E-Gitarren Pickups in Jazz-Kübel

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Anonymous

Guest
Hallo allerseits,

ich hab wieder mal so ne Bastelidee, also eine Frage an euch Gitarrenbau-Erprobte bzw. -Meister:

Vielleicht ist euch schon meine Jazzgitarre bekannt:
5867.jpg


Die Gitarre lässt sich toll bespielen, war aber bis jetzt - musikrichtungsbedingt - eher was für zu Hause. Nun hatte ich sie neulich bei nem fast-unplugged Gig dabei, wo sie sich herausragend gut geschlagen hat; nur mit den Soundmöglichkeiten und der Bedienungsfreundlichkeit der Elektronik war ich nicht zufrieden - der Pickup gefällt mir weder optisch noch akustisch besonders, die Potiknöpfe (an der Zarge) sind für mich als E-Gitarristen komplett an der falschen Stelle. Als Vorbild für das Ergebnis würde z. B. eine Gitarre wie die L-5 Modell stehen.

Ich würde mir für das Baby zwei Pickups wünschen, die etwas organischer Klingen, und die Klangregelung muss einfach wie bei Gibson o. ä. auf die Decke.

Bei den Pickups bin ich nicht sicher, generell kristallisiert sich bei mir heraus, dass ich am Hals nen P90 mag, am Steg nen seichteren Doppelspuler. Schon Mal vorweg: das Problem stellt sich mir NICHT bei der Wahl der Pickups, sondern eher: die Gitarre hat keine Fräsungen in der Korpusdecke.

Mein Fragenkatalog:
- Kann ich ohne weiteres (mit Schreiner und Fräse) ein Loch in die Decke schneiden, ohne dass die Gitarre zu Schrott wird?
- Müsste ich nach so einer Fräsarbeit noch weitere Modifikationen vornehmen, z. B. zur Stabilisierung der Decke?
- Reicht für das Fräsen ein Schreiner aus, oder muss ein Gitarrenbauer her?
- Ich hab schon überlegt, am Hals einen Dog-Ear-P90 zu verpflanzen, damit ein Paar Bohrungen ausreichen würden?
- Falls ein Gitarrenbauer nötig wäre, wer im Kreis Bayern könnte da hilfreich sein?
- gibt es irgendwelche Kniffe, wie ich die Elektronik am besten durch die F-Löcher an der Decke montieren kann? Sieht für mich so aus, als ob es in etwa so einfach werden wird, wie ein Schiff in eine Flasche zu bauen...

Da ich zwar basteltechnisch denke ich durchaus versiert bin (jedenfalls bei der Verdrahtung), aber die Modifikation einer Jazzgitarre für mich Neuland ist, bin ich für weitere Tipps und Anregungen sehr dankbar. Und falls jemand frägt: Ja, der Kübel wäre solch einen Umbau durchaus Wert, sie ist inzwischen meine am häufigsten gespielte Gitarre. Mir ist durchaus bewusst, dass die Gitarre beinahe ein Unikat ist, aber für ne uneingeschränkte Bühnentauglichkeit für nen nicht-Jazzer wie mich braucht sie einfach noch ein wenig mehr/andere Technik.

Danke im voraus für hilfreiche Antworten!

Gruß, Marco

Edit: Ein paar Rechtschreibfehler ausgemerzt, ein paar Ergänzungen...
 
Das muß sich ein fähiger Gitarrenbauer angucken.
Unter Umständen gefährdest Du die Statik der Gitarre, und sie klappt zusammen wie ein schweizer Messer.
Laß den dann auch die Elektronik hineinfriemeln,
das nervt wie Sau.

Mir tut es ja um die Gitarre ein bißchen leid...


Viele GRüße,
Woody
 
Auffräsen tät ich auch nicht.
Wenns unbedingt elektrifiziert werden soll (Potilöcher sollten keine Statikprobleme verursachen) würde ich Pickups nehmen, die auf der Decke aufgeschraubt werden - da gibts doch eine P90-Variante, oder Dynasonic Pickups...

Aber die Gitarre ist sooo schön. Bitte Bitte, keine Löcher reinfräsen!!!!
 
Hi Marco,

wenn Du die Deckenbalken durchfräst, hast Du ein Problem. Sie laufen konisch auf den Hals zu. Das kann am Halspickup eng werden.
Ihre Position kannst Du (mehr schlecht als recht) ausspiegeln oder Du gehst zu einem Tierarzt und lässt den Body auf der Stärke "Kaninchen" röntgen. (Ernsthaft!) Wenn Du problemlos an den Balken vorbei kommst, kannst Du Dich selber an die Fräserei geben.
Besorgte Unruhe und erhöhte Konzentration sind dabei durchaus angemessen! ;-)
Viel Erfolg!
 
Eure höchstbesorgten Kommentare lasse ich natürlich nicht ungehört vorbeiziehen. Es wäre natürlich sehr schlimm, wenn diese tolle Gitarre unbrauchbar werden würde. Bevor ich so einen GAU riskiere lass ich es besser - gut, dass ich euch gefragt habe. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das so problematisch werden würde.
Danke für den Link, die Seite von Herrn Doderer ist mir eine weitere Entscheidungshilfe zu meinem Vorhaben, da ich jetz den in-etwa-Preis der Gitarre kenne :shock:
Ich werde mich auf jeden Fall mal mit Hernn Doderer zusammen schreiben, schon allein, um mehr Infos über die Gitarre zu bekommen bezüglich Baujahr, Pickguard mit Potis usw.

Naja, war wohl nix, ist aber wahrscheinlich wirklich besser so. Welche Pickups wären denn noch zu empfehlen? mit Floating PUs kenn ich mich nun mal so gar nicht aus.

Danke für die Infos und Ratschläge, ich nehm sie mir zu Herzen!

Gruß, Marco
 
Hallo!

Der folgende Beitrag ist alles andere als objektiv. Jeder Satz gibt lediglich eine Meinung oder meine persönliche Erfahrung wieder, die durch meine beschränkte Sichtweise und mein persönliches Unvermögen geprägt ist. Man kann das glauben oder auch nicht.

Ich habe auch eine Schwäche für "akustische Archtops" und finde viele davon optisch wunderschön. Ebay sei Dank habe ich über ein Dutzend besessen, modifiziert, verschenkt und verkauft. Es sind und bleiben "akustische Archtops". Die Elektrifizierung der Dinger ist immer ein Kompromiss und meistens kein guter.

Tatsächlich bieten sich diese Floating-Pickups an. Ich habe lange den Shadow Attila Zoller gespielt. Den finde ich (für einen Floater) gut, allerdings nur, wenn ein Volumen- und ein Tonepoti dahinter sind, die ein wenig Höhen klauen (Woody sieht das anders).

Das klingt aber nicht wie der akustische Sound der Gitarre. Ich habe auch keine Möglichkeit gefunden, den rein akustischen Sound derartiger Gitarren anders als mit einem Mikro abzunehmen. Die Fishman-Bridge finde ich ganz schlimm und eingeklebte Piezos im Korpus sind praktisch unbrauchbar.

Einen L-5-Sound bekommst du aus den Dingern auch nicht. Niemals.

Ich will dir deine Gitarre wirklich nicht mies machen. Spiel sie akustisch zuhause und hab Spaß daran. Wenn du einen verstärkten L5-Sound willst, dann such dir eine billige Kopie. Wenn du einen Westerngitarrensound willst, such dir eine Westerngitarre.

Du kannst aus einem Spiegelei keine Tomatensauce machen.

Gruß

erniecaster
 
Hallo,

nicht falsch verstehen: Ich wollte aus einer Jazz-Gitarre weder ein Metal-Brett machen, noch eine Westerngitarre. Mir ist der Sound des EMG am Hals nur zu harsch, zuviel Output, und ich denke, man kann da mit ner passiven Elektronik den Sound organischer hinbekommen. Eine E-Gitarren-Bedienung wäre wüns henswert, ist mir aber wohl zu riskant für ne 2000 Euro Gitarre.
Das mit dem Stegtonabnehmer werd ich wahrscheinlich lassen, außer, mir fällt wirklich noch was tolles dazu ein; von einer Fräsarbeit werd ich wohl eher absehen. Ich hab den Herrn Doderer angeschrieben und werd mir bei ihm weitere Anregungen geben lassen, mal sehn.

Danke nochmal für die Ratschläge!

Gruß, Marco
 
Hallo, ich würde die Gitarre lassen wie sie ist.
Als erstes Gerät würde ich einen EQ schalten.
Damit würde ich testen was wirklich 'rauskommt.
Manchmal ist das schon so wie Weihnachten...
V.H.
 
Hallo,

danke nochmals für eure wohl zurecht besorgten Ratschläge, ich gebe Entwarnung: Die Gitarre bleibt so, wie sie ist. Mir ist das Risiko, was kaputt zu machen bzw. zu verschlimmbessern zu hoch; Die Gitarre ist zu teuer und Qualitativ hochwertig genug, als dass ich hier meine Brauerpranken anzulegen erwäge.
Außerdem hat mein GAS eingesetzt, und nun hab ich gar kein Geld übrig, um mich mit nem Gitarrenbauer auseinander zu setzen, um ne tolle Gitarre zu verändern... aber dazu bald mehr in "heute frisch gekauft" ;-)

Gruß, Marco


Edit: Ach ja, es darf von mir aus geschlossen werden.
 

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