Das Für und Wider von Vintage Instrumenten

Landslide":3jruicih schrieb:
Little Wing":3jruicih schrieb:
Evtl. bist Du ja auch nur Grobmotoriker, da helfen dann auch 35 Jahre nix ;-)

Ja, das ist möglich.

Aber da war mal was.

Thread "Bodyholz", irgendwann im Frühjahr.
Es ist schon lustig, wenn man sieht, wie sich Meinungen doch in so kurzer Zeit ändern.

http://www.guitarworld.de/forum/korpusm ... aylor.html

Besonders interessant in dem Zusammenhang war ein Statement von Walter......."Holz ist Holz. Kann auch von einer alten Transportpalette sein. Ob es am Ende klingt, hängt vom Gitarrenbauer ab".....frei zitiert.

Aber mit dem Walter Kraushaar ist das ja auch so eine Sache. Keine Ahnung von Tonhölzern, keine Motorik und überhaupt....

Na denn mal noch einen schönen Abend
und tschüss

Max

Ah... ein Fahnder ;-).

Zuerst zum Grobmotoriker: Ob einer 10 oder 35 Jahre spielt kann u. U. völlig egal sein. Ich kenne Typen, die spielen 40 Jahre u. schrappen immer noch auf Ihrer 5kg schweren sumpfig klingenden Gibson den gleichen Scheiß rum, die sie seit 30 Jahren stolz Ihr Eigen nennen. Sei es drumm. Walter habe ich persönlich schonmal in seiner Werkstatt kennengelernt, und doch darf ich wohl meine persönliche Meinugn zum Thema vertreten.

Wenn dann noch 10 Bodentreter dazwischen hängen u. am Ende der Recto feuert, ist es fast egal was der Mann für ein Brett spielt.

PS: Taylor ist nicht Tyler

CU
Franz
 
Landslide":1w0ih84y schrieb:
Aber da war mal was.

Thread "Bodyholz", irgendwann im Frühjahr.
Es ist schon lustig, wenn man sieht, wie sich Meinungen doch in so kurzer Zeit ändern.
http://www.guitarworld.de/forum/korpusm ... aylor.html

Stimmt, da war mal was. Allerdings war das damalige Thema ein ganz anderes. In Bezug auf das jetzige Thema haben sich die Meinungen also nicht geändert.

Landslide":1w0ih84y schrieb:
Besonders interessant in dem Zusammenhang war ein Statement von Walter......."Holz ist Holz. Kann auch von einer alten Transportpalette sein. Ob es am Ende klingt, hängt vom Gitarrenbauer ab".....frei zitiert.

Das Zitat Walter`s Statement ist nicht frei, sondern schlicht falsch. Lies besser noch einmal nach.

Landslide":1w0ih84y schrieb:
Aber mit dem Walter Kraushaar ist das ja auch so eine Sache. Keine Ahnung von Tonhölzern, keine Motorik und überhaupt....

35 Jahre Gitarre zu spielen, ist kein Verdienst. Man muss nur alt genug werden. Insofern ist dies Argument nicht geeignet, eine Meinung argumentativ zu stützen. Anders ausgedrückt: Alter schützt vor Torheit nicht.
Vor allem im Hinblick auf das falsche Zitat wirkt ein derartiger Kommentar nur noch zynisch. Schenke ihn Dir.

Insgesamt bleibt vorläufig nur dieses Fazit:

Setzen, 6!

Schade!
 
Vielleicht darf ich die Diskussion vom Nebenschauplatz mal wieder zum Thema zurückführen.

Da hat sich der Gibson Customshop ja mal wieder was einfallen lassen. Nach den Customshop RIs kommt jetzt eine neue Serie, die jetzt noch ein bischen näher am Orginal liegt, da jetzt auch die gleichen Potis und die gleichen Kondensatoren zum Einsatz kommen, die ursprünglich verwendet wurden. Da klingelt doch bestimmt wieder die Kasse.

Abgesehen davon, dass Gibson die eigene Historie nicht zu kennen scheint (Produktionsjahr in der Modellbezeichnung), liest sich das für mich wie Waschmittelwerbung: Jetzt noch weisser als weiss... Und nächste Jahr kommen dann "des Königs neue Kleider"!?
 
7-ender":2bzgt62r schrieb:
Vielleicht darf ich die Diskussion vom Nebenschauplatz mal wieder zum Thema zurückführen.

Da hat sich der Gibson Customshop ja mal wieder was einfallen lassen. Nach den Customshop RIs kommt jetzt eine neue Serie, die jetzt noch ein bischen näher am Orginal liegt, da jetzt auch die gleichen Potis und die gleichen Kondensatoren zum Einsatz kommen, die ursprünglich verwendet wurden. Da klingelt doch bestimmt wieder die Kasse.

Abgesehen davon, dass Gibson die eigene Historie nicht zu kennen scheint (Produktionsjahr in der Modellbezeichnung), liest sich das für mich wie Waschmittelwerbung: Jetzt noch weisser als weiss... Und nächste Jahr kommen dann "des Königs neue Kleider"!?

Potis, Potis, Potis...wollte ich doch noch schreiben:
da bietet auf Ebaah jemand des öfteren Potis einer original 62 ( 69er, 45er ich kenne mich nicht genau aus ) er Strat an. Ab 98.- Euro, gebraucht allerdings. Ist doch was, weil alte Kohleschleiferbahn erkennt man sofort am vitagen, weichen Sound :cool:
 
7-ender":diuhmcnw schrieb:
Abgesehen davon, dass Gibson die eigene Historie nicht zu kennen scheint (Produktionsjahr in der Modellbezeichnung), liest sich das für mich wie Waschmittelwerbung: Jetzt noch weisser als weiss... Und nächste Jahr kommen dann "des Königs neue Kleider"!?

Ah danke! Alle reden von absolut originalgetreuen, sackteuren Instrumenten vom "Kunden-Shop"! Dabei fallen sie auf diese "billigen" Werbertricks rein...

Es ist in der Tat nichts anderes wie Waschmittel-Werbung. Begehrlichkeiten wecken, den Namen, das Image verkaufen. Gibson, Fender...das sind große Corporates. Es geht nicht um die einzelne Gitarre. Auch wenn durch die Marke "Custom-Shop" was anderes ausgedrückt werden soll.

Ich finde das ja auch nicht schlimm, nur die Verherrlichung geht auf den Sack. Stell euch vor, jemand würde hier schreiben: "Persil wäscht nicht nur weiß, sondern rein". Das wäre was los...
 
Hallo,

mein Marketing-Herz schlägt höher:

Nur wo Gibson draufsteht, ist auch Gibson drinn! :mrgreen:

Swamp-, swamp-, swamp-music...

C-ya
 
Hi Kinnas,

ich wollte mal kurz daran erinnern, wie der Vintage-Wahn eigentlich entstanden ist.

In den Jahren so ca. 1972 - 1982 war die Qualität der Kentarren, die die großen 2 aus Amiland zusammengewurschtelt haben, derartig beschissen, dass man zwangsläufig nach Alternativen suchen musste. Da ging der Run auf die Klampfen der 50ziger und 60ziger los, der zu der Zeit ja auch durchaus seine (Teil-) Berechtigung hatte. Diese Situation hat aber auch dazu geführt, dass die Japse sich auf dem Weltmarkt, zunächt mit qualitativ hochwertigen Kopien und dann auch mit eigenständigen Konzepten, durchsetzen konnten.

Angesichts der heutigen Angebotsfülle und der gebotenen Qualität, ist diese Vintage-Kiste für mich nicht nachvollziehbar.

Der größte Witz für mich ist, wenn mit dem Vintageargument Instrumente von 1976 für ne Horrorkohle vertickt werden und die Erwerber anderen dann weis machen wollen, sie hätten da was ganz tolles am Start.

Grüße, Frank.
 
Franky13":v7ei48m6 schrieb:
Hi Kinnas,

ich wollte mal kurz daran erinnern, wie der Vintage-Wahn eigentlich entstanden ist.

In den Jahren so ca. 1972 - 1982 war die Qualität der Kentarren, die die großen 2 aus Amiland zusammengewurschtelt haben, derartig beschissen, dass man zwangsläufig nach Alternativen suchen musste. Da ging der Run auf die Klampfen der 50ziger und 60ziger los, der zu der Zeit ja auch durchaus seine (Teil-) Berechtigung hatte. Diese Situation hat aber auch dazu geführt, dass die Japse sich auf dem Weltmarkt, zunächt mit qualitativ hochwertigen Kopien und dann auch mit eigenständigen Konzepten, durchsetzen konnten.

Hi Frank mit dem großen F,

nach meiner Erinnerung war das nicht so.

Der Run auf die 50er-Jahre-Les Paul begann, nachdem Gibson die Fertigung der Les vor allem wegen der stetig sinkenden Verkaufszahlen eingestellt hat, ohne ein Produkt auf den Markt zu bringen, das vom Kunden akzeptiert worden ist. Es blieb nur der Gebrauchtkauf. Und der Markt war recht schnell leergefegt. Stetig steigende Gebrauchtpreise waren die Folge.
Das änderte sich erst, als die Les wieder in Produktion ging.

Ähnlich dürfte es sich mit der Strat verhalten haben. Ich verstehe nicht viel von Fender, so möge man mich evtl. korrigieren. Nach meiner Erinnerung verkaufte der olle Leo Fender 1966 seine Firma nach Japan. Und die Japaner produzierten (angeblich) zunächst mal weniger gute Gitarren. Und so kam der Gebrauchthandel mit den "alten" Strats in Gang.

Die mindere Qualität der 72er bis 82er Gitarren der Fa. Gibson und Fender kann ich ebenfalls nicht bestätigen.
Fender kam nicht aus den USA, sondern aus Japan (wenn ich nicht irre).
Zwei Gibson`s aus diesem Zeitraum besitze ich selbst, andere aus dieser Zeit habe ich in der Hand gehabt. Grundsätzlich waren sie hinsichtlich der Verarbeitung in der Serienstreuung nicht schlechter als heutige Machwerke, nur anders.

Vor allem einen Gedanken darf man nicht unterschlagen: Unter dem japanischen Preisdruck sah sich auch Gibson gezwungen, preiswertere Modelle anzubieten. Das haben sie getan, z.B. mit der SG Firebrand. Da waren die Zutaten billiger, z.B. kein Binding, keine Abdeckungen für die PU`s, preiswertere Hölzer für Korpus, Hals und Griffbrett. Aber sie wurden ja auch billiger angeboten als z.B. die SG Standard, die es auch noch gab. Diese Gitarren heute direkt miteinander zu vergleichen, hieße Äppel und Birnen in einen Topf werfen.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Vintage-Wahn vor allem von einem wirtschaftlichen Gedanken beeinflusst ist - dem Gewinnstreben.
Ein norddeutscher Ebay-Händler, der ständig Gitarren aus den 70ern anbietet, wirbt mit dem Argument, dass die 59er Les unbezahlbar, und die 60er schon nicht mehr verfügbar seien. Aus diesem Grund würde demnächst der Run auf die 70er Modelle beginnen, die deshalb eine erhebliche Preissteigerung erfahren würden. Ich halte es durchaus für möglich, dass so mancher potenzielle Käufer sich folgende Frage stellt: Warum soll ich eine vergleichbar teure Neugitarre kaufen, die schon 30% Wertverlust erfahren hat, bevor sich die Ladentür hinter mir vollständig geschlossen hat? Ist es nicht besser, eine alte zu kaufen und statt Wertverlust irgendwann mal einen Gewinn zu erzielen? Und obendrein kann man den Kauf mit dem Argument der sowieso besseren Vintage-Gitarre rechtfertigen. Und auch dies Argument ist nach meinen Erfahrungen nicht leichtfertig von der Hand zu weisen.
 
Korrektur? Kein Problem.

Leo Fender verkaufte sein Unternehmen 1965 aus gesundheitlichen Gründen an CBS (USA). CBS, nur auf Profit bedacht, hat dann ohne das nötige Fachwissen das Potential von Fender langsam aber sicher heruntergewirtschaftet, falsche Materialien, immer schlechter werdende Qualität usw.. Die "Blütezeit" waren dann idT. die 70er, wo es mehr schlechte denn gute Instrumente von Fender gab. So besannen sich die Gitarristen auf die gute alte pre CBS Zeit. Wobei anzumerken ist, dass die Qualität bei Fender natürlich nicht schlagartig einbrach. Jüngere CBS Modelle waren qualitativ nicht schlechter als ihre Vorgänger.

Der jetzige Hype auch auf 70er Jahre Fender (idR. ab 6000€ für gute Orginale) entbehrt jeder Grundlage für den, der sein Instrument spielen möchte. Wie schon erwähnt, ich hatte u.a. eine 74er Strat und die war so etwas von grottenschlecht...
 
Tschuldigung, ich vergaß zu erwähnen, dass CBS Fender 1982 an eine Investorengruppe verkaufte. Leider nur die Maschinen, Werkzeuge, Patente und den Namen. Da keine Fertigungsstätte da war, wurde anfangs in Japan produziert, um überhaupt am Markt präsent zu sein. Diese Gitarren waren qualitativ hervorragend und genießen auch heute einen sehr guten Ruf (und kosten gutes Geld). Das erste neue Serienprodukt aus den USA war die American Standardserie.
 
7-ender":3r52nr87 schrieb:
Wie schon erwähnt, ich hatte u.a. eine 74er Strat und die war so etwas von grottenschlecht...

Danke für die Korrektur, Seven, ich glaubte glatt, Fender sei in den 60ern nach japan gegangen. Wieder was dazugelernt.

Anders verhält es sich mit einer 74er Strat. Ein Freund von mir spielt eine, allerdings mit anderen PU`s, seitdem er sie etwa 1980 gebraucht gekauft hat. Und er ist völlig zufrieden, sagt, er verkaufe sie nie wieder. Ich kann ihn gut verstehen, mir würde sie auch gefallen, trotz 3-Punkt-Hals u.s.w.

Aber was soll`s, Serienstreuung gibt`s auch bei Fender.
 
Absolut, im Falle der 70er Jahre Produkte von Fender leider nicht im Rahmen der Gaußschen Verteilungskurve...
 
Ich bin mit meiner CBS-Strat sehr zufrieden. Sie klingt sehr gut, ist
gut eingeschwungen, da immer in Benutzung seit 1977, einteiliger
Body, kein Spiel am Hals (außer vielleicht mit Gewalt :shock: ),
nicht schwer ... nur die PU´s waren nicht so das Wahre. Ich
habe aber noch gutes Geld bekommen für die drei ...
achja, ich gehöre zu den Bighead-Liebhabern.
ich mag die von vielen so verhaßten großen Kopfplatten sehr gerne.

Für eine gute CBS Strat, auch in veranzten Zustand, würde ich übrigens
auch bis 1000 Euro zahlen, mehr ist Schwachsinn, die Reissues sind
für weniger Geld besser verarbeitet als bestimmt 70% aus der CBS-Zeit.
 
Mhhh - ich glaube der Vintage(wahn?) ist ein etwas durch die Fachmedien dauergepushtes Thema.. Ohne diese Medien wüssten wir wohl alle gar nix von der angeblichen dollen Qualität dieser Instrumente oder? Es scheint also Marketingstrategie von den beiden großen Firmen und der Medienwelt zu sein. Dann kann man schön über Legenden berichten und neue Legende und ihre Nachbauten auf den Markt bringen.
Ich besitze einige Gitarren, darunter auch eine 67er Es 345, eine 66er Tele und eine 72er Bastard-Strat, aber auch Zeugs neuerer Zeit (luk Strat, Tokai Paula, Lakewoods, Ibanez AS200 etc pp) und am liebsten spiele ich die Tokia und die Ibanez. Die Vintageteil sind dufte aber auf denen spiele ich keinen Deut besser oder inspirerter als auf den neuen Ästen. Einzig der evtl. gepushte und erhoffte künftige Wertzuwachs lässt mich diese Instrumente weiterbesitzen. Hätte ich vor einigen Jahren die Kohle gehabt, könnte ich nun Besitzer einer 62er Strat sein und das Ding für das vielfache verkloppen, die Gitarre was klasse, aber gegen die Luk würde die nicht anstinken können. Ergo - so what. Ne Gitarre ist entweder gut für DIch oder nicht. Egal ob jung oder alt. Wenn man das als Wertanlage sehen möchte, gut - wenn nicht, auch gut!

My 2 cents,
 

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