Frage: Helix und Co

Ha.Em

Power-User
5 Jan 2009
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110
Moin,

ein Bekannter, spielt selbst nur MP3-Player und kein Instrument, möchte seiner Tochter ein Multieffekt à la Helix/Helix LT schenken. Das Gerät soll aber möglichst nicht teurer als 500,00 € sein.

Einige Anforderungen:
NatĂĽrlich mehrere Ampsimulationen, Gitarre und Bass,
diverse Effekte, das Ăśbliche, wie Delay, Reverb, Distortion, Chorus . . .,
Kopfhörerausgang,
möglichst mit Display am Gerät und zusätzlich per Software editierbar (Notebook, Win 10, Core i5, 16 GB, SSD),
möglichst Eingang, um MP3 usw. zumischen zu können.

IRs, Pedal (Wah, Volume) nicht erforderlich.

Was wĂĽrdet Ihr da empfehlen, und vor allen Dingen warum?

GruĂź

Horst
 
Hallo,

erste Idee: Zoom G5N.


FĂĽr jeden "Effekt" gibt es einen Schalter und ein paar Potis. Damit sollte ein Einsteiger nicht ĂĽberfordert sein.

zweite Idee: Boss ME80.

https://www.thomann.de/de/boss_me_80.htm ("Boss ME-80")

Das ist noch einfacher zu bedienen.

Beides gibt es auch gebraucht und damit noch preiswerter. Es sind meiner Meinung nach Einstiegsgeräte - nicht mehr wirklich aktuell, kein Feenstaub aber auf jeden Fall proben- und gigtauglich.

Wenn das funktioniert und eine gewisse Hartnäckigkeit beim Tweaken zu erkennen ist, ist der nächste Schritt dann ein Line6 HD500, auch unter 500,00 € zu bekommen.

Danach Boss GX-100.


Warum das Ding? Weil angeblich laut Hörensagen und Lesen im Internet einige der eingebauten Boxensimulationen so gut sind, dass man nicht externe IRs laden muss. Anders formuliert ist die Kiste vollständig ausgestattet im Gegensatz zu allen anderen Platzhirschen, bei denen IRs oder beim Kemper Profile von Drittanbietern gebraucht werden. Das empfinde ich mittlerweile als absolute Frechheit.

Soviel von meiner Seite.

GruĂź

erniecaster
 
Wenn er schon Richtung Helix LT tendiert, empfehle ich ohne Vorbehalt den PodGO.
Alle Sounds aus dem Helix, 411.-, sehr guter Editor und alle Vorteile der Line6 Welt, regelmäßige Updates etc.
Ich habe beide, vom Sound her kein Unterschied. DSP, freie Editierbarkeit, AnschlĂĽsse, da ist das Helix natĂĽrlich ĂĽberlegen, kostet aber auch fast 4x so viel.
 
Hallo, einen klitzekleinen Vorbehalt gibt es wohl doch. Im Internet steht, dass das PodGO irgendein Impedanzproblem hat. Auf hochdeutsch gesagt, braucht man angeblich einen Buffer, damit das Ding klingt.

Naja, und halt IRs von Drittanbietern.

Das ist so, als wĂĽrde dir ein Steakhaus mitteilen, dass man zukĂĽnftig sein eigenes Besteck mitbringen muss und die Fritten am besten bei Lieferando dazu bestellt...

GruĂź

erniecaster
 
Der PodGo hat eine fixe Eingangsimpedanz von 1 MOhm (glaube ich). Beim Helix ist sie regelbar.
Nutze ich das Teil direkt als all in one Lösung in eine FRFR Box, merke ich gar nichts.
Nutzt man das Teil als Multieffekt in einen Amp ohne Amp und Cabsim, und schaltet alle Effekte aus, dann wird es leicht dumpfer, in etwa so wie wenn man ein Spiralkabel nutzt. Nichts was man nicht im Globalen EQ ohne viel Aufwand regeln könnte uns auch das nur, wenn man die Flöhe Husten hören will.
3rd Party IRs braucht man auch nicht wirklich, die Stock Cabs sind mittlerweile bei Line6 eigentlich sehr gut. Die Amps sind hingegen um Welten besser als in den Boss Teilen. Da wĂĽrde ich nur Fractal noch darĂĽber ansiedeln.
Ich verlasse mich dabei nicht auf "das Internet", sondern hab hier einen PodGo, ein Helix und einen FM3. Das Boss Gt1000 hab ich getestet und retourniert.
Aus meiner Sicht ist das PodGo gerade in P/L Hinsicht beinahe unschlagbar. Aber YRMV...
 
Hallo,

ich hoffe, dass ich in meinen Beiträgen sehr deutlich gemacht habe, dass ich das Boss GX-100 noch nie und Helixe schon lange nicht mehr probiert habe. Probieren ist schon notwendig, Youtubeschauen nicht so und Internetforen sind nur bedingt hilfreich. ;-)

Was aber meiner Meinung nach absolut notwendig ist, ist eine realistische Bestandsaufnahme und Zieldefinition. Weniger hochgestochen formuliert: Was habe ich schon, was brauche ich wirklich und was stört? Wie stelle ich welche Sounds ein und wie viele muss ich tatsächlich per Fuß schalten? Was brauche ich an Anschlüssen? Wie mache ich den Kram laut? Und das sind die Fragen, mit denen es eigentlich erst losgeht.

So sind auch die Produktvorschläge in meinem ersten Beitrag zu lesen. Es sind Geräte, mit denen ich arbeiten könnte. Bei mir muss die Soundfindung schnell gehen, ich trage meinen Kram selbst auf meistens zu kleine Bühnen und brauche quasi nur vier Sounds mit zuschaltbarem Delay. Und das muss einfach zu bedienen sein, weil es um Benutzung im Kontext von Band und Livespiel geht und ich dabei im Regelfall auch noch singe.

FĂĽr den frickelnden Homerecordler sieht das natĂĽrlich ganz anders aus.

GruĂź

erniecastert
 
Probieren ist schon notwendig, Youtubeschauen nicht so und Internetforen sind nur bedingt hilfreich. ;-)
(y) Absolut richtig, und genau aus diesem Grunde frage ich hier.

Youtube-Videos und Tests halte ich ebenfalls nur bedingt für objektiv und hilfreich. Absolut nicht hilfreich ist, wenn jemand einfach Gerät xy in den Raum wirft. Da kann ich bei diversen Shops auch den Preisfilter verwenden und erhalte die gleichen Resultate.

Es tummelt sich so allerhand auf dem Markt, und das kann man nicht alles probieren. Hier im Forum gibt's schon Mitglieder, auf deren Meinung ich Wert lege. So sehe ich die Vorschläge hier als eine Art Vorauswahl, und finde es gut, dass man auch Pro und Contra, möglichst aus eigener Erfahrung, erwähnt, und vielleicht auch eine Diskussion entsteht. (Siehe PodGo)

Die Erfahrung von powerslave, dass man bei Line 6 auf 3rd Party IRs verzichten kann habe ich auch gemacht. Ich weiĂź nicht, wie viele kostenlose und gekaufte IRs ich beim Helix probiert habe. Einen nennenswerten Mehrwert habe ich nicht festgestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiĂź nicht, wie viele kostenlose und gekaufte IRs ich beim Helix probiert habe. Einen nennenswerten Mehrwert habe ich nicht festgestellt.
Das Problem mit IRs sehe ich generell darin, dass man mit dem Ansatz, "ich kaufe teure und "gute" IRs und dann klingt alles klasse" nur scheitern kann. Speaker, Mikro, Position, Distanz, Mix..., so viele Parameter. In der Praxis mache ich es so, dass ich einen kurzen Loop aufnehme, und dann durch die Cabs und IRs scrolle. Meistens lande ich so am Ende immer bei den üblichen Verdächtigen, entweder Greenbacks in einer 4x12 oder Blue Alnicos in einer 2x12. Ich sehe es als Indiz, dass es hier mehr auf Spiel- und Hörgewohnheiten ankommt, als auf objektive Qualität, wie immer man die auch definieren mag.

PS: Bei den endlos verfügbaren Amp Modellen ist es ähnlich, es macht zwar viel Spaß herumzuprobieren, aber am Ende sind es immer die gleichen 3-4..
 
Hallo,

gut zu lesen, dass es auch ohne IRs von Drittanbietern geht.

Beste GrĂĽĂźe

erniecaster
 
Ich habe Kemper und Helix (LT) .
Subjektiv betrachtet (da gibt es im Netz durchaus einen Glaubenskrieg) klingt der Kemper fĂĽr mich besser und authentischer. Man hat relativ schnell einen sehr guten Sound. Es gibt auch schon eine Riesen- Bibliothek dafĂĽr.
Der Helix ist etwas handlicher aber der Sound lebt fĂĽr mich nicht so gut in der Hand als der Kemper.
AXE hab ich nicht, dĂĽrfte aber komplizierter zum Einstellen sein. Das sind die Spitzenprodukte soweit ich sie kenne.
FĂĽr Profi wĂĽrde ich diese Klasse empfehlen. Bei mir ist's mehr Spinnerei.
Es geht aber auch billiger mit einigermaĂźen gutem Sound. Man findet bei den Chinesen (und das sind eh die meisten) brauchbare Dinger wie Mooer GE 200, 250, 300 . Ich selbst habe mir fĂĽr's heimatliche Ăśben ein Thomann Harley Benton DNAfx GiT um weniger als 1/10 des Preises von Kemper bzw Axe gekauft. Reicht fĂĽr gehobene ArmateuransprĂĽche durchaus. (Kann ĂĽbrigens auch ein paar IR's laden)
Generell würde ich schon meinen, dass IR's eine Bereicherung und Verbesserung darstellen können. Aber die Qual der Wahl ist nicht endend wollend.
Wenn man ans Testen geht werden die Ohren bald so verwirrt, dass man am nächsten Tag oft nicht mehr weiß warum man gerade dieses IR gewählt hat. Ist mühsam und nur für leidenschaftliche Selbstquäler zu empfehlen. Mir fehlt da letztlich die Geduld.
 
FĂĽr Profi wĂĽrde ich diese Klasse empfehlen. Bei mir ist's mehr Spinnerei.
Ist bei mir im Prinzip genauso. Kaufentscheidend für das Helix war 2016/17? die Möglichkeit eine Vielzahl Amps und Effekte zum "Rumprobieren" zu haben. Heute nutze ich, wie powerslave, nur eine Handvoll Amps und Effekte/Setups. Einen guten Sound hinzubekommen kann unter Umständen langwierig sein, die Einstellmöglichkeiten sind eben enorm.

Generell würde ich schon meinen, dass IR's eine Bereicherung und Verbesserung darstellen können. Aber die Qual der Wahl ist nicht endend wollend.
Wenn man ans Testen geht werden die Ohren bald so verwirrt, dass man am nächsten Tag oft nicht mehr weiß warum man gerade dieses IR gewählt hat. Ist mühsam und nur für leidenschaftliche Selbstquäler zu empfehlen. Mir fehlt da letztlich die Geduld.
Auch hier bin ich Deiner Meinung. Wenn ich nur den Sound der Gitarre habe und konzentriert höre gibt's schon IRs, die mir auf Anhieb gefallen. Testen kann jedoch sehr anstrengend sein.
Wenn ich aber zu Backingtracks spiele (im Bandgefüge wird's wohl genau so sein) höre ich keinen Vorteil externer IRs mehr. Liegt vielleicht auch an meinen Ohren. Da komme ich mit den Einstellmöglichkeiten die das Helix bietet -Cabs, Micros, Abstände, Positionen usw.- sehr gut aus.
 
Es ist bereits alles gesagt, kann mich meinen Vorrednern nur anschlieĂźen.
Ich selbst besitze schon lange das Mooer GE300 fĂĽr zum Ăśben und Live und das groĂźe Helix Floor fĂĽr Recording.
Ich hätte auch das Line6 Helix PodGo, oder die nächst kleineren von Mooer empfohlen bis zum 250er oder 200er.
Das mit dem Buffer, also ich muss auch einen Buffer oder mild eingestellten Booster vors Helix setzen, geht auch als Block, um an die Klangqualität und Feeling des Mooer in etwa heranzukommen, vor allem, wenn man Sample-Profiles benutzt mit dem Mooer. (geht auch bei den Kleineren, glaube, bis zum 200er? Das 250er kanns sicher!)
Sonst klingt mir das Helix zu pappig oder leblos. > Ist aber Meckern auf hohem Niveau. ;)

P.S.: Im großen Unterschied zum Line6 verfügt das Mooer eher um rudimentäre Software aber finktioniert (bis Firmware 2.06 anstandslos), wohingegen die Software (Editor) bei Line6 sehr ausgereift und schicker und einfach zu bedienen ist.

Auf den Punk gebracht:
+ Line6 : Ausgereifte Geräte, konforme Software, Usability
- Line6: Klang, Feeling
+ Mooer: Klang, Feeling, Möglichkeit für Sample-Profiles (wie beim Kemper)...
- Mooer: Rudimentäre, einfache Software, die aber funktioniert je nach Firmware

Inwieweit das auch auf die nächst kleineren Modelle zutrifft, kann ich nicht sagen, aber ahnen...

Alles nur meine persönlichen Erfahrungen und Meinung!

GrĂĽsse, U.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal besten Dank fĂĽr Eure Hilfe.

@U.: Ausgereifte und bedienungsfreundliche Software ist schon ein entscheidendes Kriterium. Das Teil soll unterm Tisch verschwinden und ĂĽber den Laptop bedient werden.

Dann fällt die Vorauswahl auf das Zoom G5N und den Pod GO. Machen beide -laut Beschreibung- einen guten Eindruck. Wir werden beide mal testen, und welches Board es letztendlich wird, soll die junge Dame dann selbst entscheiden.

Blutige Anfängerin ist sie übrigens nicht. Sie spielt seit über 2 Jahren in mehreren Stilrichtungen Ukulele, Akustik-, E- und Bassgitarre. Ich wünschte, ich hätte so ein Talent.
Sie hat halt meinen Aufbau mit dem Helix und PC gesehen, fand die Auswahl an Amps und Effekten im Vergleich zu ihrem Mustang LT 25 "Mega", und möchte jetzt gerne auch so etwas haben.

GruĂź

Horst
 
Hallo,

Kommando zurĂĽck. Wir reden nicht ĂĽber eine Einsteigerin, sondern ĂĽber eine junge Frau, die sich mit so etwas auskennt, mit PC arbeiten und sogar den Parameterwahnsinn will.

Da wäre das Zoom total falsch. Go PodGo. Imho, ymmv, adac.

cu

erniecaster
 
Mea Culpa - Hätt' ich ja auch am Anfang schreiben können.
Sie war halt fasziniert von den Möglichkeiten des Helix im Vergleich zum Mustang LT.

Da sie Studentin ist, hat der Papa dann gesagt, wenn's sowas für 500 € gibt, kauf ich's Dir. Jetzt ist die Entscheidung natürlich klar: Pod GO.

GruĂź

Horst
 
Kostet momentan sogar nur 398.-

Wenn man keine Lust zu schrauben hat, dann ist dieses Preset Pack von M. Britts fĂĽr den Pod Go sehr brauchbar, sogar mit passenden IRs..

 
Mea Culpa - Hätt' ich ja auch am Anfang schreiben können.
Sie war halt fasziniert von den Möglichkeiten des Helix im Vergleich zum Mustang LT.

Da sie Studentin ist, hat der Papa dann gesagt, wenn's sowas für 500 € gibt, kauf ich's Dir. Jetzt ist die Entscheidung natürlich klar: Pod GO.

GruĂź

Horst
Wenn der Papa besonders groĂźzĂĽgig ist, gibts den PodGo auch als 'Wireless' Version. :)
FĂĽr so unter dem Schreibtisch und so...
 
Hat Line 6 nicht gerade eine weltweite RĂĽckrufaktion fĂĽr das wireless System G10 laufen? (Brandgefahr)
Ich habe es einst zurück geschickt, weil es die Funkstrecke zu unserem Digi-Pult gestört hat.
 
Hallo,

erste Idee: Zoom G5N.


FĂĽr jeden "Effekt" gibt es einen Schalter und ein paar Potis. Damit sollte ein Einsteiger nicht ĂĽberfordert sein.

zweite Idee: Boss ME80.

https://www.thomann.de/de/boss_me_80.htm ("Boss ME-80")

Das ist noch einfacher zu bedienen.

Beides gibt es auch gebraucht und damit noch preiswerter. Es sind meiner Meinung nach Einstiegsgeräte - nicht mehr wirklich aktuell, kein Feenstaub aber auf jeden Fall proben- und gigtauglich.

Wenn das funktioniert und eine gewisse Hartnäckigkeit beim Tweaken zu erkennen ist, ist der nächste Schritt dann ein Line6 HD500, auch unter 500,00 € zu bekommen.

Danach Boss GX-100.


Warum das Ding? Weil angeblich laut Hörensagen und Lesen im Internet einige der eingebauten Boxensimulationen so gut sind, dass man nicht externe IRs laden muss. Anders formuliert ist die Kiste vollständig ausgestattet im Gegensatz zu allen anderen Platzhirschen, bei denen IRs oder beim Kemper Profile von Drittanbietern gebraucht werden. Das empfinde ich mittlerweile als absolute Frechheit.

Soviel von meiner Seite.

GruĂź

erniecaster
beim Kemper werden und wurden zu keinem Zeitpunkt Profile von Drittanbietern "gebraucht", das Gerät war von Beginn an bei Neukauf mit etlichen Profilen unterschiedlichster Couleur ausgestattet, die - behaupte ich mal - so ziemlich alles bedienen konnten und können, was einem als Gitarrist so unter die Füße kommt, von den zusätzlichen unendlichen Editiermöglichkeiten mal abgesehen.
Es hatte sich kurz nach der Markteinführung des Geräts ziemlich schnell eine Drittanbieterindustrie etabliert, deren Geschäftsmodell auf der gleichen - wie soll ichs nennen - "geistig/seelischen Verfassung" vieler von uns Gitarrenliebhabern basiert wie das der kompletten Musikgeräteindustrie: daß nämlich der Versuchung für viele von uns kaum zu widerstehen ist, Unzufriedenheiten in unserem "gitarristischen Leben" nicht mit eigenen Resourcen zuleibe zu rücken (also z.B. üben), sondern durch den Zukauf von "gear" (wie's auf neudeutsch heißt), obs nun Geräte oder Programme sind ;)
 

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