Der Weg ist frei für Studiengebühren

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Anonymous

Guest
Weiss ja nicht wieviele von euch das mitbekommen haben (bzw. es überhaupt juckt, da nicht betroffen):

Code:
[b]Weg frei für Studiengebühren in Deutschland[/b]


Das Bundesverfassungsgericht hat sich gegen das Verbot von Studiengebühren in Deutschland ausgesprochen. Doch vorerst wird nur an manchen Universitäten Geld verlangt.

Die Bundesländer in Deutschland dürfen ab sofort in eigener Regie Studiengebühren einführen. Das entschied das Bundesverfassungsgericht in einem am Mittwoch (26.1.2005) in Karlsruhe verkündeten Urteil. Das Gericht erklärte das vom Bund im Jahr 2002 erlassene Verbot allgemeiner Studiengebühren für nichtig. Die rot-grüne Koalition hatte damit die Gebührenfreiheit fürs Erststudium bundesweit zwingend festgeschrieben. Der Bund habe nicht die Kompetenz, solch ein Gesetz zu erlassen, hieß es jetzt in der Urteilsbegründung.

Das Gericht gab damit der Klage verschiedener CDU-geführter Bundesländer statt. Die CDU-geführten Länder Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg hatten angekündigt, Studiengebühren in Höhe von etwa 500 Euro je Semester einzuführen, falls das Gericht ihnen das ermöglicht.

Das Gericht geht davon aus, dass Studiengebühren den Ländern die Chance geben, die Qualität ihrer Hochschulen zu verbessern. Außerdem würden die Gebühren bei den Studenten zu einer "wertebewussten Inanspruchnahme" der Unis führen. Es sei zudem anzunehmen, dass die Länder die Gebühren sozialverträglich gestalten, damit auch Studenten aus einkommensschwachen Familien ihre Chancen auf Bildung wahren könnten.

Der Entscheidung zufolge darf der Bund erst dann mit einer einheitlichen Regelung eingreifen, wenn es nun bei der verschiedentlichen Einführung von Studiengebühren zu solch massiven Wanderbewegungen der Studenten in gebührenfreie Länder kommt, dass diese Länder das Problem nicht mehr alleine bewältigen könnten. Nach Ansicht der Richter ist das allerdings nicht zu befürchten. Für die Wahl des Studienortes spiele eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle. (kas) Quelle:
[url]http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1469548,00.html[/url]

Mal abwarten und anschauen was das ganze bewirkt. Da ich ja erstmal hier in NRW nicht direkt betroffen bin (da nicht CDU regiert) könnte man darauf hoffen das eben genau dieses Modell, was die CDU fordert und jetzt regional einführt, nicht taugt und somit vielleicht endlich eingesehen wird das Studiengebühren ab dem ersten Semester eher hinderlich als fördernd sind.
Andererseits einfach dasitzen und zuschaun wie das Bildungssystem zerfällt? Ich kann ja verstehen was die CDU da beabsichtigt. Es gibt wohl genug Akademiker und zu wenig Handwerker. Da doch einfach mal nur wenigen das Studium ermöglichen und es gibt genug "dumme" (verwende den Begriff mal vorsichtig, möchte damit niemanden abwerten, glaub nicht das eine Schulbildung jemanden unbedingt auf oder abwertet) die dann ins Handwerk gehen.
Praktisch gesehen würden Studiengebühren für mich das sofortige Aus des Studiums bedeuten. Momentan "lebe" ich noch vom erspartem Zivi-Gehalt. Vorallem kann ich mir nciht vorstellen wie man vernünftig einem Studium nachgehen soll wenn man soviel arbeiten muss um Wohnung und Studium finanzieren muss.

Schaun wa ma wat das bringt... :?

gruß,

Jacques
[/b]
 
Da muss ich dir rechtgeben. Allerdings finde ich auch, dass die Bedingungen für Studenten in Deutschland eigentlich noch sehr luxuriös sind. Natürlich schwimmt kein deutscher Student im Geld (er hat ja genug Nebenkosten) aber beispielsweise im Gegensatz zu den Amis geht es uns doch ziemlich gut.
Dat Leben ist halt nunmal kein Zuckerschlecken. Wenn ich Bullshitt rede klärt mich auf ;-)
 
Stimmt, natürlich ist es hier noch recht human. Aber letztlich seh ich solch mögliche Bildung für jedermann als Errungenschaft unserer Gesellschaft an. Muss man sich dann damit abfinden dies wieder zu verlieren? Bin gespannt auf eure Meinungen ;-) [/b]
 
PainofSalvation":1tgj7u1f schrieb:
Vorallem kann ich mir nciht vorstellen wie man vernünftig einem Studium nachgehen soll wenn man soviel arbeiten muss um Wohnung und Studium finanzieren muss.

Schaun wa ma wat das bringt... :?

gruß,

Jacques
[/b]

Hi,

mein Lieblingswinzer sagt, früher hätte er immer viele Studenten zur Lese gehabt. Heute will kein Student mehr arbeiten kommen, körperliche Arbeit sagt denen wohl nicht mehr so zu, sagt mein Lieblingswinzer.

Irgendwie haben die das wohl auch geschafft, mit dem studieren.
Damals.
 
Hallo,
Ich finde die Studiengebühr zwar nicht gut aber dennoch wird alles sehr übertrieben wahrgenommen.
Die Studiengebühr wird sicher nicht zu hoch sein dass sich kaum noch Leute Studieren leisten können. Wenn ich zu Vergleich sehe was die Studenten oft Geld für THC und Alkohol haben frag ich mich echt ob die die Studiengebühr echt so stören würde.
So, ich habe fertig.
Gute nacht.
 
Hi,

ja, ja, die Studiengebühren... Haben mir schon die eine oder andere schlaflose Nacht beschert. Ich habe letztes Jahr das letzte Mal die Studiengebühr von 650 Euro (zzgl. 110 Euro für den Semesterbeitrag) bezahlt und bastle gerade an meinem Diplom. Wenn ich von den 650 Euro auch nur irgendeinen Vorteil gehabt hätte, wäre ich der letzte gewesen, der sich negativ dazu geäußert hätte, aber die 650 Euro pro Student gehen alleine schon für den erhöhten Verwaltungsaufwand drauf (zumindestens von den Unis und FHs die ich kenne).

Zweiklassengesellschaft wir kommen, würde ich mal sagen. Sicher, manch einer mag denken:" Was sind 1000 Euro pro Jahr?" Nun ja, für einen Studenten zunächst mal viel Geld. Ich denke auch weniger an die Leute, die von ihren Eltern eh alles rektal eingeführt bekommen sondern ehr an die Leute die grade so an der Bafög Grenze schrammen, soll heißen: Bafög z.B. 80 Euro pro Monat zzgl. dem was man verdient zzgl. einen möglichen Zuschuss der Eltern. 83,33 Euro pro Monat beiseite legen dürfte für solch manchen Studenten unmöglich sein.

Für alle die, die sich dann zukünftig kein Studium mehr leisten können, bleibt dann nur noch der Weg über ein Stipendium, sich vor dem Berufleben durch einen Kredit in Schulden zu stürzen oder eben es einfach zu lassen und sich dem Arbeitsmarkt zu präsentieren. Ende vom Lied: Noch mehr Arbeitslose.

Ich hatte das Glück, dass ich während meines Studiums einen guten Job hatte und danach auch hoffentlich habe ;-) Dieses Glück haben andere nicht, und das nicht unbedingt nur, weil man nicht will (lieber Physio). In einer Stadt wie Münster z.B. kann man sich vor Studenten kaum retten und dementsprechend knapp sind auch freie Jobs bemessen.

Generell finde ich eine Studiengebühr nicht so verkehrt, aber sie sollte mit bedacht ausgewählt und angewendet werden. Was nützen einem die Euros, wenn sie an anderer Stelle völlig (!!!) falsch und sinnlos rausgeworfen werden.

Gruß
VVolverine
 
PainofSalvation":3jn3aywq schrieb:
Da doch einfach mal nur wenigen das Studium ermöglichen und es gibt genug "dumme" (verwende den Begriff mal vorsichtig, möchte damit niemanden abwerten, glaub nicht das eine Schulbildung jemanden unbedingt auf oder abwertet) die dann ins Handwerk gehen.

Jacques
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Moin Jaques

Die Hilflosigkeit treibt Blüten!
Ins Handwerk gehen - was ist das denn? Die Novelle der Handwerksordnung von 2004 hat nicht nur (was von vielen mit Freude gesehen wurde) die Meisterprüfung als Voraussetzung zur Ausübung von knapp 200 Berufen verworfen. Sie hat Teilbereiche dieser Berufe (z.B. E-Gitarrenbauer) von JEDER Qualifikation freigestellt. Damit brechen alle Ausbildungssyteme und letztlich all diese Handwerksberufe weg. Keiner kann Dich mehr lehren, wie man E-Gitarren baut. Das darfst du jetzt aber selber lernen.... :roll:
Ich würde nicht nur sagen, dass die Dummen ins Handwerk gehen.
Ich würde provokant fragen, warum die Dummen überhaupt noch zur Schule gehen?
Kinders - für das Handwerk muss man nix mehr können! Iss egal! Wenn das Kind dumm wie ein Briefbeschwerer ist, kann es auch schon mit 12 Fliesen legen. Die Voraussetzungen für den 18-jährigen sind die Selben - also spart euch die 6 Jahre!

Die PISA Studie, die ganze Hysterie, bezieht sich nur auf den Wissensstand künftiger Akademiker. Von Handwerkern will man es nicht wissen. Wir gehören nicht mehr dazu. Das ist keine Übertreibung.

Was ich mich im Moment frage:
Wenn der Student, der seinen Lehrsaal und den Professor mit 1000 Kommilitonen teilt, für den Dienst des belehrt werdens Geld bezahlt...
Mein Lehrling aber allein einen Meister, eine Werkbank, Werkzeug und Material zur Verfügung gestellt bekommt...
frage ich mich, warum der Meister jetzt noch Geld dafür bezahlen soll?
Sollte ich nicht auch Geld für Ausbildung bekommen?
Ach nein - ich vergaß! Ich bin ja nur Handwerker und den Beruf kann ja im Grunde jeder machen. Fahrübungen sind ein privates Hobby, nachdem der Führerschein abgeschafft wurde.
Obwohl - das spricht wieder für die Gebühr....

Wie geschrieben: Die Hilflosigkeit treibt Blüten und ich weiß wirklich nicht mehr, was hier geschieht!
 
Hallo Walter,
Ich hätte da mal 'ne Frage, da ich die Situation für Lehrlinge nicht einschätzen kann:
Ist es nicht so, daß Lehrlinge üblicherweise direkt mitarbeiten müssen, also so eine Gegenleistung zur Ausbildung erbringen?
Dann sehe ich doch einen Unterschied zu dem Studium, das bislang ausschließlich durch Steuergelder finanziert wird.

Für meine Begriffe ist das Problem, daß zuviel über die Gebühren und zuwenig über Finanzierungsmöglichkeiten gesprochen wird: Gäbe es zum Beispiel zinslose Darlehen vom Staat für alle Studienwillige, die etwa erst zurückgezahlt werden müßten, wenn 1. der jeweilige Student eine Arbeit gefunden hat und 2. er mit seinem Einkommen über dem Landesdurchschnitt liegt (wie in anderen europäischen Ländern), dann fände ich Gebühren und damit verbundene Verschuldung zumutbar.
Was meint Ihr?

Beste Grüße,
donlimpio
 
Hi,

ich finde die Idee mit Studienideen gut! Ist vielleicht ein wenig weit hergeholt.... aber wir haben viel zu viele Studenten, die viel zu viel Geld kosten.

Immer mehr Leute gehen an die Uni und verbummeln viele Jahre und geniessen die Vorteile das Studentenstatuses (ich meine nicht sie Studenten, die es verdient haben an der Uni zu sein und entsprechend was dafür tun !!! ).... Es gibt genug Beispiele dafür. Schwache Studiengänge sind für die nicht würdigen Studenten ein gefundenes Fressen, weil teilweise nicht mal nen NC gefordert wird.

Ich kenn einen den Sie nach 38 (!) Semester exmatrikuliert haben, der genau diesem Beispiel entspricht.

Da geht verdammt viel Geld an der Steuer, Rentekasse... etc vorbei.... ein Teufelskreis :-D

So, ich bin bereit mich schlagen zu lassen :mrgreen:
 
donlimpio":2wjy4wow schrieb:
Hallo Walter,
Ich hätte da mal 'ne Frage, da ich die Situation für Lehrlinge nicht einschätzen kann:
Ist es nicht so, daß Lehrlinge üblicherweise direkt mitarbeiten müssen, also so eine Gegenleistung zur Ausbildung erbringen?
Dann sehe ich doch einen Unterschied zu dem Studium, das bislang ausschließlich durch Steuergelder finanziert wird.

Moin,

ja und nein.
Sehr viele Arbeiten müssen geübt werden - und das nicht im laufenden Arbeitsprozess. Man kann keinen Lehrling Zargen für ein Kundeninstrument biegen lassen, ihn an Deiner Paula mal Bünde einsetzen lassen, mal Sunbursts einer Serie lackieren lassen.... Natürlich ist niemand unnütz - aber in meinem Beruf ist die Ausbildung sehr übungsintensiv und bedarf intensiver Kontrolle und Begleitung. In Bauberufen sind es die ÜLU's, die überbetrieblichen Unterweisungen. Ein Maurerlehrling z.B. verbringt nur wenige Wochen in Jahr im Ausbildungsbetrieb. Die weitaus meiste Zeit ist der in der Berufsschule und in ÜLU.
Bei den Gitarrenbauern macht der Blockunterricht nur 11 Wochen im Jahr aus.
Dazu kommen 6 Wochen Urlaub.
Rechne noch etwa 3 Wochen Krankheit hinzu.
Da hat das bezahlte Jahr nur noch 32 Wochen.
32 Wochen, in denen viel geübt werden muss.

(Ich weiß wohl auch, dass es bei Bäckern, Dachdeckern, Schreinern uvm. anders zugeht.)
 
Christopher":1o6ijvrw schrieb:
Ich kenn einen den Sie nach 38 (!) Semester exmatrikuliert haben, der genau diesem Beispiel entspricht.

Ich kenne da einen Ex-Kollegen, der als Vollzeit-Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst mit Mitte 40 gerne die Vorzüge des Studentenausweises genoss (oder noch geniesst), z.B. Mittags in der Mensa der FH Düsseldorf ein billiges (da subventioniertes) zartrosa gebratenes Rumpsteak zu mampfen - studiert hat der aber keinesfalls. (yrrkon weiss, wen ich meine ;-))
Speziell solchen Leuten, die studentische Vergünstigungen nur ausnutzen und damit das dementsprechende Sozialsystem ins Schwanken bringen, gönne ich Studiengebühren in Hülle und Fülle.

Letzten Endes bleibe ich dennoch optimistisch; einerseits ist noch lange nicht festgelegt, welche Universitäten Gebühren in welcher Höhe erheben (die Entscheidung wurde nur vom Bund auf die Länder übertragen), andererseits sollte man sich immer noch vor Augen halten, dass wir in Deutschland, also einem Land mit einem der besten Sozialsysteme weltweit, leben. So schnell, wie uns manch einer eintrichtern will, findet man sich hier nicht am Bodensatz der Gesellschaft wieder - jedenfalls nicht nur durch staatliche Schuld.
(Leseempfehlung: http://www.stern.de/politik/deutschland/?id=533666)

@W°°: gibt es unter den Zupfinstrumentenmachern eigentlich so etwas wie eine Organisation oder einen Zusammenschluss, mithilfe dessen man gemeinsam gegen die Novelle vorgehen könnte, sowohl medial als auch in der Endkonsequenz politisch? Ohne es Dir - mangels Kenntnis - persönlich vorwerfen zu wollen, mache ich doch oft die Beobachtung, dass man in Deutschland gerne lautstark meckern, aber kaum jemand bereit ist, Initiative zu ergreifen und sich selbst für die Sache einzusetzen.
In dieser Hinsicht konnte, nein, musste ich heute Morgen im Wartebereich der Agentur für Arbeit mal wieder so einige "geistreiche" Ergüsse mithören, da wird's einem schlecht bei.
 
Banger":1lbbmw7a schrieb:
mache ich doch oft die Beobachtung, dass man in Deutschland gerne lautstark meckern, aber kaum jemand bereit ist, Initiative zu ergreifen und sich selbst für die Sache einzusetzen

Yep, das unterschreibe ich sofort. Ein jeder ist hierzulande bereit zu meckern, wird er aber vor die Aufgabe des Handelns gestellt, sind plötzlich die meisten Meckerer verschwunden. Ausnahmen gibt es aber...

Bestes Beispiel ist zwar OT, aber egal: Benzinpreise. Vor der Einführung des Euros kostete Super Benzin in der Spitzenzeit knapp 2,20 DM. Seinerzeit sind alle Taxifahrer losgezogen und haben gestreikt und gemeckert. Das muß doch so eine Ausnahme gewesen sein, den heute kostet der Liter Super Benzin zu Spitzenzeiten knapp ca. 1,20 Euro (zur Erinnerung ca. 2,40 DM) und keine Sau handelt. Meckern tut aber ein jeder...

Sorry, aber der kleine Exkurs mußte sein.

Gruß
VVolverine
 
VVolverine":1vnk1ycr schrieb:
Banger":1vnk1ycr schrieb:
mache ich doch oft die Beobachtung, dass man in Deutschland gerne lautstark meckern, aber kaum jemand bereit ist, Initiative zu ergreifen und sich selbst für die Sache einzusetzen

Yep, das unterschreibe ich sofort. Ein jeder ist hierzulande bereit zu meckern, wird er aber vor die Aufgabe des Handelns gestellt, sind plötzlich die meisten Meckerer verschwunden. Ausnahmen gibt es aber...

....

Da gibts auch von mir ebenso eine fette Unterschrift. Das fängt in allernächster Umgebung an und nicht nur im politischen Umfeld. Und die, die was machen werden oft noch dafür "gestraft", ob mit gemecker, Desinteresse oder dadurch entstehende Nachteile. Schmarotzer- und Meckerermenthalität. Desinteresse gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt..

... boaahh eyyy, bremst mich, ich laufe gleich blau an.

An dieser Stelle und in diesem Umfeld z.B. ein Dank dafür (wenn ich auch noch nie dabei war - zum Glück für Euch ;-) ) an die, die immer wieder die Guitar-Sessions organisieren.

Ähh...bin ich vom Thema abgeschweift ?? :roll:

Studiengebühren. Ich denke es wird Uni`s geben, die keine solche einführen möchten (oder ganz billig eben), wie z.B. in Pirmasens (gehört zur Uni Kaiserslautern). Dort gibts nicht viele Fachrichtungen und für die, die es gibt wird man froh sein, wenn man sie möglichst gut belegen kann. Leider ist es halt so, daß eine "Universitätsstadt" wie Pirmasens lange nicht so interessant ist, wie beispielsweise München. Allerdings ist das nur eine Annahme von mir, daß Pirmasens das so mit den Gebühren handhaben wird.

Ein Bekannter von mir, mit ausreichend elterlicher Unterstützung, hat 3 Studiengänge angefangen und keinen zu Ende geführt. Das hat keinesfalls an Intelligenz gemangelt, sondern mehr an Lern-Faulheit. Mit 35 hat er dann eine Lehre begonnen (ohne Studienabschluß). Er hat bis dahin natürlich auch alle Vorzüge des studentischen Lebens genossen. Sowas wird natürlich auch das Sozialsystem belasten. Wenn man mit Studiengebühren diese "Schmarotzer" beflügeln könnte wärs wohl nicht schlecht. Andere kommen aus nicht so gutem Hause und die triffts halt schwerer, selbst wenn die nicht mit der Faulheit meines Bekannten gesegnet sind.

Tja, aber auch hier gilt obiges: gemeckert hat man schnell über die Studiengebühren, aber es ist ja nicht zu leugnen, daß was getan werden muß. Der der was tut bekommt dann halt die Schelte.

Ciao
Zockbrecht
 
Zockbrecht":th6ojq9y schrieb:
Tja, aber auch hier gilt obiges: gemeckert hat man schnell über die Studiengebühren, aber es ist ja nicht zu leugnen, daß was getan werden muß. Der der was tut bekommt dann halt die Schelte

Hi,

das ist ja leider immer so. Die willigen Leute, oder welche die es verdient haben, müßen die Probleme mit ausbaden, die durch solche Schmarotzer entstehen. Gibt 20Millionen Beispiele dafür, das die "guten" immer die Arschkarte gezogen haben.
 
Hmmm...ich habe in der letzte Zeit viel über die Studiengebühr nachgedacht...
Zuerst sollte man mal grundsätzlich zwischen Studenten unterscheiden.
Da sind zum einen Uni-Studenten und FH-Studenten.
Ich selbst studiere im 4 Semester an einer Fachhochschule in Hamburg.
Ich bekomme kein Bafög, meine Eltern verdienen zu viel (Brutto nach den alten Sätzen). Das heißt aber nicht das meine Eltern mir die Kohle in dem Allerwertesten schieben können, mein jüngerer Bruder wird noch mitfinanziert und das Leben ist im Allgemeinen nicht gerade günstiger geworden.
Trotzdem bekomme ich einen Zuschuss für meine Butze. Großartig neben der Uni arbeiten ist eigentlich auch nicht drin, ich habe zweimal die Woche bis 18 Uhr Vorlesungen (inkl. einem Praktikum in der FH).
Trotzdem arbeite ich noch zweimal die Woche im Krankenhaus in Hamburg (ist als Medizintechniker ja mein Fachgebiet).
So gibt es nochmal 200 Euro im Monat.
Also habe ich im Monat zum Leben ca 250 Euro zur Verfügung. Davon kaufe ich vor allem Essen...for fun habe ich knappe 30 Ocken im Monat.
Noch mehr arbeiten? Wüßte nicht wann...
Wenn es ein vernünftiges Finazierungsmodell gibt habe ich eigentlich nichts gegen Studiengebühren. Aber es muss weiterhin jedem möglich sein zu studieren.

Noch viel wichtiger:
Die Kohle darf nicht zum stopfen der Haushaltslöcher genutzt werden!

Wenn die Kohle wirklich der Hamburger Uni zu Gute kommt - ich zahle es gern (wenn es ein Finanzierungsmodell gibt)

Nur, ich kann keine Kohlekacken! Wenn so ein irrer Bayer (sorry an alle anderen Bayern) daherkommt und meint wir sollten halt alle mal ein Bierchen wniger trinken und schlappe 100Ocken pro Monat zur Seite legen....ich könnte kotzen!!! :mad:
 
harga":1wh149hg schrieb:
Nur, ich kann keine Kohlekacken! Wenn so ein irrer Bayer (sorry an alle anderen Bayern) daherkommt und meint wir sollten halt alle mal ein Bierchen wniger trinken und schlappe 100Ocken pro Monat zur Seite legen....ich könnte kotzen!!! :mad:
Meinst du mich??? :oops:
 
Meinst du mich???

Bist Du Politiker?!? :shock:

Nur, ich kann keine Kohlekacken! Wenn so ein irrer Bayer (sorry an alle anderen Bayern) daherkommt und meint wir sollten halt alle mal ein Bierchen wniger trinken und schlappe 100Ocken pro Monat zur Seite legen....ich könnte kotzen!!!

Sorry, ich verbessere mich auf:...irrer bayrischer Politiker ohne Stotterattacken....

Viele Grüße von den Fischköppen
Christian
 
Tja, das mit den Studiengebuehren treibt mir auch die Zornesroete ins Gesicht. Ich bin mittlerweile schon ein paar Jaehrchen raus aus der Uni, aber ich denke, es hat sich nix wirklich veraendert seither.

Die Diskussion um Gebuehren ist ja schon so dermassen alt.... und wie so oft, der urspruengliche Gedanke dahinter ein guter. Naemlich die Langzeitstudis zum (hoffentlich guten) Abschluss ihres Studiums zu bewegen.

Das daraus jetzt eine genereller Freibrief fuer Unis und FHs geworden ist, ab dem ersten Semester Kohle einzutragen halte ich schlicht weg fuer den groessten Schwachsinn, den unser Staat in der letzten verzapft hat.

Bei Langzeitstudis meine ich bewusst diejenigen, die eigentlich schon im Berufsleben stehen aber die letzte Pruefung noch so lange vor sich herschieben (im allgemeinen die Diplom-Pruefung) um Steuern und Sozvers einzusparen. Das ist Betrug an der Allgemeinheit. Wohlgemerkt ich rede nicht von denjenigen, die Mangels Zeit, Geld oder sonstigem ihr Studium einfach nicht frueher fertig bekommen. Ich habe z.b. den allergroessten Respekt vor alleinstehenden Frauen, die kein Bafoeg beziehen und nebenher noch ein oder mehrere Kinder durchbringen muessen. Ich weiss was das heisst, meiner Mutter ging's nicht anders.

In diesen schwierigen Zeiten ist unter anderem ein wesentliches Kapital im internationalen Konkurrenzkampf der Wissensvorsprung und die hohe Qualitaet unserer Ausbildung. Und die einzige Chance, die die Deutschen haben, im Weltmarkt zu bestehen ist es moeglichst allen, die aufgrund ihrer Schulbildung dazu geeignet sind, eine Hochschulausbildung zu ermoeglichen.

Hirn kann man nicht kaufen. Jeder von uns kriegt ein paar Pfund davon ab
und jeder sollte die Moeglichkeit haben, das beste draus zu machen.

Und dann kommt das naechste, das absolut mieseste Argument das man in dem Zusammenhang bringen kann:

Jetzt koennen Studis ja Forderungen stellen, denn sie zahlen ja fuer die Ausbildung!

AAAAAAAAAHHHHRRRRRRG, sorry aber ich platze gleich.

Profs sind Beamte, was interessiert sich ein C4-Muckel ob ein Hinterbaenkler seine totlangweiligen Referate kapiert oder nicht. Die Rente und Sozialversicherung ist gesichert. Arbeitslos wird er auch nicht mehr. Hey, was hat so ein Prof eigentlich fuer Sorgen?

In der C't gab's vor Jahren mal einen Artikel mit der Ueberschrift:

Prof. Wohlversorgt-Emsig, die Grundversorgung ist ueber C4 abgesichert, der Wohlstand kommt mit den Nebeneinkuenften.

Lasst es Euch gesagt sein, das ist bittere Realitaet: Coole Profs legen Ihre Vorlesungen auf einen Tag, so dass sie an den anderen 4 Wochentagen diverse Projekte machen koennen, von denen der Student nix mitbekommt.....

Eine wirkliche Verbesserung der Vorlesungsqualitaet erreicht man nur, wenn es in den Hochschulen genauso zu Wettbewerb kommt, wie in der freien Wirtschaft auch. Wenn ein Prof seine gesteckten Ziele nicht erreicht, dann muss man ueber Massnahmen nachdenken. So laeuft das in jedem anderen Job der Welt auch. Keine Leistung - keine Kohle.
Das klappt aber nicht mit einer Lebensanstellung.

Und dass Studiengebuehren eine verbesserte Lehrmittelsituation ermoeglichen sollten, halte ich schlichtweg ebenso fuer ein Maerchen.

Es gibt noch jede Menge andere Aspekte, so wie Walter geschrieben hat. Das kann ich nur unterschreiben.

So das musste einfach mal raus. Und fuer alle die gerade studieren oder noch studieren wollen und sich ernsthafte Sorgen um die Finanzierung machen, denen gilt mein Mitgefuehl.

Schoene Gruesse, Hans
 
Hallo,

diejenigen, die eigentlich schon im Berufsleben stehen aber die letzte Pruefung noch so lange vor sich herschieben (im allgemeinen die Diplom-Pruefung) um Steuern und Sozvers einzusparen. Das ist Betrug an der Allgemeinheit.
Denen könnte man im Rahmen der bereits existierenden Gesetze beikommen (Sozialversicherungsrecht), aber das ist so ein "exotisches" Rechtsgebiet (das müßte ich als Jura-Student beurteilen können), daß daß -gemäß dem Trend der jeztigen Legislaturperiode- einfach ignoriert wid, daß man solche Mißstände an sich ohne weiteres beseitigen könnte. Einer meiner Studentenjob-Chefs hatte auch bis zu seinem 40.ten Lebensjahr einen Studentenausweis mit den einhergehenden Vergünstigungen. Dafür durfte ich dann mal seinen BMW Z3 von der Werkstatt zum Wohnort fahren (suburbanes ländliches Anwesen in Luxuslage nahe der Landeshauptstadt)...

Mich wirds wahrscheinlich treffen, daß ich Gebühren zu zahlen habe. Der Grund? Ganz einfach: ich habe keinen Bock, meinen Vater auf Unterhalt zu verklagen. Der darf nämlich dafür aufkommen, daß meine liebe kleine Schwester auch studieren möchte. Sie hat auf einer Privatuni angefangen, und das gönne ich ihr von Herzen. Lustigerweise darf ich in diesem Fall jetzt dafür sorgen, Gebühren UND den schon seit Jahren bestehenden "Sozialbeitrag" zu zahlen (wozu ich immer bereit war).

Sodele. Und jetzt suche man sich mal "auf die Schnelle" einen Studentenjob hier. Auch da hat sich einiges getan. Gerne würde ich für meine studienbezogenen Ausgaben arbeiten. Und da bin ich bestimmt nicht anspruchsvoll. Wenn ich mich allerdings zB auf einen "Bürojob" bewerbe und ich dann erfahre, ich solle möglichst MySGL Datenbanken und PHP aus dem Schlaf beherrschen, dann ist noch Programmierung in C++ Voraussetzung, und klar, Visual Basic kann man ja als junger Mensch aus dem Stegreif... HALLO??? Vor nicht all zu langer Zeit mußte man "nur" kopieren und faxen können...

Ich finde, daß die Studiengebühren-Diskussion uns von dem wegführen, was wir eigentlich unter dem Aspekt der jetztigen Bildungs"misere" erkennen sollten: eine möglichst breite Basis der Bildung unter Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse.

Die jetztige Lösung finde ich stellenweise und für so manchen (nicht die Aunahme bildenden) Einzelfall unsozial.

Gruß
burke
 
Ich finde, dass in der Diskussion hier zahlreiche Punkte übersehen oder falsch dargestellt wurden. Zum einen sind Studiengebühren ja nichts, was einfach so im Nirvana verschwindet. Für eine Gebühr bekommt man eine Gegenleistung (korrigier' mich gegebenenfalls, Burke). Ich studiere zur Zeit in den USA, wo die Gebühren bekanntermaßen sehr hoch sind. Die Pointe dabei: nichtsdestotrotz wurde ich am liebsten mein gesamtes Studium hier absolvieren. Die Studienbedingungen sind paradiesisch. Ich habe Seminare mit weniger als zehn Teilnehmern, kann Einzelkurse bei Professoren nehmen... die Liste kann man bis zu dem eigenen Büro für Graduate-Studenten oder gar der kostenlosen täglichen Universitätszeitung fortsetzen. Kurz gesagt: ich wäre durchaus bereit, in Deutschland Studiengebühren zu zahlen, wenn mir dieses Geld durch eine bessere Lehre und Infrastruktur wieder zugute käme.

Doch hier liegt zugegebenermaßen der Knackpunkt. Ich glaube nicht, dass das Geld in die Kassen der Unis fließen wird - und das ist die eigentliche Schweinerei. Die Länder werden hinten herum die Bildungsetats kürzen.

Zuletzt will ich aber mal allen denen, die hier über studentische Vergüstigungen schwadronieren, die Augen öffnen: ich lebe seit drei Jahren von etwa 500 Euros im Monat. Davon geht erst mal die Miete weg. Für mehr als ein 12 qm Zimmer hats nie gereicht, weil ich ja nebenbei noch etwas essen und auch ein bisschen leben will. Hier in den USA *teile* ich mir sogar ein Doppelzimmer. Ach ja... das lustige Studentenleben. Ich will mich aber gar nicht beschweren! Das nehme ich gerne in Kauf. Mit einem Nebenjob konnte ich mir letztes Jahr sogar gebraucht eine wirklich wertvolle Gitarre leisten. Und inzwischen bin ich bei einer Stiftung untergekommen, so dass ich mir im Sommer vielleicht sogar ein Auto zulegen werde (seufz, wie werde ich die lustigen Studenten-Busfahrten vermissen).

Genau so falsch ist das Bild vom studentischen Nichtstuer. Wer es ernst nimmt, der hat eine 30-Stunden Woche. Das erscheint oft nur anders. Zur Zeit habe ich wöchentlich 8 Stunden an der Uni. Doch damit ist es nicht getan. Wenn ich alle zu erbringenden Leistungen für dieses Semester zusammenrechne, komme ich auf etwa 17 gelesene Bücher, etwa 40 gelesene Aufsätze (alles Englisch) und 3 geschriebene Hausarbeiten (ebenfalls Englisch). Das ist ein brutaler Job - aber hier in den USA ganz normal. Das wird von den Studis erwartet, genau so, wie sie erwarten können, für ihre Studiengebühren die beste denkbare Ausbildung zu kriegen... womit sich der Kreis wieder schließt.

Ich hoffe, ich habe mit meinem Sarkasmus niemanden verärgert. Wenn doch, dann bringen wir das bei einem Bierchen während der nächsten Session wieder ins Lot... ich habe fest vor, nach meiner Rückkehr einmal dabei zu sein!

Gruß,
Michael
 

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