Bemerkung zum Thema aus eigener Erfahrung:
Mitte der 90er (etwa) durfte ich die Jazz A Caster in Hamburg spielen – sie stand unter Verschluss in einer Glasvitrine bei einem großen Händler und da ich die Leute dort gut kannte…usw.
Überwältigt von der Optik begann ich voll Ehrfurcht zu spielen und dann folgte die große Ernüchterung:
In aller Bescheidenheit – irgendwie ein paar brauchbare Töne konnte ich bis dahin jeder E-Gitarre entlocken, dieser jedoch nicht.
Dieses Ding war extrem speziell, gebaut für einen extrem speziellen Gitarristen, der Will Ray nun mal ist. Die PU´s sind keine P90er, es sind auch keine Humbucker. Sie sind genau nach Ray´s Vorgaben von Herrn Duncan gewickelt. Das Signal, das sie an den Amp schickten war entweder dünn und schrill, oder undifferenziert muffig. Da konnte man Knöpfe drehen und schalten so viel man wollte. Nix Tele, nix Strat, aber auch kein Will Ray-Sound.
Man muss wohl Will Ray sein, um auf dieser Klampfe so wunderbar zu klingen.
Will Ray spielt unter ständigem Einsatz des Hipshot, sowie zwei, drei oder gar vier halben Slides die er an den Fingern beider Hände trägt. Hiermit dämpft er auch die Saiten und schlägt mit einem Plek aus Stahl an.
Kleines Beispiel, etwa ab 4.30, allerdings lohnt sich auch das gesamte Video:
http://www.youtube.com/watch?v=bjR-CdRf3jA
Kurz:
Extrem spezielle Gitarre mit wunderbarer Optik, die man allerdings vor dem Kauf ausgiebig am eigenen Amp testen sollte um eine herbe Enttäuschung zu vermeiden. Es existieren ohnehin nur wenige Exemplare, die sich vermutlich in den Händen von Sammlern befinden.
Tom