Biographien

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ollie schrieb:
[Weniger empfehlen kann ich die BIO von " Keith Richards", sehr langatmig, ohne Spannungsbögen und unstrukturiert.....habe ich mich eigentlich "durchgequält".

...kann ich bestätigen. Ausserdem kann Keef angeblich fast jede Minute seines Lebens mit Tagebucheintragungen "belegen". Einerseits hat er seine jungen Jahre als völlig durchgeknallter "Schutenpenner" verlebt, andererseits aber fein ordentlich Tagebuch geführt...ne, is klar! :roll:

Für mich erscheint das Buch höchst unglaubwürdig.
 
Ich glaube, Richards Biografie recht aufmerksam gelesen zu haben. Gerade seiner Jugend und dem Elterhaus widmet er etwas langatmig breiten Raum. Dort lese ich nichts von

tommy schrieb:
Einerseits hat er seine jungen Jahre als völlig durchgeknallter "Schutenpenner" verlebt

Eher das genaue Gegenteil. Ich weiß nicht, welches Buch du gelesen hast, dies aber wohl kaum.

tommy schrieb:
Ausserdem kann Keef angeblich fast jede Minute seines Lebens mit Tagebucheintragungen "belegen".

Der Mann mit dem Tagebuch, der seine chaotische Jugend auf Schleppkähnen und in Sozialgrotten verbrachte hört auf den Namen Ron Wood.

Ich kann es mir nicht verkneifen.....ein Kind, welches aufgrund seiner Roma-Herkunft im Elend aufwachsen muss als "durchgeknallten Schutenpenner" zu bezeichnen, halte ich für grenzwertig.

Tom
 
...ich meinte Richards Zeit (Anfang 60), als er unter verwahrlosten Umständen in der unbeheizten WG gelebt hat, bevor er anfing richtig Geld zu verdienen.
 
Ich habe gerade die Autobiographie von Glenn Hughes gelesen.

Ca. 200 Seiten. Inhalt: ich war auf Drogen - ich war ein Arsch - GsD hab ich die Kurve gekriegt.

Imho keine Chance, unter meine Top 3 (siehe oben) zu kommen.

Gruß Uli
 
Moin,

um mal schnell und knackig Hintergrundwissen über Musiker zu lesen, welche die Populärmusik geprägt haben, eignet sich m.E. "Giganten" von Ernst Hofacker ganz gut.

Man darf natürlich keine vollständigen Biographien erwarten aber das Geschriebene scheint gut recherchiert zu sein. Der Schreibstil ist locker und kurzweilig.

http://www.blickinsbuch.de/center/c...3Nj05NzgzODU0NDUzNjM1JnY4MzEyPUZsYXNoY292ZXI=
 
little-feat schrieb:
Ich glaube, Richards Biografie recht aufmerksam gelesen zu haben. Gerade seiner Jugend und dem Elterhaus widmet er etwas langatmig breiten Raum. Dort lese ich nichts von

Tom

Er widmet vor allem seinen Drogenexzessen sehr breiten Raum und das in epischer Breite und Detailliertheit, wie ich es als Leser nicht brauche. Auch seine gitarristischen Weisheiten waren mir - selbst als Gitarrist - zu ausführlich. V.a. springt er sehr gerne zwischen den Geschichten und Ereignissen hin und her, es ist wenig Struktur erkennbar. Gefällt mir weniger.
Es ist auch wenig von dem Buch hängen geblieben, was für mich ein Indiz dafür ist, dass wenig von dem erzählt wurde, was ich mir erwartet hätte - was aber wahrscheinlich so nicht passiert ist.

Interessant war die Erzählung, wie einige ihrer Texte entstanden sind: sie haben einfach Zeitungsschnipsel auf den Boden geworfen und irgendwie zusammengesetzt.....eine lässige Methode.

Das Buch hat in mir auch das Interesse an dem Album "Exile...." geweckt. Ich hab es mir danach gekauft und war sehr positiv überrascht. Ich bin kein Stones Fan, aber dieses Album hat wirklich mich für die Stones richtig begeistert.....v.a. weil ich eben jetzt auch die ganze Entstehungsgeschichte kennengelernt habe und wie groß Keefs Anteil an den meisten Alben war. Bei diesem Album (ich hoffe ich verwechsel es nicht) hat er Tag und Nacht gearbeitet und 10 Nächte nicht geschlafen, bis er kurz nach Fertigstellung komatös auf der Treppe zusammengebrochen ist.....
 
ollie schrieb:
Er widmet vor allem seinen Drogenexzessen sehr breiten Raum

Das stimmt. Seine Drogenerfahrungen lesen sich fast wie ein Beipackzettel zum richtigen Umgang mit denselben.

Immer drauf achten, chemisch reines Zeug zu verwenden (von Merck aus er Schweiz) und nicht vom Dealer um die Ecke, niemals in die Armvene, sondern in den Gesäßmuskel. Der Mann ist einfach auf eine (für gutbürgerliche Menschen) erschreckende Weise grundehrlich.

Und genau das hat mich an dem Buch fasziniert. Es ist nicht geschrieben für Menschen, die Gefallen an dem finden, was der Kerl da schreibt….schreiben lässt.

Es ist ein Buch für Menschen, die eine Zuneigung haben für solche Exoten mit all ihren Höhen und Tiefen. Wenn dieser Mann einmal abtritt, dann darf er sagen, alles gehabt zu haben, was das pralle Leben zu bieten hatte, inklusive von all dem, wovon wir Normalmenschen nicht einmal zu träumen wagen.

Tom
 
little-feat schrieb:
ollie schrieb:
Er widmet vor allem seinen Drogenexzessen sehr breiten Raum

Das stimmt. Seine Drogenerfahrungen lesen sich fast wie ein Beipackzettel zum richtigen Umgang mit denselben.

Immer drauf achten, chemisch reines Zeug zu verwenden (von Merck aus er Schweiz) und nicht vom Dealer um die Ecke, niemals in die Armvene, sondern in den Gesäßmuskel. Der Mann ist einfach auf eine (für gutbürgerliche Menschen) erschreckende Weise grundehrlich.

Und genau das hat mich an dem Buch fasziniert. Es ist nicht geschrieben für Menschen, die Gefallen an dem finden, was der Kerl da schreibt….schreiben lässt.

Es ist ein Buch für Menschen, die eine Zuneigung haben für solche Exoten mit all ihren Höhen und Tiefen. Wenn dieser Mann einmal abtritt, dann darf er sagen, alles gehabt zu haben, was das pralle Leben zu bieten hatte, inklusive von all dem, wovon wir Normalmenschen nicht einmal zu träumen wagen.

Tom

so kann man das sicher sehr gut zusammenfassen.

eine Rolle spielt auch, wie stehe ich zu der "Kunst" des "Biographen".
Mir hat z.B. die Joel Story super gefallen, u.a. weil ich ihn musikalisch sehr gerne mag.....

"Ralf Dobelli" hätte dafür sicher einen "Denkfehler-Begriff" parat..... :lol:
 
Ich habe im Anschluss am Keith Richards' Schinken die Nicky Hopkins-Biographie von Julian Dawson gelesen und darin viel mehr (auch über die Stones) erfahren. Das Ding ist fantastisch recherchiert und beispielhaft formuliert. Positiv wirkt sich auch aus, dass der Autor nicht nur Fan, sondern auch Musiker ist.

Für mich das Musterbeispiel einer Musikerbiograhie. Lohnt sich.
 
groby schrieb:
Zum Thema Biographien empfehle ich jedem "My Bass and other Animals" von Guy Pratt (u.a. Pink Floyd, Michael Jackson, Roxy Music, Bryan Ferry, Robert Palmer, David Gilmour, Coverdale/Page...). Er ist mittlerweile Teilzeit Stand up Comedian und man liest eher eine Reihe spannender und lustiger Anekdoten als eine Biographie. Man muss auch nicht Fan sein um das interessant zu finden.

...ja, der Mann ist klasse! Ich hab das Buch (...oder vielmehr das eBook) in einem Durchgang verschlungen.

Allerdings sollte man schon auf den süffisant-ironischen englischen Humor stehen -wenn ja, ist das Buch absolut zu empfehlen!
 
Hallo,

man sagt ja: "man liebt ihn oder man hasst ihn"

Frank Zappe: "I am the american dream"
Frank Zappe: "Die Frank Zappa Story"

Ich tendiere zum lieben und fand beide Bücher sehr unterhaltsam.

Zwar kein Musiker aber den Tip kann und möchte ich mir nicht verkneifen:

"Malcom X, der Schwarze Tribun."

In Antiquariaten zu finden. So ziemlich das spannendste und informativste Buch welches ich gelesen habe.

Gruß
Jörg
 

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