DiMarzio PAF 36th Anniversary Pickups

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Review DiMarzio PAF 36th Anniversary Pickups


Die DiMarzio PAFs 36th Anniversary wurden vor einigen Jahren zum 36. Geburtstag des DiMarzio Super Distortion aufgelegt, daher der Name. Sie sind den Pickups aus Larry DiMarzios originaler 1959er Les Paul nachempfunden. Der Output liegt im Vintage-Bereich.

Es gibt den DiMarzio PAF 36th Anniversary als Neck-Pickup (DP103) und als etwas heißeren Bridge-Pickup (DP223), dieses Set wird hier auch beschrieben. Wer noch stärker in Richtung Vintage gehen will, kann den DP103 sowohl am Hals als auch am Steg verbauen.

Laut Website des Herstellers gibt es die Pickups in zahlreichen Ausführungen, mit und ohne Nickel-Kappe, wahlweise F-Spacing, mit 4-adrigem Anschlusskabel oder klassisch 2-adrig mit Metallgeflecht, mit historisch korrekten „Long Legs“ und Aging. Selbst 80er-Jahre Bonbon-Farben sind möglich.

Getreu dem Motto „support your local dealer“ habe ich über meinen Händler vor Ort ein Set in der Ausführung Nickel gebürstet, ohne Aging, 2-adriges Anschlusskabel bestellt. Nach fast 3 Monaten Wartezeit wurden die Pickups geliefert – aber nicht in der gewünschten Ausführung, sondern 4-adrig, Nickel poliert mit Aging. Eine schwache Leistung des deutschen Distributors.

DiMarzio selbst hat einen sehr guten Kunden-Service. Bei Fragen hilft man schnell und kompetent. Ich habe denen an einem Samstag per e-mail eine Frage zu einer speziellen Pickup-Kombination gestellt, und am Sonntag eine Antwort bekommen – Hut ab.

Die Verarbeitung der Pickups lässt keine Wünsche offen. Passsende Schrauben und Federn sowie Anschlusspläne liegen bei. Auch das Aging ist gut gemacht. Da ich aber kein Aging haben und mir monatelanges Warten ersparen wollte, habe ich mit Nevr Dull das Aging weggeputzt. Optisch kommen sie jetzt dem gebürsteten Nickel sehr nahe.

Vor dem Einbau habe ich die Pickups vermessen, der Neck-Pickup hat 7,39 kOhm, der Bridge-Pickup 8,55 kOhm. Die Pickups sind gewachst und haben Alnico 5 Magnete.

Die Pickups wurden in eine PRS SE 245 verbaut. Sie ist Original bis auf zwei Änderungen: Die Gitarre hat einen Graphtech-Sattel, die Kondensatoren sind zwischen Volume- und Tone-Potis verlötet.

Wie klingt nun das Ganze?

Beide Pickups klingen sehr offen, klar und aufgeräumt. Die Saitentrennung ist hervorragend, auch bei höheren Gain-Einstellungen neigen die Pickups nicht zum Matschen. Neck- und Bridge-Pickup sind sehr auf einander abgestimmt. Die Pickups reagieren sehr schön auf Anschlagstärke und –position, man kann sehr schön den Sound formen. Im Clean-Kanal mag ein Hauch an Wärme fehlen. Die ganze Offenheit und Transparenz hat auch eine Kehrseite: Es wird nichts schön gefärbt, kleine Schnitzer in der Spieltechnik sind hörbar. Auch das Instrument sollte eine gewisse konstruktive Qualität und Grundfestigkeit im Ton mitbringen. Bei High-Gain stoßen die Pickups an ihre Grenzen. Balladen à la Gary Moore über den Halspickup gehen wunderbar. Für ein gepflegtes Rammstein-Brett fehlt jedoch ein wenig der Druck.

Gegenüber den serienmäßigen Pickups hat die PRS SE 245 mit den DiMarzio PAF 36th Anniversary Pickups eindeutig gewonnen. Sie geht jetzt klanglich in Richtung der US-Modelle von PRS, und zwar die mit den 57/08 Pickups.

Das Beste zum Schluss: Der Preis. Ohne Nickel-Kappe mit schwarzen Bobbins liegt der StraĂźenpreis pro StĂĽck bei knapp unter 80 Euro. Die hier getestete Version mit Nickelkappe und Aging kostet rund 105 Euro. Die Konkurrenz verlangt fĂĽr vergleichbare Pickups deutlich mehr.

Feine Pickups, vielseitig einsetzbar von Jazz bis Hard Rock.

Edit: Um einen besseren Eindruck zu bekommen, wie Pickups nach der "VerjĂĽngungskur" aussehen, ein Foto:

[img:640x480]http://imageshack.us/a/img545/732/dscf4815o.jpg[/img]

GruĂź,
 
Danke fĂĽr das Review!

Mir ist es leider unverständlich wie man eine solche Falschlieferung trotzdem kauft und sogar selbst nacharbeitet (was den Verkaufswert dann ja doch beeinflusst). Solche Sachen gehören reklamiert und nicht akzeptiert.
 
sunburst schrieb:
Nach fast 3 Monaten Wartezeit wurden die Pickups geliefert – aber nicht in der gewünschten Ausführung, sondern 4-adrig, Nickel poliert mit Aging.
Eine schwache Leistung des deutschen Distributors.

Nochmal 3 Monate warten, das wäre ja Folter ......


Danke fĂĽr da Review

:-D
 
Tummy ))) schrieb:
Solche Sachen gehören reklamiert
Dr.Dulle schrieb:
Nochmal 3 Monate warten, das wäre ja Folter ......
Die von mir gewĂĽnscht Kombination - Nickel gebĂĽrstet, Single conductor - ist doch recht selten.

Die polierten Nickel-Kappen und die Kappen mit Aging sind wesentlich gängiger.

Es wäre schön gewesen, wenn der Distributor sich bei Lieferschwierigkeiten meldet und eine mögliche Alternative mit dem Kunden vorher abstimmt.

Die Tonabnehmer waren Teil einer Sammelbestellung, in der unter anderem ein weiterer 36th Anniversary Pickup mit der polierten Nickel-Kappe enthalten war.

Der Händler und ich haben uns beide Varianten angeguckt und überlegt, wie man eine gebürstete Optik hin bekommt. Wir sind zum Schluß gekommen, dass es einfacher ist, ist die gealterten Pickups zu putzen, als die polierten Pickups mit was auch immer zu bürsten.

Und ja, ich wollte nicht länger warten! :)

GruĂź,
 
Moin.
Danke fĂĽr das Review.

Ja, DiMarzio baut schon geile Humbucker. Imho bessere als z.B. der Hauptkonkurrent.

Was mir bei DiMarzio nicht gefällt sind die Lieferzeiten.
Wunsch-PU gefunden, man möchte ihn aber in zebra (statt schwarz) oder gar in f-spaced und creme? Das heisst meiner Erfahrung nach warten, warten warten. Und noch länger warten.
Vom Einzelhändlern in Aussicht gestellte Liefertermine werden regelmäßig stark überschritten. Was mich schon mehrfach zur Stornierung einer Bestellung bewogen hat.

Das ist sehr sehr schade.

Tschö
Stef
 

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