<table border="0" width="90%" align="center"><tr><td class="quote">Zitat:Original erstellt von: W°°
Ihr lieben,
ich ketze mal wieder hier ein wenig rum....
Die Stratocaster ist nicht erfunden worden, um Glück und Segen auf diesen Planeten zu bringen. Es ist das Ford T Modell des Gitarrenbaus. Ein Brett, ein Hals (1 Zoll - American Standard Schnittmaß), und ein Pickguard (Fertig bestückt und verlötet).
Es war gewiss nicht das Ziel von Leo Fender, mit diesem Instrument, was in vielem revolutionär war, eine kulturelle und gitarrenbauerische Revolution anzustiften. Es war in jedem Detail nichts anderes, als amerikanischer Pragmatismus. Während Gibson Kopfplatten abwinkelte, nahm Leo ein 1 Zoll Brett für den Hals und drückte die Saiten mit zwei Niederhaltern in den Sattel. Während man bei der Konkurrenz Tonabnehmer umständlich durch Kabelkanäle und F-Löcher verdrahtete, hatte man bei Fender alles auf einem Plastikbrett. Während man anderswo Korpi und Hälse anpasste, verleimte, und zusammen lackieren musste, wurden sie bei Fender vor dem Verkauf zusammengeschraubt. Das Ergebnis war ein Produkt, was angelernte Kräfte zu einem im Vergleich unerreichbaren Preis fertigen konnten.
Das, was wir mit der Firma Fender verbinden, hat neben den ruhmreichen Erfindungen von Vater Leo ( der nach seinen Gründerjahren mit den Folgefirmen und -Ideen eher erfolglos war) nichts zu tun. Es stützt sich ausschließlich auf den Ton bestimmter Künstler, die diese Instrumente gebrauchten. Hier ist mal vor allen Hendrix zu erwähnen. Dabei sollte man sich vergegenwärtigen, dass er als Linkshänder gar keine andere Wahl hatte. Er besaß zwar eine Flying V, aber die hatte kein Tremolo und NIEMAND hätte (und hat!) zu dieser Zeit für einen verrückten Junkie ein Endorsermodell gebaut.
Ich glaube immer noch, dass die bekannten Firmen von der Wucht des Flowerpower völlig überrascht waren. Irgendwann sind auch sie wach geworden und haben den Ruhm (und Ton!) der Künstler mit ihren Instrumenten verknüpft. Da Musiker einfach gestrickte Gestalten sind, haben sie es andersrum getan. Und weil das so ist, verkaufen Firmen, deren Holz durch Künstler mit einem Ton beseelt wurde, ihre Produkte wie Heroin am Bahnhofsviertel, während andere Firmen, die keine Historie, aber Ton verkaufen wollen, mit dem "Wachturm" in der Fußgängerzone stehen.
Die große Mehrheit der Gitarristen suchen ein Leben lang nach einer guten X!, oder Y!. Eine verschwindende Minderheit sucht eine Gitarre.
Isch bin Räinländer jenuch öm ze sahre: Et kunn jo och jeder moche, wie-rer et mäjnt!
Grüße aus dem milden Westen.
W°°
</td></tr></table>
Du hast ja vollkommen Recht, wenn auch in nettem Gewand verpackt
Ich glaube, grade der Umstand, ein total simples Teil zu spielen mit eckigem Ton und der Möglichkeit, bei kaputt selber reparieren zu können, macht die Ikea-Gitarren Strat und Tele so reizvoll grad auch für Tüftler ... ich glaube, ich lasse seltenst die orig. Pickups in der Gitarre oder fummel doch zumindest an der Elektronik rum. Zudem ist das Teil ergonomisch sehr entgegenkommend und selten so schwer wie die Paula (die amerikanische Antwort auf Gelsenkirchner Barock [B)]) ... Ich liebe den Ford T unter den Gitarren und eigentlich ist´s mir mittlerweile fast Schnuppe, was für ein Gekritzel auf der Kopfplatte zu finden ist. Ich glaube, bei einer 61´ oder 64´ Strat mach ich da aber vielleicht noch eine Ausnahme [
] Apropos Geldanlage: Nachdem selbst manche Versicherungen kurz vor Bankrott stehen, sollte man sich tatsächlich überlegen, den Bausparvertrag in ein solches Holz zu stecken ... ich tu´s.
Mit besten Empfehlungen
Doc