Der Tontechniker und das Gitarren DI Signal...keine Freunde?

Salutti,

Besten Dank. Aufgenommen habe ich mit dem TM36 auch schon, aber den RB DI-Out live noch nie eingesetzt. Wir spielen dieses Jahr die eine oder andere Location, wo ich mal den TM anstatt der grossen Coreblade-Kiste mitnehmen werde. Deshalb meine scheue Frage nach Erfahrungswerten.

Grz, Marco
 
Marco23 schrieb:
Salutti,

Besten Dank. Aufgenommen habe ich mit dem TM36 auch schon, aber den RB DI-Out live noch nie eingesetzt. Wir spielen dieses Jahr die eine oder andere Location, wo ich mal den TM anstatt der grossen Coreblade-Kiste mitnehmen werde. Deshalb meine scheue Frage nach Erfahrungswerten.

Grz, Marco

Hi Marco,

na dann mach das mal. Der TM36 klingt im Gainkanal eh weicher als der TM18, ist sozusagen für Humbucker geeicht worden :lol:

Ich hab letztens einen Gig einer Coverband erlebt wo der Gitarrist einen TM36 (mit 1x12er) samt Line6 M13 auch direkt ins Pult gespielt hat. Das klang echt saustark.
 
Als Gitarrist habe ich schon mit frühen Versionen der Red Box gearbeitet. Das war damals noch nicht so knorke, man musste am Pult immer kräftig nacharbeiten, und ein Mikrofonsignal klang einfach immer lebendiger. Auch vor fünf Jahren mit einem per eingebauter DI-Box abgenommen Marshall (Modell leider vergessen) klang diese Spur wesentlich flacher und lebloser als die per Mikro aufgezeichnete Spur vom anderen Gitarristen. Für Notfälle hatte ich zwar eine "Behringer GI100 Ultra-G", aber die rauschte mir für eine Anwendung weit vorne im Mix immer zuviel, und der Sound war auch eher so-so als la-la. Irgendwann war sie fort, ich habe ihr keine Träne nachgeweint.

Danach war für mich als Gitarrist und Toni erst mal DI-Pause, u.a. auch, weil mich das Sennheiser e906 und für härteren Rock das e606 einfach schwer begeistern. Topsound ohne viel Schrauben, und ein Stativ braucht man damit ja fast auch nie!

Mit Modellern spiele ich als Gitarrist allerdings schon seit mehr als zehn Jahren - meinen Vox Valvetronix habe ich immer noch, nicht laut, nicht heavy, aber angenehm für softes Zeug wie Gala und gemäßigten Coverrock. Auch mit diversen BOSS GTs und MEs habe ich zu tun, und diverses Line6-Gerät habe ich anhören müssen - ihnen allen ist gemein, dass man die Werkssounds stark modifizieren (meist abspecken) muss, damit sie bandtauglich werden. Aber dann kann es ganz nett werden.

Vorletztes Wochenende dann hatte ich meinen DI-Box-Hallo-Wach-Ruf! Ich habe eine Eagles-Tribute-Band gemischt, und die wollten, dass wir ihre DI-Ausgänge benutzen. Der eine Gitarrist hat ein Line6 DT-25 Top plus 2*12er Marshallbox, der andere hat einen Fendercombo gespielt mit einer DI-Box (vergessen, welche). Diese musst bei 4,5 kHz um ca. 5 dB gezügelt werden (stand auch so im Tech Rider), und dann ging bei beiden die Luzy ab! Das klang bei beiden natürlich, frisch, lebendig, authentisch, aber auch durchsetzungsfähig und jederzeit im Kontext ortbar! Keinen Hauch schlechter als ein gut abgemiketer Amp!

Ich werde mir mal das DI-Box-Modell des einen Gitarristen geben lassen und evtl. auch mal eine oder zwei davon anschaffen. Denn für den Toni ist nur ein sauberer Kanal ein guter Kanal. Und Feedback oder Übersprechen sind damit halt an der Quelle eliminiert.

Viele Grüße
Jo
 
Bis jetzt hat sich jeder Toni gefreut wenn er von meinem Amp ein DI bekam und nicht erst ein Mikro positionieren mußte.
Den Fehler mit den "SuperdupaAmpSound" aus dem Wohnzimmer, der dann im Bandgefüge total unterging habe ich mehrfach gemacht.
Was zu Hause geil klingt...den Rest kennt ihr ja schon.
Inzwischen habe ich meine Grundsounds parat und "schraube" dann während der Probe ein wenig, bis es paßt.
Interessanterweise mach weniger Gain und etwas mehr Mitten einen besseren Klang als "11" auf allen Reglern. ;-)

Mein Arbeitsgerät ist zwar kein AxeFX oder ähnliches, aber bis jetzt kam ich mit dem TLSE gut an das ran was ich klanglich haben will.

...irgendwie fange ich zu zweifeln an, wenn man vom "Akustikchef" vorgeworfen bekommt daß ein Mikro besser klingen würde ohne daß er mal eben den DI angetestet hat

:kratz:


... und ich dachte auch daß nur Gitarristen so furchtbar konservativ sein können...
 
Unser Bandleader hat uns ein neues Mischpult gegönnt (iLive 112) und um die Möglichkeiten nutzen zu können hatten wir am Freitag unsere komplette PA in einer gemieteten Halle mit Bühne aufgestellt.
Ein (in unseren Breiten) recht bekannter Livetechniker wurde engagiert um unseren Tontechniker einzuschulen und gemeinsam ein cooles Setting zu erstellen.

Es gibt bei uns in der Band das latente Problem, dass alle beim Gitarrensound mitreden wollen. Im speziellen der Bandleader möchte das gerne und macht das anhand des einzelnen Signals (Wenn alle spielen ist er ja zu beschäftigt). Ihm zuliebe habe ich die Sounds in den letzten Proben fetter gemacht (Bässe, Tiefmitten) dabei aber erklärt, dass ich das nicht gut finde weils im Gesamten nicht passt.

Nun war also der Profitechniker zugange und liess mich sofort die Bäss wieder rausschrauben (Ich hab mir die alten Patches eh wohingespeichert) und war dann sehr beeindruckt von der Kombi AFX mit Kraushaar. Alles linear durch am Mischpult und gepasst hats.

Beim Bierchen nachher hat er mir sein Leid mit den Gitarristen und ihren Amps geklagt ;-)

Also es geht auch anders....das ist schön.

Lg aus Ö
Auge
 
Wenn ich den Techniker nicht kenne (95% der Gigs) spiel ich immer mit Amp, schon allein wegen des monitorings. Hatte es schon erlebt, dass ein Techniker meinen Modeller versehentlich für einen Song gemutet hatte. Ansonsten ist das ne feine Lösung die super klingen kann.
Hab sogar mit der Akustik meist meinen AER Würfel dabei, aus demsleben Grund.
 
auge schrieb:
Es gibt bei uns in der Band das latente Problem, dass alle beim Gitarrensound mitreden wollen. Im speziellen der Bandleader...

Hi,

solche "Bandleader" mag ich besonders... :evil:

Ich sollte mal ner Band aushelfen und wurde zur Probe eingeladen...der Bandleader war der Drummer der staendig seine Mitstreiter korrigierte, das war schon laestig aber selber hat er einen Mist gespielt ..ich dachte mir: ok, ist nicht meine Band, ich bin nur Aushilfe - was solls...

Als er immer mehr Mist zusammengetrommelt hat habe ich dann doch mal bei einem Song versucht etwas Ordnung in die Band zu bringen worauf er dann antwortete dass ich keine Ahnung habe ....

Darauf habe ich dann meine Gitarre eingepackt und in Ruhe meine Flasche Bier ausgetrunken, habe noch einen schoenen Abend gewuenscht und bin gegangen.

Sowas habe ich nicht mehr noetig, auch nicht fuer eine gute Gage die sie mir fuer den Aushilfsgig geboten hatten...

Der Keyboarder hat dann am anderen Tag bei mir ueber das Leid geklagt dass sie mit dem Bandleader haetten und er hatte vollstes Verstaendnis fuer meine Reaktion am Vortag - 1 Monat spaeter gab es die Band in der Form nicht mehr....

In diesem Sinn

Viele Gruesse
Der Nominator

PS: in Germany habe ich uebrigens immer eine RedBox benutzt - wenn der Mischer unbedingt sein Mikro einsetzten wollte habe ich ihn nicht daran gehindert... man ist von denen soundtechnisch sowieso total abhaengig egal was man einsetzt - ich konzentriere mich beim gig aufs Spielen ...
 
Bei mir: Covermucke - Top 40
PA Anlage ist D&B Q7, gemischt wird meistens von der Bühne, bei grösseren Veranstaltungen aus dem Saal.

Ich liebe den DI-out des Tubemeister 18 den ich auch in die PA schicke, und trotzdem habe ich das Kerlchen auf einer 2x12" Box stehen die mich ein wenig anbläst und mich auf der Bühne soweit hörbar macht, dass ich die Kollegen nicht irritiere, sie mich aber trotzdem (fast) nicht auf dem Monitor brauchen. Da ich mittlerweile durchaus eher lärmempfindlich bin, fahre ich generell einen sehr gemütlichen Pegel.
Ich verwende beim Tubemeister 18 auch nur den Clean-Kanal und habe entweder ein Nova-System oder ein Line6 M13 davor, und davor wiederum hängt noch ein Okko Diablo und ein BudWah.

Ich wünsche mir kein Mikro vor dem Amp (der Box) mehr! Und generell waren die Soundtechs (wenn wir welche gebucht hatten) immer hoch zufrieden mit dem DI Signal. Wenn ich selbst von der Bühne mische, hat sich vorerst auch noch keiner beschwert ...

DI ist ein Segen für klaglose und schnelle Reproduzierbarkeit wenn man sich nicht verschließt und sich vorher mit dem Signal seriös beschäftigt. Im letzten Moment vor dem Gig erst rumbasteln kostet nur Nerven und führt sicher nicht zum gewünschten Ergebnis.

lg
Oliver
 

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