein paar einfache Jungs waren die sich einerseits zwar ihres business und ihres Status bewusst waren, andererseits aber auch wie jede andere Band herumgeblödelt und einfach nur Spass hatten. Es gab halt die ganze Bandbreite.

Was mir aufgefallen war, war dieses ganze Setup drumrum; zB kommt Paul morgens ins Studio, nimmt seinen Bass, setzt sich hin und es kommt einer angerannt und reicht ihm sein Plektrum...oder ständig kommt jemand und serviert Tee. Es musste nur einer der Beatles eine Bemerkung fallen lassen von wegen "das bräuchte man" und irgendeiner sprintet los.
Dabei wirkte das nicht von oben herab, es war einfach selbstverständlich.

Auch fand ich hier gut zu sehen dass die ganzen Meinungen von wegen das Yoko Ono die Band kaputt gemacht hat widerlegt; die sass einfach da und hat Zeitung gelesen, aber da kam nie ein Kommentar zur Musik oder sonstwas. Kam ja auch so in der Doku mit Paul von ihm selbst zur Sprache.

Auf jeden Fall spannend zu sehen. Wäre cool wenn das von anderen Bands oder anderen Alben in der Musikgeschichte auch so existieren würde, aber das hier ist wohl einmalig so.

Viele GrĂĽssee

Michae
 
Ich wĂĽrde mir nicht zutrauen auf Grund der Videos ein Psychogramm der Proponten zu entwickeln.
Was fĂĽr mich beindruckend war das Herantasten an die letztgĂĽltige Fassung einzelner Nummern.
Abgesehen davon hatte das Video für mich viel leere Km - gelinde gesagt es war öde.
Vieles war wohl eher auf Boulevard - Niveau.
Dennoch wollte und will ich diese Videos nicht missen.

Die wenigen Momente bei denen der kreative Prozess selbst und das gemeinsame entwickeln der Performance gezeigt wurde entschädigten mich im überkompensierenden Maße.
 

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