Doc Line6forum
Power-User
Bisher gab es (mir unverstÀndlicherweise) nur wenige Versuche, Feedback- Generatoren zu bauen.
Jeder kennt den Fernandes Sustainer und auch den E-Bow, wo die Saite mit einem Magnetfeld angeregt wird. Diese Systeme sind aber entweder an Gitarrenmodifikationen gebunden (Sustainer) oder mit einer nicht unerheblichen Umstellung bei der Spielweise verknĂŒpft (E-Bow)
Vor ein paar Jahren gab es von Fender schon mal das Runaway- Pedal, das aber leider nur in den USA erhĂ€ltlich war und den Sprung ĂŒber den groĂen Teich nicht geschafft hat. Das Runaway klang schon gut (ĂŒber YT- Videos, ich selbst konnte es nie spielen), ist aber nichts im Vergleich zu dem, was das Digitech Freqout kann, um das es hier heute gehen soll.
Das FREQOUT wurde auf der Namm im Januar angekĂŒndigt und jetzt, 4 Konate spĂ€ter ist es endlich da!
Der Freqout ist wie gesagt kein Sustainer, der einen Sound generiert, indem die Saite zum Schwingen angeregt wird. Die Saite muĂ schon schwingen. Dann aber wird aus den Schwingungsinformationen ein Feedback generiert, das so lange dauert, wie die Saite auch nur ein bisschen schwingt. Muted man die Saite, stoppt auch das Feedback (es sei denn, man hat Gain maximal hoch gedreht, das ist dann so, als wĂŒrde man vor einem voll aufgerissenen Stack stehen - die geringste ErschĂŒtterung der Gitarre lĂ€sst die Feedback- Orgie beginnen. )
Ich habe es seit gestern, und hier ist mein erster Honeymoon- Eindruck:
Das Pedal ist schwer, Vollmetall und sehr gut verarbeitet, wie immer bei Digitech. Ein Netzteil ist nicht dabei, jedes qualitativ hochwertige 9V- Netzteil tut es aber.
Es gibt einen True- Bypass- Switch, einen Minischalter, der bestimmt, ob der Switch permanent oder nur momentary ist, sowie einen weiteren Minischalter, der das trockene Signal aus dem Signalweg nimmt (dann hört man nur noch Feedbacks).
Dann gibt es ein Doppelpoti namens 'RANGE': der innere Ring nennt sich FEEDBACK und bestimmt, wie leicht das Feedback nach einem Attack entsteht. Im ĂŒbertragenen Sinn also, wie stark ich um das Feedback kĂ€mpfen muĂ, z.B. mit Fingervibrato.
Der Ă€uĂere Ring nennt sich 'ONSET' und bestimmt, wie schnell nach einem Attack das Feedback kommt.
Zu schnelle Einstellungen machen aus einer Gitarre fast schon einen Synthi, erst recht, wenn man dann das Dry- Signal noch rausnimmt. Dann sind Flöten- und Mellotron- Sounds möglich (und meinen E-bow werde ich wohl nie wieder brauchen...). Das wird aber nicht meine Hauptanwendung sein...
Aber weiter: Das untere Poti namens 'TYPE' regelt die Intervalle der Feedbacks:
1. Sub: Klingt wie ein Bass- Octaver, wenn das Feedback kommt.
2. 1st: Feedback kommt in gleicher Frequenz wie der Originalton.
3. 2nd: Feedback kommt 1 Oktave höher
4. 3rd: Feedback kommt 1 Quinte höher
5. 5th: feedback kommt 11 Halbtöne höher, also eine Terz ĂŒber der Oktave.
6. Nat Low: Steht fĂŒr Natural. Macht ein Feedback, das nicht vollstĂ€ndig vorhersehbar ist, so wie wenn man vor dem Amp steht und den Sweet Spot erst noch finden muĂ. Sehr reizvoll.
7. Nat High: Das gleiche, aber in höheren Registern.
Die SoundqualitĂ€t ist aus meiner Sicht sensationell. Das Dry- Signal wird ĂŒberhaupt nicht beeinfluĂt, und das Feedback klingt völlig natĂŒrlich/organisch und nicht nach irgendetwas KĂŒnstlichem. Unglaublich.
Wenn man die Einstellungen richtig auf die verwendete Gitarre abstimmt, kann das GerÀt ohne weiteres die ganze Zeit auch an sein, und stört beim Rhythmus- und Akkordspiel nicht.
Und wenn man dann Chords und Töne hÀlt, kommt erst das Feedback ins Spiel. Sehr schön.
Ich habe einen Dropbox- Ordner freigegeben, in dem ich die einzelnen Modi kurz vorstelle.
AuĂerdem habe ich in BIAB einen kleinen Song gebastelt und dann einfach mal ohne viel Sinn und Verstand drĂŒber gedudelt.
Meine Einstellungen waren folgende:
Meine Gitarre (Strat) ging in das Freqout, hier waren die Einstellungen: Dry On, Momentary Off, Gain auf 12:00, Onset 14:00, Type war fĂŒr den Song die ganze Zeit auf 3rd eingestellt.
Vom Freqout gings in den Kemper, da wars ein Morgan AC 20- Profile, das ging dann in die DAW.
Und wie gesagt, das Freqout ist die ganze Zeit an, das Entstehen der Feedbacks wird hier durch meine Spielweise gesteuert.
Ich glaube, ich hatte lange nicht so viel SpaĂ mit einem Effekt!!
Wobei mir das Freqout eher wie ein Enhancer der Möglichkeiten einer Gitarre vorkommt denn als plumper Effekt.
Ich bin völlig begeistert von dem Teil!
https://www.dropbox.com/sh/3m42spw8aeud2cd/AADw0_A5Gd6VZieGGoj7-pf9a?dl=0
Jeder kennt den Fernandes Sustainer und auch den E-Bow, wo die Saite mit einem Magnetfeld angeregt wird. Diese Systeme sind aber entweder an Gitarrenmodifikationen gebunden (Sustainer) oder mit einer nicht unerheblichen Umstellung bei der Spielweise verknĂŒpft (E-Bow)
Vor ein paar Jahren gab es von Fender schon mal das Runaway- Pedal, das aber leider nur in den USA erhĂ€ltlich war und den Sprung ĂŒber den groĂen Teich nicht geschafft hat. Das Runaway klang schon gut (ĂŒber YT- Videos, ich selbst konnte es nie spielen), ist aber nichts im Vergleich zu dem, was das Digitech Freqout kann, um das es hier heute gehen soll.
Das FREQOUT wurde auf der Namm im Januar angekĂŒndigt und jetzt, 4 Konate spĂ€ter ist es endlich da!
Der Freqout ist wie gesagt kein Sustainer, der einen Sound generiert, indem die Saite zum Schwingen angeregt wird. Die Saite muĂ schon schwingen. Dann aber wird aus den Schwingungsinformationen ein Feedback generiert, das so lange dauert, wie die Saite auch nur ein bisschen schwingt. Muted man die Saite, stoppt auch das Feedback (es sei denn, man hat Gain maximal hoch gedreht, das ist dann so, als wĂŒrde man vor einem voll aufgerissenen Stack stehen - die geringste ErschĂŒtterung der Gitarre lĂ€sst die Feedback- Orgie beginnen. )
Ich habe es seit gestern, und hier ist mein erster Honeymoon- Eindruck:
Das Pedal ist schwer, Vollmetall und sehr gut verarbeitet, wie immer bei Digitech. Ein Netzteil ist nicht dabei, jedes qualitativ hochwertige 9V- Netzteil tut es aber.
Es gibt einen True- Bypass- Switch, einen Minischalter, der bestimmt, ob der Switch permanent oder nur momentary ist, sowie einen weiteren Minischalter, der das trockene Signal aus dem Signalweg nimmt (dann hört man nur noch Feedbacks).
Dann gibt es ein Doppelpoti namens 'RANGE': der innere Ring nennt sich FEEDBACK und bestimmt, wie leicht das Feedback nach einem Attack entsteht. Im ĂŒbertragenen Sinn also, wie stark ich um das Feedback kĂ€mpfen muĂ, z.B. mit Fingervibrato.
Der Ă€uĂere Ring nennt sich 'ONSET' und bestimmt, wie schnell nach einem Attack das Feedback kommt.
Zu schnelle Einstellungen machen aus einer Gitarre fast schon einen Synthi, erst recht, wenn man dann das Dry- Signal noch rausnimmt. Dann sind Flöten- und Mellotron- Sounds möglich (und meinen E-bow werde ich wohl nie wieder brauchen...). Das wird aber nicht meine Hauptanwendung sein...
Aber weiter: Das untere Poti namens 'TYPE' regelt die Intervalle der Feedbacks:
1. Sub: Klingt wie ein Bass- Octaver, wenn das Feedback kommt.
2. 1st: Feedback kommt in gleicher Frequenz wie der Originalton.
3. 2nd: Feedback kommt 1 Oktave höher
4. 3rd: Feedback kommt 1 Quinte höher
5. 5th: feedback kommt 11 Halbtöne höher, also eine Terz ĂŒber der Oktave.
6. Nat Low: Steht fĂŒr Natural. Macht ein Feedback, das nicht vollstĂ€ndig vorhersehbar ist, so wie wenn man vor dem Amp steht und den Sweet Spot erst noch finden muĂ. Sehr reizvoll.
7. Nat High: Das gleiche, aber in höheren Registern.
Die SoundqualitĂ€t ist aus meiner Sicht sensationell. Das Dry- Signal wird ĂŒberhaupt nicht beeinfluĂt, und das Feedback klingt völlig natĂŒrlich/organisch und nicht nach irgendetwas KĂŒnstlichem. Unglaublich.
Wenn man die Einstellungen richtig auf die verwendete Gitarre abstimmt, kann das GerÀt ohne weiteres die ganze Zeit auch an sein, und stört beim Rhythmus- und Akkordspiel nicht.
Und wenn man dann Chords und Töne hÀlt, kommt erst das Feedback ins Spiel. Sehr schön.
Ich habe einen Dropbox- Ordner freigegeben, in dem ich die einzelnen Modi kurz vorstelle.
AuĂerdem habe ich in BIAB einen kleinen Song gebastelt und dann einfach mal ohne viel Sinn und Verstand drĂŒber gedudelt.
Meine Einstellungen waren folgende:
Meine Gitarre (Strat) ging in das Freqout, hier waren die Einstellungen: Dry On, Momentary Off, Gain auf 12:00, Onset 14:00, Type war fĂŒr den Song die ganze Zeit auf 3rd eingestellt.
Vom Freqout gings in den Kemper, da wars ein Morgan AC 20- Profile, das ging dann in die DAW.
Und wie gesagt, das Freqout ist die ganze Zeit an, das Entstehen der Feedbacks wird hier durch meine Spielweise gesteuert.
Ich glaube, ich hatte lange nicht so viel SpaĂ mit einem Effekt!!
Wobei mir das Freqout eher wie ein Enhancer der Möglichkeiten einer Gitarre vorkommt denn als plumper Effekt.
Ich bin völlig begeistert von dem Teil!
https://www.dropbox.com/sh/3m42spw8aeud2cd/AADw0_A5Gd6VZieGGoj7-pf9a?dl=0