Das Für und Wider von Vintage Instrumenten

BBMeikel":1zl04jc8 schrieb:
Des weiteren dachte ich immer das zur damaligen Zeit die Bestände an hochwertigen Hölzern größer waren, welche heutzutage wohl nicht mehr in diesen Mengen zur Verfügung stehen.

Hi BB

Ein schlagreifer Ahorn ist vielleicht 150 Hahre alt - eine Ceder vielleicht 350...
Da machen es die letzten 30 Jahre wohl nicht, oder? ;-)
 
Und noch ein Gedanke :

Die alten Gitarren, die den legendären Sound eines Peter Green oder eines Limmy page ausmachten, waren damals, als sich ihr Ruhm begründete gerade mal 10 bis 12 jahre alt. Ergo müssten ja heute die handgemachten Gitarren von guten Gitarrenbauern Anfang der Neunziger die meistversprechendsten Objekte der Begierde sein.
Oder wenn schon industriell gefertigt, dann müssten es wohl die japanischen Gitarren sein, die in dieser Zeit mit den besten Verarbeitungsstandard hatten.

Rick Vito, ein begnadeter Gitarrist, Mitauslöser des Vintage Booms, großer sammler und Conaisseur der alten Instrumente spielt live jedenfalls viel mit seiner selbstentworfenen ArtDeco Style und einer Reverend Slingshot, und die ist noch nicht mal ganz aus Holz !! Aber er hat Tone, und zwar jede Menge.
 
Also ich bin jetzt auch gar nichtmal soooo begeistert von dieser ganzen VIntage-Geschichte, auch wenn ich gern ma so ne uralte Gibson LP oder Strat einfach mal spielen würde (und es dabei belassen).
Ich selbst spiele an einem Uralten Röhrenamp von Johns (das ding is um einiges älter als ich!) und wenn ich die Möglichkeit hätte, ICH WÜRDE TAUSCHEN! Das Ding geht mir einfach nur auf die Nerven! Dieser verkratzte komische Sound, die Lautstärke-Probleme (ihr solltet wissen, das Ding hat seinen eigenen Kopf) und und und... Da hätte ich lieber so nen neuen Vox oder nen Marshall etc. pp.
Dann hab ich ma von nem Freund ne etwas in die Jahre gekommene LP Custom von Epiphone gezockt.... ich würde meine Baujahr 2004 Paula auf jeden FAll vorziehen!!!
Nächstes Beispiel; ne alte Höfner Tele oder so, hat um die 25Jahre oder mehr aufm Holz.... lässt sich sehr sehr schlecht bespielen und hat nen klang, als wär die mit nem seil an ein Auto gehängt worden und von Berlin nach München über die Autobahn hintendran geschossen! Einfach nur ... ohne Worte!

Also ich stimme ein, dass alte Instrumente viellteicht eine Art Zauber haben, aber mit der Kritik und den Zweifeln stimme ich umso mehr ein.

PS: EIn Wunder, dass Frank noch nix von sich gegeben hat. Soviel ich weis, besitzt er einige LP älteren Baujahrs... und er ist begeistert.
 
Phlippo":1e5n2dev schrieb:
Also ich stimme ein, dass alte Instrumente viellteicht eine Art Zauber haben, aber mit der Kritik und den Zweifeln stimme ich umso mehr ein.

PS: EIn Wunder, dass Frank noch nix von sich gegeben hat. Soviel ich weis, besitzt er einige LP älteren Baujahrs... und er ist begeistert.

:) du bist auf dem rechten Weg der Erkenntnis :cool: So ist es.
( sag mal, ist es das Ortenberg am Vogelsberg ? )
 
Ich würde gerne noch einen anderen Aspekt in die Diskussion mit einbringen. Alle reden von orginalen Instrumenten. Dabei waren die Gitarristen damals ja nicht anders drauf, als wir heute auch, ständig auf der Suche nach "dem" Ton. Der alten Les Paul wurde nachträglich ein Bigsby verpasst, die Strat bekam ein Callaham und andere PUs usw. Heute weiss da keiner mehr was von, es gibt nur noch unverbastelte (??) Exemplare und die alten Bauteile, die damals keiner mehr wollte, werden heute zum Kultobjekt hochstilisiert für die, die eben doch kein unverbasteltes Exemplar bekommen haben oder eine "Bastardklampfe" wieder zu einem solchen "verwandeln" wollen. Zum Schluss ist ein guter Nachbau der heutigen Zeit näher am Orginal als so manches Vintageinstrument...
 
7-ender":7e9gsp36 schrieb:
Zum Schluss ist ein guter Nachbau der heutigen Zeit näher am Orginal als so manches Vintageinstrument...

Da hast Du verdammt nochmal Recht.

Noch eine andere Frage zur Definition: was ist eigentlich "Vintage"?
Eine 82er Squier? Eine 91er Eibanieß?
 
Hallo,

möchte gern noch einen Aspekt reinbringen: Design.

Modelle wie Les Paul, SG, Strat, Tele, ES 335, Flying V, Höfner Violinenbass, Jazz Bass, Precision, Thunderbird, Firebird, Musicman Stingray, Danelectro U2 - sind für mich alles Designklassiker. Das Auge hat sich dran gewöhnt, alles scheint am rechten Platz zu sitzen (obwohl es sicher oft ergonomischer ginge), man hat viele Bands mit diesem optischen Eindruck in Erinnerung. Mir gefallen 90% der alten Bauformen bessser als 95 % der neueren Entwicklungen. Eine der wenigen Firmen mit sinnvollen Neu- und Weiterentwicklungen von Klassikern ist für mich Düsenberg - und das Design ist schon sehr Vintage. Ein ziemlich gut gelunges Beispiel war für mich noch die Nighthawk - kam aber wohl bei vielen nicht so gut an.

So jetzt sagen, da kannst du aber genauso gut neuere gute Kopien kaufen, klar mach ich auch teilweise, halte ich auch für vollkommen sinnvoll. Gibts aber dann auch manchmal Änderungen, die mir nicht gefallen, ein Thunderbird sieht ohne Chromkappen auf den Pickups für mich schrecklich aus ... ist eben so ;-)

Trotzdem hat ein altes Instrument einfach ne andere Ausstrahlung. Originale sind eben was anderes, "da real thing". Ein originaler Panton-Sessel ist auch was anderes als irgendein Ikea-Nachbau. Wenn man sammelt, sammelt man eben im Normalfall Originale.

Sound kann ein Argument sein, aber nicht in dem Sinne, wie es oft dargestellt wird. Eine Strat von 62 oder ne Paule von 57 kann den Preis mit dem Sound kaum rechtfertigen. Viele alte Sachen klingen sicher gut, aber ich würde nie diese extremen Sammlerpreise bezahlen. Ein Fender-Vibrato für 800 Euro wegen dem Sound zu kaufen - da lach ich mich kaputt, für den preis kaufe ich eher drei alte deutsche Gitarren.

Wertsteigerung und Werterhalt wären noch wichtige Argumente. Und: jenseits der großen Marken gibt es immer noch einen Haufen alte Sachen, die momentan auf dem Markt noch reale Preise erzielen bzw. sogar noch unterbewertet sind, wo also die Einstiegspreise noch stimmen. Das ändert sich aber in letzter Zeit, die Preise gehen schwer nach oben, auch bei z. B. deutschen, italienischen oder japanischen Gitarren, müssen gar nicht mal real vintage (älter als 1970) sein. Dennoch gibt es da imo immer wieder was zu entdecken, ich stehe eben auch voll auf diess Styles, z. B. Hammerschlaglackierung in Gold, Vinylbezug oder Massen an Perlmutt erfreuen mein Gitarristenherz.

edit:
@mad: Von einem Kölner Sammler weiß ich, dass die strenge Definition in Sammlerkreisen hieß: Alles vor 1970. So gesehen wäre ein Original ts 808 NICHT vintage, aber dafür gibts aufebay 300 Flocken! Mittlerweile hat sich das also in der Praxis geändert, so streng wird es selten genommen. Die Instrumente und wir werden ja immer älter! Ich würde eher so eine ähnliche Definition verwenden, wie es sie bei Oldtimern gab (und gibt). Da waren es wohl 30 Jahre. Also für mich sind eigentlich schon alle Sachen ab einem alter von 20-25 Jahren irgendwie vintage ... JV Squier z. B. muss man wegen der Preisentwicklung eigentlich dazurechnen.
 
Also Jorge,

Wikipedia sagt dazu:

Das Wort Vintage bezeichnet:

-einen besonders ausgezeichneten Jahrgang eines Portweins, Whiskeys oder Madeiras
-Kleidung und Musikinstrumente, vor allem E-Gitarren, im Stil der 1950er- bis 1970er-Jahre, siehe Vintage (Mode)
-in der Fotografie den ersten, vom Fotografen hergestellten Abzug, siehe Vintage Print

Demnach also keines Deiner Beispiele.
 
7-ender":11aarrkt schrieb:
-Kleidung und Musikinstrumente, vor allem E-Gitarren, im Stil der 1950er- bis 1970er-Jahre, siehe Vintage (Mode)

Hallo,

also wie gesagt, hab mal ne Orgel von einem Kölner Blueser und Sammler gekauft, der hatte ein ebeindruckende Sammlung, richtig teure Sachen von Fender, Vox etc. ganz viel aus den 50ern und 60ern. Für den war alles ab 1970 nicht mehr vintage.

Wahrscheinlich ist es jetzt nur eine Frage der Zeit, bis die 80er allgemein dazugerechnet werden, da gibt es in der Mode auch viele verwechslungen, da wird einiges als 70er Stil bezeichnet, was in Wirklichkeit aus den frühen 80ern ist.
 
mad cruiser":1vdu6zkl schrieb:
Noch eine andere Frage zur Definition: was ist eigentlich "Vintage"?
Eine 82er Squier? Eine 91er Eibanieß?
Genau das habe ich weiter oben ja schon geschrieben....

Eigentlich besitze ich ja zwei richtige "Vintage" Teile...

Eine 84er Ibanez Roarstar II und eine 91er Fenix Strat müßten ja rein vom Zeitramen fast schon Vintage sein...
Von der Qualität der Fertigung, Bespielbarkeit und Sound sind das allemal klasse Teile.
(Young Chang war schließlich mal mit Fender verbunden & wurde später sogar wegen Nachbau von Fender verklagt,
weil die Instrumente von Chang einfach besser waren...)

Auch ich hab mal eine alte Paula besessen...
Damals sehr günstig über einen Erbfall von Leuten ohne Ahnung erstanden.
Sah klasse aus, klang auch toll, aber das Gewicht war auf der Bühne nicht auszuhalten und die Bespielbarkeit...
Sagen wir mal so, um jeden guten Ton wurde gekämpft.

Ich weiß nicht ob das eine Altersgeschichte ist, aber heute bevorzuge ich ein Instrument, welches mir
beim Spielen keine Steine in den Weg legt, sondern sich "wie von selbst" spielen läßt.

:shock: o O (Aber eventuell bin ich auch nur ein fauler Hund...)
 
Nochmal was anderes, was glaube ich kurz angesprochen wurde;
Das Vintage-Design vieler neuer Gitarren beispielsweise von Fender. Auf der letzten Musikmesse - jedenfalls ist es mri da besondern aufgefallen - ging besonders bei Fender ein Trend richtung Vintage-Design, bei dem der Lack etc. älter oder beschädigt aussahen o.ä. (inklusive der Koffer)
Was haltet ihr eigentlich von diesem Design? Ich fand das eigentlich ziemlich cool! War mal was anderes als das ganze Standard Perlmut und Sunburst dingsda und hat der Gitarre gleich eine Spur "Besonderheit" gegeben. Ich stand jedenfalls schon etwas fasziniert vor den Teilen...

PS: @ Polli: VERDAMMT wir gehören noch zur Wetterau!!!! *grrr* Aber zum Vogelsberg ist es nicht mehr weit, ja ;-)
 
Phlippo":1o6ao86l schrieb:
Das Vintage-Design vieler neuer Gitarren beispielsweise von Fender. Auf der letzten Musikmesse - jedenfalls ist es mri da besondern aufgefallen - ging besonders bei Fender ein Trend richtung Vintage-Design, bei dem der Lack etc. älter oder beschädigt aussahen o.ä. (inklusive der Koffer)
Was haltet ihr eigentlich von diesem Design?
Was du meinst, nennt sich doch "relic" soviel ich weiss. Ich verstehe unter Vintage-Design ein Design, dass sich an den 50ern und 60ern orientiert - aber bitte ohne künstlich gealterte Teile und Lackfehler. Die Gerbauchsspuren bringe ich dann über die Zeit schon selbst an - oder ich kauf mir halt gleich ein älteres Instrument.
 
W°°":5xd29cmz schrieb:
Hi BB

Ein schlagreifer Ahorn ist vielleicht 150 Hahre alt - eine Ceder vielleicht 350...
Da machen es die letzten 30 Jahre wohl nicht, oder? ;-)

Hi Doubleyou,

aber nach dem schlagen muss das Holz doch erst mal ne weile trocknen bis
es zu Gitarren verbaut werden kann. Wie lange ist das? 10 - 15 Jahre?

Wen diese Gitarre dann 30 Jahre gespielt und nicht gesammelt wurde klingt da ne menge Rock´n Roll mit.

Ob dieses die Honoren Preise rechtfertigt stelle ich auch mal in frage.

Gruß,
 
Vieles was bis jetzt gesagt wurde ist richtig, ob pro oder contra. Eine echte Vintage Strat hatte ich noch nie spielen dürfen... leider. Denn es würde mich echt mal interessieren was da abgeht.
Vergleichen konnte ich bis jetzt eine 61er CS Relic welche ich ein gutes 3/4 jahr besaß u. eine Tyler Classic. Beide Instrumente klingen einfach besser als meine Strats von der Stange u. haben eine bessere Haptik. Bei der Relic konnte man miterleben, wie sie an Ton gewann, je mehr sie gespielt wurde. Bei der Tyler eigentlich auch, wenn auch nicht so krass. Beide sind Zicken u. reagieren sensibelst auf Temperaturschwankungen, Halsstabeinstellung etc. u. brauchen Zuwendung. Schade, das ich keine Möglichkeit habe eine echte Vintage zu vergleichen. Nur dann könnte ich mir ein wirkliches Urteil bilden. Dann wäre noch anzumerken, das es gute u. schlechte Fender Relics gibt. Ich glaube aber das die Streung bei echten Vintage noch stärker ist. Soll heißen, es gibt mehr schlecht klingende 62er Strats, als gute.

Gruß
Franz
 
Moin,

zu einem ähnlichen Thema habe ich an dieser Stelle mal folgendes abgesondert:

1972 verkaufte mir ein Hamburger Profi-Musiker eine "echte" Pre-CBS-Strat für 400,00 DM. So eine Strat war damals noch nicht sooo ein Kultobjekt wie heute.

Und das zu Recht nicht. Diese Strat war mäßig verarbeitet, zwischen Halsfuß und Halstasche brachte ich bequem mein Plek unter, die Pickguardschrauben waren überdreht und die Hardware rostete (Baujahr etwa 1964). Aber sie hatte einen wirklich guten Sound, eine gute Strat halt, nicht mehr.

Würde diese Gitarre, so wie sie verarbeitet ist, heute neu in den Handel kommen und es würde "Fenix" draufstehen, wüßte ich genau, was du sagen würdest......


Die Strat habe ich natürlich nicht mehr, sie verschwand 1999 bei einem Umzug spurlos und tauchte nie wieder auf.

Traurig?

Nicht wirklich. Allerdings:
Wenn ich an die Irrsinnssumme denke, die mir ein durchgeknallter Vintage-Freak (meine Ansicht) für eine absolut originale 64er hingelegt hätte........

Ich hatte danach viele andere Strats, schlechtere, aber auch gleichwertige. Die richtig guten waren meistens die selbst aus gebrauchten Einzelteilen zusammengestellten.


Little Wing":3ecms0di schrieb:
Eine echte Vintage Strat hatte ich noch nie spielen dürfen... leider. Denn es würde mich echt mal interessieren was da abgeht.

Meiner alten 64er etwas Mystisches anzudichten, wäre blanker Unsinn gewesen, es war eine Strat, zwei Stück Holz, eine Handvoll Schrauben, 6 Mechaniken, 21 Bundstäbchen, drei Pickups, ein Vibrato, Kabel, Schalter, etwas Plastik, 6 Saiten, 010-042er, fertig.

Vermutlich unter Zeitdruck von Hand zusammengeschraubt, denn Leo Fender hatte mehr Aufträge, als er Gitarren liefern konnte. Die oben beschriebenen "Mängel" hinderten diese Gitarre allerdings nicht daran, absolut erstklassig zu klingen. Wenn ich höre "zwischen Hals und Halstasche darf keine Briefmarke passen"....."nur inniger Holzkontakt zwischen Hals und Body bringt d e n Klang"......"eine gute Strat darf nicht mehr als xxx Kilo wiegen".... wer daran glaubt, der glaubt vermutlich auch, daß der Zitronenfalter Zitronen faltet.

Richtig ist:
Nach Jahrzehnten hat ein solches Instrument eine Geschichte, eine Aura, ich stelle mir gerne vor, was sie alles erlebt hat, wer sie alles in Händen hatte usw.

Richtig ist auch, die alten Pickups klingen "anders" als neue. Das altersschwache Magnetfeld, denke ich, macht den Ton seidiger, weicher, runder. Ich glaube nicht, daß man das durch künstliches Aging so hinbekommt.

In 40 Jahren werden Menschen (falls es noch welche gibt) für eine Fender Mexico Baujahr xxxx ein Vermögen bezahlen.
So ist das mit dem Vintage-Glauben.

In dem Sinne

Max
 
Also mich beschäftigt jetzt mal eine Sache; Stimmt es, dass der Klang einer Gitarre - in welcher Art auch immer sei erstmal dahin gestellt - besser wird, wie öfter sie gespielt wird, bzw. wie öfter (ACHTUNG: Hauptteil der Frage) das Holz den Schwingungen der Töne o.ä. ausgesetzt ist???
Dieser Mythos wird mir ständig aufgetischt und ich will jetzt wissen, was es damit aufsich hat!
 
Phlippo":385nmfur schrieb:
Also mich beschäftigt jetzt mal eine Sache; Stimmt es, dass der Klang einer Gitarre - in welcher Art auch immer sei erstmal dahin gestellt - besser wird, wie öfter sie gespielt wird, bzw. wie öfter (ACHTUNG: Hauptteil der Frage) das Holz den Schwingungen der Töne o.ä. ausgesetzt ist???
Dieser Mythos wird mir ständig aufgetischt und ich will jetzt wissen, was es damit aufsich hat!

Hi,

das ist so eine Frage, von der ich glaube, daß man sie nicht schlüssig beantworten kann.

Aber ich bin ohnehin ein Ketzer, weil ich so vieles von dem, was erzählt wird, nicht glaube. Ich glaube z. B. nicht, daß das Holz einer E-Gitarre wirklich maßgeblich am Ton beteiligt ist.

Es hat einen Einfluß, das ja, aber keinen prägenden. Ich kann problemlos den größeren Höhenanteil eines Ahornhalses durch mittige Pickups kompensieren. Und wer mir nur durch reines Hinhören sagen kann, ob der Body meiner Strat aus Erle, Pappel, Korina oder sonstwas besteht, der kommt in mein Buch der coolen Leute.

PS: OK, der Esche-Body....der klingt schon recht speziell, das gebe ich zu.

Ich glaube auch nicht an das "Einschwingen", nicht bei einer E-Gitarre. Der "bessere" Sound, der sich mit den Jahren einstellen mag, kommt vor allem von den alternden Pickups, nicht aber von einem unter Lack hermetisch abgeschlossenen Stück Holz.

Außerdem trägt das "vertraute Verhältnis", welches man mit den Jahren zu seinem Instrument bekommt, einen guten Teil bei zum Glauben und dem Gefühl, daß das Baby immer besser wird mit den Jahren, die man nun schon zusammen verbringt.

Grüße

Max
 
Ich denke, wenn es um "Vintage-Gitarren" geht, muß man aufpassen, nicht Äpfel mir Birnen zu vergleichen.
Diese Instrumente könen für zwei sorten Mensch interessant sein, für den "Sammler" und den "praktizierenden Gitarristen".

Der Sammler sucht hübsche und interessante Gitarren für die Vitrine.
Der Wert wird dabei durch den optischen Zustand und durch die Seltenheit bestimmt.
Im Prinzip ist das wie bei Briefmarken.
59er Goldtop Mint Condition macht $250.000 zuzüglich Shipping.

Auf der anderen Seite gibt es den praktizierenden Gitarristen, damit meine ich Musiker, die Bands haben und Auftritte bestreiten.
Die Ansprüche sind hier erstmal ganz andere.
Der praktizierende Gitarrist brauch eine Gitarre, die robust und unkompliziert im Handling ist, die sich ohne größere Widerstände spielen lässt und die auch mal kleinere bis mittlere Unfälle wegstecken muß. Darüberhinaus sollte sie eine breite Klangpalette anbieten und letzendlich funktionieren, wie sie soll.
Also geht der praktizierende Gitarrist hin, und kauft sich eine Parker Fly oder eine Yamaha.

Das war jetzt natütlich eine idealisierte Betrachtung.
Natürlich macht es den meisten Gitarristen auch Spaß, eine interessante Gitarre zu spielen, und da muß jeder für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist, u.U. Sammlerpreise für einen Ast zu bezahlen, der letztendlich funktionieren soll.
Ob er einen 5-Weg-Schalter in die olle Strat einbaut, obwohl sie dann an Wert verliert, weil die "Solder Joints" nicht mehr "untouched" sind.
Ob er für ein altes Trem den 8-fachen Preis des jetzigen Straßenpreis eines neuwertigen Top-Of-The-Line Trems bezahlen will.
Es gibt halt Menschen, die diese Preise bezahlen, und mit denen muß man als Gitarrist auf dem Markt konkurrieren.

Ein andere Aspekt des Ganzen ist natürlich die pauschale Bewertung der Instrumente durch die Sammler.
Es gibt pre-CBS Instrumente, die sehen klasse aus, klingen aber wie ein Zigarrenkistenbanjo mit Gummibandsaiten. Die kosten aber trotzdem ein Vielfaches mehr als die abgerockte Klapfe, die ein paar Jährchen später gebaut wurde, die aber klingt, daß jedem Gitarristen die Augen feucht werden.
Warum kostet eine JV-Squier immer wesentlich mehr als eine Fender-Strat aus der Zeit?

Auch in diesem Thread wurde großzügig mit Jahreszahlen jongliert.
Über die Qualität eines solchen Instrumentes haben sie aber in meinen Augen keinerlei Aussagekraft.
Es gibt also einen prinzipiellen Unterschied zwischen Nutzwert und Sammlerwert .

Das fiel mr im Laufe dieses Threads mal auf,
Gruß,
woody
 
Landslide":27hy18at schrieb:
Hi,

das ist so eine Frage, von der ich glaube, daß man sie nicht schlüssig beantworten kann.

Dem stimme ich zu.

Landslide":27hy18at schrieb:
Ich glaube z. B. nicht, daß das Holz einer E-Gitarre wirklich maßgeblich am Ton beteiligt ist.

Aber dem nicht mehr. Ich habe dafür zuviele Gitarren der gleichen Bauart in der Hand gehabt, deren Klang sich immer wieder merklich hörbar unterschieden hat.

Darüber hinaus:

Ich kaufte eine 25 Jahre alte Gitarre, die bis dahin nur einmal gespielt worden war.

Seit mehreren Jahren spiele ich sie annähernd täglich nicht unter einer Stunde.

Und ihr Klang hat sich in der Tat verändert, sie gewann mehr Soustain, der Klang wurde insgesamt runder.

Willst Du wirklich glaubhaft machen, das Phänomen sei auf "alternde Pickups" zurückzuführen? Nun ja, dies ist ein freies Land.
 
Landslide":1dnv4u2g schrieb:
Ich glaube z. B. nicht, daß das Holz einer E-Gitarre wirklich maßgeblich am Ton beteiligt ist.

Es hat einen Einfluß, das ja, aber keinen prägenden. Ich kann problemlos den größeren Höhenanteil eines Ahornhalses durch mittige Pickups kompensieren. Und wer mir nur durch reines Hinhören sagen kann, ob der Body meiner Strat aus Erle, Pappel, Korina oder sonstwas besteht, der kommt in mein Buch der coolen Leute.
Einspruch: ich glaube sogar das der Klang hauptsächlich vom Holz kommt.
Klingt ein Brett unverstärkt schlecht, helfen auch andere PU's nix wirklich mehr. Und wenn Du kein Tonholz heraushören kannst, fehlt es evtl. etwas an Erfahrung, auch mit verschiedensten Instrumenten. Oder es liegt an daran wie oder was Du spielst.

Gruß
Franz
 
Little Wing":13rxqioa schrieb:
Und wenn Du kein Tonholz heraushören kannst, fehlt es evtl. etwas an Erfahrung, auch mit verschiedensten Instrumenten. Oder es liegt an daran wie oder was Du spielst.

Ähem.....das kann natürlich sein.....35 Jahre Mucke sind etwas knapp, um mitreden zu können.

Max
 
frank":1z893tke schrieb:
Willst Du wirklich glaubhaft machen, das Phänomen sei auf "alternde Pickups" zurückzuführen? Nun ja, dies ist ein freies Land.

Großer Gott nein.....ich habe kein Interesse, irgendwem irgendwas glaubhaft zu machen....es ist schlicht und ergreifend meine Meinung.

Max
 
Landslide":28vuioos schrieb:
Little Wing":28vuioos schrieb:
Und wenn Du kein Tonholz heraushören kannst, fehlt es evtl. etwas an Erfahrung, auch mit verschiedensten Instrumenten. Oder es liegt an daran wie oder was Du spielst.

Ähem.....das kann natürlich sein.....35 Jahre Mucke sind etwas knapp, um mitreden zu können.

Max

Ohgott... Ohgott... bitte, das hab ich nicht gewußt :). Evtl. bist Du ja auch nur Grobmotoriker, da helfen dann auch 35 Jahre nix ;-)

CU
Franz
 
Little Wing":1umzkdh6 schrieb:
Evtl. bist Du ja auch nur Grobmotoriker, da helfen dann auch 35 Jahre nix ;-)

Ja, das ist möglich.

Aber da war mal was.

Thread "Bodyholz", irgendwann im Frühjahr.
Es ist schon lustig, wenn man sieht, wie sich Meinungen doch in so kurzer Zeit ändern.

http://www.guitarworld.de/forum/korpusm ... aylor.html

Besonders interessant in dem Zusammenhang war ein Statement von Walter......."Holz ist Holz. Kann auch von einer alten Transportpalette sein. Ob es am Ende klingt, hängt vom Gitarrenbauer ab".....frei zitiert.

Aber mit dem Walter Kraushaar ist das ja auch so eine Sache. Keine Ahnung von Tonhölzern, keine Motorik und überhaupt....

Na denn mal noch einen schönen Abend
und tschüss

Max
 

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