Frage an die Luthiers unter Euch

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Anonymous

Guest
Hallo Leute,

ich hab eine kurze Frage.

Ich habe hier zwei Taylor 214 Gitarren.

Da es etwas schwer zu erklären ist, zunächst zwei Bilder der Gitarren.

Picture-564.gif

Picture-565.gif



Bei der einen Gitarre ist das 14. Bundstäbchen etwas höher als bei der anderen. Bei der unteren Gitarre bilden die Zarge und das 14.Bundstäbchen eine Linie.

Deutet das auf ein Problem mit einer der Gitarren hin? Ich mein bezüglich Oktav- oder Bundreinheit?

Sorry für die Frage, ich hab von sowas echt keine Ahnung, aber es ist mir halt aufgefallen.

Viele Grüße
Tom
 
Moin
Reicht auch ein Gitarrenbauer? ;-)
Korrekterweise sollte der 14te Bund exakt über der Zargenkante verlaufen. Was man da sieht, ist eine Bautoleranz. Ich gehe davon aus, dass die Position des Steges auch bei Taylor nach dem Setzen des Halses festgelegt wird, so dass sich der Millimeter analog im Steg verschiebt. Es bleibt also Jacke wie Hose...
 
W°°":3d5b6bax schrieb:
... Ich gehe davon aus, dass die Position des Steges auch bei Taylor nach dem Setzen des Halses festgelegt wird, so dass sich der Millimeter analog im Steg verschiebt. Es bleibt also Jacke wie Hose...

hola,
das wäre auch meine Vermutung... denke nicht, dass Taylor 1000€-Gitarren ohne Bundreinheit loslässt ;)
wollen sich ja etablieren ... sind sie ja auch schon :)

sieht zwar schöner aus wenn der 14. exakt mit der Kante verläuft,
aber du musst ja nicht ständig makro-aufnahmen machen :)

lg
 
W°°":3ah2dsep schrieb:
Moin
Reicht auch ein Gitarrenbauer? ;-)
Korrekterweise sollte der 14te Bund exakt über der Zargenkante verlaufen. Was man da sieht, ist eine Bautoleranz. Ich gehe davon aus, dass die Position des Steges auch bei Taylor nach dem Setzen des Halses festgelegt wird, so dass sich der Millimeter analog im Steg verschiebt. Es bleibt also Jacke wie Hose...

Hallo W°°,

vielen, vielen Dank für die Antwort.
Ja, der Steg scheint etwas mehr in Richtung Schalloch verschoben zu sein.

Hat der 14te Bund exakt über der Zargenkante ein ästhetisches oder funktioniellen Grund?

Die Gitarre, bei der der Bund etwas nach oben verschoben ist, klingt etwas "metallischer" und lauter. Die andere etwas wärmer und leiser. Hängt das mit dem verschobenen Bund zusammamen oder hat das ganz andere Gründe?

Viele Grüße
Tom
 
lxlx":3uene2d4 schrieb:
W°°":3uene2d4 schrieb:
... Ich gehe davon aus, dass die Position des Steges auch bei Taylor nach dem Setzen des Halses festgelegt wird, so dass sich der Millimeter analog im Steg verschiebt. Es bleibt also Jacke wie Hose...

hola,
das wäre auch meine Vermutung... denke nicht, dass Taylor 1000€-Gitarren ohne Bundreinheit loslässt ;)
wollen sich ja etablieren ... sind sie ja auch schon :)

sieht zwar schöner aus wenn der 14. exakt mit der Kante verläuft,
aber du musst ja nicht ständig makro-aufnahmen machen :)

lg

Hallo lxlx,

keine Sorge ich mach nicht immer Makroaufnahmen ;-)
Bei den beiden Gitarren sieht man das auch mit dem bloßen Auge.
Ich wundere mich halt, warum bei computergeschnittenen Teilen, solche Abweichungen existieren, weißt du.

Viele Grüße
Tom
 
Chet":2vtd4mlt schrieb:
Hat der 14te Bund exakt über der Zargenkante ein ästhetisches oder funktioniellen Grund?

Die Gitarre, bei der der Bund etwas nach oben verschoben ist, klingt etwas "metallischer" und lauter. Die andere etwas wärmer und leiser. Hängt das mit dem verschobenen Bund zusammamen oder hat das ganz andere Gründe?

Viele Grüße
Tom

Hi Tom,

Frederik Martin hat den Hals bis zum 14. Bund heraus gezogen, weil die Gitarristen mehr Spielraum wünschten. (In dem Zuge ist von ihm auch das X-Bracing erfunden worden, weil der Steg dadurch aus dem Unterbug in Richtung Schallloch rückt)
Die ganze Beleistung, Kräfteverteilung und Proportion einer großen Westerngitarre ist also auf den Halsansatz an der 14 ausgerichtet. So weit zur Funktion. Da das Auge aber auch mitspielt, bemüht man sich in der Regel, solche Eckpunkte exakt einzuhalten, denn fast genau ist auch daneben.
Der eine Millimeter Differenz bei Deinen Gitarren macht aber keinen hörbaren Unterschied aus. Die Unterschiede rühren vor allem aus den ähnlichen, aber eben nicht identischen Decken und Hälsen.
 
W°°":3p4mai4x schrieb:
Hi Tom,

Frederik Martin hat den Hals bis zum 14. Bund heraus gezogen, weil die Gitarristen mehr Spielraum wünschten. (In dem Zuge ist von ihm auch das X-Bracing erfunden worden, weil der Steg dadurch aus dem Unterbug in Richtung Schallloch rückt)
Die ganze Beleistung, Kräfteverteilung und Proportion einer großen Westerngitarre ist also auf den Halsansatz an der 14 ausgerichtet. So weit zur Funktion. Da das Auge aber auch mitspielt, bemüht man sich in der Regel, solche Eckpunkte exakt einzuhalten, denn fast genau ist auch daneben.
Der eine Millimeter Differenz bei Deinen Gitarren macht aber keinen hörbaren Unterschied aus. Die Unterschiede rühren vor allem aus den ähnlichen, aber eben nicht identischen Decken und Hälsen.

Hallo W°°,

vielen Dank für diese interessanten Informationen. Ist Frederik Martin=C.F.Martin oder ist das ein Sohn von ihm?

Danke auch für deine Erklärung für den unterschiedlichen Klang.

Viele Grüße
Tom.
 

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