Guden Tach!
Als überzeugter User von analogem und digitalem und analogem Equipment kann ich jedem nur empfehlen, sich ganz konkrete Gedanken über den Einsatzzweck des EQs zu machen. Dann kommt man leichter zu einer Entscheidung.
Willst Du in erster Linie boosten?
Oder lästige Frequenzen (Feedback) reduzieren?
Wieviele Sounds willst Du live abrufen können?
In welches Setup (midi) willst Du den EQ integrieren?
Der Ge-7 ist gebraucht und billig, manuell analog, auch von einem Halbaffen mit 3 Promillie zu bedienen. Der andere ist komplizierter, teuer, digital, programmierbar. Kommt darauf an, was Du brauchst.
Es gibt - leider nur noch gebraucht - einen semiparametrischen 3Band EQ von Boss (PQ 4 für Gitarre, PQ 3 B für Bass), das wäre meine Wahl. Habe ich zwar noch nicht probiert, aber ich komme mit Parametrik besser klar als mit Graphik EQ. Imo auch letztendlich vielseitiger und effektiver als ein kleiner Graphik-EQ. Muss man aber mit umgehen können, das erfordert ein wenig Einarbeitung. Angeblich für viele Gitarristen schon zuviel verlangt.
Giselbert":13dzxkf9 schrieb:
Ich als überzeugter User von digitalem Equipment kann dir nur den EQ20 empfehlen. Kenne das Ding zwar nicht direkt, aber ich denke, dass es vor allem in Thema EQ einen wirklichen Unterschied zwischen analog und digital gibt. D.h. es wird da wohl kaum eine "Wärme", etc. erzeugt, die analogen Geräten immer nachgesagt wird.
Und wie du sagtest, der große Vorteil ist die Programmierbarkeit (welch Wort!).
Natürlich kann das vom Sound her einen Unterschied machen. Es gibt gute digitale EQs und schlechte, ebenso auf der analogen Seite. Manche klingen harmonischer und wärmer, andere unrealistisch und kalt. Es gibt immer noch eine Menge Studios, die analoge Hi-End EQs für teuer Geld einsetzen. Frag mal jemanden, der sich auskennt, was Du für den EQ von einem Kanalzug von einem Neve-Pult oder einem anderen Hi-End-Pult hinblättern musst ... analoge Filter werden auch z. B. immer noch (in digitale Synthies ein-)gebaut und gefragt.
Gute analoge Geräte haben oft mehr Headroom, Dynamik und einen höheren Frequenzbereich als viele Digitale ... es gibt übrigens auch programmierbare analoge EQs.
ontherocks":13dzxkf9 schrieb:
Wenn Du ein digitales Gerät einschleifst, dann hast Du eine gewisse Latenzzeit, mit der Du leben musst. Daruter versteht man, die 3-5 Millisekunden, die das Gerät braucht, um das Gitarrensignal hin und her zu wandeln. Das kann unter Umständen Dein Spielgefühl beeinflussen und den Sound des Engl Amps indirekter und vom Anschlag nicht mehr so knackig machen. Musst aber selbst probieren, ob sich da bei Dir vom Spielgefühl etwas ändert. Zu den EQs kann ich nix sagen.
Das mit der Latenzzeit stimmt so weit ich weiß so nicht. Ein kompletter Rechner (PC) hat eine Latenzzeit von 3-20 Milisekunden. Das ist aber die Zeit die das Signal für den Weg durch den kompletten Rechner incl Echtzeitfxberechnung braucht. Die Zeit, die der Wandler braucht, ist viel kürzer. Bei simplen digitalen Geräten hört man deshalb keine Latenz, ich jedenfalls nicht. Bei komplizierten Sachen wie Zentera, Pod mag das anders sein, das sind aber im Prinzip auch spezielle Computer. Wenn der Wandler so lange brauchen würde, hätte man ziemliche Probleme, einen vernünftigen Sampler, DJ-CD-Spieler oder ein digital-delay zu bauen.
Bei dem Boss-EQ würde ich nicht mit einer merkbaren Latenz rechnen. Ob die Dynamik beschnitten wird ist wieder eine ganz andere Frage.