Brummen Röhrenverstärker eigentlich generell ...

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Anonymous

Guest
ich habe gerade einen blitzeneuen Blackheart Little Giant aus dem Briefkasten geholt, und stellte fest, das er sich benimmt wie mein gebraucht gekauftes und in Ehre gealtertes Marshall-Top - er brummt ganz beachtlich. Ist das eigentlich normal? Klar, ein 150 Euro - Amp ist nicht HiFi, aber auf die verbrauchten Röhen, auf die ich es immer beim Marshall schiebe, kann ich es beim Blackheart nicht abwälzen.

Brummt es denn bei Euch auch?

fragt sich

thi
 
Moin,
wenn meiner nicht brummt, ist er aus. Oder standby.

Vox AC30, alt.

Die teuren Boogie Teile, denen ich hin und wieder mal huldigen durfte, waren bedeutend leiser. Brummen garnicht, aber gerauscht (glaub ich, ist schon was her...). Du mußt halt Aufwand treiben damit es weniger brummt.

Ciao
Monkey
 
möglicherweise liegt das Brummen an den Tonabnehmern... Stichwort "Singlecoils". By the way... wie groß ist eigentlich dein Briefkasten?
 
...also wenn das Teil tatsächlich im Briefkasten lag, könnte es sein, dass sich durch die Stauchung brummstreuende Bauteile zu nahe gekommen sind. ;-)
 
Hi,
ich habe zwar schon ein paar Röhrenamps gehabt, aber nicht genug Erfahrung um eine pauschale Ableitung machen zu können. Ich glaube das geht eh nicht, weil die Amps sich in Punkto Grundrauschen und Brummen schon stark voneinander unterscheiden können.


Peavey Classic 50 = brummte ziemlich laut. Grundrauschen hoch.
Fender Twin Reverb (neue Version)= brummte eher weniger. Grundrauschen eher gering, außer aufgedreht.
Peavey Delta Blues= brummte eher laut. Teils heftiges Grundrauschen.
Fender Blues Junior= brummte eher weniger. Moderates Grundrauschen.
Marshall TSL 60= brummte fast garnicht! Fast garkein Grundrauschen mit TAD Röhren!
Fender Hot Rod Deluxe= brummte ein wenig. Moderates Grundrauschen
Mesa Boogie Rectoverb= brummt ein wenig. Wenig Grundrauschen, moderat im Leadkanal wenn aufgedreht. Clean Kanal ist leise.

In Punkto Brummen verhielten sich von den Amps die ich kenne, der Twin Reverb, Der TSL 60 und mein Rectoverb am besten.
Wobei der Marschall, nachdem er TAD Röhren bekam selbst im Lead Kanal nur noch ein bisschen rauschte. Das sind auch die Amps, wo ich das Gefühl hatte, daß das SC Brummen nicht übermäßig war.
Bei meinem jetztigen Amp, Rectoverb, ist bei bandflautstärke ein dezentes SC Brummen hörbar.
Bei allen Amps macht(e) es aber auch wieder einen Unterschied aus, wo ich sie eingestöpselt habe. Zu Hause ist meist besser, als im Proberaum zum Beispiel, vielleicht weil der im Industriegebiet liegt.
 
ich glaub mechanische Beschädigungen gibts nich, war ja ne ovp drum ;).

Ich hab inzwischen auch ein paar Mods und Tips (rerouting ac-wiring) gefunden, die darauf schliessen lassen, dass es woanders auch brummt. Rerouting gefällt mir schon mal gut, der Materialaufwand ist moderat null.

Hat das schon mal jemand probiert?

Fragt sich

thi
 
Moin,

ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass bei Netzbrummen (50Hz) häufig gar nicht der Amp schuld ist.
Benutze mal eine andere Steckdose an einem anderen Kabelstrang, am besten an einem anderen Ort.
Ebenfalls beachten solltest Du Einstreuquellen wie PC, Neonlampen, Haushaltsgeräte etc.

Ich kann mir ferner gut vorstellen, dass der Amp Nachts deutlich weniger brummt (weniger Verbraucher im Netz).

Leider betreiben einige Amphersteller aus Kostengründen wenig Aufwand bei der "Einstreubrummentkopplung".
Manche verzichten auch aus Klanggründen darauf.

Edit: re-routing in Form von Kabel hin- und herdrücken habe ich bei meinem Marshall Bluesbreaker schon mal gemacht. Hat schon was gebracht aber nicht genug. Erst der Austausch der Kabel im Vorstufenbereich durch abgeschirmte Exemplare hat wirklich was gebracht (eine Seite Abschirmung an Masse, die andere frei).
Aber lass Dir dass mal lieber von einem versierten Fachmann erklären bzw. machen).
 
seh ich auch fast so mit dem Fachmann, die Spannungen an Röhren sollen sich ja angeblich von denen an der Türklingel unterscheiden ...

Allerdings hab ich in Berlin noch keinen Fachmann gefunden, als der Marshall mal Service brauchte, weil er alle 3 Kanäle auf einmal benutzte, gab es in allen Musikgeschäften die gleiche Antwort, dass man sowas wegschicken muss. So geschah es dann auch, war super aber hat gedauert. Ich hab jetzt schon mal zwei lokale Röhren-Artisten rausgegoogelt, mal schaun wie die sind

thi
 
Moin.

Ein klein wenig Brumm erzeugt meiner Erfahrung nach jeder Röhrenamp, zumindest ab einer gewissen Lautstärke. Bei manchen Amps ist das Brummen (und Rauschen) kaum hörbar, bei anderen Ampmodellen wohl stärker.

Mein Engl Straight brummt und rauscht sehr wenig, man muss schon sehr weitaufdrehen, um was zu hören; mein Randall RH50T etwas mehr, aber immer noch völlig im Rahmen, also so, dass bei Zimmerlautstärke nicht wirklich stört.

Bei einem Class A/B-Amp mit 2 EL34, bei dem man jede Röhre einzeln biasen kann, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das brummen hörbar abnimmt (aber nie ganz weg ist), wenn das Biasing gut stimmt; und dass das Brummen zunimmt, wenn das Bias ungleich ist für beride Röhren.
Sprich, ich kann, wenn eine Röhre korrekt gebiast ist, die andere fast nach Gehör biasen.

Bei Class A/B-Amps, bei denen man die Röhren nur paarweise biasen kann, kann Brumm also von schlecht gematchten Endröhrenpaaren kommen.
Singleended Amps und andere Class A-Amps brummen wohl tendenziell etwas mehr, wenn ich mich nicht irre, da bei Class A/B die Röhren eingefangenen Trafobrumm usw. teilweise kompensieren und bei Class A halt nicht.

Rauschen kommt meist aus der Vorstufe ; gute Röhren (V1-selektiert) reduzieren oft das Grundrauschen.
Trafos (Netztrafos usw.) haben zuweilen auch ganz ohne Last ein "Grundbrummen".

Tschö
Stef
 
Moin,
ich habe auch die Erfahrung gemacht, das Röhrenamps mit nur einer Endröhre, tw. deutlich stärker brummten, als die großen Brüder mit zweien oder 4 Röhren.(Vox AC 4, Blackheart, Epiphone usw.)
Ein Bekannter (Techniker) meinte auf Anfrage das, was Nichtdiemama (Stef) oben auch schon erwähnte: Röhrenpärchen kompensieren sich gegenseitig,(je besser gematched, desto weniger brumm) ...eine allein kann das eben nicht und deshalb brummts!
... und deshalb mußten alle 5-7 Watter wieder gehen und kommen auch nicht mehr ins Haus. :motz2:
 
naja, son 5 Watter macht dem Nachbarn halt mehr Freude, aktuell habe ich mal die Hinweise befolgt und durch Standort- und Steckdosenwechsel das Brummen dezimieren können. Jetzt ist noch ein Kabel ordnen und eventuell China-Röhren raus geplant. Ich werde berichten .....

thi
 
Moin,

alle Vorredner hatten sehr interessante Theorien... :-/

Nach meinem Wissen ist es so: Ein Röhrenamp brummt, wenn der Netztrafo in den Ausgangstrafo induktiv Störsignale einstreut: Entweder stehen die Trafos dann zu nah beisammen (Kleines Chassis!!!) und/oder die Wicklungsrichtungen der beiden Trafos nicht so gewählt wurde, dass die Interferenzen der Magnetfeldlinien sich gegenseitig auslöschen (Humbukcerprinzip), sondern sich überlagern und ggf. sogar verstärken.

Ausserdem kann es sein, dass in der Verkabelung im Bereich direkt nach dem Input (wo das Signal noch sehr schwach ist, so dass Störung überproportional wirken...), nicht so dolle ist, wenn zB lange abgeschirmte Leitungen und sonstige unnötige Signalwegverlängerungen den Brumm einfangen.

Im Fall des speziellen Amps würde ich auf das kleine Chassi tippen. Eine kaputte Röhre ist es eher nicht, die wäre auch mikrophonisch und stoßempfindlich.

Gegenmittel: Trafo drehen...aber da wird der Laie wohl überfordert sein.

Ist der Amp neu, würde ich um Umtausch bitten, vielleicht ist es ja ein Montagsprodukt. Wenn das alle Amps dieses Modells machen, ist das auch nicht der richtige Weg...

Trotzdem Viel Glück
 

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