Bigsby arretieren

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schorsch27

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Liebe Bastelfreunde,

hat schon mal jemand von Euch versucht, einen Mechanismus selber zu basteln, mit dem man das Bigsby bei Bedarf außer Betrieb setzen kann, um eine bessere Stimmstabilität zu erhalten ? (Betrifft eine LP Studio und eine Squier Cabronita Tele)

Oder gibts gar was Käufliches ?

Dass man auch ein stimmstabileres Vibrato einbauen kann, ist mir bekannt, aber für mich ersma keine Alternative.

Gruß Markus

P.S.: hab gerade erst die "Bastelecke" entdeckt. Soll ich den Beitrag dort reinschieben ?
 
schorsch27 schrieb:
hat schon mal jemand von Euch versucht, einen Mechanismus selber zu basteln, mit dem man das Bigsby bei Bedarf außer Betrieb setzen kann, um eine bessere Stimmstabilität zu erhalten ? (Betrifft eine LP Studio und eine Squier Cabronita Tele)

Hallo Markus,

ich würde zunächst mal grundsätzlich hinterfragen, warum eine Gitarre mit Bigsby nicht die Stimmung hält, egal ob man es benutzt oder nicht?
Normalerweise sollte, wenn man das Vibrato nicht benutzt, ja gar keine Verstimmung auftreten.
Bei meiner blauen Kraushaar Gina mit Duesenberg Vibrola, was ja dem Bigsby in der Funktion sehr ähnelt, kann ich fast Dive Bombs machen, ohne dass sich was verstimmt! Und bei meiner (zwischenzeitlich verkauften) Diego/Göldo Tele mit dem "alten" Duesenberg-Vibrola war es genauso, sehr stimmstabil, und das auch bei intensiver Nutzung des Vibratos. Echt jetzt!

Ich würde zunächst mal folgende Dinge an den Gitarren checken:

  • 1. Sind die Sättel ordentlich gefeilt, oder hakelt es?
    2. Ist die Saitenführung im Sattel ok, d.h. laufen die Saiten leicht schräg in Richtung der Tuner?
    3. Wie verhält es sich mit dem Steg? Bei meiner Gina hat Walter Kraushaar die Bridge so bearbeitet, dass sie bei Nutzung des Vibratos den Bewegungen der Saiten leicht folgt, er nennt das "Wackelbridge" - das ist SEHR effektiv. Ich wollte das erst nicht glauben und eine teuere Mastery Bridge installieren, er meinte dann, das könne man ja immer noch machen - ich bin ihm da sehr dankbar, denn die "Wackelbridge" funktioniert ganz hervorragend.

Das mal meine Gedanken zum Thema, ich bin sehr davon überzeugt, dass man sich bei einer gut eingestellten Gitarre mit Bigsby keine Gedanken mehr um ein Feststellen des Systems machen muss.

Eine Anmerkung/Frage noch:
Handelt es sich um ein originales US-Bigsby oder um eine asiatische "licensed by Bigsby" Version? Die asiatischen Lizenzprodukte finde ICH von Material und Wirkungsweise in sich ziemlich suboptimal. Zumindest, wenn man die Interpretationen von Goeldo/Duesenberg kennt, die funktionieren nämlich ganz hervorragend. Die amerikanischen Teile kann ich nicht beurteilen, aber Steffen von Mr. Greenbird meinte an anderer Stelle mal, dass die amerikanischen Originale auch sehr ordentlich funktionieren würden.
 
Hallo Rolf,

zunächst mal ist es tröstlich, dass ich mit dem Glauben an die Bigsby-Stimmstabilität nicht alleine stehe. Der hat sich bei mir in den knapp 2 Jahren gefestigt, in dem die Stimmung immer wunderbar konstant blieb (nachdem ich nach anfänglichen Problemen die nicht gut zu fixierende Feder gegen eine Göldo ausgetauscht hatte)

Das Bigsby hab ich mir nachträglich selber draufgebaut (dieser Bausatz mit Original-Bigsby um die 200.--) und mit einer Schaller-Rollerbridge kombiniert:

http://www.directupload.net/file/d/4925/wkajb5d6_jpg.htm

Da ich an den langen Winterabenden eh mal wieder meine Klampfen überholen möchte, werd ich mit den von Dir genannten Kriterien nochmal genauer hinsehen und mich ggf. nochmal melden. Die Punkte 1 und 2 kann ich aber schon mit o.k. abhaken. Das Thema "Wackelbridge" muss ich noch näher ansehen. Meine wackelt auch - unbeabsichtigt turnt sie beim Vibrieren etwa 1 mm hin und her.

Auf meiner Cabronita habe ich hingegen ein "licensed" Bigsby. Ich konnte allerdings bisher keine wesentlichen Unterschiede zum originalen Bigsby auf der LP feststellen.

Gruß Markus
 
Hallo,


Wenn Du zufällig eine ABR-1 Brücke hast mit M4 Gewinde, da gibt es diese gewölbten Rändelschrauben, wie Gibson sie in den 50er und 60er Jahren benutzt hat, die das "wackeln" der Brücke bei Vibratoeinsatz ermöglichen:


http://crazyparts.de/bridges--tailpieces/thumbwheels/domed-thumbwheels-bigsby-maestro-nickel.php


Alles Gute!

Jonas
 
schorsch27 schrieb:
Hallo Rolf,

zunächst mal ist es tröstlich, dass ich mit dem Glauben an die Bigsby-Stimmstabilität nicht alleine stehe.

Gruß Markus

Moin,

ich bin auch dabei :-D
Ich hab seit über 10 Jahren ein selbst installiertes Bigsby auf meiner Arbeitsgitarre
und habe und hatte nie Probleme in Sachen Stimmstabilität.
Und das mit einer ganz normalen Tuneomatic Bridge ohne Wackeln und Knochensattel.
Damit sind tatsächlich auch "Dive bombs" so weit das Bigsby eben runtergeht möglich,
ohne Stimmungsprobleme.
Das einzige, was ich gemacht habe, war der Einbau von Locking Mechaniken.
Aber nicht wegen der Stimmstabilität, sondern weil die das Aufziehen neuer Saiten extrem
erleichtern.

Gruß Diet
 
Auf eine Les Paul dengelt man kein Bigbsy. So!
 
Hallo,

gab es da nicht mal so ein rundes Metallding, das man anstelle der Feder eingesetzt hat, womit sich mal so gar nichts mehr bewegt? Oder muss man da Euro-Stücke stapeln?

Gruß

erniecaster
 
Bei meiner Epi-Paula, die ich zur Zeit als „Bariton“ nutze, benutze ich eine Metallhülse (Durchmesser und Länge wie die Feder) zum festsetzen.
 
Metallding ...Metallhülse
...muss man draufkommen, klingt einfach.

Vielleicht geht auch so eine Art Halbschale, die man ohne Werkzeug schnell rein- und raustun kann. Oder gar was zum Rumklappen ...

Hilft mir erst mal weiter. Danke für Eure Tips, ich schau mir aber auch gern noch weitere an.

Gruß Markus
 
nochwas, nachdem ich die Gitarre jetzt mal durchgesehen habe:

dieses Filzpölsterchen, auf dem die Feder des Vibratohebels aufliegt, habt Ihr das auch drin ?
 
schorsch27 schrieb:
Metallding ...Metallhülse
...muss man draufkommen, klingt einfach.

Vielleicht geht auch so eine Art Halbschale, die man ohne Werkzeug schnell rein- und raustun kann. Oder gar was zum Rumklappen ...


Gruß Markus


Genau so ... Hebel nach oben ziehen (ggf. dazu die Saiten ETWAS entspannen), dann fällt die Hülse fast von allein raus.
Nur solltest Du dann auch wieder unmittelbar die passende Feder zur Hand haben!
Kriegt man(n) allein hin, zu zweit ist es aber einfacher.
 
ist die Eigenbau oder käuflich ?

Ersetzt Du die Feder durch diese Hülse oder überstülpst Du sie ?

Übrigens ist die oben erwähnte Unterlegscheibe nicht aus Filz, sondern aus knochenhartem Kunststoff, wie man ihn von Sätteln kennt. Dadurch saß die Feder anscheinend zu hoch, steckte nicht mehr so bombenfest in ihrem Nest und konnte beim Ziehen des Hebels wahrscheinlich leichter nach außen verrutschen.

Nachtrag, nachdem ich die Einbauanleitung gefunden habe: "Use fibre discs in bottom spring cup ", also handelt es sich bei den Unterlegscheiben anscheinend um Glasfiber.
 
Diese passende Hülse hatte ich zufällig. Ansonsten aber auch kein Ding. Ein Stück Alurohr aus dem Baumarkt einfach auf Länge zu sägen.
Ich nehme die Feder raus und ersetze Sie durch die Metallhülse.
"Gesichert" wird diese dann durch den Kragen an dem Bigsby-Unterbau sowie der Hebelbefestigungsschraube am beweglichen Oberteil.
 

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