"Falsche" Tele (Soundfrage)

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Hallo,

"Vielleicht hast du die falsche Tele", hat mal Andreas von Rockinger zu mir gesagt.

Kurz und gut. Ich besitze ein Highway One Tele der ersten Version, Alder body und RW Griffbrett. Bis auf die PUs ist die Gitarre original.

Leider vermisse ich bei dieser Gitarre etwas das Knallige, das Metallische vor allem in den Basssaiten. Sie klingt mehr wie bei Robben Ford oder Gary Moore. Also etwas weicher mit Kompression vor allem in den Bassaiten. Man erkennt schon, dass es eine Tele ist, jedoch ist das Tele typische nicht so markant wie ich mir das wünsche und schon bei anderen gehört habe. Ich hätte es lieber in Richtung wie bei R. Buchanan auf seinen letzten Platten, oder in der Ecke Country - Chicken Pickin'.

Ich habe jetzt nochmals neue Saiten drauf gemacht. Das bringt aber kaum einen Step nach vorne. Allerlei PUs habe ich auch schon durch, derzeit arbeiten 2 TwangKings die über jeden Zweifel erhaben sind.
Es ist eine sehr gute Gitarre, sehr dynamisch, lebendig usw.

Jetzt nochmal zurück zu meiner Frage. Kann es sein, dass ich die falsche Tele habe, oder ist hier die Spieltechnik der entscheidende Faktor und nicht die Hardware.
 
Eine Tele mit Palisandergriffbrett und Erlekorpus klingt tendenziell schon anders, trocken eher wie eine typische Strat. Eschekorpus und einteiliger Ahornhals wären wahrscheinlich das, was du suchst.
 
Moin,

geh' mal bei Leosounds auf die Site und hör' dir die Soundbeispiele an.
Ein riesen Unterschied, allein durch die Wahl der Pus.

Sicher, Holzzusammensetzung ist sehr wichtig aber vielleicht kommst Du ja trotzdem in die richtige Richtung.
 
Knallig, metallisch besonders auf den Bassaiten - bei mir heißt das "straff" - hört sich klassisch nach Ahorngriffbrett an.

Ich habe mir jüngst einen Ahornhals bei Warmoth gekauft weil ich genau das für meine Strat wollte. Und genau diese Soundveränderung ist auch dankenswerterweise eingetreten.
 
... auch eine Rosewood-Tele wird um einiges twängiger mit 1MegOhm-Poties, versuch einfach mal, ich habe sowas mal in einer 69er Tele vorgefunden (original) und war bafferstaunt.
 
Eschekorpus und einteiliger Ahornhals wären wahrscheinlich das, was du suchst.

Das dachte ich mir auch schon :?
Ne Baja,Classic 50 oder zur Not Squier Classic Vibe würde mir schon in der Nase stecken, aber ist derzeit nicht drin. Oder ich sollte mal den Fuhrpark ausmisten.

Wie gesagt, bei den Pus habe ich schon einiges durch.


Scheint mir jetzt doch etwas krass, soll ja nicht klingen wie eine Thinline.
 
Moin Earforce,

war letztens mal wieder auf Tele-GAS und habe viele Teles verglichen. Ist übrigens eine 52RI geworden, aber das gehört wohl nicht zum Thema :-).

Mit einer Baja wirst Du wohl eher nicht das finden was Du suchst. Klang meiner Meinung nach eher warm, rund aber mir fehlte genau der Twännnggg einer guten Tele. Die Classic 50 empfand ich als eine recht nette Tele, aber die Pickups viel zu "farblos". Genügend Twäng und trotzdem fetten Sound hatten die roadworn Teles. Wenn die nur nicht so verkratzt und der Hals und das Griffbrett nicht so komisch abgeschliffen gewesen wären. ;-)
Die CV50 war da die absolut am besten verarbeitet Tele von diesen und klang auch am besten. Wirklich viel Twäng, Biss und Punch.

Verglichen mit meiner "Neuen" spielt die absolut in der gleichen Liga, für ein fünftel des Preises! Der Sound-Unterschied ist recht gering und die Preisdifferenz absolut nicht gerechtfertigt.Die CV klingt nur etwas anders, nicht besser und nicht schlechter, mit dem gleichen Charakter. Die 52RI hätte ich auch eigentlich nicht gekauft, aber ich hab sie quasi geschenkt bekommen. Da konnte ich nicht anders. Daher bleibt auch die CV50 bei mir, evtl kriegt die halt nen Mini-Humbucker oder P90 am Neck spendiert, da sich die beiden teles einfach zu ähnlich sind. Du siehst, ich sehe die CV50 durchaus auf dem Niveau der 52RI, obwohl die 52RI gerade erst frisch eingetroffen ist.

Wenn Du eine CV50 mit einer 52RI vergleichen möchtest bist Du herzlich eingeladen, ich wohne ja nicht so weit weg und unser Bandübungsraum ist im Keller meines Hauses! Kannst Dich gern melden.

Gruß und Blues
Andreas
 
nighthawkz":2cfkmrf2 schrieb:
Eine Tele mit Palisandergriffbrett und Erlekorpus klingt tendenziell schon anders, trocken eher wie eine typische Strat. Eschekorpus und einteiliger Ahornhals wären wahrscheinlich das, was du suchst.

Kann ich nur unterschreiben.
Habe eine '52 US Vintage Tele mit Esche Korpus und einteiligem Ahornhals.
Die macht genau den Sound, den du gerne hättest... ;-)

Gruß Peter
 
Hallo earforce,

wenn Dir etwas Metall im Klang fehlt, so könntest Du vielleicht einfach etwas Metall auf die Tele schrauben.

Ich habe mich damals für eine Japan Tele entschieden, die serienmäßig mit einem Bigsby ausgerüstet ist. Der Korpus ist ebenfalls aus Erle und sie hat ein RW Griffbrett. Soundeindrücke sind natürlich subjektiv, aber ich finde schon, dass meine Tele ordentlich „knallt“. Einzig der Neckpickup hat mich gestört, da er selbst mit dem ganzen Metall relativ dumpf und muffig klang. Ach, ich liebe es, den Klang einer Gitarre zu beschreiben. Durch den Austausch mit einem Mini- Humbucker hat sich das Problem für mich erledigt.

Mit etwas Glück findest Du dieses Modell in einem Gitarrenladen in Deiner Nähe. So könntest Du mal probieren, ob das vielleicht in die richtige Richtung gehen könnte. Speziell die Japan Tele ist jetzt kein Super- Schnäppchen und deutlich teurer als die Classic Vibe, aber ein Bigsby gibt es ja auch als Zubehör.
Mein damaliges Fazit: Klingt gut, funktioniert erstaunlich gut und sieht gut aus.

Ich möchte noch hinzufügen, dass ich keine Person bin, die rechtsgewickelte von linksgewickelten Saiten mit den Ohren unterscheiden kann. Auf der Suche nach einer Strat nehme ich auch Modelle in die Hand, die mehr als vier Kilogramm wiegen und Keramikhumbucker sind nicht grundsätzlich bescheiden. Ob da jetzt Erle oder Esche unter der Lackierung schlummert- mir egal. Ich würde eben an Deiner Stelle mal über ein Bigsby nachdenken.

Um der ganzen Sache etwas an Nachdruck zu verleihen: Am meisten Tele gibt’s mit Bigsby und die besten Teile kommen eh aus Japan ;-).

Beste Grüße
Jan
 
Moin.
Ich würde einfach mal Stainless-Steel-Saiten ausprobieren.
Erspart eventuell ne Geld und/oder Bastelspaß.
Stef
 
Moin Kollegen,

die Breite der Tipps hier ist erstaunlich.
Pickups, Metall, Holz, Potis, Saiten...
bis auf die umgebende Luft ist praktisch alles schon zum Austausch angeraten worden.
..."knallig und mit Biss"

ich bin sehr oft schon bei den Verstärkereinstellungen der Kollegen erstaunt bis entsetzt und dabei bewegt sich das alles innerhalb frei verstellbarer Parameter. Will sagen - das, was sich Gitarristen auf den Bühnen und Proberäumen so einstellen, geschieht aus freiem Wunsch und Willen.
Das findet der gut, sonst würde er es nicht machen.
Das klingt für ihn dann vielleicht knallig, rotzig, böse, perlig... was auch immer. Vielleicht finde ich das total gruselig, aber DAS ist seine Null - Justierung, Seine Bezugsebene.

Jetzt stelle ich mir vor, ich habe diesen Menschen nie spielen gehört und kenne NUR das Attribut, was er seinem Wunschsound gibt und er fragt mich hier: Wie bekomme ich es hin, dass ich weniger fleischig und dafür mehr perlig klinge?

Siehe oben. ;-)
 
Hallo zusammen,

was spricht denn gegen die Tipps? Da stellt einer eine Frage und die Meute antwortet. Es ist ja nicht so, dass ich mich persönlich nach Paderborn aufmache und die Hohlräume seiner Tele mit Beton auffülle, weil es mir so besser gefällt.

Falls mich der Kollege auf der Bühne nach mehr brizzeln fragt, so drehe ich an seinen Reglern und stelle meine Klangvorlieben am Verstärker ein. Ich werde aber nicht heimlich zehn Minuten vor der Probe im Keller auftauchen und mich in seinem gelobten Land austoben.

Jetzt bin ich aber mal gespannt, ob eine der Möglichkeiten von earforce in Betracht gezogen wird. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht sein Klangideal hinbekommen würden…

Grüße
 
Hallo!

Babelfish":1wxwsdck schrieb:
was spricht denn gegen die Tipps?

Die Erfahrung, dass das meistens nichts bringt.

Es ist faktisch unmöglich, anhand dieser Frage zu helfen. Dabei ist die Frage nicht mal so schlecht gestellt. Natürlich fehlen Informationen: Was für ein Amp wird verwendet? Effekte? Welche Musik gespielt? Welche Saiten, insbesondere Saitenstärken?

Selbst mit diesen relativ vielen Angaben ist es immer noch Blindflug, wenn man den Menschen mit seine Tele und seinem Amp nicht selbst hat spielen hören und sehen.

Am Ende des Tages kommt immer der gleiche Tipp raus: Versuche, das Problem zu isolieren und vergleich das problematische Teil (hier die Tele) selbst mit einem alternativen Gerät und vor allem: Hör selbst.

Gruß

erniecaster
 
[OT ON]
Ich bin ja schon eine Weile hier im Forum. Gelegentlich wundere ich mich über die Beiträge die einige hier beitragen. Derzeit laufen mehrere Threads hier mit dem selben Phänomen (ich sage nur Pipi).
Es werden Posts als lösungsuntauglich disqualifiziert. Das kann man machen bei objektiv falschen Aussagen, aber nicht bei Anregungen oder Empfehlungen oder gar eigen Erfahrungsberichten. Ich betrachte Antworten auf unscharfe Fragen eh nur als Anregung oder Denkanstoss. niemals als Lösung.
Oder die Fragestellung des Threads wird schon als untauglich gebrandmarkt.
Mußte das mal loswerden,
[OT OFF]

Vielen Dank für die Anregungen. Die eine oder andere Sache werde ich mal verfolgen.

@Blackbeer
Aus welcher Ecke kommst Du denn?
 
Hallo erniecaster,

da stimme ich vollkommen mit Dir überein.
Allerdings lässt sich dann auch die Sinnhaftigkeit einer ganzen Menge anderer Threads anzweifeln. Am Ende klingt eh jeder nach sich selbst. Und schon ist man an dem Punkt, an dem man doch seine eigenen Erfahrungen machen muss.

Klar- und dennoch lese ich persönlich ganz gerne Vorschläge anderer Personen. Das lenkt die Aufmerksamkeit vielleicht auf Aspekte, die mir sonst entgangen wären. „Nach einem Käsebrot klingt jede Gitarre bescheiden, versuche es am besten mit einem Blumenkohlauflauf“. Super, also auf zum Gemüsehändler um die Ecke.

Dem Fragensteller wurden lediglich ein paar Optionen gezeigt, die man, wie ich einfach mal annehme, selbst für gut befunden hat. Ob nun ein Bigsby, neue Saiten oder ein anderes Deo tut eigentlich weniger zur Sache.
Zudem kann es sein, dass in ein paar Tagen eh kein Hahn mehr danach kräht und alles war für die Katz. Frustrierend…

Beste Grüße


Edit: Da habe ich wohl zu lange gebraucht, um eine Antwort zu erstellen. Kann mich eigentlich nur earforce anschließen.
 
Hallo!

Erstmal vorneweg und zur Klarstellung: Die Frage von earforce ist eine absolut durchschnittliche Forumsfrage - nicht eine der besten aber bei weitem nicht einer der schlechtesten Fragen. Die Frage ist durchschnittlich gestellt und völlig legitim. So weit, so gut.

Nur: Wir können sie nicht beantworten. Ich glaube auch nicht, dass ein anderes Internet-Forum die Frage beantworten kann. Noch extremer: Im Abstand von drei Metern kann keine Sau mehr ahnen, ob es nicht vielleicht doch am Anschlag liegt. Und eine gewisse Auswahl an Alternativ-Equipment vor Ort ist dazu noch erforderlich, um das Problem zu separieren und schließlich zu lösen.

Sorry. Auch Kochsendungen können nicht erklären, wie Lamm mit Weißkohl schmeckt.

Gruß

erniecaster
 
... ich glaube, ich muss erniecaster mal widersprechen: Sprache kann Lösungen in andere Wahrnehmungsbereichen übertragen. Wie sonst wäre Telefonsex möglich?
Es geht um assoziative Räume und deren Beschreibung. Verstehen sich die Kommunikationspartner, ist so ziemlich alles was denkbar ist auch machbar.
 
erniecaster":2livjzr5 schrieb:
Sorry. Auch Kochsendungen können nicht erklären, wie Lamm mit Weißkohl schmeckt.

Ja, nun gut, ja, mmmmh.

Jaja.

Das ist so banal wie wahr.

Dennoch darf man in einem Kochforum fragen, was für Ideen andere haben, damit man den würzigen Geschmack von Lamm noch etwas besser herauskitzeln kann.

Wenn dort jedesmal geantwortet würde "Kann man nicht sagen, das muss man einfach selber schmecken" oder - besser noch der Klassiker - "Zutaten sind nicht so wichtig, der Geschmack kommt beim Kochen aus den Fingern" würdest Du das als Fragender nicht hilfreich finden.

Hier sind doch einige Ideen genannt worden, die sich ganz einfach von kostenlos nach teuer ausprobieren lassen.

Wobei einige mir klar am Ziel links vorbeigehen. Aber egal. Soller sehen watt passt.
 
...mmh,

eine Tele aus Esche mit Ahornhals und Stainless Steel Saiten z.B. klingt eher perkussiv/knallig als eine Tele aus Erle mit Palisandergriffbrett und Nickelsaiten. Ich denke das ist zu 99% unstrittig.

Da ist es doch völlig egal wer was wie mit welcher Einstellung an welchem Amp spielt.

O.g. Klangtendenz wird immer raushörbar bleiben, mal stärker mal geringer oder liege ich da falsch? :?:
 
Vermutlich ja. Ich habe eine Tele aus Esche mit Ahorngriffbrett da, die klingt erstaunlich warm und weich, ungewöhnlich. Ausnahmen bestätigen demnach die Regel...
 
Wenn ernie recht hätte, könnten wir Foren wie dieses schließen.

Meine Tipps, geordnet nach Preisklasse:

Potis gegen 1MOhm tauschen (billig)
Saitenreiter, falls Guss, tauschen (recht billig)
Pickups tauschen (hmm ... )
Tele tauschen (nicht so billig)
 
Danke erstmal, für die Anregungen.

Potis gegen 1MOhm tauschen (billig)
Saitenreiter, falls Guss, tauschen (recht billig)
Pickups tauschen (hmm ... )
Tele tauschen (nicht so billig)

1 MOhm scheint mir heftig. Hat das jemand mit zufriedenstellenden Ergebnissen?

Sie Saitenreiter sind bei der HWO aus Stahl, wenn ich nicht irre.

PUs hab ich schon einiges durch, das ist abgefrühstückt.

Tele tauschen - ja. werde wohl, wie bereits angeregt, Vergleichstücke mit anderer Hardware heranziehen müssen um der Sache auf die Spur zu kommen.
 
Moin,

da fällt mir gerade etwas ein:

Ich hatte mal eine US Standard Erle Tele mit Maple Neck. Da war es wie bei Dir. Ein -sagen wir mal- sehr gepflegter Ton. Mehr so das Top 40 Teil. Kein Vergleich zu meiner damaligen Tokai Breezy Sound.
PU tauschen hat auch nicht geholfen.
Das gleiche bei einem Bekannten bei seiner US Standard Tele.

Mir kommt es fast so vor, als ob die US Standardteile (dazu zähle ich die HW1 auch) mehr so auf Vielseitigkeit getrimmt sind.

Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Gitarrentausch die beste Lösung darstellt.
 
Es ist zwar richtig, dass die American- und US Standard Series eher auf modern getrimmt sind, dass bezieht sich aber auf die Zutaten. Die Holzsubstanz ist abgesehen von normalen Schwankungen, die aber durchaus ziemlich deutlich klingen können, gleich.

Ich würde es tatsächlich auch mal mit einer anderen Tele versuchen. Man kann sich auch tottesten und stellt hinterher fest, dass die ursprüngliche Ausstattung für dieses Instrument genau richtig war, nur eben nicht für den Benutzer...
 

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